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Mikrotelephon.
Bei den modernen Fernsprechapparaten sind im allgemeinen Geber und Empfänger an einem gemeinsamen Griff angebracht und bilden ein sogenanntes Mikrotelephon. Sollen aber dergleichen Mikrotelephone durchaus praktisch sein, so müssen sie so angeordnet werden, dass man nicht direkt gegen die Membran spricht, denn hiedurch wird dieselbe nicht nur von den Schallwellen, sondern auch von den vom Munde ausgehenden Luft- wegen. getroffen, die die von den Schallwellen verursachten Schwingungen der Membran dämpfen. Ein noch grösserer Übelstand entsteht beim direkten Sprechen gegen die Membran dadurch, dass Speichel u. dgl. in den Schalltrichter gelangt, wodurch das Mikrotelephon verunreinigt und sogar gesundheitsschädlich wird.
Diese Übelstände sind allerdings schon bt'i derjenigen Ausführungsform der Mikrotelephone beseitigt, bei der sowohl der Geher als auch der Empfänger in einer gemeinsamen Dose angebracht sind, und zwar am Ende dt s Griffes, der hiefür am besten hohl zu machen ist und als Schalltrichter dient. Bei den bisherigen Mikrotelephonen ist der störende Einfluss, welchen die infolge der Reflexion der Schallwellen gegen die Wände des an der Membran des Mikrophons befindlichen Luftraumes und besonders im Schalltrichter entstehenden transversalen, lokalen Schallwellen auf die Deutlichkeit des Sprechens machen, nicht beseitigt worden.
Dieser störende Einfluss, der in schrillen Lauten bei dem Aussprechen gewisser Vokale besteht, während andere Vokale gedämpft werden, kann nicht dadurch eliminiert werden, dass man, wie bei solchen Mikrophonen, wo man direkt gegen die Membran spricht, die Empfindlichkeit des
Mikrophons vermindert, denn dadurch wird das Mikrotelephon für Sprechen auf lange
Entfernungen untauglich. Laut dieser Erfindung ist der genannte störende Einfluss dadurch
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grosser Empfindlichkeit verbunden hat, welches derart angebracht ist, dass die fortlaufenden SchallwoHen beide Membranen treffen und dieselben gegen und voneinander schwingen. wodurch grosse Variationen in dem Widerstand des Mikrophones hervorgerufen werden, während die transversalen, lokalen Schallwellen den Widerstand im Mikrophon nicht beein- flussen können.
In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 in vergrössertem Massstabe ein nach der Erfindung
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sehene Fig. 2 zeigt dasselbe von hinten ungefähr in natürlicher Grösse ; Fig. 3 zeigt eine etwas abgeänderte Ausführungsform im Längsschnitt. a und b bezeichnen die beiden Membranen des Mikrophons und c ist eine zwischen denselben angebrachte Kohlenkörnerzelle. Die Membran a steht bei der dargestellten Aus- führungsform mit dem Gehäuse d in leitender Verbindung. Die Membran b dagegen ist von dem Gehäuse d durch einen nichtleitenden Ring e und von der Membran a durch ein-n nichtleitenden Ring f isoliert, der zwischen der Membran a und einem Ring 9 angeordnet ist, welcher die Membranen in geeigneter Entfernung voneinander hält.
Vor der Membran bcnndct sich ein leitender Ring h und vor diesem wiederum ein leitender
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Gehäuse m angeordnet. Zwischen dem Gehäuse m und einem vor dem Ringe angebtacbMn isolierenden Ring M ist ein federnder, aus seiner Ebene etwas ausgebauehter Ring o vorgesehen. Wenn das Gehäuse des Empfängers in das Gehäuse d geschoben und an seinem Platze befestigt ist, was mittels des eingeschraubten Knopfes p, des Aufhängebügels und
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liche Ringe in ihrer richtigen Lage. Das Leitungsschema ist das bei Mikrotolophonen gebräuchliche.
Nachdem der primäre Strom von einer der Schnüre durch die Induktionsrolle gegangen ist, geht er durch den Stift l und die Zunge k an die Membran b und von hier durch die Kohienkörnerzelle c, die Membran a und das Gehäuse d, das mittels der zweiten Schnur mit der Stromquelle in leitender Verbindung steht. Ein zweites Schnurpaar ist mit der sekundären Leitung der Induktionsspule und mit der Fernsprechlinie verbunden.
J'ist der hohle und auch als Schalltrichter dienende Griff, dessen freies Ende zweckmässig abgeschrägt ist. Die Lage des beschriebenen mit zwei Membranen und einer Kohlen- körnerzelle ausgestatteten, sehr empfindlichen Mikrophons zu der Schallöffnung ist nach der vorliegenden Erfindung eine solche, dass die eindringenden Schallwellen die beiden Membranen gleich stark treffen. Bei der auf der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungform ist also das Mikrophon ganz oder fast ganz in eine achsiale Mittelebene des Griffes r verlegt. An der Hinterseite des Gehäuses d ist eine Ausbauchung s und im Gehäuse des Empfängers eine entsprechende Vertiefung t vorgesehen, die beide die aus der Schall- öffnung kommenden Schallwellen durchlassen und auf die Membranen überleiten.
Die
Membranen a, b werden nun von den eindringenden Schallwellen in Schwingung von-und gegeneinander versetzt, so dass grosse Schwankungen des Widerstandes im Mikrophon entstehen.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Modifikation ist die Anordnung der Membranen mit den dazugehörigen Isolierringen dieselbe wie in Fig. 1. Zwischen den Teilen des Gehäuses d, die das Mikrophon und den Empfänger enthalten, ist eine mit dem Gehäuse d verbundene, vernietete oder angelötet Wand u vorgesehen, die mit der oben genannten Vertiefung t für die Überleitung der Schallwellen an die zunächstliegende Membran versehen ist. Das Gehäuse m des Empfängers liegt mit seinem Flansch v gegen den Rand des Gehäuses d an und ist mittels des Knopfes p und der Büchsen q befestigt. Zwischen dem Boden des Gehäuses m und der Wand 11 befindet sich eine Luftschicht.
Wie die in der Praxis benutzten, laut dieser Erfindung angeordneten Apparate gezeigt haben, sind die Mikrotolephone durchaus zweckmässig auch bei sehr langen Leitungen. Die schritten Laute oder die Resonanz, die in älteren Apparaten der fraglichen Art, besonders beim Aussprechen von Worten mit den Vokalen a, ä und o entstehen, verschwinden ganz bei der Verwendung eines doppelmembranigen, in der oben beschriebenen Weise angebrachten Mikrophons, während keine Dämpfung der Vokale i, e und M vermerkt worden ist.
Der Grund zu der grossen Deutlichkeit im Reproduzieren des Sprechen, die durch laut dieser Erfindung angeordnete Mikrotelephone erreicht wird, liegt darin, dass das Mikrophon äusserst empfindlich gemacht werden kann, ohne dass die durch Interferenz infolge der Reflexion der Schallwellen gegen die Wände s und t (Fig. 1) und besonders gegen die Wände des Trichters l'entstehenden transversalen oder zur Längsrichtung des Trichters senkrechten oder beinahe senkrechten, lokalen Schallwellen auf die Vibrationen der Membran störend einwirken. Die genannten Schallwellen bewegen sich nämlich in einer synchronen Weise und schwingen deshalb die Membranen, wenn sie auf dieselben wirken, in derselben
Richtung, so dass die Membranen einander folgen.
Die von den transversalen, lokalen
Wellen hervorgerufenen Schwingungen der beiden Membranen verursachen also keine
Widerstandsänderungen im Mikrophon und folglich keine störenden Nebenlaute beim
Sprechen. Die die Widerstandsänderungen bewirkenden Vibrationen der Membranen werden also ausschliesslich durch die fortlaufenden Schallwellen hervorgerufen, welche, wie gesagt, die Membranen gegen-und voneinander schwingen lassen. Da die laut dieser Erfindung an- geordneten Mikrotelephone also für Sprechen auf lange Strecken sehr geeignet sind und ausserdem alle Forderungen in gesundheitlicher Hinsicht erfüllen und sehr billig herzustellen sind, so entsprechen sie allen praktischen Anforderungen.