DE651314C

DE651314C - Verfahren zum Umfuellen von verfluessigten Gasen

Info

Publication number: DE651314C
Application number: DEP73450D
Authority: DE
Inventors: Wadim Salnikoff
Original assignee: JULIUS PINTSCH KOMM GES
Current assignee: JULIUS PINTSCH KOMM GES
Priority date: 1936-07-04
Filing date: 1936-07-04
Publication date: 1937-10-11

Description

Verfahren zum Umfüllen von verflüssigten Gasen Es ist bekannt, das Umfüllen von verflüssigten Gasen, wie beispielsweise flüssigen Sauerstoff, in der Weise vorzunehmen, daß eine Teilmenge des umzufüllenden Gases der Flüssigkeitszone des zu entleerenden Behälters entnommen und außerhalb derselben verdampft wird, um dann die durch die Verdampfung entstandenen Gase der Gaszone des zu entleerenden Behälters wieder zuzuführen, um durch die dadurch erzeugte Drucksteigerung den Umfüllvorgang vorzunehmen. Zum Umfüllen von verflüssigten brennbaren Gasen, welche, wie beispielsweise Propan oder Butan, bei normaler Temperatur unter Druck stehen, ist jedoch dieses Verfahren nicht anwendbar.
Das Umfüllen derartiger Gase, wie Propan o. dgl., hat man deshalb schon in der Weise vorgenommen, daß durch eine Gaspumpe ein Teil des verflüssigten Gases der Flüssigkeitszone des zu entleerenden Behälters entnommen, zur Verdampfung gebracht und der Gaszone des zu entleerenden Behälters zum Zwecke einer Drucksteigerung wieder zugeführt wird. Bei der bekannten Einrichtung war jedoch ein besonderer Flüssigkeitsbehälter und eine Flüssigkeitspumpe sowie besondere Regeleinrichtungen zur Vervollständigung der Umfülleinrichtung erforderlich.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umfüllen von verflüssigten, unter normaler Temperatur unter Druck stehenden brennbaren Gasen, wie beispielsweise Propan, bei dem durch eine Gaspumpe ein Teil des verflüssigten Gases der Flüssigkeitszone des zu entleerenden Behälters zum Zwecke einer Drucksteigerung wieder zugeführt wird, und besteht im wesentlichen darin, daß die Entnahme des Flüssiggases über eine Drosselung vorgenommen und dem entnommenen Flüssiggas hinter der Drosselung Wärme zugeführt wird. Hierbei ist jedoch unter Wärmezufuhr nicht eine künstliche Wärmezuführung, sondern überhaupt ein Wärmeaustausch mit der Außenluft oder einem sonstigen, im Verhältnis zum Fördermedium wärmeren Medium zu verstehen.
In besonders vorteilhafter Weise wird das Verfahren nach der Erfindung in der Weise durchgeführt, daß nach der Drosselung ein Wärmeaustausch zwischen .dem überzufüllenden Flüssiggasstrom und dem zu verdampfenden Flüssiggasstrom hergestellt wird.
Gegenstand der Erfindung sind fernerhin noch die verschiedensten Ausführungsformen von Vorrichtungen zur Ausführung des ihr zugrunde liegenden neuen Umfüllverfahrens. Einige Ausführungsbeispiele dieser Vorrichtungen werden an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt Abb. z eine Vorrichtung nach der Erfindung in schematischer Darstellung, Abb. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung und Abb. 3 die Anwendung der Erfindung bei der Entleerung eines Tankwagens.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i ist mit i der zu entleerende Behälter bezeichnet, welcher durch die Leitung :2 in der Flüssigkeitszone mit einem oder mehreren Füllanschlüssen 3 und über die Leitung 4. mit der Gaspumpe 5 verbunden ist. Die Leitung 4 mündet in die Gaszone des Behälters i. Die Saugleitung 6 der Gaspumpe 5 mündet, wie aus der Darstellung ersichtlich, in die Flüssigkeitszone des Behälters i, und zwar ist die Mündung als Drosselvorrichtung 7 ausgebildet, während der daran anschließende Leitungsteil der Saugleitung 6 die Form einer Rohrschlange 8 oder sonstigen Wärmeaustauschvorrichtung besitzt. Die Arbeitsweise der dargestellten Vorrichtung ist folgende: Die Gaspumpe 5 saugt über die Saugleitung 6 Flüssiggas aus der Flüssigkeitszone des Behälters i an, welches in der Drosselvorrichtung 7 zum Verdampfen und in der Rohrschlange 8 in einen Wärmeaustausch mit dem Flüssigkeitsinhalt des Behälters i gebracht wird. Dieses verdampfte Flüssiggas wird durch die Gaspumpe 5 komprimiert, ohne wieder verflüssigt zu werden, und wird in diesem komprimierten Zustand über die Druckleitung 4 der Gaszone des Behälters i zugeführt. Die dadurch bewirkte Drucksteigung in der Gaszone des Behälters i hat zur Folge, daß das in ihm enthaltene Flüssiggas über das Tauchrohr g und die Leitung 2 den Zapfvorrichtungen zufließt, wo es unter diesem Druck in Transportflaschen oder beispielsweise in die Brennstoffbehälter von Kraftfahrzeugen übergefüllt werden kann. Die Drosselvorrichtung 7 kann hierbei vorteilhaft nach Art eines Nadelventils ausgebildet sein.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.2 ist wiederum der Vorratsbehälter i über die Leitung :2 mit den Zapfvorrichtungen 3 in der Flüssigkeitszone und über die Leitung 4 in der Gaszone mit der Gaspumpe 5 verbunden. Die Saugleitung 6 der Gaspumpe 5 ist bei diesem Ausführungsbeispiel über eine Drosselvorrichtung 7, welche hier die Form eines Kondenstopfschwimmerventils besitzt, an die Flüssigkeitsleitung 2 angeschlossen. Die Leitung 2 ist hinter dem Abzweig der Saugleitung 6 mit einer Erweiterung io versehen, in welcher die Saugleitung 6 in Form einer Rohrschlange 8 oder sonstigen Wärmeaustauschvorrichtung angeordnet ist. Die Arbeitsweise der dargestellten Vorrichtung ist ähnlich wie die an Hand der Abb. i erläuterten, d. h. die Gaspumpe entnimmt der Flüssigkeitsleitung 2 Flüssiggas, bringt es in der Drosselvorrichtung 7 zum Verdampfen und in der Rohrschlange 8 zum Wärmeaustausch mit dem durch die Erweiterung io fließenden Flüssiggas und bewirkt schließlich die Drucksteigung durch die Gaszone des Behälters i ein Überfüllen seines Flüssigkeitsinhaltes zu den Zapfvorrichtungen 3 bzw. die dort angeschlossenen Behälter.
Die Abb. 3 zeigt die Anwendung der Erfindung beim Entleeren eines Tankwagens. Hierin sind mit gleichen Zeichen die gleichen Teile wie in Abb. 2 bezeichnet, nur daß der Vorratsbehälter i auf einem Tankwagen angeordnet ist. Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist die gleiche wie an Hand der Abb. 2 erläutert.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ergibt sich dann, wenn die durch die Arbeit der Gaspumpe 5 anfallende Wärme ganz oder teilweise auf das zu verdampfende Gas übertragen wird. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung kann beispielsweise die Saugleitung der Gaspumpe den Kühlmantel ihres Zylinders durchlaufen, so daß die Kühlung unmittelbar mit Propan vorgenommen wird, oder es kann die Vorrichtung derart ausgebildet werden, daß die Saugleitung mit dem Kühlwasser der Gaspumpe in Wärmeaustausch steht.
Die Erfindung ist jedoch mit den dargestellten Ausführungsbeispielen keineswegs erschöpft, sondern kann konstruktiv. noch in mannigfach anderer Form verwirklicht werden. Beispielsweise ist es für die Erfindung ohne besondere Bedeutung, ob der Wärmeaustausch des zu verdampfenden Gases über Rohrschlangen oder sonstige Wärmeaustauschapparate erfolgt. Ferner kann die Wärmaübertragung an die zu verdampfende Gasmenge auch an beliebig anderer Stelle, so beispielsweise von .der Außenluft her erfolgen. Die Erfindung ist überall dort finit gleichen Vorteilen anwendbar, wo gleiche oder ähnliche Verhältnisse vorliegen, wie beim Umfüllen von verflüssigten brennbaren Gasen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zum Umfüllen von verflüssigten, unter n.prmaler Temperatur, aber unter Druck stehenden brennbaren Gasen, wie beispielsweise Propan, bei dem durch eine Gaspumpe ein Teil des verflüssigten Gases der Flüssigkeitszone des zu entleerenden Behälters entnommen, zur Verdampfung gebracht und der Gaszone des zu entleerenden Behälters zum. Zwecke einer Drucksteigerung wieder zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahme des Flüssiggases über eine Drosselung vorgenommen und dem entnommenen Flüssiggas hinter der Drosselung Wärme zugeführt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Wärmetausch zwischen dem überzufüllenden Flüssiggasstrom und dem zu verdampfenden Flüssiggasstrom. 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung der Saugleitung der Gaspumpe in Form einer Drosselvorrichtung (7) in dem zu entleerenden Behälter selbst angeordnet ist und der daran innerhalb des Behälters anschließende Leitungsteil als Wärmezustauscher (S) ausgebildet ist. q.. Vorrichtung nach-. Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleitung (6) der Gaspumpe (5) von der Flüssigkeitsentnahmeleitung (a) abzweigt und daß die Saugleitung eine Erweiterung (io) der Flüssigkeitsentnahmeleitung in Form einer Rohrschlange oder sonstigen Wärmeaustauschvorrichtung (8) durchläuft. 5. Vorrichtung nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleitung den Kühlmantel der Gaspumpe (5) durchläuft oder mit deren Kühlwasser in Wärmeaustausch steht.