DE648674C - Verbund-Dampfmaschine Woolfscher Bauart mit Ventilsteuerung - Google Patents

Verbund-Dampfmaschine Woolfscher Bauart mit Ventilsteuerung

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DE648674C
DE648674C DEL89644D DEL0089644D DE648674C DE 648674 C DE648674 C DE 648674C DE L89644 D DEL89644 D DE L89644D DE L0089644 D DEL0089644 D DE L0089644D DE 648674 C DE648674 C DE 648674C
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    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01LCYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
    • F01L31/00Valve drive, valve adjustment during operation, or other valve control, not provided for in groups F01L15/00 - F01L29/00
    • F01L31/08Valve drive or valve adjustment, apart from tripping aspects; Positively-driven gear
    • F01L31/16Valve drive or valve adjustment, apart from tripping aspects; Positively-driven gear the drive being effected by specific means other than eccentric, e.g. cams; Valve adjustment in connection with such drives

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • General Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

  • Verbund-Dampfmaschine Woolfscher Bauart mit Ventilsteuerung . Es sind bereits Verbund-Dampfmaschinen Woolfscher Bauart mit Ventilsteuerung bekannt, bei denen an den Enden des Zylinderblocks je drei Ventile nebeneinander angeordnet sind und die Ventile durch je einen besonderen Steuerdaumen gesteuert werden. Hierbei wird jedoch, der Zweck dieser Anordnung, die Dampfkanäle kurz und damit den schädlichen Raum klein zu erhalten, nur unvollkommen erreicht.
  • Auch ist es bei einzylindrigen Dampfmaschinen bekannt, die beiden Steuerventile an jedem Zylinderende mit ineinandergelagerten . Spindeln auszubilden, sie dabei gleichachsig hintereinander anzuordnen und von einem gemeinsamen Steuerdaumen steuern zu lassen.
  • Die Erfindung geht nun einen Schritt weiter, indem bei Verbund-Dampfmaschineri Woolfscher Bauart ein kombinierter Steuerdaumen die beiden an jedem Ende des Zylinderblockes zwischen Hochdruck- und Niederdruckzylinder angeordneten Ventilsätze steuert, von denen jeder aus drei gleichachsig hintereinanderhegernden Ventilen mit ineinandergelagerten Spindeln besteht. Durch diese Anordnung wird ein äußerst gedrängter Zusammenbau der Steuerventile und damit eine -weitgehende Verringerung des schädlichen Raumes erzielt, zugleich aber auch der ganze Steuerungsantrieb wesentlich vereinfacht. Es ist zwarbekannt, bei Verbundmaschinen Woolfscher Bauart die Dampfverteilung zwischen Hoch- und Niederdruckzylinder durch einen einzigen zweiteiligen Kolbenschieber zu bewirken. Eine solche Anordnung ergibt wohl auch kleine schädliche Räume, hat aber den allen Schiebersteuerumgen anhaftenden Nachteil der schleichenden Eröffnung der Steuerkanäle und ist daher nicht wie die Ventilsteuerung für schnelllaufende Maschinen brauchbar. Andererseits erfordert auch die Anwendung von Ventilsätzen mit gleichachsig zueinander liegenden Ventilen die Überwindung von Schwierigkeiten baulicher und steuerungstechnischer Art, die durch die vorliegende Erfindung eine einfache und wesentliche Vorteile mit sich bringende Lösung gefunden haben: Der zur Steuerung der Ventilsätze dienende kombinierte Steuerdaumen kann hierbei alle drei Steuerflächen für den Einlaß, die Überströmung und den Auslaß tragen, in welchem Falle er von einer Steuerwelle aus angetrieben wird. Hierbei ist es möglich, die Steuerflächen für den Auslaß auch zum Steuern für den Einlaß zu benutzen, wenn man das Einlaßventil als Kolbenschieberventil ausbildet, so daß es später als das Auslaßventil öffnet. Der kombinierte Steuerdaumen kann aber auch zweiteilig ausgebildet sein, wobei der eine Teil die Steuerflächen für den Einlaß, der zweite Teil die Steuerflächen für das Überströmen und den Auslaß trägt und beide Teile durch je eine besondere Steuerwelle angetrieben werden.
  • Der kombinierte Steuerdaumen zur Steuer' rung beider Ventilsätze kann in der Mitte' der Zylinder angeordnet sein, in welchen -Falle die ineinandergelagerten Ventilspindeln gegeneinander gerichtet sind. Die Ventilspindeln können aber auch nach außen gerichtet sein, in welchem Falle an jedem Ende des Ventilgehäuses ein kombinierter Steuerdaumen angeordnet ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß jeder Ventilsatz bei allenfallsigen Reparaturen als Ganzes ausgebaut und durch einen neuen Satz ersetzt werden kann.
  • Zum Schließen der Ventile wird in bekannter Weise ein auf die Ventilspindeln einwirkendes elastisches Druckmittel, z. B. Dampf, benutzt, das jedoch bei der neuen Anordnung ermöglicht, beim Anfahren die Einlaßventile für den Hochdruck für sich anzuheben, so daß der Frischdampf gleich dein Niederdruckzylinder zugeführt wird und dort ein großes Anzugsmoment entwickelt, bis der normale Betrieb einsetzen kann.
  • Nähere Einzelheiten derErfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung, der mehrere auf den Zeichnungen dargestellte Ausführungsformen der Erfindung zugrunde liegen. Hierbei zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch den Hochdruckzylinder, den Niederdruckzylinder und das zwischen beiden liegende Ventilgehäuse einer Verbund - Dampfmaschine Woolfscher Bauart finit in der Mitte liegendem Steuerungsantrieb.
  • Fig.2 ist ein Längsschnitt durch das an einem Ende des Zylinderblocks gelegene Ventilgehäuse mit eingebautem Ventilsatz in größerem Maßstabe.
  • Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die Nockenwellenkammer nach Linie III-111 der Fig. 2. Fig. q. zeigt die Ventilspindelenden teilweise im Schnitt mit den mit ihnen zusammenwirkenden Steuerungsteilen in größerem Maßstabe.
  • Fig. 5 ist ein Schnitt nach Linie V-V der Fig. d..
  • Fig.6 zeigt den Längsschnitt einer anderen Ausführungsform einer Verbund-Dampfmaschine Woolfscher Bauart mit an den Stirnseiten des Zylinderblocks gelegenen Steuerungsantrieben.
  • Fig.7 ist ein Längsschnitt durch das an einem Ende des Zylinderblocks gelegene Ventilgehäuse mit zugehörigem Steuerungsantrieb gemäß Fig. 6.
  • Fig.8 ist eine Stirnansicht des Zylinderblocks nach Fig. 6 in größerem Maßstabe. Fig.9, io und 12 bis 15 zeigen weitere Ausführungsformen des Steuerungsantriebes für die Ventilspindeln. ' Fig. i i stellt ein Ventilerhebungsdiagramm -dar.
  • '@' Es sei zunächst die in Fig. i bis 4. dargestellte Ausführungsform der Steuerung be-&chrieben.
  • Es ist i das Zylindergußstück einer Verbundmaschine mit dem Hochdruckzvlinder 2 und dein Niederdruckzylinder 3. An jedem Ende des Zylindergußstückes ist zwischen den beiden Zylindern ein Ventilgehäuse d angegossen, in das die Zu- und Abführungskanäle für den Dampf einmünden. In jedes Ventilgehäuse sind ein Einlaßventil5, ein Überströmventil6 und ein Auslaßventil7, die die Dampfverteilung für die eine Kolbenseite der beiden Zylinder besorgen, gleichachsig hintereinander eingebaut. Zu diesem Zwecke ist in den Boden 8 des Ventilgehäuses ein tellerartiger Einsatz 9 eingesetzt, der dert unteren Sitz für das Auslaßventil7 trägt. Der obere Sitz des Auslaßventiles ist in einem nach innen vorstehenden Rand io des Ventilgehäuses 4 angebracht. Indem sich verjüngenden Teil des Einsatzes 9 sind radiale Schlitze 9' vorgesehen, in denen sich die Rippen 7' des Auslaßventils 7 führen und dieses gegen Verdrehung sichern. Das Auslaßventil 7 schließt einen Raum i i ab, an den sich seitlich ein Abdampfkanal 12 anschließt.
  • Die Sitze für das Überströmventil6 sind an einem in das Ventilgehäuse d. eingesetzten Ventilkorb 13 angebracht. Dieser liegt innen an dem Einsatzstück 9 an und greift mit einem Ringansatz 1,4 in eine zentraleBohrung dieses Einsatzstückes ein. Der nach innen zu liegende Teil des Ventilkorbes 13 ist im Durchmesser kleiner gehalten, als der außen liegende Teil, so daß zwischen deni Überströmventil6 und dem Auslaßventil7 ein Ringraum 15 verbleibt, der an den zum Niederdruckzylinder 3 führenden Überströmkanal 16 angeschlossen ist.
  • In den Ventilkorb 13 ist dann noch ein zweiter Ventilkorb 17 für das als Kolbenschieberventil ausgebildete Einlaßventil5 eingesetzt. Der Ventilkorb 17 ist mit Durchlässen 18 versehen, die in den über dem Zwischenventil 6 liegenden Ringraum i9 einmünden. Von dem Ringraum i9 aus führt ein Kanal 2o zu dem einen Ende des Hochdruckzylinders 2.
  • Der über dem Einlaßventil 5 liegende und durch einen Deckel 21 abgeschlossene Raum 22 ist durch einen seitlich angeordneten, in Fig.2 in gestrichelten Linien angedeuteten Stutzen 23 an die Frischdampfleitung angeschlossen.
  • Wie bereits erwähnt, sind die Spindelnder Steuerventile ineinander gelagert. Zu diesem Zwecke ist die Spindel 7a des Auslaßventils 7 als Hohlspindel ausgebildet, die einerseits in der zentralen Bohrung 9" des Ventilkorbes 9 und andererseits in° einer zentralen Bohrung 13' des Einsatzstückes 13 gelagert ist. In der Hohlspindel 7a lagert die Hohlipindel6a des Überströmventils 6 und in dieser wiederum die Spindel@5a des Einlaßventils 5.
  • Die Steuerung der Ventile erfolgt von einer Nockenwelle 24 aus, die in einem zwischen den beiden Ventilgehäusen 3 angeordneten zweiteiligen Gehäuse 25 gelagert ist und in der üblichen Weise eine schwingende Bewegung erhält. Auf der Nockenwelle 24 sitzen nebeneinander zwei Nocken 26 und 27, die um r8o° gegeneinander versetzt sind und von denen jeder auf beiderseits von ihm angeordnete Zwischenhebel 28 bzw. 29 einwirkt, die in dem Steuerwellengehäuse,a5 um Zapfen 28- bzw. 29a schwingbar gelagert sind.
  • Die Übertragung der Bewegung der Zwischenhebel auf die Ventilspindeln erfolgt durch zwei Prismen 30 und 3 r, die sich in der durch die Achsen der Ventilspindeln senkrecht zur Nockenwelle gelegten Ebene berühren und in Schlitze hineinragen, die in den Enden der Ventilspindeln 6a und 7a angebracht sind. Das eine Prisma 30 stützt sich gegen das Stirnende der AuslaßventilsPindel 7a und auf die eine Hälfte des- Stirnendes der Einlaßventilspindel 5a, so daß beim Anhub von ihm beide Spindeln angehoben werden. Damit hierbei die Spindel 611 des Zwischenhebels unbeeinflußt bleibt, ist ihr Ende mit einem Schlitz 6b versehen, in den das Prisma 3o einzutreten vermag. Das zweite Prisma 31 stützt sich gegen das Stirnende der Spindel 6a und betätigt diese. Damit es die anderen Spindeln unbeeinflußt läßt, ist es mit einer Ausnehmung 31" versehen, in die beim Anhub' das Ende der Spindel 5a eintritt. Ferner ist in der Spindel 7a des Auslaßventils ein Schlitz 7b vorgesehen, in den das Prisma 31 bei seinem Anhub einzutreten vermag.
  • Wie ersichtlich, wird das Auslaßventil7 des Niederdruckzylinders und das Einlaßventil 5 für den Hochdruckzylinder von demselben Steuerdaumen 26 aus betätigt. Um jedoch der zeitlichen Verschiedenheit in der Eröffnung beider Ventile Rechnung zu tragen, ist das Hochdruckeinlaßventil 4. als Kolbenschieberventil mit einer gewissen Überdeckung ausgebildet, so daß es später öffnet als das Auslaßventil7. Dies hat den Vorteil, daß die Beschleunigung des E'inlaßventils schon vor seiner Eröffnung stattfindet, der Eintrittskanal also sehr rasch freigegeben wird und der Dampf ungedrosselt in den Hochdruckzylinder einströmen kann.
  • Um die Steuerungsteile in ständiger Berührung zu halten und die Ventile auf ihren Sitz zurückzubringen, wird an Stelle von Federn ein elastisches, auf die Ventilspindeln einwirkendes Druckmittel, beispielsweise Dampf, verwendet. Zu diesem Zwecke ist folgende Einrichtung getroffen-: Zunächst ist in dem Deckel a1 eine Bohrung 32 vorgesehen, der durch eine nicht näher gezeigte Leitung Dampf oder ein sonstiges Druckmittel zugeführt wird. Dieses wirkt auf einen in der Bohrung 32 gelagerten Druckkolben 33 ein, der-gegen die Spindel 5a des Einlaßventils 5 gepre ßt wird und dadurch das Einlaßventil stets in die Schließlage überzuführen strebt. Um auch die beiden anderen Ventile 5 und 6 durch Dampfdruck geschlossen zu halten, ist der Boden des Ventilkorbes 13 als Hohlkörper 34 ausgebildet, dessen Innenraum 35 durch eine Bohrung 36, die in einer der Versteifungsrippen angebracht ist, an eine nicht näher gezeigte Dampfleitung angeschlossen ist. Der Raum 35 steht durch eine Bohrung 37, die in der Hölalspindel 6a angebracht ist, mit einem Ringraum 35" in Verbindung, der dadurch geschaffen ist, daß die Spindel 5a des Einlaßventils von einem größeren Durchmesser dl auf einen kleineren Durchmesser d2 abgesetzt ist. Die Einlaßventilspindel 5a wird durch den auf sie einwirkenden Schließdruck nach rechts gedrückt. Sie kann daher als festes Widerlager aufgefaßt werden, so daß der in der Kammer 33a herrschende Druck die Spindel' 6a des Überströmventils 6 mit einem Druck nach rechts preßt, der auf die Ringfläche d1-d, wirkt. Der in dem Raum 35 herrschende Dampfdruck kann ferner auf das Ende der Spindel 7a des Auslaßventils wirken. Es werden daher alle Ventile während des Betriebes unter Schließdruck gehalten.
  • Die zu den Kammern 32 und 35 führenden Dampfleitungen können hierbei an ein vom Führerstand verstellbares Steuerorgan angeschlossen sein, das zugleich als Druckausgleichvorrichtung für Anfahren und Leerlauf dient. Bei Leerlauf der Maschine sperrt das Steuerorgan die Dampfzufuhr zu beiden Kammern 32 und 35 ab. Die durch die Steuerdaumen in die Offenläge gebrachten Ventile verbleiben dann in dieser Lage, wodurch eine freie Verbindung zwischen den beiden Seiten der Zylinder hergestellt ist.
  • Beim Anfahren einer Verbund-Lokomotive erweist es sich als notwendig, zunächst nur den Niederdruckzylinder mit seiner größeren Fläche unter Dampf zu setzen, um ein starkes Anzugsmoment zu erhalten, während der Hochdruckzylinder erst später zugeschaltet wird. Dies läßt sich mit der vorliegenden Steuerung in einfachster Weise bewerkstelligen, indem man während des Anfahrens die Kammer 32 durch Absperren der Dampfzufuhr drucklos läßt, dagegen nur den Raum 35 unter Dampfdruck setzt. Der in der Ringkammer 35a herrschende Druck wirkt auf die Spindel 5a ein und bringt das Einlaßventil 5, da ein Gegendruck fehlt, zunächst in seine Offenlage. Ferner setzt er die Spindel 611 und 7a unter Druck, so daß das Überströmventil6 und das AusIaßventil7 in normaler Weise arbeiten können. Wird nun der Regler langsam geöffnet, dann gelangt der Frischdampf aus der Kammer 2 über das geöffnete Einlaßventil 5 und das durch den Daumen gesteuerte Überströniventil unmittelbar in den N iederdruckzvlinder 3, der dann infolge der größeren Kolbenfläche die zum Anfahren erforderIiche Kraft aufbringen kann. Will man dann zu normalere Betrieb übergehen, dann ist es nur nötig, auch die Kammer 32 unter Dampfdruck zu setzen, der dann das Einlaßventil 5 unter Schließdruck setzt.
  • Unter Umständen kann bei entsprechend gegeneinander abgestimmten Druckflächen der Druckkolben 33 ganz fortfallen, indem durch allmähliches Öffnen des Reglers der zunehmende Dampfdruck auf die Spindel 5a des Einlaßventils wirkt, bis er den in der Ringkammer 35a auf die gleiche Spindel einwirkenden Gegendruck zu überwinden vermag. Tritt dies ein, dann wird das Einlaßventil selbsttätig in die Steuerstellung gebracht und dann arbeitet die Maschine in normaler Weise.
  • Die in Fig.6 bis 8 gezeigte Ausführungsform der Steuerung unterscheidet sich im wesentlichen von der zuerst beschriebenen nur dadurch. daß die an beiden Enden des Zy-Iindorgußstückes i angeordneten Ventilsätze als einheitliches Ganzes in die Bohrungen der Ventilgehäuse 4 einsetzbar angeordnet sind und die Ventile durch je eine an der Stirnseite der Zylinder gelagerte Steuerwelle gesteuert werden. In diesem Falle besteht jeder Ventilsatz aus einem in die Bohrung des Ventilgehäuses 4 eingeschobenen Einsatz 38, in dessen mit einer Nabe 38' versehenen Boden ein Teller 39 eingesetzt ist, der den unteren Sitz für das Auslaßv entil 7 trägt. Der andere Sitz des Auslaßventils ist an einem Ringansat;: 38" des Einsatzstückes 38 angebracht.
  • In das Einsatzstück 38 ist von der Rückseite her der Ventilkorb 4o für das Überströniventil6 eingesetzt, der sich einerseits gegen den inneren Rand des Einsatzstückes 38 und andererseits gegen den Rand des Tellers 39 stützt und in letzteren mit einem Ringansatz 4ö eingreift.
  • Der Ventilkorb 4o, der die Sitze für das Überströniventil 6 trägt, ist mit Durchlässen 41 versehen, die eine Verbindung des über dein Überströmventil6 befindlichen Raumes i9 mit dem zwischen dem Überströmventil6 und dem Auslaßventil 7 angeordneten Ringraute 15 herstellen. Von dem Raum 15 zweigt der zu dem Ende des Niederdruckzylinders 3 führende Überströmkanal 16 ab.
  • In den Ventilkorb 4o ist ferner ein zweiter Ventilkorb 43 für das Kolbenschieberventil 5 eingesetzt. Dieser Ventilkorb legt sich innen gegen den als Hohlkörper 40a ausgebildeten Bodenteil des Ventilkorbes 4o und außen mit seinem Rand 43' gegen den Rand des Ventilkorbes .1o. Das Einlaßventil 5 öffnet unmittelbar in den Frischdampfraum 22, dem durch den Stutzen 23 der Frischdampf zugeführt wird. Das Einlaßventil 5 steuert hierbei die in dem Ventilkorb 43 angeordneten Durchlaßkanäle 44, die bei geöffnetem Ventil eine Verbindung des Frischdampfraumes 22 mit dem Raume i9 herstellen, von dem aus der zu dem Ende des Hochdruckzylinders führende Überströmkanal 2o abzweigt. Die Spindeln 5n, 6a und 7- der drei Ventile sind ineinandergelagert und werden in der gleichen Weise 'wie bei der zuerst beschriebenen Ausführungsform durch Dampfdruck geschlossen gehalten und auch in gleicher Weise von einer Nockenwelle 24 aus gesteuert, die hier aber in einem die Bohrung des Ventilgehäuses 4 abschließenden Hohldeckel 45 gelagert ist, der zugleich die verschiedenen Einsätze in dem Ventilgehäuse festhält.
  • Diese Ausbildung der Steuerung hat den Vorteil, daß bei vorkommenden Reparaturen nach Abnahme des Deckels 45 der ganze Ventilsatz herausgenommen und durch einen neuen ersetzt werden kann. Der Aus- und Einbau der Steuerung kann daher in kürzester Zeit vorgenommen werden.
  • Die Wirkungsweise der Steuerung ist bei beiden Ausführungsformen die gleiche. Bewegt sich beispielsweise der Steuerdaumen 27 aus seiner Mittellage nach links, dann wird zunächst das Auslaßventil 7 geöffnet, das den Abdampf aus dem Niederdruckzylinder 3 durch den Kanal 16 in den Auspuffraum i i übertreten läßt, aus dem er durch einen Stutzen 12 abgeführt wird. Etwas später bewirkt der gleiche Steuerdaumen 27 das Öffnen des Einlaßventils 5, so daß Frischdampf aus dem Raum 22 durch den Einströmkanal 20 zum Hochdruckzylinder gelangen kann, in welchem er nach dem Schluß des Einlaßventils 5 expandiert. Während dieser Zeit bleibt das Überströniventil geschlossen. Vor dem Hubwechsel öffnet bei geschlossenem Ein- und Auslaßventil das Überströmventil6, so daß teilweise entspannter Dampf aus dem Hochdruckzylinder 2 durch die Kanäle 2o und 16 in den Niederdruckzylinder gelangen kann, in welchem er nach Abschluß des Überströmventils weiterhin bis zum Enddruck expandiert. Auf der anderen Zylinderseite vollzieht sich das gleiche Spiel, nur um eine Phase von i8o° verschoben.
  • In den Fig. 9, io und 12 bis 15 sind zwei weitere Ausführungsformen von Steuerungsantrieben gezeigt, bei denen die von den Nokken betätigten Zwischenhebel unmittelbar auf die Ventilspindelenden wirken. In diesem Falle ist das Einlaßventil nicht als Kolbenschieberventil, sondern ebenso wie die übrigen Ventile als einfaches Doppelsitzventil ausgebildet. Dafür ist aber zur Steuerung des Ein-und Auslaßventils je ein besonderer Steuerdaumen erforderlich.
  • In Fig. 9 und io ist diese Art des Steuerantriebes in Schnitt und Seitenansicht gezeigt. Hierbei ragen die Enden der drei ineinandergelagerten Ventilspindeln 5a, 6a und 7` um ein gewisses Stück noch in die Nockenwellenkammer hinein. Gegen das Ende der Einlaßventilspindel 5a stützt sich das fingerförmige Ende eines Zwischenhebels 5o, der durch einen Steuerdaumen 51 betätigt wird. Um dem Zwischenhebel 5o das Ausschwingen zu ermöglichen, erhält das Ende der Spindel 6a des Überströmventids 6 einen Ausschnitt 6b, durch den das Ende des Zwischenhebels 5o hindurchzutreten vermag. Gegen das Ende der Spindel 6a des Überströmventils 6 legt sich das gabelförmige Ende eines Zwischenhebels 6o, der auf der Achse zga gelagert ist und von einem Steuerdaumen 61 betätigt wird.
  • Die Spindel 7a des Auslaßventils 7 hingegen wird durch zwei auf der Achse 28a gelagerte Zwischenhebel 70 und durch zwei gleichgestaltete Auslaßnocken 71 gesteuert. Die beiden Zwischenhebel 7o stützen sich oberhalb der Spindelmittelebene gegen das Stirnende der Spindel 711. Die untere Hälfte der Spindel ist mit einem Ausschnitt 76 versehen, der die ungehinderte Bewegung des Zwischenhebels 6o ermöglicht.
  • Die Steuernocken 51, 61 und 71 sind in diesem Falle aus einem Block gearbeitet, der auf der Nockenwelle 24 aufgekeilt ist. In diesem Block sind, soweit erforderlich, Aussparungen vorgesehen, die eine unbehinderte Verstellung der Zwischenhebel ermöglichen. Die Steuerfläche des Ein'daßnockens 51 ist gegenüber der Steuerfläche des Auslaßnockens 71 etwas zurückgesetzt, so daß das Auslaßventil früher öffnet als das Einlaßventil, wie aus dem in1 Fig. i i dargestellten Schaubild, das die Zeitfolge und die Größe der Ventilerhebungen wiedergibt, hervorgeht.
  • Der Steuerblock mit den ,Steuernocken ist ferner symmetrisch zur senkrechten Mittelebene ausgebildet, so daß der Steuerblock für Steuerungen anwendbar ist, bei denen nur eine Steuerwelle in der Mitte der Zylinder oder zwei Steuerwellen an den Zylinderenden vorgesehen sind. Bei der vorbeschiebenen Steuerung hat der Einlaßdaumen 5 i eine feste Lage zum Auslaßdaumen 71. In den Fig. 12 bis 15 ist ein Steuerungsantrieb gezeigt, der sich von dem vorigen im wesentlichen nur dadurch unterscheidet, daß der Einlaßsteuernocken gegenüber dem Auslaßsteuernocken zwecks Änderung der Füllung verstellbar ausgebildet ist. Zu diesem Zweck ist die Welle 24 als Hohlwelle ausgebildet, der Steuerblock zwischen den Aussaßdaumen 71 ausgenommen und in dieser Ausnehmung der Einlaßnocken verdrehbar angeordnet, wobei er von einer zweiten, in der Hohlwelle 24 gelagerten Welle 24a angetrieben wird, die ihn in einer zentralen Bohrung durchsetzt und durch in. Längsnuten der Welle 24a eingreifende Ansätze.mit ihr gekuppelt ist.
  • Jede dieser Wellen wird für sich angetrieben. Es kann daher der Einlaßdaumen gegenüber dem Auslaßnocken von außen her so verstellt werden, daß er früher oder später öffnet, wodurch eine weitgehende Regelung der Dampfverteilung ermöglicht ist.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verbund-Dampfmaschine Woolfscher Bauart mit Ventilsteuerung, dadurch gekennzeichnet, daß ein kombinierter Steuerdaumen zur Steuerung der an jedem Ende des Zylinderblockes zwischen Hochdruck-und Niederdruckzylinder angeordneten beiden Ventilsätze dient, die aus je drei gleichachsig hintereinanderliegenden Ventilen (5, 6, 7) mit ineinandergelagerten Ventilspindeln (5a, 6a, 7a) bestehen.
  2. 2. - Verbund-Dampfmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der kombinierte Steuerdaumen aus zwei gegeneinander verstellbaren Teilen besteht, von denen der eine die Steuerflächen für den Eimaß, der andere die Steuerflächen für das Überströmen und den Auslaß trägt und beide durch je eine Steuerwelle angetrieben werden.
  3. 3. Verbund-Dampfmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der von einer Steuenwelle (24) angetriebene kombinierte Steuerdaumen eine Steuerfläche (26) aufweist, die das Auslaßventil (7) und zugleich das Einlaßventil (5) für den Hochdruckzylinder steuert, und daß das letztgenannte Ventil als Kolbenschieberventil ausgebildet ist, welches später als das Auslaßventil (7) öffnet.
  4. 4. Verbund-Dampfmaschine nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anhub des Auslaßnockens (26) und der Anhub des das Überströmventil (6) steuernden Nockens (27) unter Vermittlung von Zwischenhebeln (28, 29) auf die Ventilspindelenden durch Prismen (30, 31) übertragen wird, die sich in Längsschlitzen der hohlen Ventilspindeln (6a, 7a) führen, und daß das eine Prisma (30) die Spindeln des Einlaß-.und Auslaßventils, das andere Prisma (31) die Spindel des Überströmventils anhebt.
  5. 5. Verbund-Dampfmaschine nach einem der Ansprüche i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß bei den Ventilsätzen der Ventilkorb (17 bzw..I3) für das Einlaßventil (5) in dem Ventilkorb (13 bzw..Io) für das Überströmventil (6) gelagert und der Boden des letztgenannten Ventilkorbes als Hohlkörper ausgebildet ist, dem Dampf zugeführt wird, der auf die Spindeln des Überström- und Auslaßventils im Sinne des Schließens einzuwirken vermag.
  6. 6. Verbund-Dampfmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Spindel (6a) des Überströmventils (6) gelagerte Spindel (5a) des Einlaßventils (5) auf einen kleineren Durchmesser abgesetzt ist und mit der Hohlspindel (6a) eine Kammer (35a) bildet, die durch eine Bohrung in der Spindel mit dem Innenraum (35') des Hohlkörpers in Verbindung steht.
  7. 7. Verbund-Dampfmaschine nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (5a) des Einlaßventils (5) für sich unter dem Einfluß eines Druckkolbens (33) steht, der in einer gleichachsig zur Spindel liegenden Bohrung (21) gelagert ist und in bekannter Weise mit einem Druckmittel beaufschlagt wird. B. Verbund-Dampfmaschine nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfzuleitungen zu den Druckräumen (a1 und 35) für sich absperrbar sind, derart, daß bei Wegnahme des Drukkes in beiden Leitungen die Ventile bei' Leerlauf offen bleiben und beim Anfahren durch Unterdrucksetzung der Kammer (35) allein der Frischdampf dem Niederdruckzvlinder zugeführt wird. g. Verbund-Dampfmaschine nach Anspruch i oder z, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilkörbe für das Einlaß- und Überströmventil in ein besonderes, in die Bohrung des Ventilgehäuses von außen her einsetzbares Einsatzstück (38) eingesetzt sind, in welches das Auslaßventil (7) eingebaut ist und das in der Bohrung durch einen die Nockenwelle aufnehmenden Hohldeckel (..5) festgehalten wird.
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