DE651541C - Verfahren zum Aufbewahren saeurebildender Bakterienkulturen, insbesondere von Milchsaeurebakterien - Google Patents

Verfahren zum Aufbewahren saeurebildender Bakterienkulturen, insbesondere von Milchsaeurebakterien

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DE651541C DEC50952D DEC0050952D DE651541C DE 651541 C DE651541 C DE 651541C DE C50952 D DEC50952 D DE C50952D DE C0050952 D DEC0050952 D DE C0050952D DE 651541 C DE651541 C DE 651541C
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/04Preserving or maintaining viable microorganisms

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Description

  • Verfahren zum Aufbewahren säurebildender Bakterienkulturen, insbesondere von Milchsäurebakterien Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, die Wirksamkeit säurebildender lebender Bakterienkulturen, insbesondere von Milchsäurebakterien, in flüssigem Medium in geschlossenen Behältern, z. B. Ampullen, zu verlängern und deren längere Aufbewahrung und Beförderung zu ermöglichen.
  • Derartige Kulturen werden meistens in einem gelatinierenden Medium aufbewahrt, wobei man im Inneren der Ampulle einen vollkommen oder teilweise verfestigten Überzug von Gelatine oder einem anderen gelatinierenden Stoff erzeugt. Das gelatinierende Medium soll hierbei ebenso wie die Umhüllung einen Nährboden für die Bakterienkulturen bilden.
  • Milchsäurebakterien, wie der Bacillus bulgaricus, lassen sich indessen dicht durch Oberflächenbesäuerung von Nährgelatine züchten. Die bekannten Verfahren sind deshalb für die Aufbewahrung derartiger Kulturen nicht verwendbar.
  • Andererseits ist bekannt, daß Milchsäurebakterien die Umwandlung ihres Mediums in Milchsäure bewirken und daß diese Bakterienarten ihre Lebensfähigkeit schnell verlieren, wenn die Säurebildung einer. gewissen Betrag übersteigt, ebenso wie sie übrigens ihre Lebensfähigkeit in einem neutralen Medium teilweise einbüßen. Nun ist es aber bei . therapeutischen Anwendungen von größtem Interesse, die Milchsäurebakterien in ständig wirksam bleibender Form aufzubewahren. Zu diesem Zweck wird seit langer Zeit die Beimengung von präparierter Kreide zu dem flüssigen Kulturmedium empfohlen.
  • Die Verwendung von Kreide in dieser Form bietet jedoch folgende hauptsächlichen Nachteile: r. Die Neutralisierung der Milchsäure, die zu Anfang kräftig ist, verlangsamt sich durch das Umhüllen der Kreide mit milchsaurem Kalk, während es gerade wünschenswert ist, eine allmählich fortschreitende Neutralisierung zu erzielen, so daß die Kultur stets eine beträchtliche saure Reaktion behält.
  • a. Die Kreide sammelt sich im unteren Teil der Kultur an, wobei sich der gebildete milchsaure Kalk und der bakterienhaltige Bodensatz unter ungünstigen Bedingungen befinden.
  • 3. Die Kreide und der milchsaure Kalk v@rerden beim Leeren des Gefäßes mit der Kultur mitgeführt.
  • Die vorliegende Erfindung besteht demgegenüber in -einem Verfahren zum Aufbewahren säurebildender Bakterienkulturen, insbesondere von Milchsäurebakterien, das darin besteht, daß die steril gemachte und zum Erstarren gebrachte Innenauskleidung der Ampullen o. dgl. dazu benutzt wird, die erzeugte. Säure zu neutralisieren, und zwar unter Vermeidung der angegebenen Nachteile.
  • Dieses Verfahren besteht darin, daß Calciumcarbonat o. dgl. mit einem für die Bakterienkulturen kein Nährmedium darstellenden, an sich bekannten gelatinierenden Stoff emulgiert und diese Emulsion dann auf den Innenflächen des Gefäßes verfestigt wird.
  • Die Eniiilsion von Calcitimcarbonat o. dgl. wird in das Gefäß vor dessen Füllung eingebracht. Sie wird dann darin verdampft, am besten bei hoher Temperatur, so daß ein' poröser Überzug entsteht, der das Calciumcarbonat o. dgl. festhält.
  • Diese in ein feines Häutchen des gelatinierenden Stoffes eingehüllte Verbindung mäßigt die Wirkung der Säure, die, bevor sie das Calciumcarbonat o. dgl. erreicht, durch die Masse langsam diffundiert. Der gelatinierende Stoff hält das gebildete-Salz, gewöhnlich das milchsaure Calcium, fest, und dieses bleibt infolge seiner geringen Löslichkeit in der Emulsion haften. -So -kommt es, daß die Bakterien von derri auf diese Weise gebildeten milchsauren Salz nicht umgeben sind, wodurch der Sätüregrad in- zulässigen Grenzen gehalten wird.
  • Wenn das Innere des Gefälles mit Emulsion ausgekleidet ist, erreicht, die Berührungsfläche mit der Flüssigkeit, unabhängig vön der Stellung des. Gefäßes, bei einer gegebenen 1Ienge Calciumcarbonat o. dgl. ihren Höchstwert. Außerdem stehen alle Schichten der Kultur mit dein neutralisierenden Stoff in Verbindung, ohne daß der Bakterienboden-Satz jemals vollkommen von einem neutralen Medium umgeben würde, da das flüssige Medium andererseits die Bakterien ziemlich leicht auf der ganzen Überzugsschicht festhält. - -Als Stoffe, die -in (lein gelatinierenden Stoff emulgiert werden können, sind außer Calciu#mcarbonat zu. nennen Calciumoxyd sowie auch andere Metalloxyde und -salze, vor allem die Salze der Alkalierdmetalle,die in der zur _ Verwendung ,gelangenden Nähr= lösung wenig oder ,gar -nicht löslich sind. Man wird besonders diejenigen wählen, deren chemische Verbindung mit den von den Bakteriengebildeten Säuren- ein in der Nährlösung unlösliches, für die betreffende Bakterienart nicht antisetisches und nicht giftiges Salz liefert, falls- (las bakteriologische Präparat für therapeutische Zwecke bestimmt ist.
  • Der gelatinierende Soff muß - so gei,; ä hlt werden, .daß er für die in Lösung befindlichen Säuren nicht undurchdringlich ist und entweder durch - Wärme. oder durch Abkühlung einen bei den Gebrauchstemperaturen festen Überzug zu liefern -imstande ist, der eine neutrale chemische Reaktion zeigt. Dieser Stoff - muß sterilisierbar, nicht antiseptisch, in der jeweils -benutzten Nährlösung wenig löslich und,-imstande. sein, das in fein verteilter Form eingebrachte neutralisierende Mittel in emulgierter= Foren, zu erhalten., Dieser Stoff besteht vorzugsweise aus in Gallenform gebrachtem Agar-Agar, kann aber auch eine andere Masse sein, die durch Wärme zum Erstarren gebracht wird.
  • Beispiel Man bereitet eine Gallerte von Agar-Agar von solcher Konsistenz, daß dieselbe bei Temperaturen von etwa ioo° eine viskose Flüssigkeit darstellt. Mit dieser mischt man eine bestimmte Menge Calciumcarbonat und rührt derart um, daß eine homogene Emulsion entsteht. Von dieser bringt man in jede Ampulle die nötige Menge ein und hält die Ampullen dann in senkrechter Lage im Sterilisator. In der Wärme bildet dann die Emulsion von Calciumcarbonat-Agar einen Schaum, der sich ausbreitet, an den -Innenwänden der Ampulle empörkriecht und eine gewisse Menge Wasser verliert.
  • Nach genügend langem Verbleiben im Sterilisator bleibt an den Innenwänden der Ampulle eine poröse und feste Schicht von Calciumcarbonat und verfestigtem Agar-Agar haften.
  • Nach dem Abkühlen bringt man die Bakterienkultur, besonders eine solche vom Bacillus bulgaricus, ein und verschließt dann die Ampulle.
  • Kulturen dieser Bakterien, die von der auf diese Weise gebildeten Verkleidung geschützt und in zugeschmolzenem Rohr i4: Tage läng der Optimaltemperatur von 5o° ausgesetzt werden, entwickeln. sich in dem. flüssigen Medium lebhaft und bilden nur einen Oberflächenniederschlag von Bakterienkörpern auf der überzugsschicht.
  • Die Überzugsschicht wird wohl von der flüssigen Kultur durchtränkt, doch sind die ihrer Oberfläche entnommenen Bakterien Entwicklungsformen von länglicher Gestalt, zusammengewickelt und verworren wie Fädenknäuel;.infolgedessen nicht mehr in der Lage, Milch zum Gerinnen zu bringen, während solche, die im flüssigen Medium verbleiben, diese Eigenschaft sowie ihre therapeutische Wirksamkeit bewahren, -Das Verfahren- kann nicht nur für Milchsäurebakterien, sondern auch für andere säurebildende Bakterienkulturen, wie z. B. Milchstreptokokken - (vor allem Streptococcus bulgaricus); die einzelnen Arten des Bacterium coli sowie die Butter-, Essig- und Propionsäure bildenden Bakterienkulturen Anwendung finden. - .

Claims (1)

  1. - PATEN TANel#RUCZ1 : -' Verfahren zum Aufbewahren säurebildender Bakterienkulturen, -insbesondere von Milchsäurebal@terieri"in flüssigein Zustande in geschlossenen Ampullen o. dgl., deren Innenflächen mit einem verfestigten, sterilen Überzug eines gelatinierenden Stoffes versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß man Calciumcarbonat o. dgl. mit einem für die Bakterienkulturen kein Nährmedium darstellenden, an sich bekannten gelatinierenden Stoff emulgiert und diese Emulsion dann durch Erwärmen auf den Innenflächen des Gefäßes verfestigt, worauf die Bakterienkultur eingebracht wird.
DEC50952D 1935-10-08 1935-10-08 Verfahren zum Aufbewahren saeurebildender Bakterienkulturen, insbesondere von Milchsaeurebakterien Expired DE651541C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0022341A2 (de) * 1979-06-28 1981-01-14 State Of Oregon By And Through The Oregon State Board Of Higher Education On Behalf Of Oregon State University Verfahren und Starter-Zusammensetzungen für das Wachstum von Milchsäure erzeugenden Bakterien und dadurch hergestellte Bakterienzusammensetzungen
US4382965A (en) 1979-06-28 1983-05-10 State Of Oregon, Acting By And For The State Board Of Higher Education On Behalf Of Oregon State University Method and starter compositions for the growth of acid producing bacteria and bacterial composition produced thereby
US4528269A (en) * 1980-04-14 1985-07-09 The State Of Oregon By And Through The Oregon State Board Of Higher Education On Behalf Of Oregon State University Method for producing single and/or mixed strain concentrates of bacteria

Cited By (4)

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EP0022341A3 (en) * 1979-06-28 1981-04-22 State Of Oregon, By And Through The Oregon State Board Of Higher Education On Behalf Of Oregon State University Method and starter compositions for the growth of acid producing bacteria and bacterial compositions produced thereby
US4382965A (en) 1979-06-28 1983-05-10 State Of Oregon, Acting By And For The State Board Of Higher Education On Behalf Of Oregon State University Method and starter compositions for the growth of acid producing bacteria and bacterial composition produced thereby
US4528269A (en) * 1980-04-14 1985-07-09 The State Of Oregon By And Through The Oregon State Board Of Higher Education On Behalf Of Oregon State University Method for producing single and/or mixed strain concentrates of bacteria

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