DE641808C - Verfahren zur Schwimmaufbereitung oxydischer Mineralien - Google Patents
Verfahren zur Schwimmaufbereitung oxydischer MineralienInfo
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- B03—SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
- B03D—FLOTATION; DIFFERENTIAL SEDIMENTATION
- B03D1/00—Flotation
- B03D1/02—Froth-flotation processes
- B03D1/06—Froth-flotation processes differential
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- Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
Description
Es ist bekannt, daß oxydische Erze (d. h.
solche, die Sauerstoffatome in dem Molekül des nutzbaren Minerals enthalten) schwer
schwimmfähig sind, weil ihre Oberflächeneigenschaften denen der Gangmineralien sehr
nahestehen, so daß es besonderer Kunstgriffe bedarf, um, gestützt auf die geringen Unterschiede,
wirksame Trennungsverfahren aufzubauen. Dennoch ist es bisher gelungen, einige Oxyde durch Schwimmaufbereitung anzureichern, z. B. dadurch, daß der Trübe vor
der Schwimmaufbereitung ein Mittel zugefügt wird, welches belebend oder verstärkend auf
die nutzbaren Mineralien wirkt, und deren Oberfläche durch erfolgte Adsorption so verändert,
daß sie die Fähigkeit erhalten, Sammler zu binden.
Derartige Zusatzmittel erhöhen also die Gegensätze zwischen der Gangart und den zu
gewinnenden Mineralien. Belebende oder verstärkende Mittel sind gewöhnlich Kationen.
Es ist' schon lange bekannt, daß ζ. B. Zinkblende zur Schwimmaufbereitung des Zusatzes
eines Kupfersalzes bedarf. Das Kupferion wird an der Oberfläche des Minerals adsorbiert
und bildet sodann mit dem Sammler (Xanthogenat) ein schwer lösliches· Salz, das
das Anhaften an die Luftblasen ermöglicht. Hinsichtlich der Wirkung von Metallsalzen
auf die Schwimmaufbereitung von oxydischen Erzen ist bereits festgestellt worden (MetaU
und Erz, 1934, S. 417 u. f.), daß verschiedene
Kationen (Metallsalzbeizen), insbesondere Kupfer-, Magnesium-, Calcium-, Barium-, Kadmium-,
Aluminium-, Titan-, Zirkonium-, Thorium-, Zinn-, Blei-, Chrom-, Mangan-, Nickel-
-und Eisensalze, belebend auf oxydische Mineralien von saurem Charakter, insbesondere
Quarz, wirken. Unter Zugäbe, von Natriumsalzen der Stearinsäure, Ölsäure, Monopolseife
oder anderen sulfonierten Ölen konnte das Ausschwimmen des Quarzes weitgehend
beeinflußt werden.
Durch diese Versuche ist ebenfalls die Verwendung von Natriumvanadat und Ammoniummolybdat,
also von Salzen einer komplexen hydrolisierbaren Polysäure von Metallen
aus der Gruppe der sauren Sulfide, zur Schwimmaufbereitung oxydischer Mineralien
bekanntgeworden. Jedoch handelt es sich hierbei lediglich um saure Oxyde und
wurden nur die Kationen der Salze als wirksam erkannt. Die Wirkung der Anionen auf
oxydische Mineralien wurde unter den dabei angewendeten Bedingungen als negativ festgestellt.
Natriumvanadat und Ammoniummolybdat ergaben hierbei keine Schwimmwirkung. Hieraus war also nicht die Lehre abzuleiten,
daß die angegebenen Salze mit gutem Erfolg zur Schwimmaufbereitung basischer Schwermetalloxyde verwendbar sind. In
Widerlegung dieses Vorurteils wurde gemäß der Erfindung dagegen in überraschender
Weise festgestellt, daß bei der Schwimmauf-
*} Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.. Gregoire Gutzeit in Genf.
bereitung basischer Schwermetalloxyde auch die Anionen wirksam werden und daß diese
Salze komplexer hydrolisierbarer Polysäuren eines Metalls aus der Gruppe der sauren
Sulfide für diese basischen Schwermetalloxyde mit gutem Erfolge verwendet werden können
dies ist von besonderer Bedeutung, da bekanntlich diese Oxyde nur schwer schwimmfähig
sind.
ίο Es kommen erfindungsgemäß also hierfür in Betracht die hydrolisierbaren Polysäuren
des Zinns, Wolframs, Vanadiums, Germaniums, Molybdäns bzw. deren Salze.
Die belebende Wirkung dieser Polysäuren ist wahrscheinlich so zu deuten, daß nach erfolgter
Hydrolyse diese halbkolloiden' hochmolekularen Systeme an der Oberfläche der
Erzteilchen adsorbiert werden und sie so einen polaren Film bilden, welcher die Bindung
mit dem Sammler ermöglicht.
Versuche mit reinem Kupferglanz und künstlichen Mischungen dieses Minerals mit
Quarz sind bereits gemacht worden (Flotation Fundamentals, Part 2, 1928), um die
(Wirkung verschiedener Salze auf die Schwimmfähigkeit der Sulfide zu bestimmen, wobei
Natriummolybdat und Natriumstannat verwendet wurden, welche beide auf das Erz eine
drückende Wirkung ausübten. Einzelne Polysäuren aus der Gruppe der sauren Sulfide sind ferner schon als drükkende
Mittel in der Schwimmaufbereitung von sulfidischen Erzen vorgeschlagen worden. So ist bekannt, daß Natriumwolframat in
Gegenwart von Terpineol und Xanthat ein wenig den Pyrit drückt und daß Zinnsäure
bzw. Natriumstannat, in geringer Menge verwendet, die Schwimmfähigkeit von Kupferglanz
verringert. Diese Polysäuren aus der Gruppe der sauren Sulfide sind aber für diesen Zweck nicht wirtschaftlich und können
ohne weiteres durch billigere Stoffe ersetzt werden.
Außerdem sind Heteropolysäuren zur Schwimmaufbereitung eines oxydischen
Schwermetallerzes (Chromeisenstein) schon verwendet worden. Diese Heteropolysäuren
besitzen gegenüber der vorliegenden Erfindung in dreifacher Beziehung Nachteile.
Erstens handelte es sich nur um ein einziges Schwermetallerz. Zweitens sind die Heteropolysäuren
sehr teure Erzeugnisse. Drittens läßt sich durch Anwendung von Polysäuren aus der Gruppe der sauren Sulfide eine viel
höhere Ausbeute erzielen.
Gemäß der Erfindung werden also der alkalischen oder leicht sauren Trübe eine
oder mehrere komplexe hydrolisierbare Polysäuren von Metallen aus der Gruppe der
sauren Sulfide bzw. deren Salze zum Ausschwimmen basischer Schwermetalloxyde zugegeben.
Man läßt nun das Mittel eine Zeitlang einwirken und schwimmt sodann nach bekannter Art, indem man ein drückendes
für die Gangart, einen Sammler und n Schäumer hinzufügt. Die Temperatur
-Trübe, die Konzentration der Wasserstoffionen und die Dauer der Behandlung sind in jedem Falte, d. h. bei jedem verschiedenen
Erz, zu bestimmen. . Auf diese Weise ist es möglich, die nutzbaren
Mineralien oxydischer Schwermetallerze zu gewinnen, so daß die Schaumschwimmaufbereitung
mit wirtschaftlicher Ausbeute ausgeführt werden kann. Nach der Erfindung ist es also möglich, z. B. oxydische
Chromerze (Chromeisenstein), Manganerze (Pyrolysit), Kobalterze (Heterogenit), Kupfererze
(Kuprit, Chrysocoll), Uranerze (Pechblende), Titanerze (Rutil), Zinnerze (Kassiterit),
Wolframerze (Scheelit), Vanadinerze (Descloisit) u.a.m. durch Schwimmaufbereitung
mit gutem Ausbringen anzureichern.
Die Ausführung des Verfahrens wird durch folgende Beispiele, welche keineswegs als einschränkend
zu deuten sind, näher erläutert:
Ausführungsbeispiele
i. Ein Chromerz (Chromeisenstein mit basischer Serpentingangart) wird naß gemahlen,
bis es durch ein Sieb von 0,149 mtn
Maschenweite hindurchgeht. Nach erfolgter Eindickung bis zum Verhältnis 1: 2 wird die
Trübe in ein geeignetes Einwirkungsgefäß gebracht, mit Soda leicht alkalisch gemacht und
sodann 0,5 kg Ammoniummolybdat je Tonne Erz hinzugefügt. Nach 40 Minuten werden
2,0 kg Wasserglas (280 Be) als Drückungsmittel für die Gangart, 1,0 kg Ölsäure und
0,2 kg Ärofioat je Tonne als Sammler bei- ">o
gegeben. Man läßt nun 5 Minuten ölen und schwimmt mit 0,02 kg Kiefernöl als Schäumer.
Man erhält auf diese Weise ein Konzentrat, welches 58 bis 60 <y0 Chromoxyd
(Cr2 O3) aufweist, mit einer über 90 o/o stehen- *°5
den Ausbeute.
2. Ein oxydisches Manganerz (Pyrolusit mit Süicatgangart) wird mit Zugabe von
0,1 kg Natriumstannat und 0,3 kg Natriumvanadat je Tonne Erz naß gemahlen, bis es
durch ein Sieb von 0,25 mm Maschenweite hindurchgeht. Die Trübe wird mit 2,5 kg
Quebracho (Gerbrinde) behandelt, zwecks Drückung der Gangart. Man schwimmt sodann
bei 35° C mit 0,75 kg Stearinsäure und
0,05 kg Amylxanthat als Sammler und 0,03 kg Terpinöl als Schäumer.
3. Ein Zinnerz (Zinnstein mit Schiefergangart) wird naß gemahlen, bis es durch ein
Sieb von 0,25 mm Maschen weite hindurch-
eht. Nach erfolgter Eindickung wird der Trübe o,o2.kg Schwefelsäure je Tonne Erz zu-
gefügt und sodann 0,6 kg Wolframsäure. Nach einer Einwirkung von 25 Minuten bei
30° C wird auf gewöhnliche Art mit 1,2 kg Natriumpalmitat und 0,03 kg Kresol pro
Tonne flotiert.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Schwimmaufbereitungoxydischer Mineralien unter Zugabe von Salzen einer komplexen hydrolisierbaren Polysäure von Metallen aus der Gruppe der sauren Sulfide, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere dieser Stoffe zum Ausschwimmen basischer Schwermetalloxyde unter Zugabe üblicher Drück- und Schwimmittel verwendet werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der Salze die entsprechenden Polysäuren verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEO21705D DE641808C (de) | 1935-03-05 | 1935-03-05 | Verfahren zur Schwimmaufbereitung oxydischer Mineralien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEO21705D DE641808C (de) | 1935-03-05 | 1935-03-05 | Verfahren zur Schwimmaufbereitung oxydischer Mineralien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE641808C true DE641808C (de) | 1937-02-13 |
Family
ID=7355554
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEO21705D Expired DE641808C (de) | 1935-03-05 | 1935-03-05 | Verfahren zur Schwimmaufbereitung oxydischer Mineralien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE641808C (de) |
-
1935
- 1935-03-05 DE DEO21705D patent/DE641808C/de not_active Expired
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