DE656079C

DE656079C - Mehrzellenluftreifen

Info

Publication number: DE656079C
Application number: DEL90396D
Authority: DE
Original assignee: BORIS VON LOUTZKOY DIPL ING
Current assignee: BORIS VON LOUTZKOY DIPL ING
Priority date: 1936-05-17
Filing date: 1936-05-17
Publication date: 1938-01-28

Description

Es ist bekannt, daß schwach aufgepumpte Luftreifen und insbesondere mit Großraumreifen bereifte Kraftwagen den Kraftwagen im Betriebe schonen und mit solchen Reifen S die Unebenheiten der Fahrbahn leichter überbrückt werden; dagegen wird durch die .Walkarbeit solcher Bereifungen die Geschwindigkeit des Kraftwagens vermindert und der Brennstoffverbrauch entsprechend gesteigert.

Zugleich wird die Lenkbarkeit des Kraftwagens durch das. Schwimmen des Rades bei solcher Bereifung sehr erschwert. Auch in Zellen unterteilte Luftreifen verschiedener Art sind bekannt, die aber die obigen Nachteile der Luftreifen nicht beseitigen.

Die Beseitigung obenerwähnter Mängel der Großraumluftreifen mit schwachem Luftdruck ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Die Erfindung kann für im Handel übliche Größen von Luftreifen angewandt werden.

In den Fig. 1 bis 3 ist ein solcher Großraumluftreifen mit in seiner Lauffläche befindlichen ringförmigen Mulden bzw. Vertiefungen einlegbaren Luftreifen mit Schlauch dargestellt. Wie Fig. 1 zeigt, erhält ein drehbarer Großraumluftreifen beliebiger Form in seiner Lauffläche eine ringförmige Mulde bzw. Vertiefung 1, welche zur Aufnahme eines mit hohem Luftdruck aufgepumpten Luftreifens 3 dient.

Der Luftraum 4 wirkt als pneumatische Federung bzw. als Luftkissen, für den Luftreifen 3.

Die Decke des Luftreifens 3 kann auf den Schlauch aufvulkanisiert werden. Ein Teil des Gummischlauches 2 ist in seinem Ringumfange" (s. Fig. 2) aus der Gewebedecke des Luftreifens 3 freigelegt, so daß beim Aufpumpen des Schlauches 2 derselbe sich auf die innere Ringseite der Decke 3, gestützt in die ringförmige Mulde bzw. Vertiefung der Gummidecke 1 des ringförmigen Druckbehälters 4 (s. Fig. 1), einpreßt, wodurch der Luftreifen 3 mit dem Behälter 4 sich fest verbindet.

Der entsprechend groß gewählte ringförmige Luftdruckbehälter 4 wird durch einen Gummischlauch 4' abgedichtet, der sich an den Luftreifen 3 anschmiegt.

Mit der Erfindung werden die Fahreigenschäften des Kraftwagens bedeutend verbessert, indem die Lauffläche 1 durch den fest aufgepumpten Luftreifen 3 die Reibungsverluste auf der Fahrbahn verringert und somit alle obenerwähnten Nachteile des Großraumreifens bzw. des mit schwachem Luftdruck arbeitenden Luftreifens behoben werden.

Die Decke 3 (Fig. 1) kann auch in geschlossener Form, durchgeführt werden; in diesem Falle muß das Gewebe der Decke begrenzt nachgiebig hergestellt sein, damit durch den Innendruck des Luftreifens 3 derselbe sich in die ringförmige Mulde hineinpreßt. Auch andere Ausführungen ermöglichen die Ausdehnung des Luftreifens 3 nach außen, z. B. eine teilweise Freigabe des

Gummischlauches aus der Gewebedecke des Luftreifens 3 u. dgl. ,

In Fig. 6 ist ein Luftreifen 6 mit seinem Schlauch, s gezeichnet. Die-Decke 6 ist, wie in der Beschreibung erwähnt, aus dehnbarem Gewebe hergestellt; dieser Luftreifen 6 kann anstatt des Luftreifens 3 (Fig. 2) in die Mulde ι der Luftreifendecke 4 eingelegt werden.

In Fig. 7 ist die Decke 4 mit der Mulde 1, in welche der Luftreifen 3 oder der Luftreifen 6 eingelegt werden, für sich gezeichnet. Die Zusammensetzung des Reifens (s. Fig.'i) erfolgt in folgender Weise: Die Decke 3 mit Luftschlauch 2 wird in die ringförmige Mulde bzw. Vertiefung ι des Luftreifens 4 eingelegt und aufgepumpt, alsdann wird der Schlauch 4' eingelegt und aufgepumpt. Es können durch entsprechende Schlauchverbindungen des Luftreifens 3 wie des Ringraumbehälters 4 durch getrennte, von außen zugängliche Luftventile nach Einlegung des Luftreifens 3 und des Schlauches 4' getrennt aufgepumpt werden.

In Fig. 3 ist eine ähnliche Anordnung wie in Fig. ι gezeigt, nur mit dem Unterschied, daß mehrere Reifen 9 von geringerem Durchmesser reihenförmig angeordnet sind. Durch den kleinen Durchmesser der reihenförmig angeordneten Luftreifen 9 federn solche Luftreifen in sich selbst weniger. Infolgedessen kommt hier als federndes Element nur der Ringraum 4 in Betracht, so daß die reihenförmig angeordneten Reifen 9 als ein stark aufgepumpter Protektor wirkt, während die in Fig. ι dargestellte Bauart der Luftreifen 3 auch federnde Eigenschaft besitzt.

In Fig. 4 und 5 sind zwei Diagramme der beiden gefederten Luftreifen (Fig. 1 und 3) gezeichnet, In Fig. 4 ist die Federung der Konstruktion (Fig. 3) dargestellt. In Fig. 5 ist das Federungsdiagramm der in Fig. 1 dargestellten Konstruktion gezeichnet. In Fig. 4 ist mit 11 punktiert die Wirkung der Federung des Reifens angegeben. Man ersieht daraus, daß hier in der Hauptsache der Ringraumbehälter die Federung bewirkt. In Fig. 5 ist mit 12 die Wirkung der Federung gezeichnet, und zwar nimmt hier an der Abfederung des Kraftwagens der Luftreifen 3 wie auch der Behälter 4 teil.

Bekanntlich entsteht bei Belastung einer Gummihohlkugel auf der Fahrbahn eine Kreisfläche, bei bekannten Luftreifen entsteht eine Ellipse, bei den hier beschriebenen Luftreifen entsteht eine verlängerte Ellipse, wodurch der Kraftwagen im Fahren und beim Bremsen fester in seiner Fahrrichtung bleibt.

Claims

Patentansprüche:

ι. Me.hrzellenluf treifen mit in einer ringförmig verlaufenden Mulde der Reifendecke angeordnetem Gummischlauch kleineren Durchmessers, dadurch gekennzeichnet, daß der mit hohem Druck aufgeblasene Gummischlauch (2) in einer Decke (3) liegt, die so bemessen ist, daß ein Teü. der äußeren Ringfläche des Gummischlauches (2) von ihr unbedeckt bleibt.
2. Mehrzellenluftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Decke (3) gegenüber dem Schlauch (2) exzentrisch angeordnet ist.
3. Mehrzellenluftreifen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe der Decke (3) an der Lauffläche in Längsbzw. Querrichtung nachgiebig ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen