DE645540C - Verfahren zum Isolieren von Draehten - Google Patents

Verfahren zum Isolieren von Draehten

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DE645540C
DE645540C DEB165717D DEB0165717D DE645540C DE 645540 C DE645540 C DE 645540C DE B165717 D DEB165717 D DE B165717D DE B0165717 D DEB0165717 D DE B0165717D DE 645540 C DE645540 C DE 645540C
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wires
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    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
    • C23C22/00Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive liquid, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
    • C23C22/73Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive liquid, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals characterised by the process
    • C23C22/74Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive liquid, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals characterised by the process for obtaining burned-in conversion coatings

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Description

  • Verfahren zum Isolieren von Drähten Die Erfindung bezieht sich auf die Isolierung von Drähten usw. solcher Legierungen, die Nickel und Chrom enthalten, wie Chrom-Nickel- und Chrom-Nickel-Eisen-Legierungen. Die Erfindung betrifft sowohl feine Hochohmwiderstandsdrähte als auch Drähte größeren Durchmessers, Bänder und Streifen. Sie umfaßt das Isolationsverfahren und den isolierten Draht usw. und Widerstände, Rheostate, die aus diesen Drähten gewickelt wurden.
  • Der Wunsch, Drähte durch Überziehen mit Oxy dschichten zu isolieren, besteht schon länger, und es werden auf diese Weise manche Drahtsorten überzogen, indem sie mit Dampf, Sauerstoff oder einem anderen heißen, oxydierenden Gas behandelt werden. Legierungen, die Nickel und Chrom enthalten, können nach dieser Art mit einer isolierenden Oxydschicht nicht überzogen werden. Man kann zwar eine dünne Oxydschicht erhalten, diese ist aber spröde, bricht leicht und schält sich ab, wenn der Draht gebogen oder plötzlichen mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt wird. Es scheint, daß das erzeugte Oxyd eine Schutzschicht bildet, welche verhindert, daß der Sauerstoff zum nicht oxydierten Metall bzw. Legierung dringt, die unterhalb der Schutzschicht liegt, wodurch die Bildung einer einigermaßen starken Oxyd-Schicht verhindert wird.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren können Schutzüberzüge nicht nur an aus Chrom-Nickel bzw. Chrom-Nickel-Eisen bestehenden Gegenständen, sondern auch an feinen Drähten hergestellt werden, die ziemlich gleichmäßig in der Beschaffenheit und in der Stärke ausfallen. Sie brechen beim Biegen oder Schütteln bzw. bei der üblichen Handhabung des Drahtes nur sehr schwer ab.
  • Gemäß der Erfindung werden die Drähte, die aus einer Nickel und Chrom enthaltenden Legierung bestehen und mit einer Isolierschicht versehen werden sollen, erst in eine konzentrierte Lösung von Alkalihydroxyd getaucht und nach dem Überziehen mit der Lösung in einer oxydierenden Atmosphäre bei Temperaturen zwischen 4oo und 6oo° erhitzt. Das Alkalihydroxyd wirkt gewissermaßen als Flußmittel, indem es die Oxydschicht, die sich an der Drahtoberfläche vor der beabsichtigten Oxydation gebildet hat, ablöst und dadurch die Metalloberfläche für die weitere Behandlung freilegt. Durch das Vorhandensein dieses Hydroxyds wird bei der nächstfolgenden Operation, d. h. bei der Behandlung mit Luft, der gasförmige Sauerstoff durch Lösen desselben zur Oberfläche des Drahtes übertragen, wo anschließende Oxydation erfolgt. Das Hydroxyd hat außerdem den Vorteil, daß infolge seiner hygroskopischen Eigenschaften das Verdampfen des Wassers an der Metallfläche während des Erhitzens verzögert wird. Dadurch kann das Erhitzen auf längere Zeit in Gegenwart einer Salz- und Alkalilösung vorgenommen werden, and es scheint, daß das so zurückgehaltene Wasser den Sauerstoff auf <las Metall überträgt. Es ist bekannt, daldie Verdampfung von Wasser aus einer y8°/oigen Ätznatront. lösung bei 350° C nur etwa die Hälfte der V dalnpfung von reinem Wasser bei 20° C trägt. Obwohl die Verdampfung bei höheren Temperaturen stärker ist, ist die Oxv<lation im Vergleich zur Verdampfung des Wassers aus solchen alkalischen Stoffen so rasch, daß es ermöglicht ist, daß bei den Oxydationstemperaturen, die in den einzelnen Zeitrlbschnitten angewandt werden und von welchen festgestellt wurde, daß sie für die Oxydation der Drähte ausreichen, nicht das ganze Wasser verdampft.
  • Es ist bereits für Gegenstände aus Nickel, hochnickelhaltigen Legierungen oder nickelplattierten Metallen ein Verfahren bekanntgeworden, um Oxvdschichten durch Ober-@flüchenoxydation zu erzeugen, welches darin bestand, daß die Oxvdation des Metalles entweder mit Luft oder Sauerstoff bei höheren Temperaturen oder unter Verwendung schmelzender Ätzalkalien in Gegenwart starker Oxvdationsinittel, wie Natriumsuperoxvd bzw. Nitrit, vorgenommen wurde. Bei diesem ",`erfahren müssen jedoch im Falle, daß von der Benutzung von ltzalkalien Abstand genommen wird, übermäßig hohe Temperaturen Verwendung finden, während im Falle der Benutzung von Ätzalkalien bei niedrigen Temperaturen nur dann gearbeitet werden kann, wenn die Ätzalkalien im schmelzenden Zustand und unter Zusatz sehr starker Oxydationsmittel benutzt werden. Bei Widerstandsdrähten u. dgl. verbieten sich hohe Temperaturen, im Schmelzfluß angewendete Ätzalkalien und starke Oxydationsmittel von selbst, weshalb dieses Verfahren bei der Herstellung von feinen Widerstandsdrähten keine Verwendung finden kann.
  • Es ist auch bereits der Vorschlag gemacht «-orden, eiserne Gegenstände dadurch mit einer Schutzschicht zu überziehen, indem man die Gegenstände mit heißer konzentrierter Natron- oder Kalilauge, welche mit Eisenoxyd übersättigt ist, behandelte. Die Behandlung Nickel und Chrom enthaltender Legierungen bzw. aus solchen Legierungen hergestellter Drähte wurde jedoch auf diese Weise nicht vorgenommen.
  • Nach den erwähnten bekannten Verfahren hat inan auch keine Überzüge an Drähten herstellen können, die der erforderlichen mechanischen Beanspruchung gewachsen waren, wie das beim erfindungsgemiißen Verfahren der Fall ist.
  • In Ausführung des Verfahrens wird der Draht zuerst mit der wiißrigen Lösung einer .11ka@illase, welche stark llvgrvoskopisch ist bei den Oxydationstemperaturen und welche als Flußmittel für die an der Legierung gebildeten Salze und Oxyde dient, behandelt.
  • Vorzugsweise wird eine Lösung von Ätz= ;ts-on verwendet. Falls erwünscht, kann in heißes Ätzbad benutzt werden, um 01 oder Fett oder andere fremde Stoffe vom Draht zu entfernen.
  • Es wurde gefunden, daß verdünnte Ätznatronlösungen, die keine starke Adhäsion am Draht zeigen, unausreichend sind. Vorzugsweise benutzt man konzentrierte Lösungen, die 25 °/o oder noch besser 4o bis 5o Gewichtsprozent Natriumhydroxyd enthalten. Diese Lösung tropft nicht leicht vom Draht ab, sondern wird an diesem während des Erhitzens festgehalten.
  • Nach dem Eintauchen des Drahtes in das Ätzbad wird er in einer oxydierenden Atmosphäre zur Oxydationstemperatur erhitzt. Er kann so hoch erhitzt werden, daß während der Oxydation die Glühtemperatur erreicht wird. Auch eine niedrigere Temperatur ist verwendbar, die eine Oxydation ohne Glühen erzielen läßt. Falls die Oxydation bei solchen niedrigeren Temperaturen vorgenommen wird, kann der Draht später ausgeglüht werden, und zwar vorzugsweise nach dem ersten Auswaschen der Salze usw., die sich während der oxydierenden Behandlung am Draht gebildet haben.
  • Durch Veränderung der Oxydationstemperatur und der Zeit, während welcher der Draht erhitzt wird, kann die Stärke der Oxydschicht beeinflußt werden, wodurch Umhüllungsschichten mit stärkeren oder schwächeren dielektrischen Eigenschaften erzielt werden können. Ein ausgeglühter Draht mit einer Umhüllung von vorherbestimmten dielektrischen Eigenschaften kann dadurch erzielt werden, daß man den Draht erst ausglüht, ihn dann in eine passende Alkalibase taucht und anschließend in einer oxydierenden Atmosphäre auf passende Temperatur, eine passende Zeit lang erhitzt. Nach dem Erhitzen werden die anhaftenden Salze mit Wasser ausgewaschen, vorzugsweise in einem Bad, das eine geringe Säuremenge enthält, und dann mit Wasser, um alle chemischen Reagenzien und Salze zu entfernen. Der so gereinigte Draht kann in elektrischen Geräten, ohne Gefahr des Kurzschlusses, benutzt werden.
  • Das Verfahren ist insbesondere zur Isolierung sehr feiner Drähte, solcher, die zur Herstellung von Rheostaten und anderen Radiobestandteilen verwendet werden, geeignet. Es kann auch zum Überziehen stärkerer Drähte, Streifen und Bänder wie zur Umkleidung von Bändern dienen, die eine Breite von 3 bis 4 cm aufweisen und sogar noch für , breitere Größen. Bei solchen Drähten o. dgl. ist es nicht erforderlich, beim Aufwickeln zu Widerständen zwischen den einzelnen Will-' dangen einen gewissen Zwischenraum frei zii lassen. Feine Drähte usw. können leicht. zu veränderbaren Widerständen gewickelt werden, wenn sie mit einer erfindungsgemäß hergestellten Oxydschicht isoliert werden.
  • Der überzogene Draht kann dann zu einer Spule gewickelt und die Oxydschjcht im Wege des Schleifkontaktes, ohne den Rest der übrigen Isolierschicht zu beschädigen, entfernt werden, wodurch in jeder Lage des Schleifkontaktes gleichfalls elektrischer Kontakt möglich ist.
  • Die Oxydation kann diskontinuierlich ausgeführt werden, indem man den Draht zur Spule formt, die Spulen im Ätzbad behandelt und dann erhitzt. Das Verfahren kann auch kontinuierlich vorteilhaft ausgeführt werden, indem man eine einzelne Drahtsträhne durch das Bad zum Überziehen hindurchfährt und anschließend durch. eipe Erhitzungskammer. Die Stärke der Oxydschicht kann durch Änderung der Geschwindigkeit, mit welcher der Draht durch die Erhitzungskammer gefördert wird, und durch Änderung der Temperatur der Erhitzungskammer verändert werden.
  • In der Praxis wird die Erhitzungskammer sehr schmal ausgeführt. Für Drähte stärkeren Durchmessers ist die diskontinuierliche Behandlung vorzuziehen, für dünnere Drähte dagegen die kontinuierliche.
  • Es wurden über die Isolation von Drähten verschiedenen Durchmessers, die aus 6o °/0 Nickel, etwa 15 °/° Chrom und der Rest Eisen zusammengesetzt waren, Versuche angestellt, um die richtige Oxydationstemperatur und die geeignetste Konzentration der Ätzlösung zu bestimmen. Es wurde gefunden, daß beim kontinuierlichen Durchführen eines Drahtes von 0,05 mm Durchmesser durch ein Bad, das 29 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd enthielt, bei einer Geschwindigkeit von 30 m/Min. und anschließendem Erhitzen bei 871' C auf etwa 3 Sekunden der Niederschlag von Ätzmittel am Draht so war, daß eine Oxydschicht von niedrigen dielektrischen Eigenschaften erzielt wurde. Unter Benützung derselben Drahtsorte bei derselben Geschwindigkeit und Behandlungstemperatur wurde eine bessere Isolierung bei Gebrauch eines Ätzbades mit 42 Gewichtsprozent Ätzalkali erzielt. Dies erklärt sich nicht zuletzt dadurch, daß eine konzentrierte Ätzalkalilösung viskoser ist, wodurch am Draht eine größere Menge haftenbleibt.
  • Weitere Versuche ergaben, daß bei einem Draht von 0,o9 mm im Querschnitt, der kontinuierlich durch ein Bad von 29 °/° Ätziiatron mit ?i,3 111/Min. und anschließend durch eine Glühkammer mit 8-1' C Durchschnittstemperatur gefördert wurde und eine solche Länge hatte, daß der Draht in der Kammer etwas über 4 Sekunden blieb, ein Überzug von niedrigerer Dielektrizitätskonstante erhalten wurde. Bei Verwendung eines Bades, das 42 °/° Ätzalkali enthielt, wurde ein Überzug mit höheren dielektrischen Eigenschaften erzielt.
  • Dann wurden unter Benutzung von 42 °/° Ätzalkali Drähte aus dieser Legierung behandelt, die einen Durchmesser von 0,05, 0,06.I, 0,o76, 0,o88, o, i und o, r r 5 mm aufwiesen. Die Geschwindigkeiten betrugen 30, 20,0, , 22,9, -2i,3, 18,29, i5,84m/Min. Diese Drähte wurden unter oxydierenden Bedingungen während 3, 3,53, 4, 4,28. 5 und 5,77 Sekunden auf 84z° bis 87i° C erhitzt.
  • Bei dieser Behandlung wurden die Drähte in einer Operation ausgeglüht und oxydiert. Die Behandlungszeit für die Drähte stärkeren Durchmessers war größer als die bei solchen kleineren Durchmessers. Die für die Oxydation erforderliche Verweilzeit im Ofen wächst mit der Größe des Drahtes, unabhängig davon, ob der Draht ausgeglüht wird während des Oxydierens oder nicht.
  • Feiner Draht von ähnlichen Bemessungen, der im wesentlichen aus 8o0/0 Nickel und 20 °/° Chrom besteht, kann unter denselben Konzentrations- und Temperaturbedingungen ähnlich oxydiert und ausgeglüht werden. Drähte mit der Zusammensetzung 18 °/° Chrom, 8,0/0 Nickel und der Rest Eisen wurden gleichfalls gleichzeitig oxydiert und ausgeglüht. Drähte, Streifen und Bänder größeren Durchmessers, die aus diesen verschiedenen -Legierungen bestehen, können ähnlich oxydiert und ausgeglüht werden, wobei die Behandlungszeit, Temperatur, Konzentration usw. in Abhängigkeit von der Größe der Drähte passend verändert wird. Bei Drähten, die aus einer Legierung bestehen, welche aus 6o °/° Nickel, 15 °/° Chrom und der Rest Eisen zusammengestellt sind, ist bei der Glühtemperatur von 87i° C die anfängliche Reaktion so rasch, daß in sehr kurzer Zeit eine Oxydschicht entsteht, deren Stärke und Undurchlässigkeit ausreicht, um praktisch eine weitere Einwirkung zu verhindern. Durch Hindurchführen eines Drahtes von 0,o88 mm Durchmesser durch einen 9z cm langen Ofen bei einer Geschwindigkeit von 9,1 m/Min. wurde eine Oxydschicht erzielt, deren Durchschlagspannung 5o Volt betrug. Unter Benutzung von Geschwindigkeiten von 28 in/1lin. aufwärts mit 42 °/° Ätzalkali wurde eine Umhüllung von denselben dielektrischen Eigenschaften erzielt, wobei ein schwarzes Oxyd entstand. Mit -25 °/° Ätzalkali erhielt man einen bräunlichschwarzen Überzug. In allen Fallen waren die dielektrisclien Eigenschaften (les Überzugs im wesentlichen dieselben. Bei Benutzung einer Glühtemperatur von 732° C ist es jedoch möglich, die Bildung des Oxyds so zu steuern, daß Isolierungen verschiedener dielektrischer Eigenschaften erhalten werden. Bei dieser Temperatur unter Benutzung einer Ätzalkalilösung von 42 °4 eines g1 cm langen Ofens und unter Führung des Drahtes durch den Ofen bei Geschwindigkeiten von 9,15, l8"29, =2,25 und 28 in/Min. wurde eine Isolation erreicht, deren Durchschlagspannung 2;, 20, 15 und 5 Volt betrug.
  • Anstatt die Oxydation des Drahtes durch kontinuierliches Hindurchführen durch ein :@tzalkalibad und durch einen Oxydationsofen durchzuführen, kann man auch eine Drahtspule schrittweise den erforderlichen Behandlungsstufen unterwerfen. Beispielsweise wurde Draht verwendet, dessen Zusammensetzung So °/o Nickel und 20 '[" Chrom war und der durch Hindurchziehen von im Salzbad ausgeglühtem und mit Säure gereinigtem Draht von einem Durchmesser von o,1 mm bis 0,0t;3 mm in kleine Spulen gewickelt wurde, die etwa 3,5 bis 4,5 kg je Spule wogen. Diese Spulen wurden gegen Abwickeln lose umgebunden. Es wurde gefunden, daß das Aufwickeln des Drahtes zu kleinen Spulen das Eindringen der Ätznatronlösung und das folgende Auswaschen und Durchspulen erleichtert und daß außerdem der Draht während der Oxydation der Hitze gleichmäßiger ausgesetzt wird. Die Größe der Spulen kann noch etwas vergrößert werden, aber während der beschriebenen Behandlungsart läßt die Schwierigkeit der Behandlung größerer Spulen die Verwendung kleinerer Spulen vorteilhafter erscheinen. Bei Verwendung größerer Spulen kann es erforderlich sein, die Röstzeit etwas auszudehnen.
  • Die Drahtspule wird in einer konzentrier- j te1 Ätznatronlösung während 1'/z bis 2 Stunden bzw. eine ausreichende Zeit ausgekocht, urn die Oberfläche des Drahtes zu reinigen und um diese mit einer Schicht der Ätznatronlösung zu umkleiden. Zu diesem Zweck reicht eine Ätzlösung aus, die 4o bis 5o Gewiclitsprozent Ätzalkali, z. B. 4.5 °/o, enthält. Zur Reinigung des Drahtes kann eine dünnere Ätzlösung verwendet werden. Zum überziehen des Drahtes ist es aber wesentlich, eine konzentrierte Ätzlösung zu benutzen, da die weniger viskose dünnere Lösung von der Spule zu leicht abfließt. Um am Draht eine Schicht zu erzeugen, deren Oxydation ausreichend stark und stabil ist, ist eine ziemlich viskose Lösung erforderlich. Dünnere Lösungen hinterlassen ungenügend oxydierte Drähte, die eine ungleichmäßige Färbung zeigen. Zier Ausführung der Behandlung werden große Stahlbehälter verwendet, die Ätzlösungen dieser Konzentration widerstehen können und die mit Heizschlangen versehen sind. Zur Handhabung des Drahtes, d. h. zum Einsetzen dieses in die Ätzlösung, zum anschließenden Herausziehen aus dieser, zum Einsetzen und Herausnehmen derselben aus den Ofen usw. können Metallhaken verwendet werden.
  • Der mit Ätzstoffen beladene Draht wird in einer oxydierenden Atmosphäre, vorzugsweise zwischen 482° bis 51o° C, etwa 2 Stunden erhitzt. Die Spulen werden vorteilhafterweise in einem teilweise bedeckten Behälter eines elektrischen Ofens so erhitzt, daß die Feuchtigkeit vergleichsweise langsam abgetrieben wird. Sie werden dann in der Luft abgekühlt und dann sehr sorgfältig mit heißem Wasser oder zuerst mit verdünnter Säure und dann mit heißem Wasser gewaschen. Es ist vorteilhaft, die Spulen während des Waschvorganges zu schütteln, um den Draht vollkommen von jeglichem schwarzen oder grünen Schlamm, der anhaftete, zu befreien. Nachdem der Draht sorgfältig gewaschen wurde, wird er getrocknet. Dies kann auch bei Raumtemperatur geschehen, ob- wohl es vorteilhaft ist, die nassen Spulen zu- erst abzuschleudern und sie dann bei ziemlich hoher Trocknungstemperatur in einem gas- oder dampfbetriebenen Trockenschrank zu trocknen.
  • Der Draht kann dann ausgeglüht werden, wobei weder seine Farbe geändert wird noch ein Abbröckeln oder eine ähnliche Beschädigung der Oxydschicht durch die Hitze von 842 bis 871' C zu befürchten ist. Das Ausglühen bei höheren Temperaturen, z. B. zwischen 899 bis 101o° C, ist versucht worden, es wurde aber gefunden, daß die Erhöhung der Temperatur die Qualität und das Aus- sehen des Oxyds nachteilig beeinflußt. Zum Ausglühen können sowohl elektrische als auch offene ölbeheizte Ofen verwendet werden. Um eine oxydierende Atmosphäre zu gewährleisten, läßt man in den Ausglühofen überschüssige Luft eintreten.
  • Nach dem Ausglühen sollen die heißen Spulen nicht in Berührung mit kalten Gegenständen gebracht werden, weil dadurch die Oxydschicht leicht brüchig wird. Sie können, ohne die Oxydschicht zu beschädigen, ziemlich rasch durch sorgfältiges übertragen mit Metallhaken auf eine horizontale Metallstange in Luft gekühlt werden. Nach dem Abkühlen findet man, daß der Draht mit einer dicken, schwarzen ununterbrochenen Oxydschicht bedeckt ist. Falls erwünscht, kann er wieder mit heißem Wasser gewaschen werden, um jedes grüne Oxyd, das sich vielleicht während der letzten Heizperiode ge- bildet hat, zu entfernen. Dann wird der Draht wieder getrocknet. Während dieses Waschvorganges ist ein Schütteln des Drahtes nicht erforderlich.
  • Viele Techniker sind der Ansicht gewesen, daß bei der Herstellung von Oxydüberzügen von Drähten aus verschiedenen Stoffen die höchstzulässige Temperatur vorteilhaft ist. Diese Ansicht beruht möglicherweise auf der Annahme, daß die Stärke der Oxydation mit zunehmender Temperatur zunimmt, da die Oxydation eine gewöhnliche chemische Reaktion darstellt. Zahlreiche Versuche mit Chrom- und Nickel- bzw. Chrom-, Nickel-und Eisendrähten, die mit Ätznatron benetzt waren, zeigten, daß, falls für diese Drähte ein langes Erhitzen erforderlich ist (wie das bei der diskontinuierlichen Oxydation der Spulen der Fall ist, um zu ermöglichen, daß das Metall durch seine ganze Masse so gleichmäßig als möglich erhitzt und oxydiert wird), Temperaturen zwischen 4.oo und 59o° C vorzuziehen sind. Bei der kontinuierlichen Oxydation feiner Drähte oder Streifen, bei welcher die Behandlung des Drahtes in Form einer einfachen Strähne geschieht und bei welcher die Wärme sehr rasch und gleichmäßig an das aufzuheizende Metall übertragen wird, ist für die Oxydation nur ein kurzes Aufheizen erforderlich, weshalb in diesem Fall Temperaturen von 537 bis 98a° C am geeignetsten sind.
  • In dieser Art können verschiedene Größen von Draht aus Chrom-Nickel und Chrom-Nickel-Eisen mit einer isolierenden Oxvdschicht überzogen werden. Sie können erst oxydiert und dann ausgeglüht oder erst geglüht und dann oxydiert und schließlich durch passende Einstellung der Temperatur gleichzeitig geglüht und oxydiert werden. Streifen, Bänder u. dgl. wechselnder Stärke und Größe können mit einer isolierenden Oxydschicht durch Behandlung mit einem Ätzmittel und anschließendes Erhitzen mit oder ohne gleichzeitiges Glühen in diskontinuierlichem Betrieb versehen werden.
  • Die Oxydation des Metalls in Gasen wird von der Temperatur, bei welcher die spez. Reaktion eintritt, von der Übertragung des Sauerstoffs aus der Luft zur Metallfläche, von der Natur der gebildeten Oxydationsprodukte und im Fall, daß die Metallfläche mit einer Schicht einer oxydierenden Flüssigkeit bedeckt ist, sowohl von der Sauerstofflöslichkeit als auch von der OH-Konzentration in der Flüssigkeitsschicht beeinflußt. Im vorliegenden Fall ist das Problem der Oxydation dadurch kompliziert, daß vom Handel schwarze unlösliche Oxydüberzüge bevorzugt werden und daß bei der Isolierung von Chrom-Nickel- und Chrom-Nickel-Eisen-Legierungen Oxyde verschiedener Farbe und verschiedener physikalischer und chemischer Eigenschaften je nach den Rösttemperaturen erzeugt werden. Die Oxydation wird vorteilhafterweise in einer besonders ausgewählten Operation, in welcher schwarze oder dunkle Oxyde erzielt werden, vorgenommen.
  • Das Studium der Oxyde und Hydroxyde von Nickel, Chrom und Eisen zeigt, daß die beständigsten Nickeloxyde Ni O, welches grün ist, und Ni203, welches schwarz ist, sind. Bei 4oo° C nimmt NiO Sauerstoff auf, wodurch das schwarze Sesquioxyd N i. 0s gebildet wird, und bei 6oo° C verliert das Sesquioxyd Sauerstoff und geht wieder in N i O über. Die für die Oxydation zugelassene Zeit ist lang genug, um das Einstellen des Gleichgewichtes zu ermöglichen. Die Reaktionstemperatur muß zwischen 400 und 6oo° C gehalten werden, falls das schwarze Sesquioxyd erzielt werden soll.
  • Chrom hat verschiedene Oxyde. Die hohen Oxyde Cr02 und Cr03 sind bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen unbeständig und zerfallen zum dunkelgrünen Cr. O3 und zum Cr0, welches schwarz ist. Ein schwach grüner Stich am Draht ist vollkommen normal infolge der Bildung von Cr. 03, das nicht nachteilig ist, da Cr. 03 gute dielektrische Eigenschaften und einen hohen Schmelzpunkt hat. Von den empfohlenen Oxydationstemperaturen von 399°C bis 59131C bildet sich von den verschiedenen Eisenoxyden das schwarze Eisenoxyduloxyd FeO,.
  • Bei der absatzweisen Behandlungsart führen die Umsetzungen in die Röstkammer zu einem Gleichgewicht, und die Farbe der Oxydschicht wird von der letzten Rösttemperatur abhängen. Unter den Bedingungen der kontinuierlichen Behandlung, bei welcher der Draht in der Röstkammer nur auf einige Sekunden verweilt, wird das Gleichgewicht jedoch nicht erreicht. Deshalb werden beim kontinuierlichen Verfahren höhere Temperaturen angewendet, um die schwarzen oder dunklen Oxyde zu erzeugen. Um die dielektrischen Eigenschaften der mit diesen Oxyden überzogenen Drähte zu überprüfen, wird der sog. Schalenversuch benutzt. Für diesen Versuch besteht der Apparat aus -2 Quecksilberschalen, die einen Durchmesser von 2,5 und 1,25 cm haben und die um 1,25 cm auseinanderliegen.
  • In den Seiten der Schalen sind schmale Vertikalschlitze eingeschnitten, durch welche die Drähte oder andere zu prüfende Stoffe durchgeführt werden können, wobei aber die Schlitze so schmal sind, daß das Quecksilber durch diese nicht ausfließen kann. Zwischen den beiden Schalen wird eine Spannungsdifferenz erzeugt, die beispielsweise durch einen in den Stromkreis eingeschalteten Spannungsteiler ver:indert «"erden kann. In den Stromkreis ist ferner ein"`Voltweter eingeschaltet, uni den Spannungsabfall messen zu können. Der Prüfversuch wird so ausgeführt, : d-aßinan den Draht durch die leiden in Serie gei schalteten Schalen, die einen Sl>aiiiiiingstiute'T schied zeigen, hindurchzieht. Wenn die L'Zadel@ des Voltmeters ausschlägt, während der Draht durch die Schalen gezogen wird, so ist das ein Zeichen dafür, daß in irgendeinem Teil der Oxydschicht entweder eine unbedeckte Stelle oder eine Stelle von geringerem Widerstand vorhanden ist.
  • Dieser Versuch ist eine sehr strenge Prüfniethode für die Isolierung feiner Drähte, und nur die Oxydüberzüge, die gemäß der Erfindung an Drähten aus Legierungen, welche aus Chrom und Nickel bestehen, hergestellt sind, sind die einzigen Oxydisolationen an solchen Drähten, die sich nach der beschriebenen .Methode als einwandfrei erwiesen haben. Durch diese Prüfmethode wurden Drähte, «-eiche aus 6o "/" Nickel, 15 °/" Chrom und der Rest Eisen bestanden, überprüft, und es wurde gefunden, daß der Dralit von o,o5 mm Durchmesser finit 42 °/" Ätzstoft eine Durch-Schlagspannung von 6 Volt zeigte, während derjenige, welcher mit 29 °/o Ätzstoff behandelt wurde, eine Durchschlagspannung .von nur 2 bis 3 Volt zeigte. Der o,og mm starke Draht, der mit 42 "/" und 29 °/o Ätzalkali behandelt wurde, hatte eine Durchschlagspan-, zung von io bis 12 bzw. 4 bis 5 Volt. Der " o, i 15 mm starke, in der beschriebenen Art behandelte Draht zeigte eine Durchschlagspannung von io bis 12 Volt. Chrom-Nickel-Dräut, welcher ini diskontinuierlichen Verfahten überzogen wurde, hatte eine Durchschlagspannung von 30 bis 120 Volt.
  • Der Ausdruck Draht soll irei dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung auch Streifen, Bänder u. dgl. decken.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer gleichmäßigen Isolierschicht auf Drähten, die Nickel und Chrom enthalten, dadurch gekennzeichnet, claß die Drähte in eine aosung von Alkalihydroxyd getaucht und nach Überziehen mit der Lösung in einer oxydierenden Atmosphäre bei Temperaturen über 4oo" l' erhitzt werden.
DEB165717D 1934-06-09 1934-06-09 Verfahren zum Isolieren von Draehten Expired DE645540C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE903301C (de) * 1952-01-18 1954-02-04 Ver Deutsche Metallwerke Ag Verfahren zur Erzeugung von insbesondere elektrisch isolierenden Schichten, vorzugsweise Oxydschlichten, auf der Oberflaeche von Halbzeugen
DE1009456B (de) * 1954-01-02 1957-05-29 Vacuumschmelze Ag Verfahren zur Herstellung einer elektrisch isolierenden Schicht auf Metallen und Metall-Legierungen und Einrichtung zur Ausuebung dieses Verfahrens

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