DE653140C - Vorrichtung zum Umbau gewoehnlicher Abzugsbuegel von Hammerless-Mehrlauf-Jagdgewehren in Einheitsbuegel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umbau gewöhnlicher Abzugsbügel von Harnmerless-Mehrlauf-Jagdgewehren in Einheitsbügel, mittels welchen die Schlagbolzen bzw. Hahnen der verschiedenen Gewehrläufe nacheinander ausgelöst werden können. Hierzu ist jeder Abzugsbügel mit einem federbelasteten Schlitten ausgerüstet, der die Übertragung der Abzugsbügelbewegung auf die Abzugsvorrichtung des Nachbarlaufes vermittelt.

Diese Übelstände sind bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung vermieden. Hier wirken die in Gleisführungen der Abzugsbügel gleitenden, mit Ansätzen versehenen Schlitten mit den normalerweise durch diese Bügel beeinflußten Schlagbolzenauslösehebeln zusammen in der Weise, daß sie durch diese beim Laden des Gewehrs entgegen der Wirkung ihrer Federn verschoben und beim Bedienen des einen oder des anderen Abzugshebels unter den Auslösehebel des Nachbarbügels zurückgeführt werden. Die Verschiebimg der Schlitten beim Laden erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß an den Schlitten Schrägflächen vorgesehen sind, auf welchen die Hinterenden der Schlagbolzenatislösehebel gleiten. Hingegen erfolgt die Bedienung der Auslösehebel durch Ansätze an den Schlitten, welche räumlich versetzt zueinander sind und mit entsprechend angeordneten Ansätzen der ihnen gegenüberliegenden Schlagbolzenauslösehebel zusammenwirken.

Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.

Abb. ι ist eine schematische Seitenansicht der Hilfsvorrichtung in Ladestellung.

Abb. 2 zeigt die dazugehörige Draufsicht.

Abb. 3 ist eine entsprechende Profilansicht.

Abb. 4 veranschaulicht eine Seitenansicht der Hilfsvorrichtung in Entladestellung, d. h. nach dem Abschuß, rechts und links.

Abb. 5 ist die dazugehörige Draufsicht und Abb. 6 die Profilansicht.

Abb. 7 ist eine Seitenansicht der Hilfsvorrichtung in Zwischenstellung, d.h. bei Abschuß links und in Ladestellung rechts.

Abb. 8 ist eine entsprechende Profilansicht.

Abb. 9 zeigt die Schlitten allein und in verschiedenen Stellungen.

Jeder der beiden in gewohnter Weise bedienten und wirkenden Abzugsbügel 2, 3 weist in einem senkrechten Steg eine Längsnut i. auf, in welchen U-förmige Schlitten 4 frei gleiten und von Rückzugsfedern 5 beeinflußt werden. Letztere sind einerseits an Nasen 6 der Schlitten 4 und anderseits an Nasen 7 der entsprechenden Bügel 2, 3 befestigt. In seiner hinteren Partie ist jeder

Schlitten rait einer schrägen Gleitfläche 8 versehen, die gegen den Schnabel 9 des Ladehebels io, 10' zeigen; letztere schwingen um die Achsen. Jeder Abzugsbügel· 2, 3 besitzt demnach einen Schlitten 4, und beide sowie': ihre Schlitten sind vollkommen voneinander. unabhängig. . ■ ~ '■'*

Obgleich mit der so beschaffenen Hilfsvorrichtung ausgerüstet, wirken die Bügel 2, 3 wie gewöhnliche Abzugsbügel, indem sie mit ihren Köpfen so wahl rechts als links die Ladehebel 10, 10' anheben.

Jeder der beiden Ladehebel 10, 10' hat noch einen Ansatz 12, 12', die unter Belassung eines Zwischenraumes zwischen ihnen gegeneinander zeigen. Die Schlitten haben verschieden angeordnete senkrechte Anschläge 13, 14, die sich gegen den einen bzw. den andern der beiden Ansätze 12, 12' der Ladehebel 10, 10' anstellen.

Zum besseren Verständnis der Erfindung sind im nachstehenden die verschiedenen Gebrauchsmöglichkeiten des Gewehres näher erläutert.

a. Schießen ohne Verwendung

der Hilfsvorrichtung

Das Gewehr wird gemäß Abb. 1 in 'der üblichen Weise geladen. Jeder Abzugsbügel ungeachtet seiner Ausrüstung mit der Hilfsvorrichtung wirkt wie bei einem gewöhnlichen Gewehr: der rechte Abzugshügel 3 'bewegt den Ladehebel 10 und der linke Abzugsbügel 2 den Ladehebel 10'.

b. Schießen unter Verwendung

der Hilfsvorrichtung

Das Gewehr wird wieder in der üblichen Weise geladen. Wenn der Schütze nun einen einzigen Abzugsbügel verwendet, z. B. den linken Abzugsbügel 2, so hebt dessen Oberteil den entsprechenden Ladehebel 10' an, und es erfolgt der Abschuß auf der linken Seite.

Gleichzeitig hat der linke Abzugsbügel 2 beim Anheben seinen Schlitten 4 rückwärts verschoben; jedoch kehrt derselbe beim Zurückgehen des Bügels in seine ursprüngliche Lage nach vorn zurück, wobei sein senkrechter Anschlag 13 unter den Ansatz 12' des Ladehebels 10 zu* stehen kommt. Wird jetzt erneut am Bügel 2 gezogen, so hebt dieser Anschlag den Ansatz 12' an, und der zweite rechte Schuß geht ab.

Beide Abschüsse erfolgten demnach durch Bedienung eines einzigen, des linken Abzugsbügeis 2. Das gleiche vollzieht sich beim Bewegen des rechten Abzugsbügels 3. Auch hier wird der Schlitten 4 verschoben, so daß sich *;sein senkrechter Anschlag 14 unter dem An- ^s'ajtz 12 des Ladehebels 10 einstellt und der ijjxyeite, diesmal der linke Schuß abgeht. "·* Es kann auch zur Verringerung der Herstellungskosten bloß ein einziger Abzugsbügel verwendet werden, der beide Abschüsse bewerkstelligt. Jedenfalls lassen sich mit der beschriebenen Vorrichtung, die auf allen Hammerless-Gewehrmodellen angebracht werden kann, auf einfache Art sowohl gewöhnliche Abschüsse als auch mehrfache Abschüsse mit einem einzigen Abzugsbügel erzielen.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   ι . Vorrichtung zum Umbau gewöhnlicher Abzugsbügel von Hammerless-Mehrlauf-Jagdgewehren in Einheitsbügel, ■ mittels welchen die Schlagbolzen der verschiedenen Gewehrläufe nacheinander ausgelöst werden können und wobei jeder dieser Bügel mit einem federbelasteten Schlitten ausgerüstet ist, der die Übertragung der Abzugsbügelbewegung auf die Abzugsvorrichtung des Nachbarlaufs vermittelt, dadurch gekennzeichnet, daß die in Gleitführungen der Abzugsbügel (2, 3) gleitenden^ mit Ansätzen (13, 14) versehenen Schlitten (4) mit den normalerweise durch diese Bügel bewegten Schlagbolzenauslösehebel (10, 10') zusammenwirken in der Weise, daß sie durch diese beim Laden des Gewehrs entgegen der Wirkung ihrer Federn verschoben und beim Bedienen des einen oder des andern Abzugsbügels unter den Auslösehebel des Nachbarbügels zurückgeführt werden.
2. 2. Hilfsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitten (4) am Hinterteil mit je einer schrägen Gleitfläche (8) ausgerüstet sind, auf welche die Hinterenden der Schlagbolzenauslöse- t₀₀ hebel (10/10') beim Laden gleiten und solcherart die Schlitten verschieben.
3. 3. Hilfsvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (13, 14) der Schlitten (4) räumlieh versetzt zueinander angeordnet sind und mit entsprechend angeordneten Ansätzen (12, 12') der ihnen gegenüberliegenden Schlagbolzenhebel (10, 10') zusammenwirken. -110

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen