DE141149C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei Schiffskondensatoren zeigt sich bekanntlich der Übelstand, daß infolge geringer Undichtheiten
und daraus sich ergebenden Eindringens
von Seewasser in kurzer Zeit das Kesselspeisewasser mit Seesalz sich anreichert.
Dieser Mißstand ist um so schwerwiegender, als schon ganz geringe Undichtheiten in kurzen
Zeiträumen verhältnismäßig große Mengen von Seesalz eintreten lassen. Bei normalem Betriebe
werden z. B. einem stündlich 160 kg Kohle verbrauchenden, mit siebenfacher Verdampfung
arbeitenden Belvillekessel in jeder Stunde etwa 1,1 kg Seesalz zugeführt, wenn
das dem undicht gewordenen Kondensator entnommene Speisewasser nur 1 Teil Salz auf
1000 Teile Wasser enthält. Ein so geringer Salzgehalt ist aber durch die auf Schiffen vorgeschriebene
Probe durch Schmecken nicht nachweisbar und die chemische Untersuchung durch die Chlorsilberreaktion ist für eine
dauernde, etwa stündliche Kontrolle zu umständlich und von der Bedienungsmannschaft
überhaupt nicht ausführbar.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun ein Verfahren, mittels dessen Schiffskondensatoren jederzeit auf etwa vorhandene
Undichtheiten hin auf das Genaueste geprüft werden können, ohne daß hierzu besondere
Übung oder Vorkenntnisse bei dem Bedienungspersonal vorausgesetzt zu werden brauchen.
Zur Erreichung dieses Zweckes wird die in der Elektrochemie bekannte Erscheinung benutzt,
daß viele anorganische Salze und unter diesen auch die Bestandteile des Seesalzes in
sehr verdünnter Lösung vollkommen in ihre Jonen dissoziiert sind, so daß die elektrolytische
Leistungsfähigkeit einer solchen Lösung dem Salzgehalt direkt proportional ist. Diese bekannte
Erscheinung ist nun für das vorliegende Verfahren der Prüfung von Schiffskondensatoren
auf ihre Dichtigkeit hin in der Weise nutzbar gemacht worden, daß dem Kondensator beständig
oder in bestimmten Zeitabständen kleine Wassermengen entnommen und durch eine elektrolytische Zersetzungszelle hindurchgeführt
werden, in deren Leitungskreis ein empfindlicher Strommesser eingeschaltet ist. Letzterer
gibt also infolge der Proportionalität von Leitungsfähigkeit und Salzgehalt unmittelbar
den Prozentgehalt des dem Kondensator entnommenen Wassers an Seesalz an und die mittels des Strommessers erkennbare Erhöhung
des prozentualen Salzgehaltes in der Zeiteinheit kann als ein Maß für die Größe von Undichtheiten
dienen, so daß also auf dem angegebenen Wege auch eine quantitative Bestimmung der
Lecke möglich ist.
Zur Ausführung dieses Verfahrens können Apparate gebraucht werden, welche in ihrer
einfachsten Form aus einem mit zwei eingeschmolzenen Platinelektroden versehenen Glasrohr
bestehen, welchem das Kondensatorwasser durch eine besondere Leitung in beständigem
Strome zugeführt wird.
Das in den Stromkreis dieser Elektroden eingeschaltete Meßinstrument zeigt nun so lange
auf Null, als der Kondensator vollkommen dicht ist, das ihm entnommene Wasser also
kein Salz enthält. Nimmt jedoch das Wasser infolge Undichtwerdens des Kondensators Seesalz
auf, so ergibt sich sofort ein entsprechend großer Ausschlag des Zeigers.
In der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform eines derartigen Apparates dargestellt,
bei welcher noch der besondere Vorteil erreicht wird, daß die Empfindlichkeit und
das Meßbereich des Instrumentes innerhalb weiterer Grenzen und den jeweiligen Umständen
entsprechend beliebig geändert werden können.
Die Zersetzungszelle besieht in diesem Falle
ίο aus einem Glasrohr a, welches oben mit einem
unter dem Zuleitungsrohr q für das Kondensatorwasser liegenden Trichter b versehen und
unten mit einem Überlaufrohr c verbunden ist, dessen Ausflußstutzen d über dem Trichter
eines Abflußrohres e mündet. Mit f ist ein Ablaßhahn bezeichnet, welcher zur Entleerung
der Röhren α und c dient. Das Glasrohr a
ist durch drei Kautschukbügel g an der Tragplatte h befestigt und mit den drei eingeschmolzenen
Elektroden z, k und I versehen, von denen erstere an die Zuleitung 2 und die beiden anderen
an die Leitungen 3 und 4 angeschlossen sind. In der Leitung 2 liegt ein Ausschalter m
und in die Leitung 3 ist das Meßinstrument η eingeschaltet, welches aus einem sehr empfindlichen
Amperemeter besteht, dessen Skala gegebenenfalls nicht die Stromstärke, sondern den
mit letzterer direkt proportionalen Salzgehalt selbst angeben kann. Die Leitung 4 liegt parallel
zu der Leitung 3 und kann durch Herabdrücken des federnden Kontaktes ο bis zur Anlage
an den Kontakt ρ vorübergehend eingeschaltet werden. Infolgedessen kann nunmehr
der elektrische Strom von der Elektrode i unmittelbar zur Elektrode k fließen und das Verhältnis
der Widerstände zwischen i und k einerseits und i und / andererseits kann nun so
bemessen sein, daß es beispielsweise sich wie ι : 9 verhält. Durch Einschaltung der Elektrode
k wird also die Empfindlichkeit des Meßinstrumentes auf das Zehnfache gesteigert.
Wenn also der Abstand zweier aufeinander folgender Skalenteile für den normalen Fall
der Einschaltung der Elektroden / und / beispielsweise je Y10 Prozent Salzgehalt bedeutet,
so gibt nach Einschaltung der Elektrode k jeder Skalenteil 0,01 Prozent an. Es ist leicht
ersichtlich, daß durch Einschaltung weiterer Elektroden das Meßbereich und die Empfindlichkeit
des Apparates noch weiter erhöht werden können. Anstatt die Elektroden k und /
behufs Steigerung der Empfindlichkeit des Meßinstrumentes gleichzeitig einzuschalten, kann
auch nur die Elektrode k eingeschaltet, die Elektrode / hingegen ausgeschaltet werden, jedoch
muß in letzterem Falle der Abstand der Elektrode k von derjenigen i naturgemäß nicht
ein Neuntel, sondern ein Zehntel des Abstandes der Elektroden i und / voneinander betragen,
wenn die Empfindlichkeit auf den zehnfachen Betrag gesteigert werden soll, so daß die vorhandene
Skala des Strommessers in diesem Falle brauchbar ist.
Der Zufluß des Kondensatorwassers durch das Rohr q kann-beständig erfolgen; für den
Zweck der Isolierung des Apparates ist es jedoch zweckmäßiger, das Kondensatorwasser
nur tropfenweise zufließen und auch durch den Stutzen d tropfenweise ablaufen zu lassen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zum Anzeigen von Undichtheiten bei Schiffskondensatoren, dadurch gekennzeichnet, daß ununterbrochen oder in geeigneten Zeitabständen Wasserproben aus dem durch Seewasser gekühlten Kondensationsbehälter entnommen und deren elektrolytische Leitungsfähigkeit gemessen wird, zum Zweck, aus der vom Salzgehalt abhängigen Leitungsfähigkeit jener Wasserproben sowohl das Vorhandensein als auch die Größe etwaiger Undichtheiten zu bestimmen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE141149C true DE141149C (de) |
Family
ID=408784
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT141149D Active DE141149C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE141149C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE895986C (de) * | 1943-03-14 | 1953-11-09 | Atlas Werke Ag | Vorrichtung zum fortlaufenden Messen des Salzgehaltes von Destillat |
-
0
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Cited By (1)
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