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Fassung für Kohleschleifstücke von Stromabnehmern für elektrische
Fahrzeuge Es ist bekannt, für die Stromabnahme von der Fahrleitung Schleifstücke
aus Aluminium oder aus Kupfer zu benutzen. Solche Schleifstücke nutzen sich stark
ab und verursachen Rundfunkstörungen. Es sind auch Schleifstücke aus Kohle bekannt,
die aber ziemlich spröde sind und daher von besonderen Fassungen gehalten werden
müssen, die entweder aus Blech gebogen werden oder aus Metallguß, vorzugsweise Aluminiumguß,
bestehen. Dabei muß zur Vermeidung der Funkenbildung während der Fahrt der abzunutzende
Teil des Kohleschleifstückes aus der Fassung hinausragen und frei bleiben. Solche
von Fassungen gehaltenenKohleschleifstücke sind brauchbar bei verhältnismäßig geringen
Fahrgeschwindigkeiten. Überschreitet die Fahrgeschwindigkeit etwa 8o km/h, so neigen
diese Kohleschleifstücke zu Brüchen. Um Brüche zu verhüten, hat man dann vorgeschlagen,
an die Metallfassung Streifen aus irgendeinem Isolierstoff, beispielsweise aus Hartgewebe,
anzuschrauben, die die Kohle schützen sollen. Diese Isolierstoffstreifen sollen
sich gleichmäßig mit der Kohle abnutzen. Die Metallfassungen mußten, um Kohlebrüche
zu verhüten, der Kohle sehr gut angepaßt sein, sofern sie aus gebogenen Blechen
bestanden. Umgossene Fassungen ergaben Herstellungsschwierigkeiten. Es ist auch
bereits bekannt, eine Fassung aus Metall für Kohleschleifstücke von Stromabnehmern
für elektrische Fahrzeuge so anzuordnen, daß sie das ganze Schleifstück bis an die
Schleiffläche umhüllt und nur diese frei läßt. Bei dieser Anordnung ist jedoch der
Nachteil vorhanden, daß beim Abheben des Stromabnehmers von dem Fahrdraht, wie dieses
im Betriebe häufig vorkommt, ein Lichtbogen zwischen Fahrdraht und dem metallenen
Fassungsrahmen entsteht, der einen geringeren elektrischen Widerstand als die Kohlestücke
aufweist. Durch diesen Lichtbogen wird der Fassungsrahmen zerstört.
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Diese Nachteile werden dadurch vermieden, daß für die Fassung des
Kohleschleifstückes als Werkstoff ein Isolierstoff verwendet wird. Hierbei nutzen
sich die mit der Schleiffläche abschließenden Ränder der Fassung gleichzeitig mit
dem Schleifstück ab, und es ist eine gute Stromabnahme stets gewährleistet unter
Vermeidung von Funkenbildung.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind im nachfolgenden
beschrieben. Die Zeichnung veranschaulicht- mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Abb. i zeigt die Fassung mit eingelegtem Kohleschleifstück im Grundriß,
Abb. a im Querschnitt.
Abb.3 zeigt in Seitenansicht eine andere
Ausführungsart der Fassung.
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Abb. q, zeigt in Seitenansicht eine Fassung für ein gekrümmtes Kohleschleifstück.
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Abb. 5 zeigt im Grundriß eine Fassung'-mit einem aus mehreren Teilen
bestehendew Schleifstück.
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Abb. 6 zeigt einen Querschnitt durch eine Fassung nach den Abb. 3
bis 5.
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Abb. 7 zeigt im Grundriß eine Fassung für ein Doppelschleifstück,
dessen beide Kohleschleifstücke aus mehreren Teilen bestehen.
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Bei der Ausführung nach den Abb. i und 2 ist ein einziges - Kohleschleifstück
i vorgesehen, das in eine Isolierstoffassung 2 eingebettet ist, die an den Enden
BefestigungslapPen 3 besitzt, welche die Verbindung des Schleifstücks zu den Fassungsstücken
6 des Stromabnehmers herstellen. Das Kohleschleifstück wird hierbei mit dem Isolierstoff
umpreßt. Als Isolierstoff kann ein Stoff aus Harzen und Cellulose dienen, z. B.
ein E unstharzpreßstoff mit oder ohne Einlagen aus Geweben, wie Hartpapier, Textilfasern
u. a. Die oberen Ränder der Fassung schließen mit der Schleiffläche des Kohleschleifstücks
ab. - Auf der Unterseite der Fassung können besondere Verstärkungsrippen 7 vorgesehen
sein, um das Widerstandsmoment derFassung zu erhöhen. Um den Windwiderstand der
Fassung zu verringern, können die Rippen 7, wie in Abb. 2 dargestellt, hornartig
gebogen sein. Der Isolierstoff für die Fassung wird zweclzmäßig von solcher Beschaffenheit
gewählt, daß er sich gleichmäßig mit dem Kohleschleifstück abnutzt und ein geringes
Gewicht besitzt.
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Bei der Ausführung nach Abb. 3 ist zwischen Kohleschleifstück und
dem Boden der Isolierstoffassung ein Stromleiter q. eingelegt, beispielsweise ein
Metallband, das den Strom von den Fassungsstücken 6 des Stromabnehmers zuverlässig
zum Kohleschleifstück i leitet.
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Ein ähnliches Kohleschleifstück mit Isoli.erstoffas,sung ist in Abb.
q. veranschaulicht, jedoch-ist hier das Schleifstück bogenförmig ausgebildet. Abb.
6 zeigt das eingelegte Metallband q. im Querschnitt.
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Bei der Ausführung nach Abb.5 besteht das Kohleschleifstück aus drei
Stücken ia, ib und i, wobei die Isolierstoffassung zwischen den einzelnen Kohlestücken
Trennstege 5 besitzt. Diese Trennstege s'md zweckmäßig schräg angeordnet, damit
ein ständig guter Kontakt zwischen dem Schleifstück und zwischen der Fahrleitung
gesichert wird. Diese Ausführung hat den Vorteil, däß kürzere Kohlestücke verwendet'
werden können, die der Gefahr des Bruches weniger ausgesetzt sind. Bei der -Ausführung
nach Abb. 7 ist die Fassung für ein Doppelschleifstück eingerichtet, wobei die beiden
Schleifstücke ent-,,-.jveder einstückig sein oder, ähnlich wie in @- ebb. 5, aus
mehreren Einzelstücken bestehen können. Im letzten Fall ' sind wiederum schräge
Trennstege 5 vorgesehen: Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Trennstege erfindungsgemäß
gegeneinander versetzt sind, so daß die Fahrleitung immer in sicherer Berührung
mit den beiden Kohleschleifstücken bleibt. Dabei können die Stege so angeordnet
sein, daß die beiden Schleifstücke gegeneinander auswechselbar sind. In dem veranschaulichten
Beispiel nach Abb.7 bestehen beide Schleifstücke aus den drei Teilen i', I" und
i"', wobei die mittleren St*eke i" völlig gleich sind, während die Endstücke i'
und i"' bei den beiden Schleifstücken an den verschiedenen Enden und um i8o° verdreht
angeordnet sind. Auf diese Weise kommt man mit einer Mindestzahl von Größen der
Teilschleifstücke aus.
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Die Einzelschleifstücke können von dem Isolierstoff umpreßt werden.
Sie können aber auch nachträglich in die Isolierstoffassungen eingesetzt und auf
irgendeine Weise mit ihnen fest verbunden werden, beispielsweise durch einen geeigneten
Klebestoff. An Stelle des eingelegten Metallbandes können auch irgendwelche andere
Mittel zur sicheren Zuführung des Stromes zum Schleifstück von den Stromabn:ehmerarmen
vorgesehen sein.
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Gegebenenfalls kann zwischen Metallband und Kohleschleifstüclc ein
Streifen Drahtgewebe, Drahtgase o. dgl. gelegt werden, um den Übergang des Stromes
zwischen Metallband und Kohle noch sicherer zu gestalten. Dieser Stromübergang kann
dadurch noch weiter verbessert werden,- daß die Unterfläche des Kohleschleifstücks
verkupfert wird.