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Mikrophonanordnung Gegenstand der .Erfindung ist eine neuarfige Mikrophonanordnung,
die sich durch besondere Unempfindlichkeit gegen Störgeräusche und akustische Rückkopplungen
-auszeichnet, sich also insbesondere für mit Mikrophon und Lautsprecher ausgerüstete
Sprachverstärkungsanlagen (Besprechungsanlagen) eignet.
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Es ist bereits bekannt; zur Übertragung der Sprache aus Nebengeräusch
erfüllten Räumen zwei möglichst gleiche und in ähnlicher Lage angeordnete Mikrophone
zu benutzen, die gegeneinandergeschaltet sind und von denen nur das eine besprochen
wird. Die bekannten Mikrophonanordnungen benutzen hierfür die üblichen Druckmikrophone,
die also praktisch aus allen Richtungen des Raumes mit gleicher Empfindlichkeit
empfangen. Um zu ermöglichen, daßnur das eine Mikrophon besprochen wird, sind besondere
Trichter vorgesehen, die den Besprechungsmikrophonen zugeordnet sind und bewirken,
daß das Kompensierungsmikrophon von den Besprechungsimpulsennicht getroffen wird.
Diese Anordnung hat den wesentlichen Nachteil, daß die Besprechungstrichter nur
für die Frequenzen wirken, deren Wellenlänge klein gegen die Trichterabmessungen
ist. Die tieferen Frequenzen mit größeren Wellenlängen, im allgemeinen schon von
iooo Hz abwärts, werden--wegen der kugelförmigen Ausbreitung dieser Schallwellen
praktisch beiden Mikrophonen gleichzeitig zugeführt, so daß eine Auslöschung dieser
Frequenzen stattfindet. Das einwandfreie Arbeiten für die höheren Frequenzen ist
darüber hinaus - nur dann gewährleistet, wenn der Mund des Sprechenden sich in unmittelbarer
Nähe des Besprechungstrichters befindet. Musikaufnahmen sind praktisch nach dieser
Methode unmöglich.
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Eine andere bekannte Anordnung benutzt zur störgeräuschfreien Aufnahme
ein einziges
Mikrophon mit zwei mechanisch gekoppelten iJembranen,
von denen die eine auf beiden Seiten den Störgeräuschen ausgesetzt ist und. auf
einer Seite besprochen wird, während die'' andere mit dieser gekoppelte Membran
gegen', alle von außen kommenden Geräusche abäe# schirmt ist.
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Gemäß der Erfindung werden die Nachteile der bekannten Mikrophonanordnungen
dadurch vermieden, daß man zwei mit an sich bekannter nierenförmiger oder ähnlicher,
vorwiegend einseitiger Richtcharakteristik ausgebildete Mikrophone benutzt, die
so aneinandergesetzt «-erden, daß die Seiten ihrer Unempfindlichkeit einander zugekehrt
sind. Die von den Mikrophonen gelieferten Impulse werden dann in bekannter Weise
wieder gegeneinandergeschaltet. Sobald irgendwelche P,aumgeräusche, insbesondere
von den Lautsprechern ausgehende Schallwellen, die eine Rückkopplung herbeiführen
würden, die Mikrophone beaufschlagen, werden in den Mikrophonkreisen gleich große,
um i 8o° gegeneinander phasenverschobene Spannungen hervorgerufen, die sich gegenseitig
aufheben. Die Gefahr der Rückkopplung, insbesondere der tiefen und mittleren Frequenzen,
deren Wellenlängen größer als die Mikrophonabmessungen und -abstände sind, ist dadurch
weitgehend herabgesetzt. Die Rückkopplungsgefahr für höhere Frequenzen läßt sich
durch Abschirmungen u. dgl. leichter bekämpfen.
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Die Besprechung des einen Mikrophons erfolgt selbstverständlich von
der Seite her, auf der das Mikrophon die größte Empfindlichkeit hat. Dabei ist der
Besprechende bzw. die Schallquelle nicht an einen Trichter oder ein anderes Schallführungselement
gebunden, sondern er kann sich vor dem Mikrophon etwas hin und her bewegen, ohne
daß dadurch auch das rückwärts liegende Mikrophon mit beaufschlagt -wird, leas ja
eine Auslöschung der betreffenden Impulse bewirken könnte. Bei ungünstiger Aufstellung
der Schallquelle kann es möglich sein, daß die Frequenzen, deren Wellenlängen groß
gegen die Mikrophonabmessungen bzw., den Mikrophonabstand sind, etwas benachteiligt
werden. Dieser geringfügige Nachteil läßt sich durch richtige Wahl des Aufstellungsortes
der Schallquelle, deren Schwingungen übertragen werden sollen, weitgehend beseitigen.
Zusammenfassend ist damit zu sagen, daß die Anordnung für hinreichend langwelligen
Schall praktisch unempfindlich ist, sobald der =.$chall diffus einfällt, während
sie für den 4örtschreitenden Schall, der beispielsweise yom Sprecher erzeugt wird,
die Empfindlich# keit eines normalen Nierenmikrophons hat.
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An Hand der Abbildungen soll die Erfindung näher erläutert werden.
Die Abb. i zeigt die beiden Nierenmikrophone i und 2 mit ihren Charakteristiken
im Polardiagramm. Wenn der Schall in Richtung der Ächse A einfällt, ist offensichtlich,
daß nur das Mikrophon i anspricht, während das Mikrophon 2 praktisch unempfindlich
ist. Nicht viel anders liegen die Verhältnisse, wenn der Schall aus den Richtungen
B und C kommt. Diffus einfallender Schall wirkt jedoch auf beide Mikrophone gleichmäßig,
so daß infolge der Gegeneinanderschaltung der Mikröphonausgangskreise keine Impulse
dieser diffus einfallenden Störgeräusche, zu denen auch die Rückkopplungsschwingungen
gehören würden, in den weiteren Verstärkungskreis geleitet werden.
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Die Abb. 2 zeigt beispielsweise eine Schaltungsanordnung. Die beiden
selbständigen Mikrophone i und 2, die gemäß der Erfindung mit den Seiten ihrer Unempfindlichkeit.
aneinandergesetzt sind, sind mit den Primärteilwicklungen 3 und q. des Eingangstransformators
5 verbunden. Die Sekundärteilwick-Lungen 6 und 7 sind gegeneinandergeschaltet.
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Es ist selbstverständlich nicht erforderlich, daß die beiden Mikrophone
genau Rücken an Rücken angeordnet sind. Geringe Winkel zwischen den Mikrophonebenen
sind selbstverständlich ohne weiteres zulässig, wie aus der Abb. i auch deutlich
ersichtlich ist.