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Förderband Die in der Dauerfördertechnik als Gurtförderer für die
mannigfaltigsten Zwecke verwendeten Bänder werden bisher hauptsächlich aus Gummi
mit Hanfgewebeeinlage, Balata oder Baumwolle hergestellt. Diese nicht heimischen
Baustoffe sind teuer und starkem Verschleiß unterworfen.
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Man hat solche Bänder schon durch Transportb.änder ersetzt, die aus
einzelnen Eisenplatten bestehen, welche zu einer endlosen Kette gelenkartig hintereinandergereiht
werden. Diese Konstruktion, welche für harte und grobstückige Massengüterförderung
verwendet wird, erfordert infolge des großen Gewichtes starke Antriebsmaschinen,
wodurch eine derartige Anlage sehr teuer wird.
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Es sind auch Förderbänder bekannt, die aus hintereinander in Richtung
des Förderbandes angeordneten, mit ihren Rändern. ineinandergreifenden schmalen
Bändern bestehen. Derartige Förderbänder können jedoch nicht muldenartig gebogen
werden.
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An Stelle der erwähnten Arten von Dauerfördermitteln treten nach der
Erfindung solche Stahlförderbänder, welche aus nebeneinandergereihten, in Längsrichtung
des ganzen Förderbandes verlaufenden profilierten Metalldrähten oder -bändern (beispielsweise
aus Stahl oder Leichtmetall) bestehen, deren Längskanten gelenkartig ineinandergreifen,
so daß nach dem Zusammenfügen ein breites Band entsteht.
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Die beiliegende Zeichnung stellt beispielsweise vier Ausführungsformen
der Neuerung dar. Bei der Ausführungsform nach Abb. t werden @einzelne Drahtprofile
verwendet, welche an der einen Seite mit einer kreisförmigen, an der Gegenseite
mit einer klauenartigen Profilierung ausgestattet sind, so daß eine kugelgelenkartige
Verbindung zwischen zwei benachbarten Einzeldrähten entsteht; in der ursprünglichen
Herstellungsform ist die Klaue gabelartig gestaltet; zur Klauenform werden die Gabelzinken
erst zusammengebogen, wenn die Einzeldrähte auf der Zulage für den Zusammenbau des
Förderbandes fertig nebeneinander geordnet sind. Das Umbiegen kann durch in der
Längsrichtung über das ganze Band unter Preßdruck übergeführte Walzen mit entsprechender
Rillenausbildung erfolgen.
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Bei den Ausführungsformen nach Abb.2, 3 und q. sind gleichfalls klauenartige
Eingriffe vorgesehen; das nachträgliche Umbiegen von Teilen der gelenkartigen Verbindung
ist bei diesen Formen nicht erforderlich.
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Der Querschnitt eines aus Einzelgliedern der aus der Zeichnung ersichtlichen
Art zusammengesetzten Förderbandes gestattet, durch die gelenkartige Aneinanderreihung
der Einzelprofile Winkel und sogar Kreisformen auszubilden mit rund 20 cm Mindesthalbmesser;
es ist das von Bedeutung für die trogartige Querschnittsausbildung solcher Förderbänder
mit hochgekrempelten Rändern, wenn man das Abrutschen des Fördergutes vermeiden
will. Zu diesem Zweck sind die gelenkartigen Verbindungen so gestaltet, . daß im
Gelenkpunkt zwei Profile unter Tangenten.-winkeln
bis zu 4." gegeneinander
verdreht werden können.
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Die übliche trogartige Ausbildung der Förderbänder zeigt Abb.5, die
ganz in Anlehnung an die bisherigen Formen ausgeführt ist und lediglich zu erkennen
gibt, daß sich'die bisher hierfür gebrauchten Gurtförderbän-' der durch Metallbänder
der neuen Art ersetzen lassen. Bei Förderbändern dieser Art erfolgt der Antrieb
in bekannter "'eise mittels Riemenscheiben am Ende des Bandes, und dieses selbst
bewegt sich auf einer Vielzahl von Tragrollen.
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Die Abb. fi und 7 zeigen in Aufsicht und Ansicht den Verlauf des Förderbandes
an den Umlenkstellen. Die Umlenkrolle ist mit a, die obere muldenförmige Hälfte
des Förderbandes ist mit b und die untere mit c bezeichnet. d stellt eine Gegen-
oder Spannrolle dar.
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Die neue Ausbildung des Förderbandes aus einer großen Zahl nebeneinander
verlaufender und gelenkartig miteinander verbundener Profildrähte gestattet an Stelle
der üblichen Auflagerung auf Tragrollen T nach Abb. 5 die Aufhängung des Förderbandes
in bekannter Weise an zwischen zwei Führungsschienen laufenden besonderen Rollschuhen,
so daß entweder ein muldenartiger Hängegurt oder bei -entsprechender Annäherung
der beiden Führungsschienen ein schlauchartiges Gebilde des Förderbandes entsteht.
Bei demselben Band läßt sich also durch die entsprechende Wahl des Abstandes der
beiden Führungsschienen die Muldenform oder die Schlauchform erzielen, erstere etwa
an denjenigen Stellen, an denen die Beschickung oder der Abwurf des Fördergutes
erfolgt, letztere etwa auf solchen Streckenteilen des Förderbandes, an denen eine
starke Steigung oder ein Gefälle eingelegt werden muß und wo bei Flachbändern infolge
der stärkeren Neigung das Fördergut ins Rutschen geraten würde. Die bewegende Kraft
kann entweder durch das Förderband an sich oder durch besondere, diese Rollschuhe
miteinander kuppelnde Drahtseile oder ähnliche Zugglieder auf die Aufhängerollschuhe
übertragen werden.
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Die einzelnen Profildrähte für den Zusammenbau dieser Art von Förderbändern
lassen sich aus Stahl oder Leichtmetall herstellen; im letzteren Falle wird dadurch
das Gewicht der Gesamtanlage und die Antriebskraftgröße verringert.
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Der neue Bandförderer hat gegenüber den bekannten, aus organischen
Stollen hergestellten Förderbändern bei fast gleich hoher Biegsamkeit den Vorzug,
daß billigere heimische Baustoffe von größerer Dauerhaftigkeit verwendet werden,
und er ist gegenüber den bekannten Förderbändern aus Eisenplatten infolge größerer
Beweglichkeit, geringeren Gewichtes und Preises vorteilhafter.