DE640903C - Verfahren zur Herstellung von Zuendhoelzern mit wasserunempfindlicher Zuendmasse - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Zuendhoelzern mit wasserunempfindlicher ZuendmasseInfo
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- C06F—MATCHES; MANUFACTURE OF MATCHES
- C06F3/00—Chemical features in the manufacture of matches
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Description
Das gewöhnliche Sicherheitszündholz besitzt in Ländern mit feuchtem Klima keine
genügende Widerstandsfähigkeit gegen, die Einwirkung der feuchten Luft, Die Ursachen
hierfür liegen in folgendem:
Da die Zündköpfe meistens porös sind, kann die föuchte Luft auch in die inneren
Teile der Zündköpfe eindringen, so daß die ganze Zündmasse der Einwirkung der feuchten
-Luft ausgesetzt wird. Weil der größte Teil des Zündkopfes aus wasserlöslichen
Salzen besteht, werden diese durch die Einwirkung der Feuchtigkeit teilweise weggeführt.
Infolge der Eigenschaft des Bindemittels, beträchtliche Mengen von Feuchtigkeit aufnehmen zu können, verliert der
Zündkopf seine Festigkeit und springt beim Reiben an einer Reibfläche von dem
Zündholz ab.
Der Mangel an einem in Wasser unlöslichen Oxydationsmittel als Ersatz für das
gewöhnlich verwendete Chlorat hat zur Folge gehabt, daß Versuche mit wasserunempfindlichen
Zündmassen in der Regel nur darauf abzielten, ein wasserunlösliches Bindemittel zu finden. Die vielen in dieser Richtung
liegenden Vorschläge waren aber mit solchen Nachteilen verknüpft, daß die praktische Anwendung
ausblieb.
Man hat beispielsweise in die Zündmasse Leinöl oder Latex eingemischt. Diese Stoffe
machen· indessen die Zündmasse schwer entzündbar, weshalb höchstens nur 6 bis 7°/0
von diesen Stoffen mit Vorteil verwendet werden können, während eine bedeutend
größere Menge erforderlich ist, um das Chlorat in wirksamer Weise gegen Feuchtigkeit
schützen zu können. Es wird also keine nennenswerte Verbesserung erreicht, wohl aber eine wesentliche Verschlechterung, die
darin besteht, daß die eindringende Feuchtigkeit nur mit Schwierigkeit verdunsten kann.
Weiter ist die Verwendung gewisser leicht brennbarer Stoffe, in organischen Lösungsmitteln
gelöst, wie Nitrocellulose in Amylacetat und Harz in Spiritus, bekanntgeworden;
aber beim Zumischen der zur leichten Entzündung an einer Reibfläche erforderlichen Mengen von Chlorat oder
anderen Stoffen entsteht bei der Zündung eine heftige und kurzdauernde Verbrennung,
die das Fortleiten der Flamme zu dem brennbaren Teil erschwert.
Man hat auch ein Kondensationsprodukt verwendet, das durch Mischen der erforderliehen
Chemikalien mit Wasser, Phenol, Aldehyd und einem Katalysator zubereitet
wurde. Auf diese Weise erhält man zwar
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einen Zündkopf, der ein an sich wasserunlösliches Bindemittel enthält. Es entstehen
hierbei aber Schwierigkeiten dadurch, daß das Bindemittel aus der wäßrigen Emulsion
in körniger Form ausfällt und zwischen den Körnern Poren vorhanden sind, die den Eintritt
von Feuchtigkeit zulassen. Andererseits werden bei der Kondensation beträchtliche-
Mengen von Wasser gebildet, die in to. den Zündkopf mechanisch eingeschlossen werden
und sich nur sehr schwer entfernen lassen. Das gebildete Kondensationsprodukt ist ferner an sich unverbrennlich und kann
daher zu der Energieentwicklung bei der Verbrennung nicht beitragen, andererseits ist
für die Verdampfung des eingeschlossenen Wassers eine große Wärmemenge erforderlich.
Die Verbrennung muß daher bei einer niedrigen Temperatur geschehen, was zusammen
mit der erstickenden Einwirkung der Wasserdämpfe gewöhnlich zur Folge hat, daß sich die Flamme nicht entwickelt und daß
die Zündmasse nur glüht. Bezüglich der Herstellung besteht ferner der Übelstand, daß
das betreffende Bindemittel nur während sehr kurzer Zeit eine für das Tauchen geeignete
Konsistenz beibehält.
Alle diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß als Bindemittel
ein wasserunlösliches Kunstharz verwendet wird, das in organischen Lösungsmitteln
gelöst wird, während die Zündmasse mit dieser Lösung innig vermischt und nachträglich
in an sich bekannter Weise, z. B. in Gegenwart von Katalysatoren oder durch Erwärmen, gehärtet wird.
Durch dieses Verfahren wird vor allem erreicht, daß die einzelnen Chloratkörner der
Zündmasse durch Schichten aus Bindemittel allseitig eingeschlossen werden und da diese
Schichten des Bindemittels durch die Härtung für Feuchtigkeit praktisch vollkommen undurchdringlich
werden, sind die Chloratkörner gegen Feuchtigkeit vollkommen geschützt.
Ferner gestattet die große Härte des Bindemittels seine Verwendung in so großer Menge, z. B. 20 bis 30 °/0. ohne daß die Empfindlichkeit
ungünstig beeinflußt wird. Gleichzeitig ermöglicht die geringe Brennfähigkeit des Bindemittels einen hohen Gehalt an
Chlorat, ohne daß die Verbrennung der Zündmasse zu heftig wird, aber der brennbare
Stoff des Zündholzes (Holz, Pappe, Stearin usw.) sicher entzündet wird.
Unter den künstlichen Harzen eignet sich besonders als Ausgangsmaterial ein bei der
Herstellung von Phenol-Formaldehyd-Harzen auftretendes Zwischenprodukt, das gewöhnlich
als Resol bezeichnet wird. Ein zu dem betreffenden Zwecke geeignetes Produkt kann
beispielsweise in folgender Weise hergestellt werden: 100 Teile Phenol, 100 Teile einer
40prozentigen Formalinlösung und 5 Teile Ammoniak werden bis auf etwa ioo° C erhitzt,
bis eine kräftige Trübung von ausgefallenem
Resol entsteht. Man läßt diese Fällung absetzen, wonach sie leicht abtrennbar ist. Dieses Produkt ist wasserunlöslich,
löst sich aber leicht in Alkohol, Aceton und anderen gewöhnlichen Lösungsmitteln. Die
Zubereitung der Zündmasse kann entweder in der Weise ausgeführt werden, daß das Resol
zuerst in Alkohol aufgelöst wird, wonach die übrigen für die Zündmasse erforderlichen
Stoffe beigemischt werden. Das Resol kann aber auch zusammen mit einem oder mehreren
von den Sauerstoff nicht abgebenden Mitteln zermahlen werden, wonach die Mischung
mit Alkohol angefeuchtet wird und die übrigen Chemikalien beigemischt werden. Eine
auf diese Weise hergestellte Zündmasse kann die folgende Zusammensetzung haben:
Kaliumchlorat... 59 Teile Kaliumbichromat 1 - g
Braunstein 3 -
Schwefel 6 -
Glaspulver 6 -
Resol 25 - + Alkohol
17,5 Teile
100 Teile.
Die in dieser Weise hergestellte Zündmasse erstarrt nicht so rasch wie die unter Verwendung
eines nicht gelösten Kondensationsproduktes hergestellte Masse. Sie kann vielmehr
während einer ziemlich langen Zeit geschmeidig gehalten werden.
Die nach der angegebenen prozentuellen Zusammensetzung hergestellte Zündmasse
wird auf die Zündhölzer in derselben Weise wie eine gewöhnliche, nicht wasserunempfindliche
Reibmasse angebracht und wird nach dem Tauchen wie gewöhnlich getrocknet. Danach werden die Zündköpfe z. B.
durch Erwärmung bis auf 100 bis 1500 gehärtet.
Hierbei geht das Resol mehr oder weniger, je nach Dauer und Temperatur der Härtung, in das in gewöhnlichem Phenol-Formaldehyd-Harz
enthaltene Endprodukt Resit über, das in dem letzten Stadium unverbrennlich ist. Die Härtung kann außerdem
beschleunigt oder bei einer niedrigeren Temperatur ausgeführt werden, wenn beispielsweise
eine geringe Menge Hexamethylentetramin zugesetzt wird. Wegen der Erwärmung ist es vorteilhaft, die Zündhölzer
erst nach der Härtung zu paraffinieren, anstatt, wie sonst üblich, vor dem Tauchen, da
das Paraffin sonst schmilzt und wegfließt. Mit Rücksicht auf den Einfluß der Härtung iao
für die Brenngeschwindigkeit der Zündmasse kann man durch geeignete Anpassung der
Härtung die Brenngeschwindigkeit innerhalb weiter Grenzen verändern. Anstatt Resol
kann in dem Ausführungsbeispiel mit Vorteil auch härtbares Celluloseacetat verwendet werden.
,
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Zündhölzern mit wasserunempfindlicher ίο Zündmasse unter Verwendung eines wasserunlöslichen Kunstharzes als Bindemittel, das nachträglich z. B, in Gegenwart von Katalysatoren oder durch Erwärmen gehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstharz in organisehen Lösungsmitteln gelöst und die Zündmasse mit dieser Lösung innig vermischt wird.• .
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ■'. gekennzeichnet, daß als die Härtung beschleunigender Stoff Hexamethylentetramin verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündköpfe nach der Härtung mit. Paraffin überzogen werden.
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Cited By (1)
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1936
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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