DE373374C - Einrichtung zur Speisung von Gleichrichtern, die ueber Transformatoren in Reihe geschaltet sind - Google Patents
Einrichtung zur Speisung von Gleichrichtern, die ueber Transformatoren in Reihe geschaltet sindInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN
Al 11. APRIL 1923
Al 11. APRIL 1923
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- JVi 373374 KLASSE 21 d ^GRUPPE %£
(A 35808 VIII\2id*)
Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. in Baden, Schweiz.
Einrichtung zur Speisung von Gleichrichtern, die über Transformatoren
in Reihe geschaltet sind.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Juli 1921 ab.
Es ist bekannt, Gleichrichter, welche von besonderen Sekundärwicklungen ednes oder
mehrerer Transformatoren gespeist werden, derart hintereinander zu schalten, daß sich die
erzeugte Gleichstromspannung aus den Gleichstromspannungen der einzelnen Gleichrichter
zusammensetzt. Diese Reihenschaltung erfolgt in der Weise, daß die Kathode des von der ersten Sekundärwicklung gespeisten
Gleichrichters mit dem Neutralpunkt der zwei-
ten Sekundärwicklung, die Kathode des von der zweiten Sekundärwicklung gespeisten
Gleichrichters mit dem Neutralpunkt der dritten Sekundärwicklung usw. verbunden ist, so
daß schließlich die Kathode des letzten Gleichrichters mit dem + - Leiter des Gleichstromnetzes
und der Xeutralpunkt der ersten Sekundärwicklung mit dem Leiter des Gleichstromnetzes
verbunden ist. Die Sekundär-ίο wicklungen können auf dem gleichen Transformator
liegen und eine gemeinsame Primärwicklung besitzen. Die Aufteilung der gesamten Spannung auf die einzelnen Gleichrichter
hat den großen Vorteil, daß die Gefahr der Rückzündung sehr verkleinert wird, da sie
mit zunehmender Belastung und zunehmender Spannung des Gleichrichters wächst. Bezeichnet
E diejenige Spannung, bei der nach dem Stand der Technik sich ein Gleichrichter
ao ohne Gefahr des Eintritts von Rückzündungen noch bauen läßt, so wird durch die Reihenschaltung
ermöglicht, diese Spannung (für die Reihe) auf das mfache von E zu erhöhen.
wenn m die Zahl der in Reihe geschalteten gleichen Gleichrichter bedeutet.
Die Gefahr der Rückzündungen läßt sich aber noch weiter herabsetzen, wenn die
Schaltung nach dem Verfahren der Erfindung erfolgt, nach welchem gleichzeitig mit der
Reihenschaltung der Gleichrichter eine besondere magnetische Verkettung der in Reihe
liegenden Anodenstromkreise hergestellt wird. Bei der gleichen Sicherheit gestattet dieses
Verfahren eine weitere Herabsetzung eier au der Reihe liegenden Spannung.
Das Verfahren ist an Hand der Abb. 1 bis 4 näher erläutert.
Abb. ι gibt ein bekanntes Schaltbild wieder. Es bedeutet S1 die eine, S., die zweite Sekundärwicklung
eines Dreiphasentransformators, dessen Primärwicklung nicht gezeichnet ist. i, 2, 3 sind die Wicklungsphasen der Wicklung
S1,
l', 2', 3' sind die Wicklungsphasen der Wicklung S3,
01 der Neutralpunkt von S1,
02 der Neutralpunkt von S3,
G1 und G2 sind zwei Gleichrichter mit den
Anoden A1, A3, A3 bzw. A1, A.,\ Ax' und den
Kathoden K1 bzw. Jv2,
Ng ist das Gleichstromnetz. Der Gleichstrom des Netzes Kg tritt im
Punkt O1 in die Sekundärwicklung von S1 ein,
durchfließt den Gleichrichter G1 und darauf die Verbindungsleitung K1-O.,, tritt dann in die
Sekundärwicklung S., ein und durchfließt schließlich den Gleichrichter G2, um von der
Kathode K2 in den + - Leiter des Gleich-Stromnetzes
zu gelangen. Bei dieser Anordnung kann sich jedoch innerhalb jedes Gleichrichters
ein direkter Strom zwischen zwei Anoden, ein sogenannter Rückzündungstrom ausbilden, der für den Gleichrichter und das
Primärnetz einen Kurzschluß bedeutet. Der Verlauf eines solchen Stromes ist in Abb. 1
durch die stark ausgezogenen Pfeile angegeben. Die Möglichkeit der Ausbildung solcher
Kurzschlußströme ist durch die Reihenschaltung der beiden Gleichrichter zwar herabgesetzt,
aber imimerhin ist die Gefahr nicht ganz beseitigt, besonders wenn die Spannung
der einzelnen Gleichrichter aus Betriebsgründen möglichst hoch gewählt werden muß
und die Gleichrichter starken Überlastungen ausgesetzt sind.
Abb. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der neuen Einrichtung, bei welcher die Möglichkeit
der Rückzündung wesentlich verringert ist. Die Bedeutung der Buchstaben in Abb. 2
ist die gleiche wie in Abb. 1. Der L'nter- So
schied besteht lediglich in der Verwendung besonderer magnetischer Verkettungen der
hintereinander geschalteten Anodenstromkreise der beiden Gleichrichter. Diesem Zweck dienen die paarweise induktiv verketteten
Spulen α h, c d, e f, von denen 0, c
und c in die Anodenstromkreise des Gleichrichters G1, b, d und f in die Anodenstromkreise
des Gleichrichters G2 eingeschaltet sind. Diese magnetische Verkettung bedingt, daß
nur dann in einem Gleichrichter Strom fließen kann, wenn auch zugleich im anderen Gleichrichter
Strom fließt. Dies· gilt sowohl für den normalen Stromverlauf als auch für einen
etwa auftretenden Rückzündungstrom. Entsteht ein solcher in G1 etwa dadurch, daß ein
Quecksilbertröpfchen auf der Anode A3 anhaftet und diese zur Kathode macht, so kann
dort ein großer Rückzündungstrom nicht fließen, weil im Gleichrichter G2 die Anode
A2' nicht die Eigenschaft einer Kathode besitzt,
so (.laß der entsprechende Strom in G2
nicht zustande kommt. Der Rückzündungstrom in G1 müßte nämlich auch die Spulen a
und c in dem Sinne der eingezeichneten Pfeile durchfließen; er wird alber gedrosselt, wenn
nicht auch durch die Spulen b und d ein kompensierender Strom fließt. Dieser kommt
aber im Gleichrichter G2 aus den angegebenen
Gründen nicht zustande. no
Mit dieser beschriebenen Einrichtung läßt sich aber noch ein zweiter Vorteil verbinden.
In Abb. 3 ist wieder eine Reihenschaltung zweier Gleichrichter dargestellt: bei welcher
aber jede Sekundärwicklung des Haupttransforniators aus zwei an sich symmetrischen
Wicklungssystemen besteht, die gegeneinander um einen halben Phasenwinkel versetzt
sind und besondere Neutralpunkte O1, O1
bzw. O2, 0'., besitzen. Es ist nun bekannt, parallel arbeitende, phasenverschobene Wicklungsysteme
induktiv miteinander zu verket-
ten, um eine Überlappung der Anodenströme und/ damit eine günstigere Ausnutzung des
Gleichrichters zu erhalten. Im gezeichneten Falle dienen zu diesem Zweck die Spulen
a, b, c und d, von denen in bekannter Weise a
mit b und c mit d induktiv verkettet wird. Man kann bei der dargestellten Reihenschaltung
zweier Gleichrichter aber zweckmäßig auch die Spule α mit c und b mit d induktiv
ίο verketten und so die Ströme des einen Gleichrichters
durch die Ströme des anderen Gleichrichters· derart beeinflussen, daß sich die
Anodenströme überlappen.
Eine vollkommenere und vorteilhaftere Einrichtung dieser Art gibt aber das Ausfuhr
ungsbeispiel der Abb. 4 wieder. In dieser
sind wieder zwei Sekundärwicklungen S1, S2
eines oder zweier Transformatoren . (unter Fortlassung der Primärwicklungen) diargestellt.
Diese Wicklungen sind sechsphasig ausgebildet und gegeneinander um einen halben Phasenwinkel verstellt. Die Reihenschaltung
und die besondere magnetische Verkettung der Anodenstromkreise ist im übrigen in der durch Abb. 2 dargestellten Weise unter
Wahl gleichartiger Bezeichnungen der Wicklungsphasen und Anoden angegeben. Der
Unterschied gegenüber der Anordnung nach Abb. 2 liegt nun darin, daß hier nicht gleichphasige
Stromkreise magnetisch verkettet sind, sondern zwei Stromkreise, die in der Phasenreihe aufeinanderfolgen, also 1 mit 1',
2 mit 2' usAv. Die Überlappung der Ströme
wird aber auch durch die ohnehin gegebene unmittelbare Reihenschaltung der phasenverschobenen
Wickhingsysteme bedingt, so daß also der Effekt der Überlappung durch zwei
Reihenschaltungen gegeben ist, nämlich durch die unmittelbare Gleichrichterreihenschaltung
und durch die mittelbare, über die besonderen Verkettungstransformatoren ah,cd,ef. Außer- j
dem aber haben diese Verkettungstrans- j formatoren die Wirkung, daß ein Rückzün- j
dungstrom in einem Gleichrichter nicht auf- j
treten kann, wenn nicht auch im zweiten j Gleichrichter gleichzeitig die Bedingungen
für das Entstehen eines Rückzündungstromes gegeben sind. Auch hier läßt sich die Vermeidung
der Rüclczündung dadurch unterstützen, daß die Wicklungen S1 und S2 zwei
Transformatoren angehören, deren Primärwicklungen in Reihe geschaltet sind, so daß
der Kurzschluß des einen Gleichrichters keinen erheblichen Kurzschlußstrom ver-Ursachen
kann, solange der zweite Gleichriehter normal arbeitet. Bei der Anordnung
nach Abb. 4 gelangt man zu sechs Stromverkettungen, die in sechs Einphasentransformatoren
erfolgen können. Es ist aber auch möglich, einen einzigen Mehrphasentransformator
mit drei bewickelten Schenkeln zu, verwenden, wolbei auf jedem Schenkel
sich zwei Paar verkettete Spulen befinden, die jeweils zwei um i8o° gegeneinander phasenverschobenen
Stromkreisen angehören. Es ist auch vorteilhaft, diesem gemeinsamen
Verkettungstransformator einen vierten unbewickelten Kern zu geben, welcher die Abdrosselung
des Rüclizündungstromes durch leichtere Ausbildung des Drosselfeldes unterstützt.
Im normalen Netzbetrieb ist der Transformator nahezu feldfrei, weil sich die
verketteten Ströme ausreichend kompensieren. Falls sich aber in einem Gleichrichter
ein Rückzündungstrom bildet, besteht keine Kompensation der Amperewindungen auf
dem Transformator und das entstehende Feld hält den entstehenden Rückzündungstrom auf
einem unschädlichen Wert.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Speisung von Gleichrichtern, die über Transformatorwicklungen
in Reihe geschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verminderung der Rückzündiungsgefahr die in
Reihe liegenden Anodenstromkreise besonders magnetisch miteinander verkettet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, da- go
durch gekennzeichnet, daß die beiden . magnetisch verketteten Anodenstromkreise gleiche Phase halben.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
magnetisch verketteten Anodenstromkreise benachbarten Phasen angehören.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dlaß die den in Reihe
geschalteten Gleichrichtern zugeordneten ioo
Sekundär systeme selbst gleichartige, symmetrische Mehrphasensysteme sind, welche
jeweils gegeneinander um einen gewissen Phasenwinkel verstellt sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen gemeinsamen
Hilfstransformator für die magnetischen Verkettungen bei Dreiphasensystemen, von dessen Schenkeln mindestens drei bewickelt
sind.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA35808D DE373374C (de) | 1921-07-05 | 1921-07-05 | Einrichtung zur Speisung von Gleichrichtern, die ueber Transformatoren in Reihe geschaltet sind |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA35808D DE373374C (de) | 1921-07-05 | 1921-07-05 | Einrichtung zur Speisung von Gleichrichtern, die ueber Transformatoren in Reihe geschaltet sind |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE373374C true DE373374C (de) | 1923-04-11 |
Family
ID=6929265
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEA35808D Expired DE373374C (de) | 1921-07-05 | 1921-07-05 | Einrichtung zur Speisung von Gleichrichtern, die ueber Transformatoren in Reihe geschaltet sind |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE373374C (de) |
-
1921
- 1921-07-05 DE DEA35808D patent/DE373374C/de not_active Expired
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