DE654785C

DE654785C - Vorrichtung zur fortlaufend genauen Einstellung der Dornstange waehrend des Walzvorganges entsprechend ihrer Laengenaenderung bei Schraegwalzwerken

Info

Publication number: DE654785C
Application number: DE1930654785D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-03-12
Filing date: 1930-03-12
Publication date: 1937-12-30

Description

Vorrichtung zur fortlaufend genauen Einstellung der Dornstange während des Walzvorganges entsprechend ihrer Längenänderung bei Schrägwalzwerken Die Umformung von Voll- oder Hohlblöcken zu Rohren geschiehtbeim Pressein sowie bei Stopfen- und Schrägwalzwerken über einen Dornkopf hinweg, der durch eine Dornstange, die sich gegen ein festes Widerlager stützt, in seiner Arbeitsstellung festgehalten wird. Der Arbeitsdruck wie auch die Wärme des Umfarmgutes ändern die Länge der Dornstange, so daß sich der Dornkopf verschiebt und die Wandstärke des Rohres eine Änderung erfährt.
Diesem-Übelstandwirdbisher dadurch begegnet, daß man die Dornstange durchein Mantelrohr vor Bestrahlung schützt, und auch dadurch, daß man die Dornstange hohl ausführt und von innen kühlt. Weiter wurden Einrichtungen erdacht, mittels deren die Dornstange von Hand oder durch von Hand gesteuerte Kraftquellen gefühlsmäßig, ihrer Längenänderung entsprechend, verschoben wird.
Zweck der in Abb. i und 2 dargestellten Erfindung ist, die Längenänderung derDornstange selbsttätig unschädlich zu machen und ohne besondere Aufmerksamkeit eine gleichbleibende Wandstärke bei sauberer Beschaffenheit der Innenwand des Rohres zu erreichen.
Nach Abb. i stützt sich die hohle Dornstange 5 gegen die Ringflächen 6 des Drucklagers 1q. und hält den Dornkopf i zwischen den Walzen b dem aufzuweitenden Walzgut d entgegen. Das Drucklager 14 ist an seinem äußeren Umfange mit Gewinde versehen und so in dem Stützständer 15 durch Drehung verschiebbar gelagert. Die Drehung des Drucklagers 14 erfolgt durch ein Rädergetriebe 12 und 13, welches von. einem Motor angetrieben wird. Im Inneren der hohlen Dornstange 5 liegt eine hohle Abstandstange 16, welche möglichst nahe am Dornkopf i mit der Dornstange 5 fest verbunden ist. Die Abstandstange 16 ist an einem Schild des Drucklagers 1q. frei verschiebbar gelagert und außerhalb des Schildes mit einer Kontaktscheibe i i versehen. Die von den Walzen b auf die Dornstange ausgeübte Beanspruchung kann, also keine Längenänderung der Abstandstange 16 hervorbringen. Die hohle Abstandstange 16 wird von einem Kühlmittel durchflossen, welches bis zum Dornkopf i gelangt und von dort durch einige Durchbohrungen der Wand der Abstandstange zwischen Abstandstange 16 und Dornstange 5 zum Drucklager i q. zurückfließt, wo es freien Austritt findet. Auf seinem Rückwege nimmt das Kühlmittel einen Teil der Erwärmung der Dornstange 5 auf. Die geringe Erwärmung des Kühlmittels bringt aber keine Längenänderung der Abstandstange hervor, besonders dann nicht, wenn sie mit einem Wärmeschutz umgeben ist. Der Wärmeschutz der Abstandstange kann sowohl durch eine feste Stoffschicht als auch durch einen Teil des durch eine Rohrhülle der Abstandstange abgesonderten Kühlmittels erfolgen. Die mit dem Kopfende der Dornstange 5 fest verbundene Abstaudstange 16 erfährt also keine Längenänderung trotz Walzbeanspruchung und Erwärmung der Dornstange, so daß die am entgegengesetzten Ende an der Abstandstange 16 angebrachte Kontaktschea@t2 i i sich mit der Längenänderung der Dot=rstange 5, also mit der Verschiebung des Dornkopfes i, verschieben muß. Eine Verschiebung der Kontaktscheibe i i wird aber dadurch verhindert, daß sie Kontakte schließt und öffnet, welche einen Motor in dem einen oder anderen Sinne laufen läßt. Der Motor setzt durch sein Rädergetriebe 12, 13 das Drucklager 14. in Drehung und verschiebt die Auflageflächen 6 der Dornstange 5 gegen den Stützständer 15. Der Dornkopf i beharrt also in seiner Stellung zur Walze b, so daß auf der ganzen Länge des W<ilzerzcu@gnisses gleichbleibende Durchmesser und Wandstärken *entstehen.
Das gleiche Ergebnis kann bei urgekühlter Abstandstange dadurch erzielt werden, daß sie, wie in Abb.2 durch ,-, 9 und io angedeutet, aus Stäben verschiedener Längenausdehnung so zusammengebaut wird, daß ihre Länge vom Dornkopf i bis zur Kontaktscheibe i i trotz wechselnder Temperatur die gleiche bleibt.
Beim Veiivalzen von Hohlblöcken., bei dem die Dornstange auf Zug oder auf Druck beansprucht werden kann, ist es möglich, die Abstandstange und den Ständer der Kontaktspitzen auf der dem Stützständer der Dornstange entgegengesetzten Seite des Walzwerkes anzuordnen.
Beim Aufweiten oder Niederengen von Hohlblöcken verhindert zuheilen der in ihnen befindliche Zunder die Erreichung einer sauberen Innenwand des Rohres. Wie in Abb. a dargestellt, ist die Dornstange 5 und der Dornkopf i durchbohrt und in letzterem ein durch regelbaren Federdruck geschlossenes Ventil 17 eingesetzt, so daß ein Teil des Kühlmittels der Dornstange am Beginn der Walzwirkung gegen die Innenwand des aufzuweitenden Hohlblockes d geleitet wird. Hierdurch wird der Zunder und etwa vorhandene Schlacken abgeschreckt, gelöst und entfernt. Bei niederzuengenden Hohlblöcken ist zum gleichen Zwecke ein Teil des Kühlmittels -in dem größten Durchmesser des Dornk5pfes i in den Hohlblock hinein zum Aus-.;tritt zu bringen.

Claims

PATENT ANSPRl"CHß: i. Vorrichtung zur fortlaufend genauen Einstellung der Dornstange während des Walzvorganges entsprechend ihrer Längenänderung bei Schrägwalzwerken, bei denen Dorn und Walzen bauchig erhaben ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Beeinflussung der Nachstellvorrichtung unmittelbar durch die durch den Walzdruck oder durch Temperaturschwankungen hervorgerufenen Längenänderungen bewirkt wird, so daß sich die genaue Lage des Dornkopfes im Rohre gegenüber den Walzen immer selbsttätig einstellt.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Dornstange in der Nähe des Dornkopfes mit einer vor Längenänderungen geschützten Abstandstange fest verbunden ist, welche in der Nähe des Widerlagers der Dornstange oder eines festen Abstandblockes eine Kontaktscheibe trägt, die, die Länger.-" änderung der Dornstange mitmachend, einen Motor in Bewegung setzt, der so lange eine Verstellung des Wid°rlagers der Dornstange bewirkt, bis der Dornkopf wieder den richtigen Abstand gegenüber den Walzen hat.
3. Vorrichtung nach Anspruch i rnit gekühlter Dornstange, dadurch gekennzeichnet, daß das den .Dornkopf durchfließende Kühlmittel an der Stelle in, das Innere des Hohlblockes geführt wird, an der die Walzung beginnt, wodurch die in der Nähe des Dornkopfes sich bildende Zunder- oder Schlackenschicht im Inneren des Hohlblockes abgeschreckt, gelöst und weggeführt wird, so daß ein innen sauberes Rohr entsteht.