DE641100C - Anordnung zur weitgehenden Unterdrueckung des Spannungsanstieges bzw. -abfalles bei Entlastung in zwoelfphasigen Gleich- bzw. Wechselrichteranlagen - Google Patents
Anordnung zur weitgehenden Unterdrueckung des Spannungsanstieges bzw. -abfalles bei Entlastung in zwoelfphasigen Gleich- bzw. WechselrichteranlagenInfo
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Description
Bekanntlich, kann man einen zwölfphasigen
Gleichrichterstrom durch zwei sekundär sechsphasig· geschaltete Haupttransformatoren erzielen,
deren Primärwicklungen in Kaskade derart geschaltet sind, daß die in den Entladungsstromkreisen
wirkenden Spannungen zwölfphasig- symmetrisch sind. Durch die primärseitige
Kaskadenschaltung soll eine mehrfache Beteiligung der Entladungsstrecken erreicht
werden, d.h. eine Verlängerung der Brenndauer jeder Entladungsstrecke und eine
Herabsetzung des Scheitelwertes der Entladungsströme. Es ist nun weiterhin bekannt,
daß die gewünschte mehrfache Beteiligung von EntladungBstrecken erst von einer ge·-
wissen. Gleichstrombelastung· an, die man als kritische Last bezeichnet, eintritt, da die dazu
nötigen Ausgleichsspannungen Mägnetisierungsströme verlangen, die von den Entladungsströmen
zu liefern sind. Aus diesem Grunde tritt unterhalb der kritischen Belastung
eine Verkürzung der Brenndauer und damit eine Erhöhung- der Gleichspannung ein.
Bei reinem Leerlauf müßte dann diese Gleichspannung dem einanodigen Betrieb des Zwölfphasengleichrichters
!entsprechen.
Die Kaskadierung der Primärwicklungen hat jedoch zur Folge, daß gewisse Harmonische
des Magnetisierungsstromes, die zur Erzeugung von sinusförmigen Anodenspannungen
erforderlich sind, nicht fließen können. Infolgedessen bilden sich die in den
Entladungsstromkreisen wirkenden Spannungen so um, daß sie diese Harmonische des
Magnetisierungsstromes nicht mehr benötigen,· d.h. sie bilden sich so um, daß sie die ^Harmonische
selbst besitzen. Diese Verzerrung hat 'eine weitere mit wachsender Sättig-ung
des Transformatoreisens wachsende Erhöhung der Laerlaufgleichspannung zur Folge, so daß
also eine Gleichspannungscharakteristik entsteht, wie sie aus Abb. 1 der Zeichnung- er- ,
sichtlich ist. Für Belastungsströme/ größer als der kritische Strom Jkr hat die Gleichspannung
G den Wert, wie er sich aus dem be- 4-5 stimmungsgemäßen Arbeiten der Gleichrichterschaltungergibt.
Für Werte / kleiner als Jkr tritt eine Erhöhung- der Gleichspannung G
ein, die im Leerlauf, giestrichelt dargestellt, den Wert Gf liefern würde, der dem einanodigen
Betrieb des Zwölfphasengleichrichters entsprechen würde. In Wirklichkeit steigt je-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Christian Krämer in Berlin-Pankow,
doch die Gleichspannung im Leerlauf auf den Wert Qw° infolge der eben beschriebenen
Umbildung und Verzerrung der Auodenspannungen. ,■:
Erfindungsgemäß läßt sich für die dureii
die Primärkaskade verhinderten Harmoniscltpi des Magnetisierungsstromes dadurch ein neuer
Weg schaffen, daß man sekundär seitig die in der Phase benachbarten Wicklungsenden über
ίο Drosselspulen derart miteinander verbindet, daß die in der Primärkaskade gesperrten höheren
Harmonischen des Stromes sich über die Polygonschaltung der Drosselspulen ausbilden
können. Bei Anwendung einer solchen Polygonschaltung für die Drosselspulen wird die Entstehung sinusförmiger Anodenspannungen
ermöglicht und somit die Leerlaufgleichspannung von dem Wert Gh-0 auf den
Wert Gf gesenkt.
Es ist jedoch weiterhin wünschenswert, daßder mehranodige Betrieb, der, wie aus Abb. 1
ersichtlich ist, erst bei dem kritischen Strom 1hr einsetzt, bereits vom Leerlauf an vorhanden
ist. Dann würde nämlich die Leerlaufgleichspannung nicht mehr den überhöhten Wert Qf, sondern den Wert G/ annehmen.
Dies läßt sich nun gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens durchführen.
Bei dem mehranodigen Betrieb ist nämlich die Anodenspannung nicht sinusförmig; denn sie
ist ja über die Brenndauer der, Entladungsstrecke wesentlich konstant. Bei der Analyse
der Kurvenform zeigt sich, daß die Anodenspannung diejenigen Harmonischen enthält,
die bei Leerlauf durch die Kaskadierung erzwungen werden, jedoch mit negativem Vorzeichen.
Die Senkung der Leerlaufgleichspan^ nung von dem Wert Gw° auf den Wert Qi
■ gelingt also, wenn man die Harmonischen der Leerlaufgleichspannung nicht nur aufhebt,
sondern sie mit umgekehrtem Vorzeichen anfügt. Diese Wirkung kann man erzwingen,
wenn man die Eisenkerne der Drosselspulen hoch sättigt.
Die Spannungsverhältnisse für eine Entladungsstrecke mit einer Brenndauer von 900
. sind in Abb. 2 der Zeichnung erläutert. Die gestrichelte Kurve e° entspricht der sinusförmigen
Phasenspannung; 'die Kurve ei> ist die im Entladungskreis wirkende Wechselspannung,
wenn der Gleichrichter bedingungsgemäß arbeitet, d.h. für Belastungsströme größer
als Jkr- Die Kurve ei' zeigt die Anodenspannung,
die auftritt, wenn keine Drosselspulen vorgesehen sind. Es gelingt also, durch Anwendung von entsprechend bemessenen (gesättigten)
Drosselspulen die Harmonischen der Leerlaufgleichspannung nicht nur zu verringern
bzw. aufzuheben, sondern sie sogar mit entgegengesetztem Vorzeichen einzufügen.
In Abb. 3 der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke an einer zwölfphasigen Gleichrichterschaltung
mit zwei magnetisch getrennten Haupttransformatoren erläutert, deren ;'■ Primärwicklungen P' und P" ■— die eine in
. Stern, die andere in Dreieck — in Reihe geschaltet sind. Die Sternpunkte der beiden in
Gabelstern geschalteten Sekundärwicklungen sind miteinander verbunden und mögen an
den negativen Gleichstromleiter angeschlossen sein. Verwendet man ein mehranodiges Gefäß,
so werden die Anoden an die Klemmen 1 ... 12 der Sekundärwicklungen herangeführt, während
die Kathode mit dem zweiten Gleichstromleiter verbunden ist. Zwischen je zwei Klemmen
mit den Bezifferungenm und ti ist eine
wenigstens leicht gesättigte Drosselspule Dm, „
geschaltet. An Stelle von zwölf magnetisch miteinander nicht verketteten Drosselspulen
kann man auch die zwölf Wicklungen auf zwei dreiphasigen Kernen anordnen. Da die
Ausgleichsströme derjenigen Drosselspulen, die um 180 el. Grad gegeneinander versetzt
sind, z.B. die Drosselspulen D1, 2 und D1, 8, in
gleicher Weise wirken, kann die Hälfte der Drosselwicklungen in Fortfall kommen, so
daß nur noch die Hälfte des Polygonzuges Übrigbleibt. Man wird also beispielsweise die
Anordnung der sechs übrigbleibenden Drosselwicklungen so vornehmen, wie es in Abb. 4
dargestellt ist.
Vorteilhaft kann man den Erfindungsgedanken auch bei anderen Kaskadenschaltungen
anwenden, beispielsweise bei Schaltungen, bei denen die den Entladungsstrecken zugeordneten
Sekundärwicklungen auf sechs Schenkeln mit freiem magnetischem Rückschluß angeordnet
und die an das Drehstromnetz angeschlossenen primären Wicklungszüge gemäß Abb. S bzw. 6 auf die einzelnen Schenkel verteilt
sind. Der besseren Übersicht wegen sind dort die auf den sechs Schenkeln befindlichen
Sekundärwicklungen nicht dargestellt worden.
Es wird noch bemerkt, daß der Erfindungsgedanke nicht nur bei den betreffenden Gleich-
richterschaltungen, sondern auch bei den äquivalenten Wechselrichterschaltungen anwendbar
ist, wo bei Entlastung auf der Wechselstromseite ein Spannungsabfall auftritt. '
Claims (3)
110 Patentansprüche:
i. Anordnung zur weitgehenden Unterdrückung des Spannungsanstieges bzw.
-abfalles bei Entlastung in zwölfphasigen Gleich- bzw. Wechselrichteranlagen mit
mindestens je zwei mehrphasigen Haupttransformatoren, deren Primärwicklungen in Kaskade geschaltet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß sekundärseitig die in der Phase benachbarten Wicklungsenden
über gesättigte Drosselspulen in Polygonschaltung derart miteinander verbunden
sind, daß die in der Primärkaskade gesperrten höheren Harmonischen des Stromes
sich ausbilden können.
2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zwölf Drosselwicklungen
auf zwei mehrphasigen Kernen angeordnet sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils für um
18 o° in der Phase versetzte Ausgleichs ströme nur eine Drosselwicklung verwendet
ist (Abb. 4).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA69051D DE641100C (de) | 1933-03-23 | 1933-03-23 | Anordnung zur weitgehenden Unterdrueckung des Spannungsanstieges bzw. -abfalles bei Entlastung in zwoelfphasigen Gleich- bzw. Wechselrichteranlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA69051D DE641100C (de) | 1933-03-23 | 1933-03-23 | Anordnung zur weitgehenden Unterdrueckung des Spannungsanstieges bzw. -abfalles bei Entlastung in zwoelfphasigen Gleich- bzw. Wechselrichteranlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE641100C true DE641100C (de) | 1937-01-20 |
Family
ID=6944873
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA69051D Expired DE641100C (de) | 1933-03-23 | 1933-03-23 | Anordnung zur weitgehenden Unterdrueckung des Spannungsanstieges bzw. -abfalles bei Entlastung in zwoelfphasigen Gleich- bzw. Wechselrichteranlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE641100C (de) |
-
1933
- 1933-03-23 DE DEA69051D patent/DE641100C/de not_active Expired
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