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Analysatorokular Es sind Polarisationseinrichtungen bekannt, bei denen
die Polarisation erzeugt wird durch ein zweiphasiges System, das entweder aus anisotropen,
in einem isotropen Medium gleichgerichtet eingebetteten Elementen oder aus isotropen,
in einem anisotropen Medium dispers verteilten Elementen besteht. Die äußere Form
dieser zweiphasigen Systeme sind dünne Platten oder Filme. Das Licht wird in der
anisotropen Phase in seine zwei senkrecht zueinander schwingenden Komponenten zerlegt;
für jede dieser. Komponenten besitzt die anisotrope Phase eine andere Brechzahl.
Mit einer dieser beiden Brechzahlen der anisotropen Phase läßt man die Brechzahl
der isotropen Phase möglichst übereinstimmen, während die andere Brechzahl der anisotropen
Phase von der Brechzahl der isotropen Phase abweicht. Die in beiden Phasen mit gleicher
Brechzahl fortgepflanzte Schwingungskomponente des Lichtes durchsetzt das polarisierende
System unbeeinflußt (Strahlen erster Art). Für die in den beiden Phasen mit verschiedener
Brechzahl fortgepflanzte des Lichtes dagegen ist das zweiphasige System optisch
inhomogen. Diese Strahlen werden durch das polarisierende System gestreut und abgebeugt
(Strahlen zweiter Art). Durch Absorption kann man die Stnahlen zweiter Art noch
weiter schwächen, wenn man, wie von anderer Seite bereits ebenfalls vorgeschlagen
worden ist, als anisotrope disperse Phase dichroitische Kristalle, z. B. Kristalle
von Herapatbit, wählt, welche die Strahlen zweiter Art mehr oder weniger absorbieren.
Alle diese zweiphasigen Systeme wirken nicht his zu einer völligen Auslö.schung
der Strahlen zweiter Art. Verwendet man diese Systeme z. B. als Analysatoren im
Polarisationsmikroskop, so liefern die Strahlen zweiter Art immer noch mehr oder
weniger starke Beugungserscheinungen, erzeugen ein Beugungsspektrum, dessen mittleres
Maximum mit der Austrittspupille zusammenfällt.
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Man kann nun die Störung, welche die die Austrittspupille des Objektivs
abbildenden Strahlen zweiter Art verursachen, vermindern, wenn man die Randteile
des genannten Beugungsspektrums abblendet. Diese Abblendung läßt sich vorteilhaft
durchführen, wenn man das als Analysator dienende polarisierende System in einer
zur Objektebene konjugierten Ebene anbringt. Kittet man nach der Erfindung das als
Analysator die-. nende polarisierende System auf die Feldlinse des Okulars auf,
dann spart man die für das System sonst erforderliche besondere Fassung und ihre
Befestigung im Okular und kommt mit einem Deckglas zum Schute des Systems aus, während
man sonst in der Regel zwei Deckgläser `benötigen würde. Bei der Anordnung der polarisierenden
Platte in einer zur Objektebene konjugierten Ebene bedeutet es außerdem eine zweckmäßige
Ergänzung der Einrichtung, wenn man auf einer Fläche des polarisierenden Systems,
die genau der Einstellebene konjugiert ist, eine Strichmarke
anbringt,
welche die jeweilige Lage der Schwingungs- oder Polarisationsebene unmittelbar erkennen
läßt. Die zur Alrl)lendung der abgebeugten Strahlen zweiter Art zwecL,= mäßige Anordnung
der Analvsatorplatte, aber ferner nicht nur gegeben, wenn diele Platte unmittelbar
in einer zur 0hjektel)etie, konjugierten Ebene angeordnet ist, sondern auch dann,
wenn die Analysatorplatte sich nur in der Nähe einer solchen konjugierten Ebene
befindet. Die Abblendung der abgebeugten Strahlen zweiter Art läßt sich in beiden
Fällen durch eine Blende bewerkstelligen, «-elche in der Ebene der Austrittspupille
des Okulars angebracht wird. Diese .Blende kann aber auch entbehrt «-erden, und
die Pupille des Beobachterauges kann die Funktion der Blende übernehmen.
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Die Abb. i der Zeichnung zeigt schematisch im Aufriß den Strahlengang
in einem erfindungsgemäß mit einer polarisierenden Platte versehenen Huygensschen
Okular. Es bedeuten: <3' die Feldlinse, BI die Okularblende, D' eine Glasplatte,
welche die polarisierende Analysatorplatte El bedeckt, die auf die Feldlinse l71
aufgekittet ist. F1 ist die Augenlinse und G' die in der Ebene der Austrittspupille
des Okulars angebrachte Blende zum Abblenden der abgebeugten Strahlen zweiter Art,
welche gestrichelt dargestellt sind, während die Strahlen erster Art zusaniinen
mit den mit ihnen gleichlaufenden unabgebeugten Strahlen zweiter Art ausgezoge>>
gezeichnet wurden. In der Abb. i sind je ein von zwei seitlich links und rechts
gelegenen Objektpunkten ausgedehnter Strahl sowie ein von einem in der lUitte des
Objektes gelegenen Objektpunkt ausgehendes Strahleobündel gezeichnet. An diesem
mittleren Strahlenbündel ist dargestellt, wie die Strahlen zweiter Art in der polarisierenden
Platte ahgebeugt «-erden und wie die abgebeugten Strahlen zweiter Art nicht mehr
durch die C%nung der Blende G' gelangen.
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rh.:,@Die @bh. z zeiht die Analvsatorplatte auf leFeldlinse einesRamsdenschenOkulars
aufgelcittet. Die Oberfläche der polarisierenden Platte l°-, auf «-elche die Glasplatte
D2 aufgekittet ist, liegt genau in der Okularbildel>ene. Die verkittete Fläche der
GlasplatteD', die in Abb.3 in einer Draufsicht dargestellt ist, trägt eine stricbförtnige
Marke C, welche die Schwingungsebene der poiarisierenflen Platte F_= anzeigt. F=
ist die Augenlinse dieses Okulars und G= die in der. Ebene der Austrittspupille
desselltnn angebrachte Blende.