Verfahren zur Herstellung von Zündhölzern mit wasserunempfindlieher Zfindmasse. Das gewöhnliche Sicherheitszündholz be sitzt in Ländern mit sehr feuchtem Klima keine genügende Wiederstandsfähigkeit ge gen die Einwirkung der feuchten Luft, und die Ursachen dieses Verhältnisses sind unter andern die folgenden: Da die Zündköpfe meistens porös sind, kann die feuchte Luft auch in die innern Teile der Zündköpfe ein dringen, und die ganze Zündmasse wird so mit der Einwirkung der feuchten Luft aus gesetzt. Weil der grösste Teil des Zünd kopfes aus wasserlöslichen Salzen besteht,.
werden diese durch die Einwirkung der Feuchtigkeit teilweise weggeführt, und in folge der Eigenschaft des Bindemittels, in sich beträchtliche Mengen von Feuchtigkeit aufnehmen zu können, verliert der Zündkopf seine Festigkeit und springt bei Reiben an einer Reibfläche von dem Zündholz ab.
Der Mangel an einem in Wasser unlös lichen Oxydationsmittel als Ersatz für das gewöhnlich verwendete Chlorat hat zur Folge gehabt, dass Experimente mit wasserunemp- findlichen Zündmassen in der Regel nur dar auf ausgegangen sind, ein wasserunlösliches Bindemittel zu finden. Viele Lösungen in diesem Sinne wurden auch in Vorschlag ge bracht, aber sie waren alle mit solchen Nachteilen verknüpft, dass sie keine prak tische Anwendung gefunden haben.
Dran hat beispielsweise in die Zündmasse Leinöl oder Latex eingemischt. Diese Stoffe machen indessen die Zündmasse schwer ent zündbar, weshalb höchstens nur 6 bis 7 von diesen Stoffen mit Vorteil verwendet werden kann, während eine bedeutend grössere Menge erforderlich ist, um das Chlo rat in einer effektiven Weise gegen Feuch tigkeit schützen zu können. Es wird also keine nennenswerte Verbesserung erreicht, wohl aber eine Verschlechterung, indem die eindringende Feuchtigkeit nur mit Schwie rigkeit verdunsten kann.
Weiter ist die Verwendung gewisser leicht brennbarer Stoffe, in organischen Lösungsmitteln gelöst, wie Nitrozellulose in Amylacetat und Harz in Spiritus, vor geschlagen. worden, aber bei der Einmischung von so grossen Mengen von Chlorat oder an dern Stoffen, dass die Zündmasse an einer Reibfläche leicht entzündet werden kann, entsteht bei der Zündung eine heftige und kurzdauernde Verbrennung, die das Fort leiten der Flamme zu dem brennbaren Teil erschwert.
Man hat auch die Verwendung eines Kon densationsproduktes vorgeschlagen, wobei die Zündmasse durch Mischen von erforderlichen Chemikalien mit Wasser, Phenol, Aldehyd und einem Katalysätor zubereitet wurde. In dieser Weise erhält man zwar einen Zünd- kopf, der wasserunempfindlich ist, aber an derseits entstehen andere Schwierigkeiten aus dem Grunde, dass die Zündmasse auch nach dem Trocknen grosse Mengen von Wasser enthält, die nicht entfernt werden können.
Das gebildete Kondensationsprodukt ist wei ter an sich unverbrennlich und kann daher zu der Energieentwicklung bei der Ver brennung nicht beitragen, anderseits ist für die Verdampfung des eingeschlossenen Was sers eine grosse Wärmemenge erforderlich. Die Verbrennung muss daher bei einer niedri gen Temperatur geschehen, was zusammen mit der erstickenden Einwirkung der Wasser dämpfe gewöhnlich zur Folge hat, dass sich die Flamme nicht entwickelt und dass die Zündmasse nur glüht. Mit Rücksicht auf die Fabrikation tritt ferner der Übelstand hinzu, dass das betreffende Bindemittel nur während sehr kurzer Zeit eine für das Tunken ge eignete Konsistenz beibehält.
Alle diese Nachteile werden gemäss vor liegender Erfindung dadurch vermieden, dass ein in Wasser unlösliches, aber in einem or ganischen Lösungsmittel lösliches und bei der Verdampfung desselben erhärtendes Bindemittel von geringer Brennbarkeit, bei spielsweise ein künstliches Harz, wie Resol oder ein Zellulosederivat, wie Cellit, in einem organischen Löungsmittel aufgelöst und mit für die Zündmasse erforderlichen aktiven Stoffen gemischt wird, wonach die so her- gestellte Zündmasse als Zündköpfe auf Zünd hölzer angebracht und dann getrocknet wird.
Durch die Verwendung eines in gewissem Masse brennbaren Bindemittels gemäss der Erfindung wird erreicht, dass die Zündmasse mit Flamme verbrennt, statt nur zu glühen, und ferner ist die Empfindlichkeit bei dem Anzünden besonders infolge der Härte des Bindemittels noch hinreichend auch bei der Verwendung von einem so grossen Gehalt an Bindemittel, wie 20 bis 30%, was seiner seits für die eingebetteten Chloratkörner einen zuverlässigen Schutz gegen Feuchtig keit herbeiführt.
Da wiederum das Binde mittel an sich mit geringer Brenngeschwin- digkeit brennt, wird hierdurch die Brenn- geschwindigkeit der Zündmasse ermässigt, so dass der brennbare Stoff des Zündholzes (Holz, Pappe, Stearin, etc.) sicher angezün det werden kann.
Unter den künstlichen Harzen eignet sich besonders als Ausgangsmaterial ein Zwi schenprodukt in der Fabrikation von Bakelit, gewöhnlich als Resol bezeichnet. Ein zu dem betreffenden Zwecke geeignetes Produkt kann beispielsweise in folgender Weise her gestellt werden: 100 Teile Phenol, 100 Teile einer 40%igen Formalinlösung und 5 Teile Ammoniak werden bis auf etwa<B>100'</B> C er hitzt, bis eine kräftige Trübung von aus gefallenem Resol entsteht. Diese Fällung darf sich zu Boden setzen; wonach sie leicht abtrennbar ist.
Dieses Produkt ist wasser unlöslich, aber löst sich leicht in Alkohol, Aceton und andern gewöhnlichen Lösungs- mitteln. Die Zubereitung der Zündmasse kann entweder in der Weise ausgeführt wer den, dass das Resol zuerst in Alkohol auf gelöst wird, wonach die übrigen in der Zünd- masse eingehenden Stoffe eingemischt wer den, oder das Resol kann auch zusammen mit einem oder mehreren von den Sauerstoff nicht abgebenden Mitteln zermahlt werden, wonach die Mischung mit Alkohol angefeuch tet wird und die übrigen Chemikalien ein gemischt werden.
Eine auf diese Weise her gestellte Zündmasse kann die folgende Zu sammensetzung haben:
EMI0003.0001
Kaliumchlorat <SEP> 59 <SEP> Teile
<tb> Kalittmbichromat <SEP> .1 <SEP> "
<tb> Braunstein <SEP> 3 <SEP> "
<tb> Schwefel <SEP> 6 <SEP> "
<tb> Glaspulver <SEP> 6 <SEP> "
<tb> Resol <SEP> <U>25 <SEP> "</U>_-f- <SEP> Alkohol <SEP> 17,"o <SEP> Teile
<tb> 100 <SEP> Teile Die in dieser Weise hergestellte Zünd- masse erstarrt nicht so rasch wie das gemäss dem obigen bekannte Kondensationsprodukt, sondern kann während einer ziemlich langen Zeit bei einer geschmeidigen Konsistenz be halten werden.
Die nach der genannten prozentuellen Zu sammensetzung hergestellte Zündmasse kann auf den Zündhölzern in derselben Weise sie eine gewöhnliche, nicht wasserunempfind liche Reibmasse angebracht und nach dem Tunken wie gewöhnlich getrocknet werden. Wenn eine besonders grosse Härte des Zünd kopfes gewünscht ist, kann dies durch Här tung erreicht werden, indem die Zündhölzer bis auf 1()0 bis 150 C erhitzt werden. Hier bei geht das Resol mehr oder weniger, in Ab hängigkeit von der Zeit und Temperatur der 'Härtung, in das in gewöhnlichem Bakelit vorliegende Schlussprodukt Resit über, das in dem letzten Stadium unverbrennlich ist.
Die Härtung kann ausserdem beschleunigt oder bei einer niedrigeren Temperatur ausgeführt werden, wenn eine geringe Quantität von bei spielsweise Hexamethylentetramin zugesetzt wird. Auf Grund der Heizung ist es vorteil haft, die Zündhölzer erst nach der Härtung zu paraffinieren anstatt vor dem Tunken, wie sonst gebräuchlich ist, da das Paraffin sonst schmilzt und wegfliesst. Weil durch die Här tung die Brenno@eschwindigkeit der Zünd- masse abgeändert wird. kann man durch ge eignete Anpassung der Härtung die Brenn- rieschwindigkeit innerhalb weiter Grenzen variieren.
Anstatt Resol können in dem -gena -("nannten toder Rezept dergleichen mit Vorteil Stoffe verwendet Cellit ,Kantho wer- den.