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Formleiste für Rahmen aus sprödem Werkstoff, wie Kunstharz Die Erfindung
bezieht sich auf eine Formleiste aus Werkstoffen, wie Kunstharzen, Kaseinhärtungsprodukten
u. dgl., die nicht durch Nägel, Schrauben o. dgl. mit anderen Formleisten oder mit
Bildeinlagen u. dgl. verbunden werden können.
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Bisher hat man derartige Formleisten, obwohl sie eine vielgestaltige
Formgebung erlauben, auch verschiedene Vorzüge gegenüber Metalleisten und in vieler
Hinsicht auch Vorteile gegenüber Holzleisten aufweisen, deshalb nur in beschränktem
Umfang verwendet.
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Es ist zwar bekannt, Metalleisten mit Holzfüllungen auszustatten,
deren Holzkern zu ihrer Verbindung mit Holzschrauben dient. Beispielsweise hat man
für Tragbretter Rahmenkörper aus Holz mit Blech umkleidet. Metalleisten sind jedoch
durch ihre Schwere und durch die Schwierigkeiten der Formgebung in ihrer Anwendung
verhältnismäßig beschränkt, so daß sie für viele Zwecke nicht in Betracht kommen.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, Kunstharzleisten zum Zwecke
ihrer besseren Verarbeitung mit Einlagen zu versehen; diese Einlagen sind jedoch
in die Kunstharzmasse eingebettete Metallkörper, wie Schraubbleche u. dgl. Die Herstellung
derartiger Körper, die vornehmlich für elektrische Isolierbehälter und ähnliche
in Betracht kommen, ist jedoch umständlich, sie eignen sich nur für Teile, die verschraubt
werden müssen, und kommen daher für die übliche: Einrahmung von Bildern, insbesondere
für die Verwendung in der Massenfertigung wohlfeiler Bildrahmen, Spiegelrahmen u.
dgl., nicht in Betracht.
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Bei diesen Körpern muß vor allem das Preßstück mit den eingearbeiteten
Metallteilen abgepaßt hergestellt werden, damit die vorgesehenen Schraubeinlagen
sich mit den Gegenstücken decken.
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Formleisten dieser Art lassen sich ebensowenig wie Blechleisten nicht
ohne weiteres auf Länge schneiden, vor allem sind die Eckverbindungen schwierig
herzustellen und wohlfeile Rahmen schon durch die völlig andere Art des Zusammenbaues
nicht zu gewinnen.
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Man hat deshalb bisher bei Verwendung von Rahmen aus Kunstharzen die
einzelnen Leistenteile verklebt oder die Eckverbindungen durch übergesetzte Winkel
oder Kappen hergestellt. Die Klebarbeit ist jedoch nur mit besonderem Klebemittel
und die Anordnung von Schutzkappen nur möglich bei Rahmen mit sog. Verzierungen.
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Aus diesem Grunde haben Werkstoffe mit an sich sehr wertvollen Eigenschaften,
wie guter Verformbarkeit, durchgehender Färbungsmöglichkeit in allen gewünschten
Farbtönen, Maserungen o. dgl., geringen Gewichtes usf., wenig Eingang in die Rahmenherstellung
gefunden.
Durch die Erfindung wird nun die Verbindung der Formleisten
aus sprödem Werkstoff, wie Kunstharz, vereinfacht. Sie besteht darin, daß die Formleiste
aus einem Mantelkörper besteht, der mit einer Füllung aus einem rl,gelbaren Stoff,
wie Holz, sog. Dübelstoff o. dgl., ausgestattet und mif Ausnehmungen, wie Bohrungen,
Schlitzen o. dgl., vorzugsweise in der Bank, zur Einführung von Nägeln, Schrauben
u. dgl. versehen ist.
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Werden dementsprechend die Rahmenforrnleisten mit Füllmassen versehen,
die nagelbar sind, und in dem Mantelkörper der Leisten Aussparungen frei gehalten,
die Nägeln, Eckklammern usw. ein Durchtreten zu der Füllmasse gestatten, wobei die
freiliegenden Öffnungen verhältnismäßig groß gehalten werden können, gegebenenfalls
sogar durch Ausbrechen sie bedeckender Leistenabschnitte, z. B. an der Hochkante
der Bank, häufig auch Falz genannt, vergrößert werden können, so läßt sich ein derartiger
Rahmen in gleicher Weise verarbeiten wie jeder übliche Holzrahmen.
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Als Füllmassen verwendet ünan zweckmäßig besonders leichte Gemische,
wie solche aus Korkgrundlage, z. B. Massen, wie sie als Ausballmassen in der Schuhindustrie
verwendet werden, so daß die fertigen Rahmen bei äußerer Festigkeit auch eine besondere
Leichtigkeit aufweisen. Andererseits kann man auch besonders schwere hassen verwenden,
vorzugsweise bei kleinen Rahmen, um ihnen eine genügende Eigenschwere zu geben,
und durch Füllstoffe, wie sie z. B. bei Sicherheitsgläsern verwendet werden, noch
die Bruchfestigkeit erhöhen. In gewissen Fällen kann man hierdurch die äußeren Hüllen
aus Kunstharz- so dünn herstellen, z. B. gießen, daß sie nur eine dünne Schale um
den Kern bilden.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele nach der Erfindung
dargestellt. Abb. i zeigt ein Formleistenstück, dessen Mantelkörper eine Einlage
aus Füllmasse so umfaßt, daß lediglich auf der Rückenfläche der Leiste ein schmaler
Streifen zum. Aufkleben oder Aufnageln etwa der Abdeckpappe frei bleibt und die
Hochkante der Bank, d. i. des Absatzes, auf den sich von der Rückseite Bild und
Glas o. dgl. auflegen, noch einen schmalen Füllmassestreifen zeigt.
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Abb. a zeigt als Durchführungsöffnungen für Nägel, Bohrungen in der
Hochkante der Bank und einen Schlitz auf der Leistenrückseite.
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Abb.3 veranschaulicht die Aufsicht auf .eine Eckverbindung eines Profils
nach: Abb. i. Abb. 4 ist ein Ausführungsbeispiel mit Nagelschlitzen in der Hochkante
der Bank. Im einzelnen ist nach Abb. i a der Mantelkörper in Form eines Halbrundstabes
im "Zuschnitt für eine Rahmung. Dieser Mantelkörper weist außer der rechteckigen,
seitlichen Ausnehmung für die Aufnahme des ;Glases, Bildes und etwaiger Abdeckungen
b -'loch eine weitere Ausnehmung e auf, welche im Oberteil rechteckigen Querschnitt
besitzt und sich nach unten ganz oder teilweise verbreitert, hier z. B. in eine
Keilfeder übergeht.
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Der Auflagerungsteil b ist von der Ausnehmung c lediglich durch den
Steg d von geringerer Höhe als der Brustanschnitt e der Rahmenaußenseite getrennt.
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In einfacher Weise kann der ausgesparte Raum zwischen der Leiste b
und der Außenwand bis zur Oberkante des Brustausschnittes e und einschließlich der
nach unten geführten Verbreiterung, z. B. durch Einschieben eines entsprechenden
Formstabes aus Holz oder durch Ausfüllung mit einer formbaren Masse, derart gefüllt
werden, daß die Leiste b in der Masse eingebettet liegt und durch eine breite Leiste
der erhärteten Füllmasse bzw. des Holzes überragt wird. Das gebildete Formstück
ist als Einsatz f dargestellt. Werden jetzt auf die Bank g Einlagen von z. B. Glasplatten,
Bildern u. dgl. aufgelegt, so können diese leicht durch Blechwinkel lt befestigt
werden, da sie in der Masse des .Holzes oder der Masse der erhärteten, geformten
Füllung eindringen und gesicherten Halt finden.
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Nach Abb. a ist in dem Mantelkörper i außer der üblichen Ausnehünung
für die versenkte Anordnung von Bildteilen noch die keilförmige Nut k vorgesehen,
die mit Holz o. dgl. erfüllt werden kann und eine leichte Einführung von Nägeln,
Schrauben u. ä. durch Bohrungen l in der Wandung na zuläßt.
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Nach Abb. 3 ist eine Gehrungsverbindung in einer Leistenform, wie
sie Abb. i zeigt, mit einem stärkeren Innensteg dargestellt. Der Gehrungsverbinder
st ist hier ein Winkelfederteil aus Weichholz, Preßmasse, Leichtmetall o. dgl.,
auf den rechtwinkelig zueinander die entsprechend zugeschnittenen Leisten mit entsprechender
Nut aufgeschoben sind und durch Bohrungen oder Ausnehmungen im Fleisch des Steges
o durch Nägel, Schrauben o. dgl. befestigt sind. Die weitere Ausfüllung der Führungsnut
für den Eckverbinder ist durch eine Formmasse, z. B. aus Kunstharz mit Holzmehl,
erreicht, die eine Nagelung, Verstiftung o. dgl. in gleicher Weise wie bei der Eckverbindung
zuläßt.
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Abb. q. zeigt einen Mantelkörper p mit dünner Wandung und ebenfalls
einer keilförmigen Nut r an der Rückseite sowie Einführungsschlitzen s in der Hochkante
der Bank.