-
' Tischmeßvorrichtung für größere Stofflängen Gegenstand des Patents
522 050 ist eine Tischmeßmaschine für große Stofflängen, bei der nach beendigter
Messung durch eine Griffvorrichtung die gemessene Stofflänge durch Einschneiden
markiert, ein Etikett mit der von der Meßanzeigevorrichtung angezeigten Zahl bedruckt
und Anzeigevorrichtung und Druckwerk in die Anfangsstellung gebracht werden, und
es besteht hierbei das Neue darin, daß in der Mitte der Stoffbahn zur Abnahme des
Längenmaßes nur je eine schmale Meß- und Druckrolle drehbar übereinandergelagert
sind.
-
Diese Art der Übertragung des Stoffdurchganges auf die Meßwalze hat
nur dann genaue Meßergebnisse, wenn glatte Gewebebahnen gemessen werden. Bei Stoffen
mit rauher oder unregelmäßiger Oberflächenbeschaffenheit, wie Wolle, Plüsch, Samt,
Velour oder Läuferstoffe usw., kann auf diese Weise kein genaues Meßergebnis erzielt
werden, da sich praktisch ergeben hat, -daß beim Durchziehen derartiger Stoffe gegen
'den Strich ein größeres, dagegen mit dem Strich ein kleineres Maß angezeigt wird.
Aus diesem Grunde wurde diese Meßmaschine auch nur für glatte Stoffe geeicht. Die
Differenz in der Messung entsteht vornehmlich dadurch, daß sich die aufeinanderlaufenden.
Walzen theoretisch nur in einer Linie berühren, wodurch, je nachdem in welcher Richtung
der rauhe oder unebene Stoff durchgezogen wird, unabhängig vom Durchgang des Stoffes
die Drehung der Meßwalze.eine Beschleunigung bzw. eine Verzögerung erfährt, die
auf das Zählwerk übertragen wird.
-
Es ist bereits schon vorgeschlagen worden, bei Meßmaschinen den rollenförmigen
Gegendruckgeber durch ein angetriebenes endloses Band zu ersetzen. Hierbei hat jedoch
sowohl die nicht angetriebene Meßrolle selbst als auch das angetriebene endlose
Band die volle Breite der ganzen Stoffbahn. Auch- ist es nicht mehr neu, ein .endloses
Band so zu verwenden, daß Meßrolle und Gegendruckgeber synchron angetrieben werden.
Bei all diesen bekannten Einrichtungen jedoch umfaßt das @endlose Band bzw. die
Stoffbahn .mit einer großen Umschlingung die Meßwalze, um hierdurch die Förderung
der Stoffbahn sicherzustellen. Diese große Umschlingung hat aber meßtechnisch den
Nachteil, daß hierbei der sog. Dickenfehler -entsteht, worunter man die unvermeidliche
Abweichung vom richtigen Maß bei schweren Waren versteht, die dadurch hervorgerufen
wird, daß beim Überziehen über den Umfang einer Walze sich die anliegende Stoffseite
staucht, während sich die Außenseite der Stoffbahn dehnt und hierdurch, da tatsächlich
nur die
anliegende .Seite für die Maßfeststellung in Frage kommt,
immer ein Mindestmaß festgestellt wird.
-
Nach der Erfindung soll ebenfalls der an-'@ gewandte rollenförmige
Gegendruckgeber nfh.-. Patent 522 o5o durch-ein an sich bekanntes;-,. aber schmales
endloses Band ersetzt werden; das durch die Meßrolle gespannt und ledig, ]ich von
der Stoffbahn an einer sich bildenden kurzen Andrückfläche mitgenommen wird. Es
wird also weder die Meßrolle, noch das endlose schmale Band angetrieben.
-
Hierbei werden die angeführten Nachteile der Meßvorrichtung nach dem
Hauptpatent dadurch behoben, daß die senkrecht stehenden Haare des Stoffes, die
bei der Andrückwalze zurück- oder vorspringen, nunmehr durch die kurze Andrückfläche
des Bandes so lange festgehalten werden,.daß sie nicht mehr nachteilig die Meßwalze
beeinflussen können. Die Berührungsfläche wird hierbei nur so groß gewählt, als
@es notwendig ist, um den durch das Vor- und Zurückspringen der Haare des rauhen
Stoffes auftretenden Fehler auszuschalten.
-
Die Vorrichtung nach der Erfindung schaltet also einerseits den bisher
bei der Verwendung von endlosen Bändern auftretenden Dickenfehler praktisch aus,
da die zu messende Stoffbahn nur in ihrer Breitenmitte durch die schmale Meßwalze
zusammen mit dem dadurch gespannten schmalen endlosen. Band unter Bildung einer
kurzen Andrückfläche nach unten durchgebeult wird, Dadurch wirkt sich die den sog.
Dickenfehler erzeugende Stauchung des Gewebes am schmalen Meßrade.nicht nachteilig
aus,. weil die auf dem Meßtisch liegenden Bahnflächen neben dem Meßrad nicht dem
Einfluß der L?ms@chlingung unterliegen und so auch eine 'etwaige Stauchung an der
schmalen Meßstelle mit kurzer Andrückflä.che verhindern. Dieses Zusammenwirken der
schmalen Meßwalze mit dem nur eine kurze Andrückfiäche erzeugenden, nicht angetriebenen
Band als Gegendruckmittel ermöglicht die Schaffung einer Tischmeßvorrichtung, die
sich zum ':si#essen von Stoffen jeder Stärke und Ober-:'';fchenbeschaffenheit eignet,
wobei es gleich-*,iitig ist, ob der Stoff mit oder gegen den ;-Strich zwischen Meßrolle
und Gegendruckgeber hindurchgezogen wird.
-
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i eine Seitenansicht der Meßeinrichtung und Abb. 2 .die Vorderansicht.
-
Wie beim Patent 522 o5o bedeuten d die Meßrolle und n die durchzuziehende
Stoffbahn, Die schmale Gegendruckrolle e nach dem Hauptpatent ist nun gemäß der
Zusatzerfindung durch das schmale endlose Band cl ersetzt, welches über Rollen 9
führt, die' in einem bestimmten Abstand von der Meßrolle d zu deren beiden Seiten
drehbar gelagert sind, Hierbei sind die Rolleng in der Höhenrichtung zur Meßrolle
tl derart angeordnet, daß die Meßrolle die Spannung des endlosen Bandesel übernimmt
und die Stoffbahn 7a an der sich bildenden kurzen Andrückfläche io beim Durchzug
anliegt. Das endlose Bande' wird durch die Stoffbahn it beim Durchziehen
mitgenommen.