DE646557C - Verfahren zum Aufschliessen von Weidenrinde - Google Patents

Verfahren zum Aufschliessen von Weidenrinde

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DE646557C
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

Description

  • Verfahren zum Aufschließen von Weidenrinde Der Erfinder hat festgestellt, daß sich aus der Rinde junger Zweige der gemeinen Korbweide eine Gespinstfaser gewinnen läßt, die insbesondere in Mischungen mit anderen Faserstoffen- Gewebe von ganz besonderen Eigenschaften ergibt. So kann man beispielsweise Leinengewebe durch den Zusatz von nach dem neuen Verfahren gewonnenen Weidenfasern zu dem im übrigen aus Flachs bestehenden Spinnmaterial in der Richtung verbessern, daß die Haltbarkeit besonders gegen Abwetzung bedeutend erhöht wird. Das mit den betreffenden Weidenfasern durchsetzte Gewebe ist auch weicher als das reine Leinengewebe; es knittert . deshalb nicht so leicht wie dieses, und etwaige Brüche prägen sich nicht so scharf aus. Ferner besitzt es größere Wärmeisolierfähigkeit. Diese günstigen Eigenschaften des Weidenfaserzusatzes beruhen zu einem Teil auf der bei dem neuen Aufschließungsverfahren sich ergebenden stärkeren Kräuselung der Weidenfaser und der damit in Zusammenhang stehenden besseren Krimpkraft, die sich bei der Mischung mit glatten Fasern in verstärkter gegenseitiger Bindung der Fasern im Garn auswirkt. Auch die größere Schmiegsamkeit von Weidenfasern enthaltenden Mischgeweben ist zum Teil auf diese Eigenschaft zurückzuführen. Übrigens ist die Weidenfaser auch an sich besonders weich und schmiegsam sowie bruchfest und haltbar,. so daß sie sich auch zur alleinigen Verarbeitung für solche Gewebe, die eine dauernd höhe Beanspruchung aushalten müssen, z. B. für Läuferstoffe und Bodenbeläge sehr gut eignet.
  • Die Aufbereitung von Weidenrinde zur Gewinnung spinnbarer Fasern ist an sich nicht neu. Bei einem bekannten Verfahren wird die Weidenrinde zunächst 2 bis 3 Stunden lang gekocht. An den Kochprozeß schließt sich eine mechanische Bearbeitung, die auf eine Trennung der äußeren Haut von dem Baste hinzielt. Darauf wird der Faserbast in einer 3- bis q. %igen Natron-Petroleum-Kalk-Lauge nochmals 3 bis 4 Stunden lang gekocht. Dann wird er nach einem nochmaligen Waschprozeß mit verdünnter Essigsäure behandelt und dann nochmals gewaschen. Nach dein Trocknen wird das Material schließlich gebrochen und gehechelt. Das nach diesem Verfahren gewonnene Erzeugnis ist eine lange, hanf- bzw. juteähnliche Faser.
  • Es ist auch bekannt, die verschiedenartigsten Pflanzenstoffe dadurch zu spinnbaren Fasern zu verarbeiten, daß män das Rohmaterial, gegebenenfalls nach einer mechanischen Vorbearbeitung, in einer schwachen wäßrigen Lösung einer freien Säure oder eines sauren Salzes bei 40 bis 5o° digeriert, um im Wege der Hydrolyse die die Fasern verbindenden Kittstoffe zu lösen bzw. für die spätere Lösung vorzubereiten. Nach einer Zwischenwaschung erfolgt dann bei dem bekannten Verfahren die eigentliche chemische Aufschließung zwecks völliger Lösung der Kittstoffe durch Kochen in einer verdünnten alkalischen Lösung. Das Kochen soll zunächst unter hohem Druck (6 bis to Atm.) und später bei geringerem Druck (.I W,6 Atm.) 6 bis 12 Stunden lang fortgesetzt. werden, wobei gegebenenfalls noch ein Zu= Satz von organischen Lösungsmitteln, wie Alkohol und - Kolilenwasserstoffen, erfolgt. Nach nochmaliger Waschung wird das Arbeitsgut dann in eine sogenannte Isolierlösung gebracht, die in der Hauptsache Öl und fettsaure Salze enthält. Schließlich wird das Gut gewaschen und getrocknet.
  • Das Verfahren ist auch für die Aufbereitung von Weidenrinde in Vorschlag gebracht worden. Nach den Erfahrungen des Erfinders ist es aber für diese Zwecke nicht brauchbar. Auch das an erster Stelle erwähnte bekannte Verfahren hat bisher keiner. Eingang in die Textilindustrie gefunden.
  • Dem Erfinder ist es nun gelungen, ein Aufbereitungsverfahren für Weidenrinde zu entwickeln, das sich den vorstehend geschilderten gegenüber einmal durch große Einfachheit und Billigkeit auszeichnet und das außerdem ein Erzeugnis ergibt, das den nach den bekannten Verfahren zu erzielenden Erzeugnissen insbesondere hinsichtlich des baumwollartigen Charakters der Faser erheblich überlegen ist.
  • Die Aufbereitung der Weidenrinde nach dem neuen -\-'erfahren geht wie folgt vor sich. Die geschälte Weidenrinde wird nach Entziehung der Gerbsiatre durch Auslaugen mit Wasser in einer _'#tznatroiilauge von a bis 8@-' Be bei einem Druck von i bis 3 Atm. mehrere Stunden lang, gekocht. Die Dauer richtet sich nach der Dicke der Weidenrinde. An Stelle der Ätznatronlauge kann auch eine atriumsulfitlauge benutzt "%-erden. Nach dem Kochen wird die Weidenrinde gewaschen ti'ti@l dann etwa a Stunden lang in einer «-äß-.@inen Lösung von schwefliger Säure und Salzsäure im Verhältnis von etwa i : 3 auf too Teile Wasser bei gewöhnlicher Temperatur behandelt. Dann wird das Arbeitsgut 3- bis 5mal gewässert: es soll, wenn sich der Färbeprozeß gleich anschließt, noch etwas sauer bleiben. Statt des Färbeprozesses kann sich auch ein Bleichprozeß anschließen. Die Aufschließung ist damit beendet.
  • Die weitere Verarbeitung der Fasern erfolgt dann in üblicher Weise auf Vor- und Feinkarden oder Krempeln, woran sich das Verspinnen nach Art der Flachs-, Streichgarn- oder Baurnwollspinnverfahren anschließen kann. Das Mischen mit den Flachs-, Woll- oder Jutefasern erfolgt zweckmäßig durch Vereinigung der betreffenden Streck- bzw. Kardenbänder oder auch schon in der Krempel bzw. Karde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Aufschließen von Weidenrinde, dadurch gekennzeichnet, daß man die geschälte Rinde nach Entziehung der Gerbsäure durch Auslaugen mit Wasser in einer _3tznatron- oder \ atriumstilfitlatige mehrere Stunden lang bei einem Druck von i bis 3 Atm. kocht, dann mit einer 1'fischung von etwa i Teil schwefliger Säure und 3 Teilen Salzsäure auf to Teile Wasser behandelt und darauf wässert.
DEH139105D 1934-02-22 1934-02-22 Verfahren zum Aufschliessen von Weidenrinde Expired DE646557C (de)

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