CH171377A - Verfahren zur Herstellung von Zündhölzern mit wasserunempfindlicher Zündmasse. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zündhölzern mit wasserunempfindlicher Zündmasse.

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CH171377A
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      Verfahren    zur Herstellung von Zündhölzern mit     wasserunempfindlieher        Zfindmasse.       Das gewöhnliche Sicherheitszündholz be  sitzt in Ländern mit sehr feuchtem Klima  keine genügende     Wiederstandsfähigkeit    ge  gen die Einwirkung der feuchten Luft, und  die Ursachen dieses Verhältnisses sind unter  andern die folgenden: Da die     Zündköpfe     meistens porös sind, kann die feuchte Luft  auch in die innern Teile der     Zündköpfe    ein  dringen, und die ganze Zündmasse wird so  mit der     Einwirkung    der feuchten Luft aus  gesetzt. Weil der grösste Teil des Zünd  kopfes aus wasserlöslichen Salzen besteht,.

    werden diese durch die Einwirkung der  Feuchtigkeit teilweise weggeführt, und in  folge der Eigenschaft des Bindemittels, in  sich beträchtliche Mengen von Feuchtigkeit  aufnehmen zu können, verliert der Zündkopf  seine Festigkeit und springt bei Reiben an       einer    Reibfläche von dem Zündholz ab.  



  Der Mangel an einem in Wasser unlös  lichen Oxydationsmittel als Ersatz für das  gewöhnlich verwendete Chlorat hat zur Folge  gehabt, dass Experimente mit wasserunemp-         findlichen    Zündmassen in der Regel nur dar  auf ausgegangen sind, ein wasserunlösliches  Bindemittel zu finden. Viele Lösungen in  diesem Sinne wurden auch in Vorschlag ge  bracht, aber sie waren alle mit solchen  Nachteilen verknüpft, dass sie keine prak  tische Anwendung gefunden haben.  



       Dran    hat beispielsweise in die Zündmasse  Leinöl oder Latex eingemischt. Diese Stoffe  machen indessen die Zündmasse schwer ent  zündbar, weshalb höchstens nur 6 bis 7  von diesen Stoffen mit Vorteil verwendet  werden kann, während eine bedeutend  grössere Menge erforderlich ist, um das Chlo  rat in einer effektiven Weise gegen Feuch  tigkeit schützen zu können. Es wird also  keine nennenswerte Verbesserung erreicht,  wohl aber eine Verschlechterung, indem die  eindringende Feuchtigkeit nur mit Schwie  rigkeit verdunsten kann.  



  Weiter ist die Verwendung gewisser  leicht brennbarer Stoffe, in organischen  Lösungsmitteln gelöst, wie Nitrozellulose in           Amylacetat    und Harz in Spiritus, vor  geschlagen. worden, aber bei der Einmischung  von so grossen Mengen von Chlorat oder an  dern Stoffen, dass die Zündmasse an einer  Reibfläche leicht entzündet werden kann,  entsteht bei der Zündung eine heftige und  kurzdauernde Verbrennung, die das Fort  leiten der Flamme zu dem     brennbaren    Teil  erschwert.  



  Man hat auch die     Verwendung    eines Kon  densationsproduktes vorgeschlagen, wobei die       Zündmasse    durch Mischen von erforderlichen  Chemikalien mit Wasser, Phenol, Aldehyd  und     einem        Katalysätor    zubereitet wurde. In  dieser Weise erhält man zwar einen     Zünd-          kopf,    der wasserunempfindlich ist, aber an  derseits entstehen andere Schwierigkeiten aus  dem Grunde, dass die Zündmasse auch nach  dem Trocknen grosse Mengen von Wasser  enthält, die nicht entfernt werden können.

    Das gebildete Kondensationsprodukt ist wei  ter an sich     unverbrennlich    und kann daher  zu der Energieentwicklung bei der Ver  brennung nicht beitragen, anderseits ist für  die Verdampfung des eingeschlossenen Was  sers eine grosse Wärmemenge erforderlich.  Die Verbrennung muss daher bei einer niedri  gen Temperatur geschehen, was zusammen  mit der     erstickenden    Einwirkung der Wasser  dämpfe gewöhnlich zur Folge hat, dass sich  die Flamme nicht entwickelt und dass die       Zündmasse    nur glüht. Mit Rücksicht auf die       Fabrikation    tritt ferner der Übelstand hinzu,  dass das betreffende Bindemittel nur während  sehr kurzer Zeit eine für das Tunken ge  eignete Konsistenz beibehält.  



  Alle diese Nachteile werden gemäss vor  liegender Erfindung dadurch vermieden,     dass     ein in Wasser unlösliches, aber in einem or  ganischen Lösungsmittel lösliches und bei  der     Verdampfung    desselben erhärtendes  Bindemittel von geringer Brennbarkeit, bei  spielsweise ein künstliches Harz, wie     Resol     oder ein     Zellulosederivat,    wie     Cellit,    in einem  organischen     Löungsmittel    aufgelöst und mit  für die Zündmasse erforderlichen aktiven  Stoffen gemischt wird, wonach die so her-    gestellte Zündmasse als     Zündköpfe    auf Zünd  hölzer angebracht und dann getrocknet wird.  



  Durch die Verwendung eines in     gewissem     Masse brennbaren Bindemittels gemäss der  Erfindung wird erreicht, dass die Zündmasse  mit Flamme verbrennt, statt nur zu glühen,  und ferner ist die Empfindlichkeit bei dem  Anzünden besonders infolge der Härte des       Bindemittels    noch hinreichend auch bei der  Verwendung von einem so grossen Gehalt an  Bindemittel, wie 20 bis     30%,    was seiner  seits für die     eingebetteten        Chloratkörner     einen zuverlässigen Schutz gegen Feuchtig  keit herbeiführt.

   Da wiederum das Binde  mittel an sich mit geringer     Brenngeschwin-          digkeit    brennt, wird hierdurch die     Brenn-          geschwindigkeit    der Zündmasse ermässigt,  so dass der brennbare Stoff des Zündholzes  (Holz, Pappe, Stearin,     etc.)    sicher angezün  det werden kann.  



  Unter den künstlichen Harzen eignet sich  besonders als Ausgangsmaterial ein Zwi  schenprodukt in der Fabrikation von Bakelit,  gewöhnlich als     Resol    bezeichnet. Ein zu dem  betreffenden Zwecke geeignetes     Produkt     kann beispielsweise in folgender Weise her  gestellt werden: 100 Teile Phenol, 100 Teile  einer 40%igen     Formalinlösung    und 5 Teile  Ammoniak werden bis auf etwa<B>100'</B> C er  hitzt, bis eine     kräftige    Trübung von aus  gefallenem     Resol    entsteht. Diese Fällung  darf sich zu Boden setzen; wonach sie leicht       abtrennbar    ist.

   Dieses Produkt ist wasser  unlöslich, aber löst sich leicht in Alkohol,  Aceton und andern gewöhnlichen     Lösungs-          mitteln.    Die Zubereitung der Zündmasse  kann entweder in der Weise ausgeführt wer  den, dass das     Resol    zuerst in Alkohol auf  gelöst wird, wonach die übrigen in der     Zünd-          masse    eingehenden Stoffe eingemischt wer  den, oder das     Resol    kann auch zusammen mit  einem oder mehreren von den Sauerstoff  nicht     abgebenden    Mitteln zermahlt werden,  wonach die Mischung mit Alkohol angefeuch  tet wird und die übrigen Chemikalien ein  gemischt werden.

   Eine auf diese Weise her  gestellte Zündmasse kann die folgende Zu  sammensetzung haben:    
EMI0003.0001     
  
    Kaliumchlorat <SEP> 59 <SEP> Teile
<tb>  Kalittmbichromat <SEP> .1 <SEP> "
<tb>  Braunstein <SEP> 3 <SEP> "
<tb>  Schwefel <SEP> 6 <SEP> "
<tb>  Glaspulver <SEP> 6 <SEP> "
<tb>  Resol <SEP> <U>25 <SEP> "</U>_-f- <SEP> Alkohol <SEP> 17,"o <SEP> Teile
<tb>  100 <SEP> Teile       Die in dieser Weise hergestellte     Zünd-          masse    erstarrt nicht so rasch wie das gemäss  dem obigen bekannte Kondensationsprodukt,  sondern kann während einer ziemlich langen  Zeit bei einer geschmeidigen Konsistenz be  halten werden.  



  Die nach der genannten prozentuellen Zu  sammensetzung hergestellte Zündmasse kann  auf den Zündhölzern in derselben Weise sie  eine gewöhnliche, nicht wasserunempfind  liche Reibmasse angebracht und nach dem  Tunken wie gewöhnlich getrocknet werden.  Wenn eine besonders grosse Härte des Zünd  kopfes gewünscht ist, kann dies durch Här  tung erreicht werden, indem die Zündhölzer  bis auf     1()0    bis 150   C erhitzt werden. Hier  bei geht das     Resol    mehr oder weniger, in Ab  hängigkeit von der Zeit und Temperatur der  'Härtung, in das in gewöhnlichem Bakelit  vorliegende     Schlussprodukt        Resit    über, das in  dem letzten Stadium     unverbrennlich    ist.

   Die  Härtung kann ausserdem beschleunigt oder  bei einer niedrigeren Temperatur ausgeführt  werden, wenn eine geringe Quantität von bei  spielsweise     Hexamethylentetramin    zugesetzt  wird. Auf Grund der Heizung ist es vorteil  haft, die Zündhölzer erst nach der Härtung  zu     paraffinieren    anstatt vor dem Tunken, wie  sonst gebräuchlich ist, da das Paraffin sonst  schmilzt und wegfliesst. Weil durch die Här  tung die     Brenno@eschwindigkeit    der     Zünd-          masse    abgeändert wird. kann man durch ge  eignete Anpassung der Härtung die     Brenn-          rieschwindigkeit    innerhalb weiter Grenzen  variieren.

   Anstatt     Resol    können in dem       -gena        -("nannten        toder        Rezept        dergleichen        mit        Vorteil        Stoffe        verwendet        Cellit        ,Kantho        wer-          den.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Zünd hölzern mit wasserunempfindlicher Zünd- masse, dadurch gekennzeichnet, dass ein in Wasser unlösliches, aber in einem organischen Lösungsmittel lösliches und bei der Verdampfung desselben erhär tendes Bindemittel von geringer Brenn barkeit in einem organischen Lösungs mittel aufgelöst und mit für die Zünd- masse erforderlichen aktiven Stoffen gemischt wird, wonach die so hergestellte Zündmasse als Zündköpfe auf Zünd hölzern angebracht und dann getrocknet wird. II. Zündholz, hergestellt gemäss dem Ver fahren nach Patentanspruch I.
    1JNTERANSPRüCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass als Binde mittel ein härtbares Kunstharz verwen det wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass der Zündmasse ein die Härtung des Bindemittels beschleunigender Stoff beigemischt wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 und \3, dadurch ge kennzeichnet, dass der die Härtung des Bindemittels beschleunigende Stoff Hexa- methy lentetramin ist.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch ge kennzeichnet, dass die Zündhölzer nach der Härtung paraffiniert werden. 5. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet. dass als Binde mittel ein schwer brennbares Zellulose- derivat verwendet wird. 6. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeicb- net, dass das Zellulosederivat Cellit ist.
CH171377D 1932-11-28 1933-11-16 Verfahren zur Herstellung von Zündhölzern mit wasserunempfindlicher Zündmasse. CH171377A (de)

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