DE1762237B2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lautsprecheranlage, insbesondere für die Niederfrequenz-Tonwiedergabe,
mit mindestens einem in einer öffnung des Lautsprechergehäuses angebrachten Lautsprecher sowie
mindestens einer weiteren Gehäuseöffnung, die das Innere des Gehäuses mit der Umgebung verbindet und
in der eine akustisch resistive Materialschicht angebracht ist.
Es ist bekannt, in den Außenwandungen des Lautsprechergehäuses eine Anzahl sogenannter Schallöffnungen
unterschiedlicher Größe anzuordnen. In Anwendung eines bestimmten Prinzips ordnet man z. B.
in einer der Gehäusewandungen mindestens eine verhältnismäßig große Schallöffnung an, damit man
sogenannte verstärkte akustische Resonanzsysteme erhält. Diese Systeme sind auf eine bestimmte Frequenz,
nämlich die Resonanzfrequenz, abgestimmt, bei der sich die Abstrahlung aus der Schallöffnung in Phase mit der
Bewegung des Lautsprecherkonus befindet (Impedanzminimum). An jeder Seite der Resonanzfrequenz gibt es
einen Frequenzpunkt, bei dem der Phasenwinkel einen negativen Wert von 120° hat (Impedanzmaximum). Die
Abstrahlung aus der Schallöffnung bei Resonanzfrequenz verstärkt daher die gesamte Abstrahlung aus dem
Lautsprechergehäuse. An den beiden anderen Frequenzpunkten und jenseits derselben verringert die
Abstrahlung aus der Schallöffnung den Wert der Gesamtabstrahlung aus dem Lautsprechergehäuse. Die
Nettoausbeute, die man bei in dieser Weise abgestimmten Systemen erhält, ist daher eine unregelmäßige
Impedanzfunktion mit ziemlich großen Abweichungen an den drei erwähnten Fjequenzpunkten; die Frequenzdaten
des Systems sind ebenfalls unregelmäßig.
Es ist bekannt, derartige Abweichungen in gewissem Umfang zu verringern, indem inan an der Schallöffnung
enge Bandspiralen anbringt oder unmittelbar übereinander eine Anzahl Schlitze od. dgL vorsieht. Auf diese
Weise erzielt man einen gewissen zusätzlichen akustischen Widerstand. Der akustische Widerstand ist jedoch
noch zu klein, um die Bewegung des Lautsprecherkonus so weit zu steuern, wie es zur Erzielung einer geringen
ίο Verzerrung bei den tiefsten Frequenzen erforderlich ist.
Gleichzeitig damit ist die Abstrahlung aus der Schallöffnung noch ausreichend, um die Tonwiedergabe
des Systems zu beeinträchtigen; dies liegt daran, daß an der Schallöffnung noch immer eine verhältnismäßig
hohe Reaktanz (schwingende Luftmasse) vorhanden ist Um die Bedämpfung im Bereich des Resonanzpunktes
und bei niedrigen Frequenzen und Impulsen zu erhöhen, ist die Einsetzung einer akustisch resistiven
Materialschicht bekannt
Bei einem Druckkammersystem wird durch den Einsatz von Dämpfungsmaterial die Schallgeschwindigkeit
ebenso wie die Resonanzfrequenz kleinen Die Schallausstrahlung ist aber auch bedämpft und wird bei
wachsendem Volumen des Dämpfungsmaterials geringer. Der Lautsprecher erfährt also einen Bewegungswiderstand
in Abhängigkeit von der Größe des Gehäusevolumens. Infolge des luftdichten Systems bei
einer Dnxkkammerkonstruktion steigt der Bewegungswiderstand
mit von der Resonanzfrequenz abnehmender Frequenz sehr schnell an, so daß es zu einer
zunehmenden »Blockierung« des Schwingkreises kommt, und zwar wegen der frequenzabhängigen
Reaktanz des Kammervolumens; bei Frequenzen gegen Null Hz tendiert der Widerstand gegen unendlich, was
ein zunehmendes Klirren und eine zunehmende Ausschwingbegrenzung zur Folge hat. Es wird jedoch
auch die akustische Energie reduziert, wodurch die Schallausstrahlung geringer wird.
Bei Baßreflexsystemen ist die Resonanzfrequenz
Bei Baßreflexsystemen ist die Resonanzfrequenz
■to niedriger als bei Druckkammersystemen. Die Bedämpfung
des Gehäusevolumens soll geringer sein als für Druckkammersysteme. Die Bedämpfung soll etwa 20%
des Gehäusenettovolumens betragen. Wenn die Konstruktion korrekt ist, soll kein Strömungswiderstand in
der Portöffnung benutzt werden. Ein Strömungswiderstand kann jedoch zur Verminderung des Dröhnens
(Boom) verwendet werden, wobei ein solcher Strömungswiderstand als Serienwiderstand eine geringe
Resistanz haben muß und beispielsweise als dünner
so Stoff über die öffnung (Port) gezogen sein kann. Die
Charakteristik bewegt sich derart, daß der Impedanzverlauf eine geringere Impedanzvariation hat. Die
Resonanzfrequenz soll aber immer auf einem Minimum der Impedanz bleiben, damit das System korrekt
funktioniert.
Bei der Resonanzfrequenz /Ό wird der Bewegungswiderstand
maximal und die Impedanz minimal, und zwar wegen der Kupplung zwischen der öffnung (Port)
und dem Lautsprecher mit etwa übereinstimmender Phase. Deshalb ist die Bewegsamplitude bei /ö minimal
und wieder maximal bei den Frequenzen f\ bzw. h. Bei
der Resonanzfrequenz F0 ist die magnetische Bedämpfung
am geringsten und bei f\ und tieferen Frequenzen ist die Bewegungsbedämpfung nur von der Laut-Sprecherlenkung
und dessen Widerstand anhängig. Für Null Hz stellt also das Gehäusevolumen keinen
Bewegungswiderstand dar.
Die Systemresonanz wird bei offenen Baffelsvstemen
Die Systemresonanz wird bei offenen Baffelsvstemen
auf etwa die Resonanzfrequenz f, für den Lautsprecher ohne Baffel oder niedriger fallen und mit einem
Impedanzmaximum auftreten. Die Senkung von fs rührt
von der Baffelbelastung her. Die Schallabstrahlung solcher Systeme ist gegen niedrigere Frequenzen von
den Baffeldimensionen abhängig.
Zur Verbesserung der Schallabstrahlung wurde bereits empfohlen, das Lautsprechergehäuse auf der
Rückseite mit einem Strömungswiderstand zu versehen, der die Membranauslenkung im unteren Frequenzbe- ι ο
reich hauptsächlich bestimmt Der Strömungswiderstand verändert das System von einem Baffelsystem bis
zu einem speziellen Konstruktionstyp, bei dem eine bestimmte Art von Volumenparameter durch den
zugeordneten Strömungswiderstand, ein gegenarbei- is
tender Bewegungswiderstand, hergestellt ist Damit werden die Impedanzeigenschaften so beeinflußt, daß
einem schwachen Maximum im Anschluß an /, ein Minimum folgt mit danach zunehmender Impedanz
gegen NuIL Aus diesem Grund muß dem Lautsprecher eine steigende Spannung zugeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbesserung der Impulswiedergabe und der Frequenzcharakteristik
zu erreichen und eine zunehmende Blockierung des Schwingkreises zu vermeiden und
damit ein zunehmendes Klirren und eine zunehmende Ausschwingbegrenzung auszuschalten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß das Gehäuse im wesentlichen akustisch geschlossen ist, indem durch die Größe und Form der zusätzlichen
öffnung und die akustisch resistive Materialschichi, die
diese öffnung abdeckt, ein derartig großer Strömungswiderstand
hergestellt ist, daß die Ausstrahlung aus der zusätzlichen öffnung so viel gedämpft ist, daß die
reaktive Komponente der durch die öffnung und die die öffnung abdeckenden Materialschicht bestimmten
akustischen Impedanz über den gesamten wirksamen Frequenzbereich der öffnung im wesentlichen vernachlässigbar
ist gegenüber der resistiven Komponente dieser akustischen Impedanz. Zweckmäßigerweise kann
die akustisch resistive Materialschicht aus einem mechanisch stabilisierten, porösen Material, z. B. Glaswolle
od. dgl. bestehen, das sich auf einem Geflecht abstützt. Im Gehäuse können mehrere, in mindestens
einer Reihe angeordnete öffnungen vorgesehen sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand der
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 in der Vorderansicht ein Lautsprechersystem gemäß Erfindung und
F i g. 2 einen Schnitt durch das Lautsprechersystem nach F ig. 1.
Die F i g. 1 und 2 zeigen einen Lautsprecher 10, z. B. einen Niederfrequenz-Lautsprecher, der in dem Gehäuse
11 untergebracht ist Das Gehäuse bestent aus der Vorderwand 12, der Rückwand 13, den beiden
Seitenwänden 14, 15, der Deckwand 16 und der Bodenwand 17. Der Lautsprecher 10 ist in eine öffnung
der Vorderwand 12 eingesetzt
In der Vorderwand 12 befindet sich außerdem die öffnung 18. Die öffnung 18 ist so ausgebildet, daß sie
dem Gehäuse eine akustische Impedanz verleiht, deren resistiver Teil so groß ist, daß die Bewegung des
Lautsprecherkonus in der Weise gesteuert wird, daß das Ausmaß, bis zu dem die vorherrschende Impedanz des
Lautsprechers innerhalb des akustischen Systems von der Nennimpedanz desselben abweicht, beträchtlich
reduziert wird. Gleichzeitig ist der reaktive Teil der akustischen Impedanz so gering, daß der Schall nur in
sehr geringem Umfang aus der Öffnung abstrahlt
Obgleich die öffnung 18 als rechteckiger Schlitz dargestellt ist, kann man auch eine Anzahl öffnungen
vorsehen und unterschiedliche Formen wählen, z. B. eine Reihe übereinandergesetzter Löcher usw.; Voraussetzung
ist nur, daß die öffnungen zu dem erwähnten Widerstand führen, der gemäß Erfindung zur Erzielung
des gewünschten Ergebnisses notwendig ist Es sei darauf hingewiesen, daß die öffnung mit der in der
Gehäusewand vorgesehenen öffnung für den Lautsprecher zusammengefaßt sein kann, z. B. in Form eines
Ringraumes zwischen Lautsprecher und Gehäusewandung.
In die öffnung 18 ist ein besonderer Widerstand in Form einer akustisch resistiven Materialschicht 19
eingesetzt, bei der es sich um ein mechanisch stabilisiertes Material, z. B. Glaswolle usw. handeln
kann, das sich an einem Geflecht 20 abstützt oder von diesem eingeschlossen ist
Das Gehäuse ist vorzugsweise mit einem für den Zweck geeigneten schallschluckenden Material ausgekleidet,
so daß die Umgebung des Lautsprechers in gewissem Umfang schalldämpfend wirkt
Bei einem vollständig geschlossenen Gehäuse ist die Steifheit der eingeschlossenen Luft bei der Resonanzfrequenz
des Gehäuses am geringsten. Von diesem Punkt aus nimmt auf der Seite der höheren Frequenzen
das Ausmaß der Steifheit zu, ist aber auch bei allen Frequenzen unterhalb der Resonanzfrequenz sehr groß.
Das Ergebnis ist eine Impedanzfunktion, die bei der Resonanzfrequenz ihr Maximum erreicht und die bei
höheren und niedrigeren Frequenzen eine fallende Charakteristik hat Die akustische Verzerrung in diesem
System ist insbesondere bei großen Amplituden hoch; bei niedrigen Frequenzen fällt die Frequenzcharakteristik
rasch ab.
Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten System wird jedoch in dessen Kreis eine akustische Impedanz
eingegeben. Diese akustische Impedanz wird dadurch erzeugt, daß in der Gehäusewandung mindestens eine
Schallöffnung angeordnet ist. Der resistive Teil der akustischen Impedanz setzt dem Luftdurchtritt durch
die öffnung bei sehr niedrigen Frequenzen einen sehr hohen, jedoch keinen unendlichen Widerstand entgegen.
Bei einer derartigen Anordnung ist jedoch die Steifheit der eingeschlossenen Luft stets geringer als in
einem geschlossenen, kastenartigen System. Der sehr hohe, jedoch nicht unendliche Widerstand gegen den
Durchtritt von Luft bei einer theoretischen Frequenz von Null führt dazu, daß der Schwingungsausschlag des
Lautsprecherkonus stark reduziert, der Konus jedoch nicht blockiert wird. Die Verringerung der elektrischen
Impedanz ist bei sehr niedrigen Frequenzen daher weitgehend ausgeschaltet Hierbei ist der Bereich der
öffnung so klein, daß die Reaktanz der Induktanz, die in Beziehung zur Durchtrittsöffnung steht (abstrahlende
Masse), ein Ausmaß der Abstrahlung annimmt, welches im Vergleich zur Lautsprecher-Abstrahlung vernachlässigt
werden kann.
Bei der Gehäuseresonanz ist infolge des erhöhten Wertes der Reaktanz bei dieser höheren Frequenz
(X - w L)aer relative Widerstand der öffnung kleiner.
B?' ausreichend kleinem Öffnungsbereich ist die Dämpfung der Bewegung des Lautsprecherkonus bei
der Resonanzfrequenz größer als bei dem geschlossenen Gehäuse; das Impedanzmaximum ist daher
verringert Die Resonanzfrequenz ist niedriger als die eines geschlossenen, kastenartieen Aufbaues.
Bei mittleren Frequenzen (in Nähe der Gehäuseresonanz) ist das Ausmaß, in welchem der Schall aus der
öffnung abstrahlt, im Vergleich zur Lautsprecher-Abstrahlung
im wesentlichen vernachlässigbar; dies liegt an dem kleinen Öffnungsbereich, welcher zusammen mit
seinem hohen Widerstand zu einem kleinen (?-Wert für
das akustische System insgesamt führt. Durch eine genau dimensionierte öffnung kann daher die Bewegung
des Lautsprecherkonus bei allen Frequenzen und Amplituden in optimaler Weise gesteuert werden; das
Ergebnis sind eine verringerte Verzerrung und eine im wesentlichen lineare Impedanzkurve.
Mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten System erhält man folglich eine geringere Verzerrung, einen
flacheren Frequenzgang sowie eine verbesserte Sprungkennlinie zusammen mit einer gegenüber geschlossenen,
kastenartigen System erhöhten Impulsleistung. Das akustische System kann aber beispielsweise auch als
komplettes Tonwiedergabesystem ausgebildet sein, welches ein Lautsprechergehäuse aufweist, in dem ein
oder mehrere Lautsprecher für hohe, mittlere und niedrige Frequenzen angeordnet sind und in welchem
jeder Lautsprecher in einer akustisch gedämpften
ίο Kammer untergebracht ist. Falls mehr als ein Lautsprecher
für niedrige Frequenzen vorhanden ist, so können die beiden Niederfrequenz-Lautsprecher durch eine
Zwischenwand voneinander getrennt sein, die mit einem begrenzten Durchtritt versehen ist.
Hierau 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Lautsprecheranlage, insbesondere für die Niederfrequenz-Tonwiedergabe, mit mindestens
einem in einer öffnung des Lautsprechergehäuses angebrachten Lautsprecher sowie mindestens einer
weiteren Gehäuseöffnung, die das Innere des Gehäuses mit der Umgebung verbindet und in der
eine akustisch resistive Materialschicht angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse (11) im wesentlichen akustisch geschlossen ist, indem durch die Größe und Form der
zusätzlichen öffnung (18) und die akustisch resistive Materialschicht (19), die diese öffnung abdeckt, ein
derartig großer Strömungswiderstand hergestellt ist, daß die Ausstrahlung aus der zusätzlichen öffnung
(18) so viel gedämpft ist, daß die reaktive Komponente der durch die öffnung und die die
öffnung abdeckenden Materialschicht (19) bestimmten akustischen Impedanz über den gesamten
wirksamen Frequenzbereich der öffnung im wesentlichen vernachlässigbar ist gegenüber der resistiven
Komponente dieser akustischen Impedanz.
2. Lautsprecheranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die akustisch resistive Materialschicht
(19) aus einem mechanisch stabilisierten, porösen Material, z. B. Glaswolle od. dgl. besteht,
das sich auf einem Geflecht abstützt
3. Lautsprecheranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (11)
mehrere, in mindestens einer Reihe angeordnete öffnungen vorgesehen sind.
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