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Elektrischer Fahrzeugantrieb Die Erfindung bezieht sich auf solche
elektrischen Fahrzeugantriebe mit zwei zur Erzielung verschiedener Geschwindigkeitsstufen
sowohl in Kaskadenschaltung als auch je als Einzelmotor verwendbaren Induktionsmotoren
von verschiedener Polzahl, bei denen gemäß Patent 6 i o oo3 der üb.ergang von einer
Geschwindigkeitsstufe auf eine andere ohne Unterbrechung der Leistungsübertragung
erfolgen kann. Nach dem Hauptpatent ist dies unter Verwendung eines gemeinscha,'tlichen
Anlaßwiderstandes für beide Motoren in der Weise erreicht, daß bei jedem Motor der
Anker sowohl durch den Anlaßwiderstand als auch unabhängig von diesem kurzschließbar
ist. Da hierbei der Anlaßwiderstand nach erfolgtem Kurzschluß des Ankers für die
Einschaltung einer anderen Geschwindigkeitsstufe in die Ausschaltstellung zurückgebracht
werden muß und daher, wenn möglichst schnell eine Unterbrechung der Kraftübertragung
erfolgen soll und zu diesem Zwecke die Motoren durch öffnen des Kurzschlußschalters
abgeschaltet werden, eine plötzliche Unterbrechung der Zugkraft erfolgt, so kann
leicht eine heftige, zu einer Zerstörung der Fahrzeugkupplung führende Stoßwirkung
auftreten. Diese Stoßwirkung ließe sich zwar vermeiden, indem man den Anlaßwiderstand
zunächst wieder in die Kurzschlußstellung zurückbringt, dann den Kurzschlußschalter
,öffnet und hierauf die Motoren mittels des Anlaßwiderstandes allmählich ausschaltet.
Hierbei würde sich aber mit Rücksicht auf die vorher erforderliche Einschaltbewegung
des Anlaßwiderstandes -ein unerwünschter Zeitverlust ergeben.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Fahrzeugantrieb der oben bezeichneten
Art, bei dem dieser Übelstand vermieden ist.
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Auf der Zeichnung ist durch ein Schaltbild ein für Schienenfahrzeuge
bestimmtes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert, bei dem ebenso wie im Hauptpatent
angenommen ist, , daß der Vordermotor durch einen Einphasenmotor gebildet wird,
der mit einem Hilfsläufer mit einer zugleich als Wechs@elstromkurzschlußwicklung
und als Gleichstromerregerwicklung wirkenden Wicklung versehen ist.
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Es bezeichnen -ebenso wie im Hauptpatent B, C, D den einphasig
gespeisten Vordermotor, E, F den Hintermotor, H, L die Leitungen,
über- die- der Vordermotor kurzgeschlossen werden kann, und M, P die Leitungen,
über die der Hintermotor kurzschließbar ist. Während nun-beim Gegenstande des Hauptpatents
nur im Ankerstromkreis des Hintermotors ein kurzschließbarer Regelwiderstand, nämlich
der
Anlaßwiderstand G, vorgesehen ist, ist gemäß der vorliegenden
Erfindung für den Ankerstromkreis--jedes Motors, B, C, D und E,
..F;
ein regelbarer Widerstand vorgesehen. I7er im Ankerstromkreis des Hintermotors
E,' @F@. liegende regelbare Widerstand wird durch einen Widerstandsregler G2 gebildet,
der mit beweglichen Elektroden versehen ist, die an einem Schieber Q sitzen. In
@entsprechender Weise wird der im Ankerstromkreis des Vordermotors B, C, D
liegende regelbare Widerstand durch einen Widerstandsregler G3 gebildet, der mit
beweglichen Elektroden versehen ist, die an einem SchieberS sitzen. Die beiden Schieber
Q und S sind durch einen in einem Lager T drehbaren zweiarmigen Hebel U derart zwangsläufig
verbunden, daß sich der eine Schieber in seiner tiefsten Stellung befindet, wenn
der andere seine höchste Lage einnimmt. Es sind also die zur Veränderung des elektrischen
Leitwiderstandes der Ankerstromkreise verstellbaren Teile Q und S der beiden Widerstandsregler
G2 und G3 im Betrieb gegenläufig verstellbar. Bei der tiefsten Stellung des Schiebers
Q oder S ist der zugehörige regelbare Widerstand kurzgeschlossen und bei der höchsten
Stellung ausgeschaltet.
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Wenn. die beiden Motoren in Kaskadenschaltung auf der tiefsten Geschwindigkeitsstufe
arbeiten, ist der Schalter 131 geschlossen, und es befindet sich, abweichend von
der Zeichnung, der Schieber Q in seiner tiefsten Stellung, so daß der Anker F des
Hintermotors durch den Anlaßwiderstand G2 kurzgeschlossen ist. Der Schalter L1-
ist geöffnet, und der Schieber S befindet sich in seiner höchsten Lage, so daß die
Leitung H, L durch den Schalter L1 und am Anlaßwiderstand G3 geöffnet ist.
Sollen auf dieser Geschwindigkeitsstufe zur Ausschaltung der Kraftübertragung die
Motoren abgeschaltet werden, so wird der Schieber Q allmählich, in seine höchste
Stellung gebracht. Hierbei gelangt zwar der Schieber S in seine tiefste Stellung,
bei der der Anlaßwiderstand G3 kurzgeschlossen ist; dies ist aber elektrisch ohne
Einfluß, da die Leitung 1Yl; L durch den Schalter L1 unterbrochen ist. Die
Abschaltung der Motoren kann also mittels des Anlaßwiderstandes G2 sofort ohne Zeitverlust
stoßfrei erfolgen.
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Wenn man von der niedrigsten Geschwindigkeitsstufe, bei der sich,
wie oben angegeben, der Schalter P1 in der Schließstellung befindet und der Anlaßwiderstand
G2 kurzgeschlossen ist, auf die nächsthöhere Geschwindigkeitsstufe übergehen will,
bei der der Vordermotor B, C, D als Einzelmotor ar-'"beitet, wird zunächst der Schalter
L1 geschlossen. Hierauf wird der Schieber S des Anlaßwiderstandes G3 allmählich
in seine tiefste Lage gebracht, bei der der Anlaßwiderstand G3 kurzgeschlossen ist.
Während der Verstellung des Schiebers S bewegt sich der Schieber Q nach oben. Hierbei
bleibt der Hintermotor E, F noch so lange an der Leistungsübertragung beteiligt,
bis bei der Beschleunigung des Fahrzeugs die synchrone Drehzahl der Kaskadenschaltung
erreicht ist. jetzt wird zweckmäßig durch öffnen des Schalters P1 der Hintermotor
E, F, wie im Hauptpatent beschrieben, abgeschaltet, damit bei der weiteren Beschleunigung
des Fahrzeugs eine unerwünschte Bremswirkung des Hintermotors E, F vermieden wird.
Sobald der Anlaßwiderstand G3 kurzgeschlossen ist, arbeitet der Vordermotor
B, C, D mit voller Leistung allein. Auch auf der zweiten Geschwindigkeitsstufe
kann jetzt die Kraftübertragung allmählich ausgeschaltet werden, indem der Schieber
S wieder in seine höchste Lage gebracht und damit der Vordermotor B, C,
D abgeschaltet wird.
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Auch der Übergang von der zweiten Geschwindigkeitsstufe auf die dritte,
bei der der Hintermotor E, F als Einzelmotor arbeitet, kann ohne Unterbrechung der
Leistungsübertragung erfolgen, wie nach dem Vorstehenden keiner näheren Erläuterung
mehr bedarf, und auch auf dieser Geschwindigkeitsstufe ist eine allmähliche Ausschaltung
der Kraftübertra2unz möglich.