DE654770C - Verfahren zur Weiterverarbeitung von mit Schwefelsaeure verseiften Aminonitrilloesungen - Google Patents

Verfahren zur Weiterverarbeitung von mit Schwefelsaeure verseiften Aminonitrilloesungen

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DE654770C
DE654770C DEG87865D DEG0087865D DE654770C DE 654770 C DE654770 C DE 654770C DE G87865 D DEG87865 D DE G87865D DE G0087865 D DEG0087865 D DE G0087865D DE 654770 C DE654770 C DE 654770C
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sulfuric acid
saponified
aminonitrile
solutions
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DEG87865D
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English (en)
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Dr Wilhclm Gluud
Dr Walter Klempt
Dr Fritz Brodkorb
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Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
Original Assignee
Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
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Description

  • Verfahren zur Weiterverarbeitung von mit Schwefelsäure verseiften Aminonitrillösungen Bei der Darstellung von Aminosäuren durch Verseifung der entsprechenden Aminonitrile hat man als Verseifungsmittel bisher vornehmlich Bariumhydroxyd verwendet. Dieses für die Darstellung im Laboratoriumsmaßstabe recht brauchbare Verfahren kommt jedoch für den großtechnischen Betrieb wegen des hohen Preises für Bariumnhydroxyd nicht in Betracht. Die Verseifung mit der wesentlich billigeren Schwefelsäure liefert ebenfalls gute Ergebnisse, doch erhält man, wenn man nach erfolgter Verseifung die Fällung der Schwefelsäure mittels des ebenfalls sehr billigen Calciumhydroxyds bewirken wollte, große Mengen von Calciumsulfat, das im technischen Betrieb auf die Dauer ein äußerst lästiges Haldenprodukt bilden würde: z. B. erhält man bei der Erzeugung von I kg Glykokoll auf Grundlage einer 8o%igen Ausbeute und Verwendung von 2,2Mol Schwefelsäure auf I Mol Aminoacetonitril etwa 6 bis h,5 kg Calciumsulfat (CaSO4 ₧ 2H2O). Diese Menge muß zwecks Gewinnung der in ihr enthaltenen Anteile an wertvoller Aminosäure sorgfältig ausgewaschen werden. wodurch weiterhin entsprechend große Mengen einzudampfenden Waschwassers anfallen, so daß dlas Verfahren mit hohen Eindampfkosten und der Notwendigkeit der Stapelung v'()n Calciumsulfathalden belastet ist. Es wurde nun gefunden, dMaß sich diese Nachteile weitgehend vermeiden lassen, wenn man daraufhin arbeitet, nach der Verseifung des Aminonitrils den größten Teil der im wesentlichen als Bisulfat vorliegenden Schwefelsäure als Ammoniumsulfat abzuscheiden. (las' im Gegensatz zu dem fast wertlosen Calciumsulfat ein wertvolles Großhandelsprodukt darstellt. Man erreicht dlies. indem man nach der Verseifung fmnit Schwefelsäure in die Lösung Ammoniakgas leitet oder konzentriertes Ammoniakwasser bis zur neutraten oder schwach ammoniakalischen Reaktion einführt. wobei der größte Teil der Schwefelsäure als Ammoniumsulfat ausfüllt, während die Aminosäure in Lösung bleibt.
  • Um die Bildung vons Ammoniumbistulfat oder -sesquistulfat zu verhindern, empfehlt es sich ferner. die verseifte Lösung in wenig konzentriertes Ammoniakwasser einzutragen und dabei gleichzeitig Ammoniakgas einzuleiten. Bei diesem Vorgehen fällt nur neutrales Ammonitumsulfat aus.
  • Das durch Abschleudern aus der Lösung entfernte Anintoniumsulfat liegt nach dein Auswaschen mit wenig Wasser in verkaufsfähiger Qualität vor.
  • Die vom testen Aninioniunisulfat abge- trennte Aminosäurelösung enthält noch, je nach ihrer Konzentration. wechselnde Mengell Anmoniumsulfat, die im augenleinen etwa 1/3 der insgesamt zugefügten Schwefelsäure entsprechen. Es muß daher, um auch diesen Teilaus der Aminosäurelösung zu entfernen, eine Nachbelhandlulng mit Calciumhydroxyd in der Hitze erfolgen, wobei dlas Ammoniak wie gewöhnlich entweicht und Calciumsulfat anfällt, der abfiltriert und ausgewaschen wird. Seine Menge beträgt indessen nur noch etwa 1/3 derjenigen, die man erhalten würde, wenn man die verseifte Aminonitrillösulig sofort mit Calciumnhydroxyd behandeln wollte.
  • Beispiele I. I Mol Aminoacetonitril wird, wie eingangs beschrieben, mit 2,2Mol 75%iger Schwefelsäure verseift und hierauf die abgekühlte Lösung in 300 ccm 2I%iges Ammoniakwasser eingetragen, wobei so viel Ammoniakgas zusätzlich eingeleitet wird, daß die Lösung neutral reagiert. Beins Abkühlen der Lösung auf etwa Io° scheiden sich I86 g Amnoniumsulfat aus, welches abfiltriert und mit wenig Wasser ausgewaschen wird.
  • Das Filtrat enthält nunmehr neben Glykokoll nur noch IIog Ammoniumsulfät, dessen Säurebestandteil durch Eintragen voll 76,g Calciumhydroxyd (8I,3%ig) als Calciumsulfat gefällt wird, worauf man diesen entfernt. Ein geringer Überschuß an Calciulnhydroxyd wird durch Zusatz von etwas Ammo niumcarbonat in der Hitze gefällt und abfiltriert.
  • Hierauf wird die erhaltene Lösung eingedampft, das hierbei erhaltene Rohglykoköll in wenig Wasser gelöst und die Lösung mit Alkohol versetzt, Wobei sich Reinglykokoll in einer Ausbeute von 78,7 % abscheidet.
  • An Stelle des für die Ausfällung der gesamten Schwefelsäure erforderlichen Calciumhydroxyds [ungefähr ,2oo g Ca (OH)2, 8I,3 %ig] bedarf man bei der obigen Arbeitsweise nur 76 g. Der Calciumsulfatanfall ist auf I449 herabgesetzt, während man bei unmittelbarer Behandlung der mit Schwefelsäüre verseiften Amninoitrillöstung.378g erhalten würde. Damit erniedrigt sieh (sie Caleiumnstil fatnmenge auf etwa 389o der tursprüngl ichen. 2. 70s g A laninnitril (I Mol), enthalten in 95 ccm Lösung, Werden mit 290 ccmn 75%iger Schllwefelsäiure (= 2,2 Mol) verseift, worauf die Lösung durch Zusatz von Ammonoakwasser und Amnoniakgas neutralisiert lbzw. schwach alkalisch gemacht wird. hierbei scheiden sich raus der noch warmen Reaktionslösung etwa I6o g Ammonimsultfat aus, welches warm abfiltriert wird.
  • Das Filtrat enthält noch etwa I20 g Ammoniumsulfat, dessen Säurebestandteil durch Zusatz voll Calciumlhydroxyd als C alcltiumsulfat gebunden und durch Filtration entfernt wird. Aus dem Filtrat entfernt Ulan einen Überschuß von Calciumhydroxyd durch Zusatz voll Ammoniumcarbonat und Abfiltrieren des gefällten Calciumcarbonats. Das so erhaltene Filtrat wird auf Rohahnin eingedämpft und dieses in bekannter Weise, z. B. durch Umnkristallisieren. gereinigt. Die Ausbeute an Reinalanin beträbt durchschnittlich 82 bis 83 %.
  • Naclh obiger Arbeitsweise lbeträgt der Anteil des für die Bindung des Stul fats erforderlichen Calciumhydroxyds 83g somit mur etwa 42 % derjenigen Menge, die zur Bindung des gesamten Säureanteils erforderlich wäre, wenn mnan die Hauptmenge des Sulfats nicht vorher als Ammoniumstulfat abgeschieden hätte.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Weiterverarbeitung von mit Schwefelsäure verseiften Aminonitrillösungen, dadurch gelkennzeichnet. daß man den größten Teil der lzur Verseifurng aufgewandten Schwefelsäure durch Zugabe oder Einleiten voll Anmmonialk bis zur neutralen oller schwach ammoniakalischen Reaktion als Amnoniumsulfat ausfällt, dieses abfiltriert und dann erst dlas Filtrat zwecks lEntfernung dres restlichen Säurebestandteils mit Ca lciumlhydroxyd behandelt.
  2. 2. Verfahren flach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dlalß man die mit Schwefelsäure verseifte Amlnonltrlllö)sung in wellig konzentriertes Anmmoniakwasser einträgt und gleichzeitig Ammonik bis zur neutralen oder schwach al11111olllakallscheil hcaktion ehlleitrt.
DEG87865D 1934-04-15 1934-04-15 Verfahren zur Weiterverarbeitung von mit Schwefelsaeure verseiften Aminonitrilloesungen Expired DE654770C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2432478A (en) * 1945-09-26 1947-12-09 Du Pont Synthesis of methionine
US3009954A (en) * 1958-02-17 1961-11-21 Allied Chem Process for the production of sarcosine and related alkylamino-acetic acids

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2432478A (en) * 1945-09-26 1947-12-09 Du Pont Synthesis of methionine
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