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Elektromedizinisches Gerät Die Erfindung betrifft ein elektromedizinisches
Gerät für Wechselstromanschluß zur wahlweisen Verwendung für Diagnose mit Wechselstrom
und für Heilbehandlung mit pulsierendem Gleichstrom. Bei .einem bekannten elektromedizinischen
Gerät ähnlicher Art wird eine Röhre als Schwingungserzeuger verwendet. Dieses Gerät
läßt sich jedoch nur für Diagnose verwenden, da es Gleichstrom für Heilbehandlung
nicht liefert. Andere bekannte Geräte dieser Art liefern zwar unter Verwendung einer
oder mehrerer Röhren Gleich- und Wechselstrom, .erfordern jedoch zafilreiche Schalter
und Einstellungen, so daß ihre Handhabung umständlich ist und leicht zu Fehlbedienungen
Anlaß geben kann. Außerdem fehlt bei den letztgenannten Geräten ein Meßgerät, mittels
dessen bei Heilbehandlung die Stärke des eingestellten Gleichstromes überwacht und
bei Diagnose die Änderungen des Widerstandes des Untersuchungskörpers festgestellt
werden können.
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Die Erfindung bezweckt, ein einfaches, handliches, leicht zu bedienendes
Gerät zu schaffen, bei welchem Fehlbedienungen mit Sicherheit ausgeschlossen sind
und welches insbesondere ermöglicht, ohne Wechsel der Elektroden in einfacher und
schneller Weise von Diagnose zur Heilbehandlung übergehen zu können.. Zu dem Zweck
besteht die Erfindung in der Anwendung einer Elektronenröhre, die mittels eines
Schalters derart umschaltbar ist, daß sie bei Benutzung des Gerätes zur Heilbehandlung
als Gleichrichter dient, während sie im Falle der Benutzung des Gerätes für Diagnose
als Röhrenvoltmeter zum Messen der an den Behandlungselektroden auftretenden Wechselspannung
dient.
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Gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform liegen in der Schaltstellung
es Umschalters für Heilbehandlung die Behandlungselektroden sowie der Strommesser
in Reihe im Anodenkreise der Elektronenröhre. während in der Schaltstellung für
Diagnose von dem durch einen Schutztransformator gespeisten, die Behandlungselektroden
enthaltenden Stromkreis ein Stromkreis abgezweigt ist, in dem das Gitter der Röhre,
in deren Anodenkreis der Strommessier geschaltet ist, liegt. Der Umschalter ist
zweckmäßig als Vielfachschalter ausgebildet, mit dem in der Schaltstellung für Diagnose
die Behandlungselektroden über die Leitung und einen Regelwiderstand an die Ausgangsklemmen
des Umspannners und an den Gitterkreis der Röhre sowie der Strommesser in den Anodenkreis
der Röhre geschaltet werden, während in der Schaltstellung für Heilbehandlung ein
Gitterregler in den Abzweig des Gitterkreises und die Elektroden in Reihe mit dem
Strommesser in den Anodenkreis geschaltet werden.
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Der Gegenstand .der Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Ein Umspanner zo ist mit seinen Eingangsklemmen an ein Wechselstromnetz
von 220 Volt angeschlossen. Die Ausgangswicklung des Umspanners ist so geschaltet,
.daß zweimal 125 Volt erhalten werden.
Die eine Klemme 31 der Ausgangswicklung
ist an einen Widerstand ii von io ooo Ohm angeschlossen, der andererseits an die
Mitte der Ausgangswicklung des Umspanners gelegt ist. Mit der anderen Ausgangsklemlüe
32 und der Mitte der Ausgangswicklung sihcl die Eingangsklemmen 21, 22 ein -2s Umspan-';
ners 13 für Heiz- und Gitterstrom verbunden. Die Ausgangswicklung dieses Umspaniers
13 liefert Spannung von io Volt für das Gitter der Röhre 12 und Spannung von 4.
Volt für die Heizung der Röhre. Die Ausgangsklemme 23 ist über einen Spannungsteiler
i8 und einen festen Gitterwiderstand 17 von 5oo ooo Ohm an das Gitter 27 der Röhre
12 angeschlossen. Die Ausgangsklemme 25 liegt über einer. Heizregler 16 von ioo
Ohm am Heizdraht 28 der Röhre 12. Die Mitte der Ausgangswicklung des Umspanners
i o, die eine Klemme des Widerstandes i i, der Heizdraht 28, die Klemme 22 des Umspanners
13 und die Mitte 24 der Ausgangswicklung des Unispanners 13 sind durch eine Leitung
33 miteinander v erbunden.
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Hinter dem Gitterwiderstand 17 ist eine Leitung 34 abgezweigt, die
zu einem Pol 3 eines Umschalters 14 führt. Dieser Umschalter besteht aus vier Polgruppen
4.-2-7, 71-1-6, 5-3-8 und 6,-81 und aus einer mittleren, durch einen Knopf
gedrehten Scheibe 35, die vier Gruppen von je zwei miteinander elektrisch verbundenen
Fingern 36, 37 trägt, welche gemeinsam bewegt werden.
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In der in ausgezogenen Strichen dargestellten Stellung des Schalters
14 sind die Pole 2 und 7, 1 und 6, 3 und 8 miteinander verbunden. In der gestrichelten
Stellung der Schaltfinger sind die Pole 2 und 4., 71 und 1, 5 und 3 sowie 61 und
81 verbunden.
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In der in ausgezogenen Linien dargestellten Stellung des Schalters
für Diagnose ist der Pol 3 über den Pol 8 mit dem Anschluß 3o für die Kopfelektrode
verbunden. Der Wechselstrom vom Umspanner 13 geht von der Kopfelektrode 30 durch
den zu untersuchenden menschlichen Körper hindurch, tritt aus diesem bei der Handelektrode
29 wieder aus und gelangt von dort über die Pole 7, 2 des Umschalters zum Punkte
2o. Der Strom von der Anode 26 der Röhre geht über die Pole 1, 6 des Umschalters
14. zum Anschluß ig für den Strommesser 38, durch diesen hindurch zum Anschluß 9
und von dort an den Widerstand i i zur Begrenzung des Anodenstromes. In dieser Stellung
für Diagnose fließt ein konstanter farad'ischer Strom von o,o5 Milliampere Stärke.
Zur Durchführung der Diagnose faßt der Patient mit einer Hand oder finit beiden
Händen die Handelektrode 29, worauf die Kopfelektrode 30 über seinen Kopf
geführt wird. Dabei trifft die Kopfelektrode auf bestimmte, festliegende Stellen
des Schädels (Reizstellen), an denen der Widerstand zwischen den Elektroden ein
anderer ist als an den sonstigen Stellen des Kopfes. Trifft die Handelektrode äi;f
solche Stellen veränderten Widerstandes, sti ändert sich. die Spannung an den Behandlungselektroden
und damit auch die Spannung am Gitter a7 der Röhre 12. Infolgedessen fließt in diesem
Augenblick in der Röhre ein stärkerer bzw. schwächerer Strom, was durch entsprechenden
Ausschlag des Strominessers 38 angezeigt wird. Aus der Stärke des Ausschlages des
Strommessers bzw. aus dessen Abweichungen von einem Normalwert lassen sich dann
die gesuchten Aufschlüsse für die Diagnose entnehmen.
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Für Heilbehandlung wird der Umschalter in die in gestrichelten Linien
angedeutete Stellung umgelegt. In dieser Stellung ist der Pol 3 über Pol 5 mit dem
Gitterregler 15 von i 1.Iegohm und über die Pole .I und 2 mit dem Punkte 2o, verbunden.
Der Anodenstrom geht jetzt von Pol i nach Kontakt 71, von dort zur Handelektrode
29, durch den Körper zur Kopfelektrode 30, von dort über den Kontakt 81, den Kontakt
61 zum Anschluß i9 für den Strommesser. Der weitere Stromverlauf ist derselbe wie
in der Stellung für Diagnose. Der Gitterregler 15 gestattet eine Einstellung des
galvanischen Stromes für Therapie bis auf 2,o Milliampere. In dieser Stellung des
Schalters für Heilbehandlung liegen die Behandlungselektroden 29, 3o nicht mehr
im Nebenschluß zum Gitterkreise, sondern in Reihe mit dem Strommesser im Anodenkreise
der Röhre. Durch die Behandlungselektroden 29, 30 fließt nicht mehr Wechselstrom
vom Transformator 13, sondern der von der Röhre erzeugte pulsierende Gleichstrom,
und zwar in entgegengesetzter Richtung.
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Parallel zu den Klemmen der Eingangswicklung .des Umspanners io liegt
eine Anzeigelainpe L.
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Der Umspanner 13 ist als Sicherheitsuinspanner gegen den Übertritt
von Netzspannungen ausgebildet.
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Um vonDiagnose zurHeilbehandlung überzugehen, ist lediglich die Umstellung
des Schalters 14 erforderlich, wobei jegliche Fehlbedienung ausgeschlossen ist.
Der Patient behält dabei die Handelektrode in seiner Hand, desgleichen die die Behandlung
ausführende Person die Kopfelektrode. Ein Umwechseln der Elektroden ist also nichterforderlich.