DE653145C - Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder seinen Legierungen - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder seinen Legierungen

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DE653145C
DE653145C DEO21963D DEO0021963D DE653145C DE 653145 C DE653145 C DE 653145C DE O21963 D DEO21963 D DE O21963D DE O0021963 D DEO0021963 D DE O0021963D DE 653145 C DE653145 C DE 653145C
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Germany
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magnesium
metal
fluoride
fluorides
ammonium
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DEO21963D
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Dr Georg Schichtel
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Osterreichisch Amerikanische Magnesit AG
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Osterreichisch Amerikanische Magnesit AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B26/00Obtaining alkali, alkaline earth metals or magnesium
    • C22B26/20Obtaining alkaline earth metals or magnesium
    • C22B26/22Obtaining magnesium

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Description

  • Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder seinen Legierungen Zum Reinigen von Magnesium oder seinen Legierungen dienen üblicherweise Salzschmelzen, die als Decke auf dem geschmolzenen -Gut schwimmen oder mit diesem Gut irgendwie (beispielsweise durch Einrühren) in innige Berührung gebracht werden. Die Reinigungsmittel, .die sich am besten bewährt haben, bestehen aus Chloriden oder Chlorverbindungen .enthaltenden Stoffen. Brei Verwendung dieser Reinigungsmittel zeigt sich der Übelstand, d,aß im. gereinigten Gut Reste von Chlioriden zurückbleiben. Trotzdem die Fachleute durch viele Jahre bestrebt waren, diese Art von Reinigungsverfahren zu verbessern, hat dieser Nachteil sich nicht völlig beseitigen lassen. Handelt es sich darum, aus metallischem, chlorfreiem Gut geringe Anteile von andersartigen Verunreinigungen nichtflüchtiger Natur zu entfernen, so bedeutet es schon leinen bedeutenden Nachteil, wenn das Gut bei der Reinigung auch nur Spuren von Chloriden zurückhält.
  • Die Erfindung schafft dadurch Abhilfe, daß das geschmolzene metallische Gut mit Fluorverbindungen in Berührung gebracht wird, die bei der Schmelz- oder Gießtemperatur verdampfen oder unter Entstehung mindestens eines gas- oder dampfförmigen Bestandteils zersetzt werden. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren werden also Salze verwendet, die bei der Arbeitstemperatur nicht geschmolzen sind. Die Wirkung kommt dadurch zustande, d.aß die aus den Fluörverbindungen .entwickelten Gase oder Dämpfte die Ausscheidung der Verunreinigungen herbeiführen, wobei keinerlei unierwünschter Rückstand vom Gut zurückgehalten wird.
  • Zur Ausführung des Verfahrens besonders gut geeignete .chlorfreie Fluorverbindungen sind die Silikofluioride (Metallsilikoflugride). Die Metallsalze der Silikofluoiivasserst,o.ffsäure spalten beim Erhitzen das .gasförmige Siliciumtetrafluorid (SiF4) ab, das sich in der metallischen Schmelze gleichmäßig fein verteilt, während Metallfluorid urgeschmolzen zurückbleibt und sich auf der Schmelze als Decke ausbreitet. Am besten hat sich die Verwendung von Magnesiumsilikofluorid (MgSiFF) bewährt, jedoch sind z. B. auch das Natrium- und Aluminiumsilikofluiorid oder Schwermetallsalze der Silikofluiorwassersto.ffs.äure für das Verfahren geeignet. In zweiter Linie kommen für das Verfahren die Metallborfluoride in Betracht. Ferner lassen sich gleichartige Reinigungswirkungen mit neutralem oder saurere Ammoniumfluorid oder Salzen, die Ammoniumfluiorid in komplexer Form gebunden enthalten (wie z. B. Amnapniumsilikofluorid), oder -mit Gemischen von Ammoniumfluoriden erzielen. Das neutrale Ammoniumfluorid verdampft schon bei Temperaturen tief unter dem Schmelzpunkt des Magnesiums, während sich das saure Salz in der Hitze als weißer Rauch verflüchtigt; in beiden Fällen ziehen die entstehenden Dämpfe wirbelnd durch die Schmelze hindurch. Das Ammoniumsilik,ofluorid spaltet bei der Arbeitstemperatur gasförmiges Siliciumtetrafluorid ab und liefert gleichzeitig Ammioniumfluoriddämpfe. Da die Gasentwicklung bei den Ammonsahexr sehr stürmisch einsetzt, empfiehlt es sich, sie für sich allein nur für die Reinigung von kleinstückigem Gut zu verwenden, mit dem sie vor dem Einsfetzen innig gemischt werden können. Zur Reinigung von grobstückigern Moder stark schlackenhaltigem Gut sind für sich allein nur die Metallsilikofluoride gut geeignet. In beiden Fällen sind Gemische von Amm@oniumfluariden mit Metallborfluoriden oder mit Metallsilikotluoriden für das Verfahren verwendbar, diese letzteren :sogar mit besonderem Vorteil.
  • . Handelt es .sich um die Reinigung von großstückigem Gut, z. B. von Blöcken joder Gußbruch, so müssen zwecks Herbeiführung des vollen Erfolges besondere Vorkehrungen. getroffen werden, tun sicherzustellen, daß die Salze erst innerhalb der zu reinigenden. Schmelze verdampft oder zersetzt werden. Zu diesem 'Zweck wird das Reinigungsmittel beispielsweise unter möglichst vollständigem Luftausschluß in Metalltuben (Aluminium-oder Magnesiumtuben) verpackt und in dieser Form, z. B. durch rasches Untertauchen, in die Schmelze eingebracht.
  • -In Reinigungsschmelzen haben Fluoride des Magnesiums, Calciums, Aluminiums und ä.uderer Metalle zur Verdickung der Magnesiumchloridschmelze gedient. Ferner sind auch Gemische von Alkaliflworiden und Magnesium:chlorid zur Verwendung als Reinigungsschmelzen vorgeschlagen worden. Auf einem anderen Wege ist die Verbesserung der Magnesiumchloridschm,elze durch Verwendung von Magnesiumfluorid an Stelle des Magnesium,chlorids bei gleichzeitigem Zusatz einer geringen Mengte von ruefallischem C.alciüm angestrebt worden.
  • Ammoniumfluoride und Metallsilikofluoride stehen beim Gießen von Magnesium und Magnesiumlegierungen in wassergebundene Formen, insbesondere grüne Sandformen, im Gebrauche, um das metallische Gut vor dem Einfluß der Luft und dem Angriff der in der Form entstehenden Wasserdämpfe zu schützen. Ferner ist vorgeschlagen worden, zum Schutze von leicht joxydierbaren Me-, tallen, wie insbesondere Magnesium, die Obere. flache de.s geschmolzenen Gutes mit einer `Gasatmosphäre zu überschichten, die aus elementarem Fluor oder den 'Dämpfen einer Fluorverbindung besteht. Daß Fluorverbindungen an Stelle von Salzschmelzen als Reinigungsmittel für Magnesium und seine Legierungen mit Vorteil Verwendung finden können, ist bisher nicht erkannt worden. Ausführungsbeispiele i. Mit Kohlenstoff und Magnesiumoxyd verunreinigte Kugeln (Granalien) aus Beinmagnesium, wie sie bei der Verflüchtigung von auf .elektrothermischem Wege gewonnenem Magnesium anfallen, werden mit i % ihres Gewichtes Magnesiumsiliciumfluorid innig gemischt und m einem geschlossenen Eisentiegel zum Schmelzen erhitzt. Wähnend des Schmelzvorganges zersetzt sich das Magne;siumsiliciumfluorid in Siliciumtetrafluorid und Magnesiirmfluorid. ` Das gasförmige SiliciumtetrafluoTid perlt durch die Schmelze und befreit diese von den. angegebenen Verunreinigungen; gleichzeitig steigt das frei werdende Magnesiumfluorid nach loben und breitet sich auf der Oberfläche der Schmielze aus.
  • 2. Zur Reinigung von Barren aus Reinm.agnesiiun wird eine Mischung von 900/0 Magnesiumsilicitunfluorid und io % Ammsoniumsiliciumfluorid in einer Menge von i % des Metallgewichtes verwendet. Diese Mischung wird möglichst dicht in eine Magnesiumtube gepackt. Man erhitzt die Barren in einem geschlossernen Eisentiegel .auf eine Temperatur knapp oberhalb des Schmelzpunktes und taucht sodann die Magnesiumtube in das erhitzte Metallbad :ein, wobei die Schmelze gleichzeitig durchgerührt wird. Die durch Zersetzung der Salze entstehenden Gase perlen durch das schmelzflüssige Metall hindurch und befreien-es vollkommen von nichtmetallischen Einschlüssen, wie Nitriden, Oxyden und Schlacken.
  • 3. In gleicher Weisse, wie in Beispie12 beschrieben, kann eine Mischung von go % .Ma- . gnesiumsili-ciumfluorid und i o % Ammloniumfluorid beispielsweise zur Reinigung von handelsüblichen Magnesiumlegiierungen Anwendung finden, in welchem Fall es sich empfiehlt, mit größeren- Mengen (bis zu drei Hundertteilen vom Metallgewicht) zu arbeiten. Die Mischung kann in eine Aluminiumtube eingepreßt werden.
  • q.. Zur Reinigung von Schrott handelsüblicher Magn(#siumlegierungen wird :eine Mischung von 6o % Magnesiumsiliciumfluorid, 20% Natriumsiliciumfluorid, i o % Amm@oniumsiliciumfluorid, 5% Ammioniumfluirid und 5% Ammoniumbifluorid in einem Verhältnis von 2 : i oo des Metallgewichts, in eine Magnesiumtube oder Aluminiumtube dicht gepackt, verwendet.

Claims (2)

  1. PATENTANTSPRL CHE' i.. Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder von MagnesI iumlegierungen mit Fluoriden, dadurch gekennzeichnet, .daß das geschmolzene metallische Gut mit Fluorverbindungen innig gemischt wird, die bei der Schmelz-oder Gießtemperatur verdampfen oder unter Entstehung mindestens eines gas-oder dampfförmigen Bestandteils zersetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Metallsilikoflueride, insbesondere Magnesiumsilikofluorid oder Metallborfluoride oder Ammoniumfluoride (neutrales oder saures Ammoniumfluorid oder Salze, die Ammoniumfluorid in komplexer Form gebunden enthalten) oder Gemische verschiedener Ammoniumfluioride oder Gemische von Ammoniumfluoriden mit Metallborflworidenoder mit Metallsilikofluoriden als Reinigungsmittel verwendet werden.
DEO21963D 1935-08-02 1935-08-10 Verfahren zum Reinigen von metallischem Magnesium oder seinen Legierungen Expired DE653145C (de)

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