DE648381C - Verfahren zur Bestimmung von in Wasser, insbesondere in Kesselspeisewasser, absorbierten Sauerstoffmengen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung von in Wasser, insbesondere in Kesselspeisewasser, absorbierten SauerstoffmengenInfo
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Description
- Verfahren zur Bestimmung von in Wasser, insbesondere in Kesselspeisewasser, absorbierten Sauerstoffmengen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von in Wasser, insbesondere in Kesselspeisewasser; absorbierten Sauerstoffmengen durch Messung der durch eine chemische Umsetzung des Sauerstoffs mit- einem zugesetzten Reagens hervorgerufenen Änderung der Wasserstoffionenkonzentration. Es sind bereits Verfahren bekannt, bei denen in Flüssigkeiten gelöste Stoffe durch Leitfähigkeitsmessungen ermittelt werden. Bei diesen Verfahren werden die zu bestimmenden Stoffe aus der Flüssigkeit entfernt oder chemisch umgewandelt, wodurch die Leitfähigkeit der Flüssigkeit eine Änderung erfährt. Insbesondere wurden in dieser Weise schon die in Flüssigkeiten gelösten Sauerstoffmengen bestimmt, indem man z. B. dem zu prüfenden Wasser mittels Stahlwolle den Sauerstoff unter Bildung von Eisenhydroxyd entzog. Bestimmt man nun die Leitfähigkeit vor und hinter der Reaktion, so kann man aus dem Unterschied auf die Menge der gelösten Stoffe schließen. Diese Leitfähigkeitswerte wurden z. B. auch in strömenden Flüssigkeiten gleichzeitig gemessen und: die Unterschiede der Werte fortlaufend registriert.
- Im Sinne .der Erfindung werden die in Wasser absorbierten Sauerstoffmengen derart bestimmt, daß das zu prüfende Wasser der Einwirkung von Stickoxydgas (NO) ausgesetzt und die hierdurch hervorgerufene Änderung der Wasserstoffionenkonzentration bestimmt wird. Das NT 0-Gas löst sich in reinem Wasser nur physikalisch und hat daher auf die Leitfähigkeit des Wassers praktisch keinen Einfluß. Im Falle der Gegenwart von absorbiertem Sauerstoff tritt aber die folgende Reaktion ein: Bei konstanter Temperatur und konstantetn Druck tritt zwischen den beiden Reaktionen ein gewisser Gleichgewichtszustand ein. Die sich bildende Salpetersäuremenge ist demnach der irr. Wasser gelösten Sauerstoffmenge proportional. Die Salpetersäure, verändert die Wasserstoffionenkonzentration und damit auch die Leitfähigkeit des Wassers. Es wird diese Änderung gemessen und hieraus auf die Menge des im Wasser gelösten Sauerstoffs geschlossen.
- Da die Salpetersäure in hohem Maße dissoziiert, verursacht sie bereits in geringen Mengen große Unterschiede in der Leitfähigkeit; so daß selbst bei kleinem Sauerstoffgehalt sehr genaue Me-ßdaten @erzielbar :sind.
- Das Verfahren kann auch in kontinuierlicher Weise zur Bestimmung des Gasgehaltes von strömenden Flüssigkeiten durchgeführt werden. Zu .diesem Zwecke wird der Flüssigkeitsstrom in zwei Zweige geteilt, dem einen Stromzweig das NO-Gas ständig zugeführt und gleichzeitig die elektrische Leitfähigkeit beider Flüssigkeitsstromzweige gemessen. Die unter gleichen Bedingungen ermittelten Meßdaten «-erden miteinander verglichen. Die Differenz dieser ermittelten Leitfähigkeit,-daten ist der in der Flüssigkeit absorbierten ZU' ermittelnden Gasmenge proportional.
- Eine beispielsweise Einrichtung zur Durchführung des Meßverfahrens, und zwar zur Bestimmung der in Kesselspeisewasser absorbierten Sauerstoffmengen, ist an Hand der beiliegenden Zeichnung beschrieben.
- Fig. i veranschaulicht die schematische Anordnung der -Vorrichtung.
- Fig. = ist ein Schaltungsschema zur Bestiinmung der Leitfähigkeitsdilfer enz.
- Aus der Kesselwasserspeiseleitung.S führt das Rohr i durch (las Reduktionsventil i2 das ztt prüfende Wasser zur -Torrichtung. Das Rohr i teilt sich in die Zweige 2 und 3. Das Wasser fließt (furch die Häline.I und 3 in (lie Zellen Cf- und C@z, , in «-elchen voneinander in gleicher Entfernung befindliche aus gleichem Stoff und mit gleichen _lbinessuilgen ausgebildete Elektroden 6 und 7, z. B. Platinelektroden, vorgesehen sind. Die Elektrolytzellen Ct- und C-7, «-erden derart ausgebildet, (laß dieselben gleiche Volumenwiderstandskapazität besitzen, d. h. dali durch dieselben unter gleichen Bedingungen gleiche Strommengen hindurchfließen. ;1us dein Gasbehälter strömt durch das Reduktionsventil 13 der Rohrleitung 8 reines Stickoxy(1 in den Real:-tionszylinder g. Der letztere ist zum Zwecke der -Vergrößerung der Berührungsfläche zwisch; n Flüssigkeit und Reagensgas mit Glasperlen io gefüllt.
- Fig. 2 veranschaulicht das Meßscheina. Der Strom des Bleiakkumulators .lc wird durch den Induktor T in Wechselstrom umgewandelt. in dem Stromkreis des Induktors sind die Elektroden der "Zellen C-z, und Cr sowie die X.ohirauschtrommelKd und als Nullinstruinent der Telefonhörer T eingeschaltet. Mit .Hilfe des regelbaren Widerstands R kann man die Empfindlichkeit der Messung in bekannter Weise 'beeinflussen. Gemäß dieseln Schaltschema sind die beiden Meßzellen Cz, und C i- in Wheastonescher Brückenschaltung in entgegengesetztem Sinne geschaltet, so daß an der Kohlrauschtrommel nach Einstellung des Kontaktes mit Hilfe des Telefonhörers in die _"Ztillage nur die Differenz. der Widerstände der beiden Zellen, also die Änderung des Widerstandes gemessen wird.
- In Fig. t ist mit 12 ein Druckreduktor be-'.zeichnet, welcher dazu dient, (las Wasser in zli-e', Rohrleitung i finit beständig gleichem Druck fließen zu lassen. Demzufolge werden j@i-`der Zeiteinheit beständig gleiche Flüssigkeitsinengen durch die Eiektrolytzellen fließen. 1:s wurde gefunden, daß die Menge des während der Zeiteinheit durch die Zellen fließenden Wassers die Meßdaten nur in sehr geringen Maße beeinflußt. Demgegenüber ist es vielwichtiger, den Druck des Reagensgases (NO) beständig auf gleichem Wert zu halten, (la mit der Druckänderung des NO-Gases auch die im Wasser gelösten NO-Mengen und damit (fier Gleichgewichtszustand der Reaktion Änderungen erfahren. Die Konstanthaltung des Gasdruckes kann durch irgendwelche bekannte Druckregelvorrichtungen (13 in Fig. i) gesichert werden.
- Da (las Reaktionsgleichgewicht sich mit der Temperatur ändert, muß man dafür Sorge tragen, daß die Messungen bei beständig gleicher Temperatur erfolgen. So kann die Apparatur zweckmäßig in einen Thermostaten eingebaut werden.
Claims (2)
- PATENT ANIsrRLCHr: i. -'erfahren zur Bestimmung von in Wasser, insbesondere in Kesselspeisewasser, absorbierten Sauerstoffmengen durch Messung der durch eine chemische Umsetzung des Sauerstoffs mit einem zugesetzten Reagens hervorgerufenen Änderung der Wasserstoffion.enkonzentration, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser der Einwirkung von Stickoxydgas (NO) ausgesetzt und die dadurch hervorgerufene Wasserstoffionenkonzentrationsänderung gemessen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i zum kontinuierlichen :,dessen der in strömendem Wasser, insbesondere in Kesselspeisewasser, absorbierten Sauerstoffmengen, dadurch gekennzeichnet, daß der zu prüfende Wasserstrom in zwei Zweige geteilt, das Wasser des einen Zweiges kontinuierlich finit Stickoxy(Igas gesättigt und durch Messen der Wasserstoffionenkonzentration der einzelnen Zweige deren Differenz bestimmt wird.
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