DE1074651B - Anordnung zur Er zielung der Erweiterung des Frequenz bereiches in Richtung der tieferen Frc quenzen bei akustischen Strahlern - Google Patents
Anordnung zur Er zielung der Erweiterung des Frequenz bereiches in Richtung der tieferen Frc quenzen bei akustischen StrahlernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erzielung der Erweiterung des Frequenzbereiches in Richtung
der tieferen Frequenzen bei akustischen Strahlern. Betrachtet man die Frequehzkurve eines solchen
Strahlers (akustischer Wandler, Lautsprecher), so ergibt sich, daß unterhalb einer gewissen Frequenz
(Resonanzfrequenz) die Abstrahlung nur mit geringer, immer kleiner werdender Schnellamplitude erfolgt
und außerdem mit abnehmender Frequenz die abgestrahlte Schalleistung durch gegenphasige Abstrahlung
von Vorder- und Rückseite des Systems ausgelöscht wird. Diese Auslöschung läßt sich vermeiden, indem man das einzelne System in eine sogenannte
Schallwand setzt. Das hat aber seine Grenzen bei den tieferen Frequenzen durch die dann erforderliehen,
ungewöhnlich großen Dimensionen der Schallwand. Man kann aber auch die Auslöschung dadurch
vermeiden, daß man das einzelne System in einen geschlossenen Kasten setzt. Der geschlossene Kasten hat
den Nachteil, daß durch das eingeschlossene Luftvolumen, das als zusätzliche Steife wirkt, die Resonanzfrequenz
des abstrahlenden Systems je nach Größe des Volumens nach einer höheren Frequenz
verschoben wird, so daß aus diesem Grunde eine Beeinträchtigung des abgestrahlten Frequenzbereiches
nach unten erfolgt.
Zur Verbesserung der Schallabstrahlung in den Tiefen hat man weiterhin schon Schällstrahler verwendet, die aus einem anregenden und einem mit ihm
gekoppelten zweiten System bestehen. Die Kopplung kann z. B. durch eine Luftsäule, eine sogenannte Umwegleitung,
erfolgen, deren Länge auf λ/4 abgestimmt ist. Das bedingt einen großen Raumbedarf.
Um für einen solchen Schallstrahler einen geringeren Raumbedarf in Anspruch zu nehmen, hat man
die erregende Membran über ein Luftvolumen, dessen Dimensionen klein zu λ sind, mit einer zweiten Membran
gekoppelt und ist zu einem sogenannten Baß-Reflex-Gehäuse gekommen. Diese Ausführung arbeitet
nach dem Prinzip des angekoppelten Helmholtz-Resonators,
dessen Frequenz auf bzw. unter die normale Resonanzfrequenz des Einzelsystems gelegt ist.
Eine solche Anordnung kann aber im allgemeinen nur bestimmte, scharf ausgeprägte Resönanzfälle
schaffen, die zwar die Hörbarkeitskurve im Bereich der tiefen Frequenzen so erweitern, daß sich eine
Resultierende ergibt. Diese Resultierende hat scharf ausgeprägte Maxima, die den Klangcharakter, z. B.
bei Baßzupfern, verfälschen. Diese Verfälschung des Klangcharakters liegt daran, daß die Ein- bzw. Aus-Schwingzeiten
der freien Resonanzen des gekoppelten Systems nicht genügend klein sind. Es ergibt-sich das
sogenannte Bumsen.
Eine kontinuierliche Erweiterung des Frequenz-Anordnung zur Erzielung
der Erweiterung des Frequenzbereiches
in Richtung der tieferen Frequenzen
bei akustischen Strahlern
Anmelder:
Deutsche Post,
Betriebslaboratoriurn für Rundfunk
Betriebslaboratoriurn für Rundfunk
und Fernsehen,
Berlin-Adlershof, Agastraße
Berlin-Adlershof, Agastraße
Dr. Lothar Keibs, Berlin-Pankow,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
bereiches nach den unteren Frequenzen und eine klangcharaktermäßig richtige Wiedergabe läßt sich
dadurch erreichen, daß erfindungsgernäß die physikalischen Daten Reibung, Steife und Masse des zweiten
Systems sowie das Koppelvolumen in bezug auf die entsprechenden Daten des ersten Systems durch Bedämpfungsmittel
am ersten System und Bemessung und Ausbildung des zweiten Systems so abgestimmt sind, daß der untere Übertragungsbereich der Anordnung
bei ausreichend kleinen, nicht mehr störenden Ausschwingungsvorgängen, beispielsweise bei einem
logarithmischen Dekrement λ~3,5, erweitert wird, dergestalt, daß von den im stationären Zustand sich
allgemein einstellenden drei Resonanzzuständen die obere konphase Resonanz so weit bedämpft ist, daß
die in ihr abgestrahlte Leistung annähernd der Leistung in der mittleren um 90° phasenverschobenen
Resonanz ist, und die untere gegenphasige Resonanz außerhalb des Übertragungsbereiches liegt.
Ein schwingendes System, z. B, die Membran eines
Lautsprechers, ist mit einem weiteren schwingenden System derart gekoppelt, daß in dem interessierenden
Frequenzbereich das aus beiden Schwingern bestehende System im erzwungenen Zustand mehrere
Resonanzzustände annimmt, von denen z. B., ausgehend von höheren und niedrigeren Frequenzen, eine
obere konphase Resonanz, anschließend eine hierzu etwa um 90° phasenverschobene Resonanz und
schließlich eine gegenphasige "Resonanz auftritt. Daraus ergibt sich, daß die Schalleistung in Abhängigkeit
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von der Frequenz die.Resultierende von mehreren,
vorzugsweise drei Resonanzzuständen istj die sich einander überlagern und eine kontinuierliche Erweiterung
der Schalleistungskurye ergeben. Sie erstreckt sich bis zu dem Punkt, an dem Gegenphasigkeit vorliegt.
Hier ist aber eine Auswirkung auf die Schallleistung
nicht mehr vorhanden, da durch die Gegenphasigkeit eine Auslöschung der abgestrahlten Leistung
des ersten und des .zweiten. Systems eintritt, d. h., der Lautsprecher wird in diesem Gebiet nicht
mehr gehört. Bei der erfindungsgemäßen Lautsprecheranordnung ist diese Frequenz unterhalb des Übertragungsbereiches
gelegt. Wesentlich bei der Anordnung bzw. bei der erfindungsgemäßen Bemessung der
Strahlungswiderstände sowie der Lage der Koppelresonanzen (gegeben durch Masse, Reibung, Steife
der Systeme und des Köpplungsgliedes — Luftpolsters — zwischen dem anregenden und dem angeregten
System) ist weiter, daß die als Funktion der mittleren Resonanz erfolgende Erhöhung der Schallleistung
sich nur im Bereich der tiefen Frequenzen auswirkt, so daß also oberhalb des Wirkungsbereiches
des gekoppelten Systems eine Beeinflussung der Schallabstrahlung nicht erfolgt und die Schalleistung
unabhängig von dem zweiten System praktisch die gleiche ist wie bei einem einfachen, nicht mit einem
Hilfssystem gekoppelten System.
Im Sinne der vorstehenden Ausführungen ist mit »anregendem System« ein schwingendes System gemeint,
das z. B. eine Membran sein kann. Es kann aber auch irgendein anderes akustisches System sein.
Unter dem »angeregten System« ist ein schwingendes System zu verstehen, das ebenfalls aus einer Membran
bestehen kann. Man kann das angeregte System wie beim Helmholtz-Resonator oder dem »Baß-Reflex-Gehäuse«
einfach als öffnung mit oder ohne Hals ausführen, so daß das Medium innerhalb der Öffnung
selbst als Membran wirkt.
Die Abb. 1 stellt den Schalldruck eines Lautsprechers als Funktion der Frequenz dar. Es ist ersichtlich,
daß der Schalldruck im Bereich niedriger Frequenzen absinkt. Um nun bei vertretbarem technischem
Aufwand für die konstruktive Gestalt eines Schallstrahlers und die ihm zuzuführende elektrische
Energie auch für die tiefen Frequenzen eine ausreichende Schalldruckamplitüde zu erzielen, die den
in der Originaldarbietung vorhandenen Frequenzcharäkter im Baßgebiet wiederzugeben gestattet, wird
gemäß Abb. 2 in einem äußerlich einem Helmholtz-Resonator gleichenden Kasten das schwingende
System eines Lautsprechers mit einem zweiten schwingenden System gekoppelt.
Es ist mit 1 die Membran des anregenden Systems bezeichnet. Das zweite schwingende System, eine
zweite Membran, wird durch die Luftsäule des Loches 2 gebildet. An Stelle des Loches kann auch
eine Materialmembran, z. B. Kunstleder, angeordnet sein.
In Abb. 3 ist dargestellt, welchen Verlauf die Schalldruckkurve des gekoppelten Systems bei dem
üblichen Baß-Reflex-Gehäuse hat. Es ist ersichtlich, daß sich im erzwungenen Zustand drei Resonanzen
ergeben, wobei die äußeren die Koppelresonanzen des Gesamtsystems sind und die mittlere die Helmholtz-Resonanz
des angekoppelten Systems ist.
Es ist erfindungsgemäß erkannt worden, daß es nicht genügt, etwa die Verhältnisse allein so zu wählen,
daß die unterste Resonanz in das unhörbare Gebiet fällt und es im übrigen bei dem dargestellten
charakteristischen, Verlauf zu belassen. -
Vielmehr ergibt sich erfindungsgemäß, daß es erforderlich ist, die untere Koppelresonanz so tief zu
legen, daß sie unterhalb des jeweils interessierenden Übertragungsbereiches zu liegen kommt, so daß sie
praktisch gar nicht mehr erregt wird.
Ferner ist die im oberen Bereich liegende Koppelresonanz so zu bedampfen, daß im Falle der freien
Schwingungen das System nahezu aperiodisch abklingt. Daraus ergibt sich, daß die freien Resonanzen
ίο infolge der Bemessung der Dämpfung in das unhörbare Gebiet, d. h. gegen <w = 0, gelegt sind. Die
Schallabstrahlung in der Helmholtz-Resonanz ist durch Leistungsanpassung des Resonators an das erregende
System optimal gewählt. Auf diese Weise ergibt sich ein kontinuierlicher Verlauf der Schallleistungskurve
bei geringen Ausschwingzeiten des gekoppelten Systems.
Um zu dem dargestellten Effekt zu gelangen, wie er sich aus Abb. 4 ergibt, sind die Bestimmungsao
größen, d. h. die physikalischen Daten der schwingenden Einzelsysteme, das sind im allgemeinen ihre
Steifen,
Reibungen,
Steifen,
Reibungen,
Massen sowie gegebenenfalls
Flächen der Membranen sowie das
Flächen der Membranen sowie das
Koppelglied (Volumen des koppelnden Luftraumes),
in ganz bestimmte Bedingungen und Zuordnungen zu bringen.
Es handelt sich hierbei um folgende Bestimmungsgleichungen:
1. Gleichung für die Lage der ersten (untersten) Resonanz,
2. Gleichung für die Lage der Helmholtz-Resonanz, 3. Gleichung für die Lage der oberen Resonanz,
4. die Beziehungen zwischen den Dämpfungen der Einzelsysteme,
5. die Bedingung für ausreichend gedämpftes Abklingen der freien Resonanzen,
6. die Bedingung für die optimale Leistungsanpassung des Helmholtz-Resonators an das erregende
System,
wie sie sich aus den bekannten physikalischen Grundgleichungen
für ein gekoppeltes Schwingungssystem mit getrennten Steifen, Massen und Reibungen ergeben.
Diese sechs Gleichungen ermöglichen die Bestimmung folgender unbekannter Größen:
a) rt = notwendige Reibung des anregenden
Systems,
Systems,
b) r2 ' = Reibung der angekoppelten (zweiten)
Membran,
c) S2 — Steife der angekoppelten Membran,
d) Ot2 = Masse der angekoppelten Membran,
e) F = Volumen des koppelnden Luftraumes,
e) F = Volumen des koppelnden Luftraumes,
f) F2 = Fläche der angekoppelten Membran.
Die Reibung T1 setzt sich nahezu additiv aus der
vorgegebenen Reibung des ersten Systems rm und
einer zusätzlichen Reibung rz zusammen, die so gewählt
ist, daß der nach der Bedingungsgleichung für rx erforderliche Reibungswert garantiert ist.
Hierbei ist vorausgesetzt, daß die Größen rm, sv mv
F1 (Reibung, Steife, Masse und Fläche) durch das
anregende Lautsprechersystem vorgegeben sind.
Die Zusatzreibung besteht aus porösem Material bestimmten Strömungswiderstandes, wie z. B. aus
einem Gewebe oder einer Faserschicht, die zweckmäßigerweise in den Öffnungen des Membrankorbes
bzw. um den Membrankorb herum angebracht-ist.
Hat man gemäß der Erfindung die Größen a) bis f) nach den aus den Gleichungen 1 bis 6 sich ergebenden
Lösungen bemessen, so erhält man eine Lautsprecheranordnung, bei der die Eigenschaften einer optimalen
kontinuierlichen Leistungsabstrablung in den tiefen Frequenzen bei ausreichend kleinen Ausschwingvorgängen
gewährleistet sind, wie dies in der Abb. 4 dargestellt ist.
Claims (3)
1. Lautsprecheranordnung in einem starren Gehäuse, bei der ein erstes antreibendes System ein
zweites schwingungsfähiges System über ein Luftvolumen antreibt, dadurch gekennzeichnet, daß die
physikalischen Daten Reibung, Steife und Masse des zweiten Systems sowie das Koppelvolumen in
bezug auf die entsprechenden Daten des ersten Systems durch Bedämpfungsmittel am ersten
System und Bemessung und Ausbildung des zweiten Systems so abgestimmt sind, daß der untere
Übertragungsbereich der Anordnung bei ausreichend kleinen, nicht mehr störenden Ausschwingungsvorgängen,
beispielsweise bei einem logarithmischen Dekrement λ ~ 3,5, erweitert wird,
dergestalt, daß von den im stationären Zustand sich allgemein einstellenden drei Resonanzzuständen
die obere konphase Resonanz so weit bedämpft ist, daß die in ihr abgestrahlte Leistung
annähernd der Leistung in der mittleren um 90° phasenverschobenen Resonanz ist, und die untere
gegenphasige Resonanz außerhalb des Übertragungsbereiches liegt.
2. Lautsprecheranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zweites System ein
steifenarmes und reibungsarmes System, wie z. B. eine Luftmembran mit oder ohne Hals oder auch
eine materielle Membran aus schlaff montierter dünner Folie od. dgl., verwendet wird, wobei die
in Verbindung mit dem Luftvolumen auftretende Resonanzfrequenz des zweiten Systems gleich der
freien Eigenfrequenz des Antriebssystems gewählt ist.
3. Lautsprecheranordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
erforderliche Gesamtreibung für das antreibende System erforderlichenfalls durch Anbringen einer
Zusatzreibung aus porösem Material bestimmten Strömungswiderstandes, wie z. B. Gewebe, Faserschichten,
erreicht wird, das in einer dem Wert des Strömungswiderstandes entsprechenden flächenmäßigen Dosierung in den öffnungen des
Membrankorbes, um den Membrankorb herum oder im Membrankorb selbst untergebracht ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 367 119;
französische Patentschriften Nr. 690133, 1095 563.
Britische Patentschrift Nr. 367 119;
französische Patentschriften Nr. 690133, 1095 563.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 90» 728/361 1.60
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ID=6965805
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DEB39430A Pending DE1084764B (de) | 1956-03-08 | 1956-03-08 | Lautsprecheranordnung mit Hoch- und Tieftonstrahler |
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