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Verbund-Dampfmaschine Woolfscher Bauart mit Ventilsteuerung . Es sind
bereits Verbund-Dampfmaschinen Woolfscher Bauart mit Ventilsteuerung bekannt, bei
denen an den Enden des Zylinderblocks je drei Ventile nebeneinander angeordnet sind
und die Ventile durch je einen besonderen Steuerdaumen gesteuert werden. Hierbei
wird jedoch, der Zweck dieser Anordnung, die Dampfkanäle kurz und damit den schädlichen
Raum klein zu erhalten, nur unvollkommen erreicht.
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Auch ist es bei einzylindrigen Dampfmaschinen bekannt, die beiden
Steuerventile an jedem Zylinderende mit ineinandergelagerten . Spindeln auszubilden,
sie dabei gleichachsig hintereinander anzuordnen und von einem gemeinsamen Steuerdaumen
steuern zu lassen.
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Die Erfindung geht nun einen Schritt weiter, indem bei Verbund-Dampfmaschineri
Woolfscher Bauart ein kombinierter Steuerdaumen die beiden an jedem Ende des Zylinderblockes
zwischen Hochdruck- und Niederdruckzylinder angeordneten Ventilsätze steuert, von
denen jeder aus drei gleichachsig hintereinanderhegernden Ventilen mit ineinandergelagerten
Spindeln besteht. Durch diese Anordnung wird ein äußerst gedrängter Zusammenbau
der Steuerventile und damit eine -weitgehende Verringerung des schädlichen Raumes
erzielt, zugleich aber auch der ganze Steuerungsantrieb wesentlich vereinfacht.
Es ist zwarbekannt, bei Verbundmaschinen Woolfscher Bauart die Dampfverteilung zwischen
Hoch- und Niederdruckzylinder durch einen einzigen zweiteiligen Kolbenschieber zu
bewirken. Eine solche Anordnung ergibt wohl auch kleine schädliche Räume, hat aber
den allen Schiebersteuerumgen anhaftenden Nachteil der schleichenden Eröffnung der
Steuerkanäle und ist daher nicht wie die Ventilsteuerung für schnelllaufende Maschinen
brauchbar. Andererseits erfordert auch die Anwendung von Ventilsätzen mit gleichachsig
zueinander liegenden Ventilen die Überwindung von Schwierigkeiten baulicher und
steuerungstechnischer Art, die durch die vorliegende Erfindung eine einfache und
wesentliche Vorteile mit sich bringende Lösung gefunden haben: Der zur Steuerung
der Ventilsätze dienende kombinierte Steuerdaumen kann hierbei alle drei Steuerflächen
für den Einlaß, die Überströmung und den Auslaß tragen, in welchem Falle er von
einer Steuerwelle aus angetrieben wird. Hierbei ist es möglich, die Steuerflächen
für den Auslaß auch zum Steuern für den Einlaß zu benutzen, wenn man das Einlaßventil
als Kolbenschieberventil ausbildet, so daß es später als das Auslaßventil öffnet.
Der kombinierte Steuerdaumen kann aber auch zweiteilig ausgebildet sein, wobei der
eine Teil die Steuerflächen für den Einlaß, der zweite Teil die Steuerflächen für
das
Überströmen und den Auslaß trägt und beide Teile durch je eine
besondere Steuerwelle angetrieben werden.
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Der kombinierte Steuerdaumen zur Steuer' rung beider Ventilsätze kann
in der Mitte' der Zylinder angeordnet sein, in welchen -Falle die ineinandergelagerten
Ventilspindeln gegeneinander gerichtet sind. Die Ventilspindeln können aber auch
nach außen gerichtet sein, in welchem Falle an jedem Ende des Ventilgehäuses ein
kombinierter Steuerdaumen angeordnet ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß jeder
Ventilsatz bei allenfallsigen Reparaturen als Ganzes ausgebaut und durch einen neuen
Satz ersetzt werden kann.
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Zum Schließen der Ventile wird in bekannter Weise ein auf die Ventilspindeln
einwirkendes elastisches Druckmittel, z. B. Dampf, benutzt, das jedoch bei der neuen
Anordnung ermöglicht, beim Anfahren die Einlaßventile für den Hochdruck für sich
anzuheben, so daß der Frischdampf gleich dein Niederdruckzylinder zugeführt wird
und dort ein großes Anzugsmoment entwickelt, bis der normale Betrieb einsetzen kann.
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Nähere Einzelheiten derErfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung, der mehrere auf den Zeichnungen dargestellte Ausführungsformen der
Erfindung zugrunde liegen. Hierbei zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch den Hochdruckzylinder,
den Niederdruckzylinder und das zwischen beiden liegende Ventilgehäuse einer Verbund
- Dampfmaschine Woolfscher Bauart finit in der Mitte liegendem Steuerungsantrieb.
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Fig.2 ist ein Längsschnitt durch das an einem Ende des Zylinderblocks
gelegene Ventilgehäuse mit eingebautem Ventilsatz in größerem Maßstabe.
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Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die Nockenwellenkammer nach Linie
III-111 der Fig. 2. Fig. q. zeigt die Ventilspindelenden teilweise im Schnitt mit
den mit ihnen zusammenwirkenden Steuerungsteilen in größerem Maßstabe.
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Fig. 5 ist ein Schnitt nach Linie V-V der Fig. d..
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Fig.6 zeigt den Längsschnitt einer anderen Ausführungsform einer Verbund-Dampfmaschine
Woolfscher Bauart mit an den Stirnseiten des Zylinderblocks gelegenen Steuerungsantrieben.
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Fig.7 ist ein Längsschnitt durch das an einem Ende des Zylinderblocks
gelegene Ventilgehäuse mit zugehörigem Steuerungsantrieb gemäß Fig. 6.
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Fig.8 ist eine Stirnansicht des Zylinderblocks nach Fig. 6 in größerem
Maßstabe. Fig.9, io und 12 bis 15 zeigen weitere Ausführungsformen des Steuerungsantriebes
für die Ventilspindeln. ' Fig. i i stellt ein Ventilerhebungsdiagramm -dar.
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'@' Es sei zunächst die in Fig. i bis 4. dargestellte Ausführungsform
der Steuerung be-&chrieben.
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Es ist i das Zylindergußstück einer Verbundmaschine mit dem Hochdruckzvlinder
2 und dein Niederdruckzylinder 3. An jedem Ende des Zylindergußstückes ist zwischen
den beiden Zylindern ein Ventilgehäuse d angegossen, in das die Zu- und Abführungskanäle
für den Dampf einmünden. In jedes Ventilgehäuse sind ein Einlaßventil5, ein Überströmventil6
und ein Auslaßventil7, die die Dampfverteilung für die eine Kolbenseite der beiden
Zylinder besorgen, gleichachsig hintereinander eingebaut. Zu diesem Zwecke ist in
den Boden 8 des Ventilgehäuses ein tellerartiger Einsatz 9 eingesetzt, der dert
unteren Sitz für das Auslaßventil7 trägt. Der obere Sitz des Auslaßventiles ist
in einem nach innen vorstehenden Rand io des Ventilgehäuses 4 angebracht. Indem
sich verjüngenden Teil des Einsatzes 9 sind radiale Schlitze 9' vorgesehen, in denen
sich die Rippen 7' des Auslaßventils 7 führen und dieses gegen Verdrehung sichern.
Das Auslaßventil 7 schließt einen Raum i i ab, an den sich seitlich ein Abdampfkanal
12 anschließt.
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Die Sitze für das Überströmventil6 sind an einem in das Ventilgehäuse
d. eingesetzten Ventilkorb 13 angebracht. Dieser liegt innen an dem Einsatzstück
9 an und greift mit einem Ringansatz 1,4 in eine zentraleBohrung dieses Einsatzstückes
ein. Der nach innen zu liegende Teil des Ventilkorbes 13 ist im Durchmesser kleiner
gehalten, als der außen liegende Teil, so daß zwischen deni Überströmventil6 und
dem Auslaßventil7 ein Ringraum 15 verbleibt, der an den zum Niederdruckzylinder
3 führenden Überströmkanal 16 angeschlossen ist.
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In den Ventilkorb 13 ist dann noch ein zweiter Ventilkorb 17 für das
als Kolbenschieberventil ausgebildete Einlaßventil5 eingesetzt. Der Ventilkorb 17
ist mit Durchlässen 18 versehen, die in den über dem Zwischenventil 6 liegenden
Ringraum i9 einmünden. Von dem Ringraum i9 aus führt ein Kanal 2o zu dem einen Ende
des Hochdruckzylinders 2.
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Der über dem Einlaßventil 5 liegende und durch einen Deckel 21 abgeschlossene
Raum 22 ist durch einen seitlich angeordneten, in Fig.2 in gestrichelten Linien
angedeuteten Stutzen 23 an die Frischdampfleitung angeschlossen.
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Wie bereits erwähnt, sind die Spindelnder Steuerventile ineinander
gelagert. Zu diesem
Zwecke ist die Spindel 7a des Auslaßventils
7 als Hohlspindel ausgebildet, die einerseits in der zentralen Bohrung 9" des Ventilkorbes
9 und andererseits in° einer zentralen Bohrung 13' des Einsatzstückes
13 gelagert ist. In der Hohlspindel 7a lagert die Hohlipindel6a des Überströmventils
6 und in dieser wiederum die Spindel@5a des Einlaßventils 5.
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Die Steuerung der Ventile erfolgt von einer Nockenwelle 24 aus, die
in einem zwischen den beiden Ventilgehäusen 3 angeordneten zweiteiligen Gehäuse
25 gelagert ist und in der üblichen Weise eine schwingende Bewegung erhält. Auf
der Nockenwelle 24 sitzen nebeneinander zwei Nocken 26 und 27, die um r8o° gegeneinander
versetzt sind und von denen jeder auf beiderseits von ihm angeordnete Zwischenhebel
28 bzw. 29 einwirkt, die in dem Steuerwellengehäuse,a5 um Zapfen 28- bzw. 29a schwingbar
gelagert sind.
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Die Übertragung der Bewegung der Zwischenhebel auf die Ventilspindeln
erfolgt durch zwei Prismen 30 und 3 r, die sich in der durch die Achsen der
Ventilspindeln senkrecht zur Nockenwelle gelegten Ebene berühren und in Schlitze
hineinragen, die in den Enden der Ventilspindeln 6a und 7a angebracht sind. Das
eine Prisma 30 stützt sich gegen das Stirnende der AuslaßventilsPindel 7a
und auf die eine Hälfte des- Stirnendes der Einlaßventilspindel 5a, so daß beim
Anhub von ihm beide Spindeln angehoben werden. Damit hierbei die Spindel 611 des
Zwischenhebels unbeeinflußt bleibt, ist ihr Ende mit einem Schlitz 6b versehen,
in den das Prisma 3o einzutreten vermag. Das zweite Prisma 31 stützt sich gegen
das Stirnende der Spindel 6a und betätigt diese. Damit es die anderen Spindeln unbeeinflußt
läßt, ist es mit einer Ausnehmung 31" versehen, in die beim Anhub' das Ende der
Spindel 5a eintritt. Ferner ist in der Spindel 7a des Auslaßventils ein Schlitz
7b vorgesehen, in den das Prisma 31 bei seinem Anhub einzutreten vermag.
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Wie ersichtlich, wird das Auslaßventil7 des Niederdruckzylinders und
das Einlaßventil 5 für den Hochdruckzylinder von demselben Steuerdaumen 26 aus betätigt.
Um jedoch der zeitlichen Verschiedenheit in der Eröffnung beider Ventile Rechnung
zu tragen, ist das Hochdruckeinlaßventil 4. als Kolbenschieberventil mit einer gewissen
Überdeckung ausgebildet, so daß es später öffnet als das Auslaßventil7. Dies hat
den Vorteil, daß die Beschleunigung des E'inlaßventils schon vor seiner Eröffnung
stattfindet, der Eintrittskanal also sehr rasch freigegeben wird und der Dampf ungedrosselt
in den Hochdruckzylinder einströmen kann.
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Um die Steuerungsteile in ständiger Berührung zu halten und die Ventile
auf ihren Sitz zurückzubringen, wird an Stelle von Federn ein elastisches, auf die
Ventilspindeln einwirkendes Druckmittel, beispielsweise Dampf, verwendet. Zu diesem
Zwecke ist folgende Einrichtung getroffen-: Zunächst ist in dem Deckel a1 eine Bohrung
32 vorgesehen, der durch eine nicht näher gezeigte Leitung Dampf oder ein sonstiges
Druckmittel zugeführt wird. Dieses wirkt auf einen in der Bohrung 32 gelagerten
Druckkolben 33 ein, der-gegen die Spindel 5a des Einlaßventils 5 gepre ßt wird und
dadurch das Einlaßventil stets in die Schließlage überzuführen strebt. Um auch die
beiden anderen Ventile 5 und 6 durch Dampfdruck geschlossen zu halten, ist der Boden
des Ventilkorbes 13 als Hohlkörper 34 ausgebildet, dessen Innenraum 35 durch
eine Bohrung 36, die in einer der Versteifungsrippen angebracht ist, an eine nicht
näher gezeigte Dampfleitung angeschlossen ist. Der Raum 35 steht durch eine Bohrung
37, die in der Hölalspindel 6a angebracht ist, mit einem Ringraum 35" in
Verbindung, der dadurch geschaffen ist, daß die Spindel 5a des Einlaßventils von
einem größeren Durchmesser dl auf einen kleineren Durchmesser d2 abgesetzt ist.
Die Einlaßventilspindel 5a wird durch den auf sie einwirkenden Schließdruck nach
rechts gedrückt. Sie kann daher als festes Widerlager aufgefaßt werden, so daß der
in der Kammer 33a herrschende Druck die Spindel' 6a des Überströmventils 6 mit einem
Druck nach rechts preßt, der auf die Ringfläche d1-d, wirkt. Der in dem Raum 35
herrschende Dampfdruck kann ferner auf das Ende der Spindel 7a des Auslaßventils
wirken. Es werden daher alle Ventile während des Betriebes unter Schließdruck gehalten.
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Die zu den Kammern 32 und 35 führenden Dampfleitungen können hierbei
an ein vom Führerstand verstellbares Steuerorgan angeschlossen sein, das zugleich
als Druckausgleichvorrichtung für Anfahren und Leerlauf dient. Bei Leerlauf der
Maschine sperrt das Steuerorgan die Dampfzufuhr zu beiden Kammern 32 und 35 ab.
Die durch die Steuerdaumen in die Offenläge gebrachten Ventile verbleiben dann in
dieser Lage, wodurch eine freie Verbindung zwischen den beiden Seiten der Zylinder
hergestellt ist.
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Beim Anfahren einer Verbund-Lokomotive erweist es sich als notwendig,
zunächst nur den Niederdruckzylinder mit seiner größeren Fläche unter Dampf zu setzen,
um ein starkes Anzugsmoment zu erhalten, während der Hochdruckzylinder erst später
zugeschaltet wird. Dies läßt sich mit der vorliegenden Steuerung in einfachster
Weise bewerkstelligen, indem man während des Anfahrens die
Kammer
32 durch Absperren der Dampfzufuhr drucklos läßt, dagegen nur den Raum 35 unter
Dampfdruck setzt. Der in der Ringkammer 35a herrschende Druck wirkt auf die Spindel
5a ein und bringt das Einlaßventil 5, da ein Gegendruck fehlt, zunächst in seine
Offenlage. Ferner setzt er die Spindel 611 und 7a unter Druck, so daß das Überströmventil6
und das AusIaßventil7 in normaler Weise arbeiten können. Wird nun der Regler langsam
geöffnet, dann gelangt der Frischdampf aus der Kammer 2 über das geöffnete Einlaßventil
5 und das durch den Daumen gesteuerte Überströniventil unmittelbar in den N iederdruckzvlinder
3, der dann infolge der größeren Kolbenfläche die zum Anfahren erforderIiche Kraft
aufbringen kann. Will man dann zu normalere Betrieb übergehen, dann ist es nur nötig,
auch die Kammer 32 unter Dampfdruck zu setzen, der dann das Einlaßventil 5 unter
Schließdruck setzt.
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Unter Umständen kann bei entsprechend gegeneinander abgestimmten Druckflächen
der Druckkolben 33 ganz fortfallen, indem durch allmähliches Öffnen des Reglers
der zunehmende Dampfdruck auf die Spindel 5a des Einlaßventils wirkt, bis
er den in der Ringkammer 35a auf die gleiche Spindel einwirkenden Gegendruck zu
überwinden vermag. Tritt dies ein, dann wird das Einlaßventil selbsttätig in die
Steuerstellung gebracht und dann arbeitet die Maschine in normaler Weise.
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Die in Fig.6 bis 8 gezeigte Ausführungsform der Steuerung unterscheidet
sich im wesentlichen von der zuerst beschriebenen nur dadurch. daß die an beiden
Enden des Zy-Iindorgußstückes i angeordneten Ventilsätze als einheitliches Ganzes
in die Bohrungen der Ventilgehäuse 4 einsetzbar angeordnet sind und die Ventile
durch je eine an der Stirnseite der Zylinder gelagerte Steuerwelle gesteuert werden.
In diesem Falle besteht jeder Ventilsatz aus einem in die Bohrung des Ventilgehäuses
4 eingeschobenen Einsatz 38, in dessen mit einer Nabe 38' versehenen Boden ein Teller
39 eingesetzt ist, der den unteren Sitz für das Auslaßv entil 7 trägt. Der andere
Sitz des Auslaßventils ist an einem Ringansat;: 38" des Einsatzstückes 38 angebracht.
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In das Einsatzstück 38 ist von der Rückseite her der Ventilkorb 4o
für das Überströniventil6 eingesetzt, der sich einerseits gegen den inneren Rand
des Einsatzstückes 38 und andererseits gegen den Rand des Tellers 39 stützt und
in letzteren mit einem Ringansatz 4ö eingreift.
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Der Ventilkorb 4o, der die Sitze für das Überströniventil 6 trägt,
ist mit Durchlässen 41 versehen, die eine Verbindung des über dein Überströmventil6
befindlichen Raumes i9 mit dem zwischen dem Überströmventil6 und dem Auslaßventil
7 angeordneten Ringraute 15 herstellen. Von dem Raum 15 zweigt der zu dem Ende des
Niederdruckzylinders 3 führende Überströmkanal 16 ab.
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In den Ventilkorb 4o ist ferner ein zweiter Ventilkorb 43 für das
Kolbenschieberventil 5 eingesetzt. Dieser Ventilkorb legt sich innen gegen den als
Hohlkörper 40a ausgebildeten Bodenteil des Ventilkorbes 4o und außen mit seinem
Rand 43' gegen den Rand des Ventilkorbes .1o. Das Einlaßventil 5 öffnet unmittelbar
in den Frischdampfraum 22, dem durch den Stutzen 23 der Frischdampf zugeführt wird.
Das Einlaßventil 5 steuert hierbei die in dem Ventilkorb 43 angeordneten Durchlaßkanäle
44, die bei geöffnetem Ventil eine Verbindung des Frischdampfraumes 22 mit dem Raume
i9 herstellen, von dem aus der zu dem Ende des Hochdruckzylinders führende Überströmkanal
2o abzweigt. Die Spindeln 5n, 6a und 7- der drei Ventile sind ineinandergelagert
und werden in der gleichen Weise 'wie bei der zuerst beschriebenen Ausführungsform
durch Dampfdruck geschlossen gehalten und auch in gleicher Weise von einer Nockenwelle
24 aus gesteuert, die hier aber in einem die Bohrung des Ventilgehäuses 4 abschließenden
Hohldeckel 45 gelagert ist, der zugleich die verschiedenen Einsätze in dem Ventilgehäuse
festhält.
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Diese Ausbildung der Steuerung hat den Vorteil, daß bei vorkommenden
Reparaturen nach Abnahme des Deckels 45 der ganze Ventilsatz herausgenommen und
durch einen neuen ersetzt werden kann. Der Aus- und Einbau der Steuerung kann daher
in kürzester Zeit vorgenommen werden.
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Die Wirkungsweise der Steuerung ist bei beiden Ausführungsformen die
gleiche. Bewegt sich beispielsweise der Steuerdaumen 27 aus seiner Mittellage nach
links, dann wird zunächst das Auslaßventil 7 geöffnet, das den Abdampf aus dem Niederdruckzylinder
3 durch den Kanal 16 in den Auspuffraum i i übertreten läßt, aus dem er durch einen
Stutzen 12 abgeführt wird. Etwas später bewirkt der gleiche Steuerdaumen 27 das
Öffnen des Einlaßventils 5, so daß Frischdampf aus dem Raum 22 durch den Einströmkanal
20 zum Hochdruckzylinder gelangen kann, in welchem er nach dem Schluß des Einlaßventils
5 expandiert. Während dieser Zeit bleibt das Überströniventil geschlossen. Vor dem
Hubwechsel öffnet bei geschlossenem Ein- und Auslaßventil das Überströmventil6,
so daß teilweise entspannter Dampf aus dem Hochdruckzylinder 2 durch die Kanäle
2o und 16 in den Niederdruckzylinder gelangen kann, in welchem er nach Abschluß
des Überströmventils weiterhin bis zum Enddruck expandiert. Auf der anderen Zylinderseite
vollzieht
sich das gleiche Spiel, nur um eine Phase von i8o° verschoben.
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In den Fig. 9, io und 12 bis 15 sind zwei weitere Ausführungsformen
von Steuerungsantrieben gezeigt, bei denen die von den Nokken betätigten Zwischenhebel
unmittelbar auf die Ventilspindelenden wirken. In diesem Falle ist das Einlaßventil
nicht als Kolbenschieberventil, sondern ebenso wie die übrigen Ventile als einfaches
Doppelsitzventil ausgebildet. Dafür ist aber zur Steuerung des Ein-und Auslaßventils
je ein besonderer Steuerdaumen erforderlich.
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In Fig. 9 und io ist diese Art des Steuerantriebes in Schnitt und
Seitenansicht gezeigt. Hierbei ragen die Enden der drei ineinandergelagerten Ventilspindeln
5a, 6a und 7` um ein gewisses Stück noch in die Nockenwellenkammer hinein.
Gegen das Ende der Einlaßventilspindel 5a stützt sich das fingerförmige Ende eines
Zwischenhebels 5o, der durch einen Steuerdaumen 51 betätigt wird. Um dem Zwischenhebel
5o das Ausschwingen zu ermöglichen, erhält das Ende der Spindel 6a des Überströmventids
6 einen Ausschnitt 6b, durch den das Ende des Zwischenhebels 5o hindurchzutreten
vermag. Gegen das Ende der Spindel 6a des Überströmventils 6 legt sich das gabelförmige
Ende eines Zwischenhebels 6o, der auf der Achse zga gelagert ist und von einem Steuerdaumen
61 betätigt wird.
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Die Spindel 7a des Auslaßventils 7 hingegen wird durch zwei auf der
Achse 28a gelagerte Zwischenhebel 70 und durch zwei gleichgestaltete Auslaßnocken
71 gesteuert. Die beiden Zwischenhebel 7o stützen sich oberhalb der Spindelmittelebene
gegen das Stirnende der Spindel 711. Die untere Hälfte der Spindel ist mit einem
Ausschnitt 76 versehen, der die ungehinderte Bewegung des Zwischenhebels 6o ermöglicht.
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Die Steuernocken 51, 61 und 71 sind in diesem Falle aus einem Block
gearbeitet, der auf der Nockenwelle 24 aufgekeilt ist. In diesem Block sind, soweit
erforderlich, Aussparungen vorgesehen, die eine unbehinderte Verstellung der Zwischenhebel
ermöglichen. Die Steuerfläche des Ein'daßnockens 51 ist gegenüber der Steuerfläche
des Auslaßnockens 71 etwas zurückgesetzt, so daß das Auslaßventil früher öffnet
als das Einlaßventil, wie aus dem in1 Fig. i i dargestellten Schaubild, das die
Zeitfolge und die Größe der Ventilerhebungen wiedergibt, hervorgeht.
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Der Steuerblock mit den ,Steuernocken ist ferner symmetrisch zur senkrechten
Mittelebene ausgebildet, so daß der Steuerblock für Steuerungen anwendbar ist, bei
denen nur eine Steuerwelle in der Mitte der Zylinder oder zwei Steuerwellen an den
Zylinderenden vorgesehen sind. Bei der vorbeschiebenen Steuerung hat der Einlaßdaumen
5 i eine feste Lage zum Auslaßdaumen 71. In den Fig. 12 bis 15 ist ein Steuerungsantrieb
gezeigt, der sich von dem vorigen im wesentlichen nur dadurch unterscheidet, daß
der Einlaßsteuernocken gegenüber dem Auslaßsteuernocken zwecks Änderung der Füllung
verstellbar ausgebildet ist. Zu diesem Zweck ist die Welle 24 als Hohlwelle ausgebildet,
der Steuerblock zwischen den Aussaßdaumen 71 ausgenommen und in dieser Ausnehmung
der Einlaßnocken verdrehbar angeordnet, wobei er von einer zweiten, in der Hohlwelle
24 gelagerten Welle 24a angetrieben wird, die ihn in einer zentralen Bohrung durchsetzt
und durch in. Längsnuten der Welle 24a eingreifende Ansätze.mit ihr gekuppelt ist.
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Jede dieser Wellen wird für sich angetrieben. Es kann daher der Einlaßdaumen
gegenüber dem Auslaßnocken von außen her so verstellt werden, daß er früher oder
später öffnet, wodurch eine weitgehende Regelung der Dampfverteilung ermöglicht
ist.