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Glasrohrbearbeitungsmaschine Die Erfindung bezieht sich auf Glasrohrbearbeitungsmaschinen,
bei denen abgepaßte Werkstücke lose auf einer Unterlage (z. B. einem Rollenpaare
liegen) durch eine von oben sie berührende, zwangsläufig angetriebene Oberrolle
auf Drehung mitgenommen und während der Drehung irgendwie bearbeitet werden, z.
B. durch Erhitzen, Auseinanderschmelzen, ,Umformen der Enden usw. Es ist hierbei
häufig zweckmäßig, einen Längszug auf die Glasröhren auszuüben, indem man die Drehachse
der Oberrolle schräg zur Glasrohrlängsachse stellt, wobei die Stärke des Zuges sich
mit dem Winkel zwischen Rollen- und Glasrohrachse ändert. Will man den Wink(l veränderlich
machen, so muß man, damit der untere Rand der Oberrolle immer auf der Scheitellinie
des Glasrohres ausruht, die Öberrolle um eine durch die Rollenmitte gehende senkrechte
Achse drehbär machen.- Bei einer bekannten Maschine der oben beschriebenen Art sollte
auch der Winkel zwischen Oberrollen- und Glasrohrachse veränderlich sein. Da aber
hierbei die Oberrolle von einer starren Welle getragen wurde, so konnte eine Drehung
der Rolle um eine durch ihre Mitte gehende senkrechte Achse nur unvollkommen und
nur durch eine umständliche Verstellung der das Lager der Oberrollenachse und andere
Antriebsteile tragenden Ständer auf dem Maschinenbette bewirkt werden.
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Nach der Erfindung wird die eben angegebene zweckmäßige Art. der Schrägeinstellung
der Oberrolle ohne weiteres, d.. h. ohne jede sonstige Verstellung der Maschinenteile,
ermöglicht, indem diejenigen Glieder des Getriebes zur Drehung der Oberrolle, welche
die Rollenachse (die, wie bekannt, durch das Maschinengetriebe in gleichmäßigen
Abständen vom Glasrohr abgehoben und auf ein neues, in die Arbeitsstellung gefördertes
Glasrohr wieder aufgesetzt wird) mit dem am Maschinengestell festen Teil des Getriebes
verbinden, so ausgebildet werden, daß die Rollenachse im beliebigen Winkel zur Glasrohrachse
(.an dem die Auf- und Abwärtsbewegung ausführenden Teile) festgestellt werden kann,
ohne sonst aber Veränderungen vorzunehmen. Nach der Erfindung wird hierzu das Verbindungsglied
als streckbare und mit zwei Kugelgelenken versehene Welle ausgebildet, die ,an dem
einen Ende mit der Oberrollenachse, am anderen Ende mit dem feststehenden Getriebe
verbunden wird.
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Die Erfindung wird weiter ausgebildet und in ihrer Wirkung unterstützt
durch einige andere im folgenden beschriebene Einrichtungen.
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Die Erfindung ist beispielsweise in der Zeichnung in einer Ausführungsform
für eine Bodenschmelzmaschine dargestellt. Es zeigen Abb. z die Vorrichtung in Vorderansicht,
Abb. a die Vorrichtung in Aufsicht, Abb.3 den Antrieb der Vorrichtung in Seitenansicht,
Abb.
4. die Aufhängung der Oberrolle in ihrem Tragarm ohne Antrieb in Vorderansicht.
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Auf der Grundplatte i führen sich in Stee% lagern 1a Säulen 3, welche
mit Querlagern.'. versehen sind, in welchen verschiebbä:xAp: Stangen 4. am Ende
mittels Kloben 5 den ver= stellbaren Halter 6 tragen. In dem Halter 6 ist die Rolle
7 gelagert und durch Kugelgelenk 8, Schiebespindel 9 und ein weiteres Kugelgelenk
io mit dem Zahnrad 12 verbunden, welches sich im Lager i i bewegt. Das Zahnrad 12
greift in das am Lager ii angebrachte Zwischenrad 13 ein, welches in das Zahnrad
14 der Laufrollenwelle 15 einkämmt. Die Laufrollenwelle 15 wird durch das Kettenrad
16 angetrieben. Das Lager i i ist auf dem Bolzen 17 der Lager 18 verschieb- und
abnehmbar angeordnet. Gegen seitliche Verdrehung sind die Säulen 3 durch Gabeln
i9 untereinander gesichert. Die Säulen 3 ruhen auf einer Leiste 2o, welche durch
Laschen 21 an den Kniehebeln 22 getragen wird, während eine Stange 23 die gegenüberliegenden
Kniehebel 22 verbindet. Die Kniehebel 22 sind auf einer gemeinsamen Welle 24 und
hierauf ein Hebel 25 befestigt, der von einer unrunden Scheibe 26 bewegt wird.
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Auf den Laufrollenwellen 15 sind seitlich verschiebbare Laufrollen
27 vorgesehen, zwischen welchen in bekannter Weise Greiferstangen 28 an Schwenkhebeln
29 angebracht sind. Die Schwenkhebel 29 ruhen auf der in den Kniehebeln
30 befestigten Welle 31. Die Kniehebel drehen sich in den Lagern 32. Gegenüberliegende
Schwenkhebel 29 kuppeln eine Stange 33, gegenüberliegende Kniehebel 3o eine Stange
34. Ein auf derselben Welle wie Hebel 30 verkeilter Hebel 35 liegt gegen
die Unrundscheibe 36 an, während der auf der Welle 31 befestigte Hebel 37 von einer
Unrundscheibe 38 beeinflußt wird. Anschläge b geben dem Glasrohr g die gewünschte
Lage. In der Mitte sind die Brenner w3, w4 und wl vorgesehen.
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Der Antrieb der Laufrollenwellen 15 erfolgt durch eine Kette 39, welche
die Kettenräder 16 überspannt und vom Kettenrad 40 der Hauptwelle 41 aus angetrieben
wird.
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Die Durchmesser der Rollen 27 sind von der Mitte nach außen so abgestuft,
daß ihre Umflächen einer von der Mitte nach beiden Enden keglig zusammengehenden
Walzenumfläche entspricht.
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Nach Abb. 4 sind in den Arbeitsstellen III und V nicht getriebene,
sondern in bekannter Weise nur zwischen Spitzen laufende Rollen angebracht, deren
Halter 43, ebenso wie die Halter 6 in Kolben 5, beliebig verstellt und durch Schraube
44 festgeklemmt werden.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Die Maschine ist in entsprechend viele
Arbeitsstellen zur Herstellung eines Bodens beliebiger Form an Gefäßen aus Glasrohr
ein-F &teilt. In den Arbeitsstellen erfolgt z. B.
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1' s'` V orwärmen, Vorziehen, Durchschmelzen, einen und Abkühlen des
auf bestimmte enge geschnittenen Rohres. Auf der Zeichnung ist die Maschine zur
gleichzeitigen Herstellung von zwei Gefäßen dargestellt, und die Vorrichtungen für
die Arbeitsvorgänge sind doppelseitig vorgesehen, jedoch können die Arbeitsvorgänge
auch durch einseitige Anbringung der Vorrichtung nur für ein Glas verwendet werden.
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Den vorangegangenen Arbeitsvorgängen des Zubringens und Vorwärmens
des Glasrohres g folgt in Arbeitsstelle III das Vorziehen mittels auf das Glasrohr
g aufgelegter und schräg gestellter Rollen 7, welche nach Abb. 4 in Spitzen 42 frei
laufen und sich der Umdrehungsgeschwindigkeit des zu bearbeitenden Glasrohres g
anpassen.
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Das Glasrohr g wird durch die in einer Richtung umlaufenden Laufrollen
27 in Drehung versetzt und infolge der Schräglage der Rollen 7 gegen den Anschlag
b gezogen. Der Brenner w3 hat das Glasrohr dehnbar erwärmt, so daß beim Auseinanderziehen
eine Verjüngung eingetreten ist. Hiermit ist dieser Arbeitsvorgang beendet.
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Die Greifer 28 heben jetzt das Glasrohr g in bekannter Weise in die
Arbeitsstelle IV, indem der Schwenkhebel 29 eine Vorwärts-, durch den Kniehebel
3o angehoben eine Aufwärtsbewegung ausführt, wobei die Rollen 7 an den Stangen 3
und mittels der Leiste 2o um so viel angehoben werden, daß das Glasrohr frei wird,
um sich nach erfolgendem Vorschub wieder. auf das Glasrohr aufzulegen. In Arbeitsstelle
IV sind die Rollen 7 zwangsläufig, erfindungsgemäß durch Kugelgelenke 8 und io und
eine Schiebespindel 9 angetrieben. Die Rollen sind in jede Lage einstell- und festklemmbar
und durch den Zahnradantrieb 12, 13, 14 der Umdrehungsgeschwindigkeit des Glasrohres
g angepaßt. Jedes der Laufrollenpaare nebst zugehöriger Rolle 7 kann aber auch unabhängig
von den andern und mit einer anderen Geschwindigkeit von der Hauptwelle 41 aus angetrieben
sein. Der Teil i i, in Arbeitsstelle IV vorgesehen, ist auf den Bolzen 17 geführt
und abnehmbar. Die Teile 3 und 4 sind durch die Leiste 2o anhebbar, wobei der Bügel
45 der Stange 4 Führung gibt. Durch einen Brenner w4 wird in Arbeitsstelle IV das
Glas durchschmolzen und von den Rollen 7 gegen die Anschläge b geschoben.
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Wie vorbeschrieben, bringen die Greifer 28 das Glasrohr g in bekannter
Weise in die nächste Arbeitsstelle V. Hier sind die Brenner
ws
vorgesehen, welche das Glas auf benötigter Wärme für die Bodenformung halten. Weitere
Arbeitsstellen dienen zur Kühlung des Glases oder anderen Zwecken.