DE641678C - Vorrichtung zum Schutz der Membran von akustischen Geraeten - Google Patents
Vorrichtung zum Schutz der Membran von akustischen GeraetenInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04R—LOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
- H04R1/00—Details of transducers, loudspeakers or microphones
- H04R1/20—Arrangements for obtaining desired frequency or directional characteristics
- H04R1/22—Arrangements for obtaining desired frequency or directional characteristics for obtaining desired frequency characteristic only
- H04R1/225—Arrangements for obtaining desired frequency or directional characteristics for obtaining desired frequency characteristic only for telephonic receivers
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
Ϊ3. FEBRUAR 1937
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21a2 GRUPPE 16oi
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. März 1934 ab
Um die Membran von akustischen Geräten, die in der Nähe von Geschützen aufgestellt
werden-sollen, vor Zerstörung durch die beim Abfeuern der Geschütze entstehenden starken
Knallgeräusche zu schützen, hat man vorgeschlagen, Anschläge vorzusehen, „ die eine
zu starke Durchbiegung der Membran verhindern sollen. Es ist jedoch in manchen Fällen
schwierig, diese Anschläge so zu bemessen
ίο und anzuordnen, daß sie eine Zerstörung der
Membran sicher verhindern; ohne die normale akustische Wirkung zu beeinträchtigen.
Für diesen Zweck sind an sich akustische
Filter beliebiger bekannter Bauart geeignet.
So kann man z. B'. ein oder mehrere Filter
benutzen, die aus einem oder mehreren Lufträumen von bestimmten Abmessungen bestehen,
<die durch einen oder mehrere Luftkanäle miteinander verbunden und an "die
ao Membran angeschlossen sind. Diese bekannten, aus abgestimmten Lufträumen und Luftkanälen
bestehenden akustischen Filter sind aber für den vorliegenden Zweck insofern
weniger- geeignet, als sie in diesem Falle verhältnismäßig viel Platz in Anspruch nehmen.
Es sind ferner auch mehr oder weniger abgestimmte Resonatoren bekanntgeworden, die
im Zuge der Schallführung angeordnet sind und durch die Interferenzwirkung bestimmte
Frequenzen unterdrücken. Weiterhin ist es bekannt, vor einer Membran Vorsatzteile anzuordnen,
welche Störgeräusche von dieser Membran abhalten sollen, oder besondere Vormembranen zn benutzen. Wenn auch hierdurch
eine von dem Knallgeräusch herrührende gefährliche Druckamplitude der Schallwellen
herabgemindert wird, so ist doch darauf hinzuweisen, daß derartige Mittel auch die
Sprache stark dämpfen.
Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung
zum Schütze der Membran, von akustischen Geräten gegen Zerstörung durch Knall- ·
geräusche, bei der der Wellenwiderstand einer· oder mehrerer vor der zu schützenden Membran
angeordneter akustischer Hochpässe oder Bandfilter, die Schallwellen niedriger
Frequenzen, insbesondere unterhalb von 400HZ, die den Hauptanteil der Energie der Knallgeräusche
enthalten, praktisch nicht hindurchlassen, während sie die zur Sprachübertragung
notwendigen Schallwellen nicht wesentlich dämpfen, derart bemessen ist, daß er bei
einer mittleren Frequenz des Durchlaßbereiches ungefähr dem mechanischen Scheinwiderstand
der zu schützenden Membran, um-'gerechnet auf eine gleich große schwingende Fläche, entspricht. Es ist besonders zweckmäßig,
diese Filter in einer Luftkammer anzuordnen, deren Wandung einen oder mehrere
Luftkanäle von einer Länge enthält, die kleiner ist als die der höchsten Frequenz des
Durchlaßbereiches entsprechende Phasen-
*)■ Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden: ".
Dr. Carl A. Hartmann in Berlin-Siemensstadt.
länge. Wird die Luftkammer durch eine Membran in zwei Kammern unterteilt, so muß
dafür gesorgt werden, daß beide Kammern durch einen oder mehrere Luftkanäle miteinander
oder mit der Außenluft in Verbindung stehen.
Bei der Bemessung des akustischen Filters kommt es in erster Linie darauf an, daß die
Absorption des Filters für die betriebsmäßig ίο bei dem betreffenden akustischen Apparat
vorkommenden Frequenzen möglichst gering ist und unterhalb der unteren Übertragungsgrenze der Frequenz möglichst stark anwächst.
Wenn es sich, wie es praktisch meist is der Fall sein wird, nicht vermeiden läßt, daß
die Absorption des benutzten Filters bei höheren Frequenzen ebenfalls anwächst, so sollte
diese obere Grenze der Durchlässigkeit möglichst oberhalb der höchsten betriebsmäßig
2o. wichtigen Frequenz liegen. Für Lautsprecher zur Sprechverständigung"kann beispielsweise
ein Filter gewählt werden, dessen Absorptionskurve so verläuft, wie es in Fig. ι durch
die mit F bezeichnete Kurve dargestellt ist. Ein solches Filter zeigt innerhalb des für die
Sprechverständigung ausreichenden Frequenzbereiches von 600 bis 6000 Hz eine verhältnismäßig
sehr geringe Absorption, die aber bereits bei etwa 400 Hz einen so hohen Betrag aufweist, daß Frequenzen unter dieser
Grenze nur noch in sehr geringem Maße durchgelassen werden. Ist nun beispielsweise
L1 die Frequenzkurve des ungeschützten Lautsprechers,
so entsteht die Frequenzkurve L2, wenn der Lautsprecher mit dem betreffenden
Filter betrieben wird.
Bei dem Aufbau von akustischen Filtern kann man analog der Schaltung von elektrischen
Filtern vorgehen, wobei bekanntlich an Stelle von Kondensatoren ruhende Luftsäulen
und an Stelle von Selbstinduktionen Luftkanäle für schwingende Luft verwendet werden. Auf diese Weise ist es möglich, jede
beliebige Schaltung eines elektrischen Filters durch ein akustisches Filter analoger Bauart
zu ersetzen. Man kann z. B. die sog. π-Schaltung
wählen, die in Fig. 2 im elektrischen Schema dargestellt ist, wobei die Selbstinduktion
mit tn und der Kondensator mit 5 bezeichnet ist. Bei dem analogen akustischen
Filter wäre die Selbstinduktion durch entsprechende schwingende Luftmassen und der-Kondensator
in vorliegendem Falle durch die Steifigkeit einer fest eingespannten Membran
zu ersetzen. Dabei muß aber auch die Masse der Membran berücksichtigt werden, die der im elektrischen Schaltbild der Fig. 2
mit ms bezeichneten Selbstinduktion entspricht.
Um die Anpassungsverluste klein zu halten, ist es zweckmäßig, wenn das Filter so bemessen
wird, daß sein Wellenwiderstand bei einer mittleren Frequenz des Durchlässigkeitsgebietes
— umgerechnet auf eine gleich große Schwingende Fläche — gleich dem medianischen
Scheinwiderstand der zu schützenden Membran ist. Unter Berücksichtigung der
^gewünschten Grenzfrequenzen des Durchlässigkeitsgebietes
und der angegebenen Bedingung für die Größe des Wellenwiderstandes des Filters lassen sich die Werte m, S
und ms, d. h. die Größe m der schwingenden
Luftmasse in den Luftkanälen, die Steifigkeit 5 der Schutzmembran und deren Masse ms,
bestimmen. Dabei wird es u.U. nötig sein, die Membran besonders zu spannen, um die '
Steifigkeit bei der erforderlichen verhältnismäßig geringen Massems auf den gewünschten
Wert 5 zu bringen. Auf diese Weise lassen sich den verschiedenen bekannten elektaschen
Filterschaltungen entsprechende akustische Filter für den vorliegenden Fall in der Weise verwenden, daß vor der zu schützenden
Membran eine Luftkammer angeordnet wird, die durch eine oder mehrere Membranen unterteilt ist und deren Wandung
einen oder mehrere Luftkanäle enthält.
Ein Ausführungsbeispiel für ein solches akustisches Filter nach der x-Schaltung ist
im Zusammenbau mit der zu schützenden Membran eines Lautsprechers in Fig. 3 schematisch
im Schnitt dargestellt, wobei 1 die zu schützende Membran, 2 die Filtermembran,
3 das Gehäuse und 4 den Schalltrichter des Lautsprechers darstellt. Vor und hinter der
Filtermembran sind in der Wandung des Gehäuses geeignet bemessene Luftkanäle 5 bzw. 6
angebracht. In diesem Falle ist es nötig, daß die Impedanz des Lautsprechertrichters dem
Wellenwiderstand des Filters angepaßt wird.
In den meisten Fällen wird man bei der Bemessung der Luftkanäle für die schwingenden
Luftmassen von der Druckübersetzung ■durch Querschnittsänderung Gebrauch machen,
indem man den Querschnitt der Kanäle verkleinert und damit auch eine geringere Länge
der Kanäle erhält. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Kanallänge nicht größer als die
Phasenlänge — der höchsten Frequenz des _ ° 2 η u
Übertragungsbereiches gewählt wird, wobei λ die- der betreffenden Frequenz entsprechende
Wellenlänge ist. Andernfalls würde die Luft nicht in der ganzen Kanallänge gleichphasig
schwingen und die eingeschlossene Luft nicht mehr als reine Masse wirken.
Die in Fig. 3 dargestellte Anordnung wirkt in der Weise, daß, wie bereits beschrieben,
die auftreffenden Knallgeräusche auch bei sehr großer Schallstärke die zu schützende
Membran nur sehr wenig beeinflussen können, da sie von der Filteranordnung zum größten
Teil absorbiert werden. Daß auch die Filtermembran durch die auf treffenden Schallwellen
nicht gefährdet wird, ist so zu erklären, daß der starke, durch die Knallgeräusch«
entstehende Schalldruck infolge der niedrigen Frequenz sich zum großen Teil durch die Luftkanäle ausgleicht, so. daß die
Beanspruchung der Filtermembran in den zulässigen Grenzen bleibt.
to Die beschriebenen, aus Membranen und Luftkanälen zusammengesetzten akustischen
Filter können natürlich auch für andere ähnliche Zwecke verwendet werden, bei denen es
auf einen geringen Raumbedarf ankommt.
Claims (4)
- Patentansprüche·.i. Vorrichtung zum Schütze der Membran von akustischen Geräten gegen Zerstörung durch Knallgeräusche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenwiderstand einer oder mehrerer vor der zu schützenden Membran angeordneter akustischer Hochpässe oder Bandfilter, die Schallwellen niedriger Frequenzen, insbesondere unterhalb von 400 Hz, die den Hauptanteil der Energie der Knallgeräusche enthalten, praktisch nicht hindurchlassen, während sie die zur Sprachübertragung notwendigen Schallwellen nicht wesentlich dämpfen, derart bemessen ist,, daß er bei einer mittleren Frequenz des Durchlaßbereiches ungefähr dem mechanischen Scheinwiderstand der zu schützenden Membran, umgerechnet auf eine gleich große schwingende Fläche, entspricht.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Filter vor der zu schützenden Membran in einer Luftkammer angeordnet sind, deren Wandung einen oder mehrere Luftkanäle von einer Länge enthält, die kleiner ist als. die der höchsten Frequenz des Durchlaßbereiches entsprechende Phasenlänge.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammer durch eine Membran in zwei Kammern unterteilt ist, die beide durch einen ■oder mehrere Luftkanäle miteinander oder mit der Außenluft in Verbindung stehen.
- 4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche unter Verwendung eines Schalltrichters, dadurch gekennzeich-. net, daß die Impedanz des Schalltrichters dem Wellenwiderstand des Filters angepaßt ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES113262D DE641678C (de) | 1934-03-16 | 1934-03-16 | Vorrichtung zum Schutz der Membran von akustischen Geraeten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES113262D DE641678C (de) | 1934-03-16 | 1934-03-16 | Vorrichtung zum Schutz der Membran von akustischen Geraeten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE641678C true DE641678C (de) | 1937-02-13 |
Family
ID=7532389
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES113262D Expired DE641678C (de) | 1934-03-16 | 1934-03-16 | Vorrichtung zum Schutz der Membran von akustischen Geraeten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE641678C (de) |
-
1934
- 1934-03-16 DE DES113262D patent/DE641678C/de not_active Expired
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