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Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Fördermenge bei Schmierniittelpumpen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Fördermenge
bei Schmiermittelpumpen mit hin und her gehenden Kolben mit Hilfe von in Abhängigkeit
von der Belastung oder einer ihrer Folgeerscheinungen; z. B. der auftretenden Wärme,
sich verändernden Stellorganen o.,dgl. Sie besteht im wesentlichen ,darin, daß bei
einer mit Steuer- und Förderkolben arbeitenden Schmiermittelpumpe die Hubeinstellung
eines Kolbens, z. B. des Förderkolbens, über die von Hand erfolgte Grundeinstellung
hinaus selbsttätig, z. B. mittels auf einer sich verschiebenden Schrägfläche gleitender
Nokken, den jeweiligen Belastungsfällen entsprechend verändert wird.
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Es ist bekannt, die ausfließende Schmiermittelmenge, z. B. bei Tropfölern,
in Abhängigkeit von der Belastung an der Schmierstelle in der Weise zu verändern,
daß ein Absperrorgan, z. B. ein Ventil oder eine Nadel, und damit unmittelbar die
Ausflußöfinung des Ü1ers verstellt wird. ,Dies erfolgt meist auf thermostatischem
Wege, indem das Organ vom Ruhezustand, d. h. von geschlossener Stellung, bis zur
Höchstöffnung von den jeweiligen Belastungszuständen abhängig gemacht wird.
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Bei Gruppenschmiervorrichtungen mit hin und her gehenden Steuer- und
Förderkolben, die als Verteilerschmierpumpen an den verschiedenen Schmierstellen
angebracht sind und für die eine gemeinsame Arbeitspumpe vorgesehen ist, brauchen
die Förderkolben der einzelnen Schmierpumpen im allgemeinen keinen Hub zum Ansaugen
auszuführen, sondern lediglich Druckarbeit zu leisten.
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Durch die erfindungsgemäße Durchführung der selbsttätigen Regelung
derartiger Förderkolben über die von Hand vorgenommene Grundeinstellung hinaus ergibt
sich somit bei Schmiermittelpumpen solcher Art eine einfache und betriebssichere
Möglichkeit, unabhängig von der im wesentlichen gleichbleibenden Druckförderung
der Arbeitspumpe den Hub jedes einzelnen Förderkolbens den besonderen örtlichen
Bedingungen anzupassen und auf diese Weise die bei Gruppenschmieranlagen unerläßliche
genaue Regelmöglichkeit der einzelnen Schmierstellen ohne Rücksicht auf .die Erfordernisse
an anderen Stellen zu erreichen.
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Die Verschiebung der die Hubnocken tragenden und somit die Hubeinstellung
beeinflussenden Schrägfläche wird zweckmäßig durch einen auf Wärmezustandsänderungen
ansprechenden Wärmefühler, z. B. ein Flüssigkeitsgestänge, bewirkt-. Als Wärmefühler
kann sinngemäß auch jede andere geeignete Vorrichtung Verwendung finden, beispielsweise
eine elektrische Anzeigevorrichtung, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines
Bimetalls o. dgl.
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Im allgemeinen genügt es, die Verschiebung der Schrägfläche nur in
einer Richtung unmittelbar durch die Belastungsänderung vorzunehmen, während die
Bewegung in der Gegenrichtung .durch Federwirkung erreicht wird. Auf :diese Weise
ergibt sich eine einwandfreie, jeder Belastungsänderung folgende
selbsttätige
Regelung des Hubes des Förderkolbens über die normale Hubeinstellung hinaus, ohne
daß hierzu irgendwelche Handgriffe oder Überwachungen seitens der Bedienungsperson
notwendig sind.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfig'e-dungsgegenstand in beispielsweiser
Ausfün=; rungsform bei einer aus einer Zentralpumpe-und angeschlossener Verteilereinrichtung
bestehenden Schmierpumpe, und zwar zeigt Abb. i die Verteilereinrichtung im Schnitt
und Abb.2 die Gesamtanordnung an einem Walzwerkslager im Schema.
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In .den Darstellungen ist i das Gehäuse der Verteilereinrichtung,
in welchem sich die Bohrungen 2 und 3 für den Steuerkolben bzw. den Förderkolben
5 befinden. Die Zuleitung des Schmiermittels erfolgt über die beiden Kanäle 6 und
7, die im allgemeinen parallel zueinander geschaltet sind und als Druckleitungen
von der nicht gezeichneten, aveckmäBig doppelt wirkenden zentralen Arbeitspumpe
herkommen, die ihrerseits das Schmiermittel aus dem Vorratsbehälter ansaugt. Die
Bohrungen 2 und 3 sind untereinander durch kurze Kanäle 8 und g verbunden. Im Steuerkolben
q. sind Ringnuten io und i l angebracht, die je nach .der Lage des Steuerkolbens
die Verbindung mit den zu den eigentlichen Schmierstellen führenden Leitungen 12
und 13 herstellen.
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Während der Hub des Steuerkolbens q. im allgemeinen konstant gehalten
wird, ist für den Hub des Förderkolbens 5 eine Regelung vorgesehen. Die Grundeinstellung
des Hubes erfolgt von Hand aus ,durch die mit Bedienungsgriff 14 - versehene Spindel
15, deren Nase 16 die Bewegung des Kolbens 5 -in Richtung nach oben -begrenzt. Ein
weiterer Anschlag für die Abwärtsbewegung wird' durch den Nocken 17 gebildet, der
in einet= Bährung 18 des Gehäuses i verschiebbar ist-- wld auf
einem mit einer
Schrägfläche ig versehenen Kolbenkörper 2o aufsitzt. Dieser gleitet seinerseits
in einer Bohrung 2i, die nach außen hin durch die Kappe 22 verschlossen ist. Zwischen
Kolbenkörper 2o und Verschlußkappe 22 ist eine Zylinderfeder 23 gelagert. Das entgegengesetzte
Ende der Bohrung 2i steht durch eine Rohrleitung 2¢ mit einer im Lager 25 angebrachten
Bohrung 26 in Verbindung. In der Bohrung ist ein auf Wärmeänderungen 'ansprechender
Stoff, beispielsweise ein Ouecksilberfaden 27, gelagert, dessen Bewegung zweckmäßig
über ein Flüssigkeitsgestänge in der Leitung 24 auf den Kolbenkörper 20 übertragen
wird.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Bei der Hinundherbewegung
des Arbeitskolbens der nicht gezeichneten doppelt wirkenden Zentralpumpe wird das
Schmiermittel abwechselnd in die Leitungen 6 und 7 und damit in die Verteilervorrichtung
i gedrückt. -Bei der in Abb. i dargestellten Lage der Pumpenteile befindet sich
die Bohrung :2 unter :'dem Druck des durch die Leitung 6 einströmenden Schmiermittels,
das durch den Ka-' nal 8 in die Bohrung 3 gelangt und hierbei den Förderkolben 5
nach unten bewegt. Die auf der entgegengesetzten Kolbenseite befindliche Schmiermittelmenge
wird infolgedessen über den Kanal 9 um die Ringnut i i des Steuerkolbens q. herum
in die Leitung 13 gedrückt und der Verbrauchsstelle zugeführt. Bei der inzwischen
in umgekehrter Richtung erfolgten Bewegung der Arbeitspumpe wird das Schmiermittel
.durch die Leitung 7 in die Bohrung .2 gepreßt, der Steuerkolben q. verschiebt sich
nach oben und gibt die Verbindung nach dem Kanal 9 frei, so daß das Schmiermittel
nunmehr den Förderkolben 5 in der Bohrung 3 aus der unteren Endlage in die gezeichnete
Stellung bewegt. Hierbei wird das im oberen Teil der Bohrung 3 befindliche Schmiermittel
über den Kanal 8 und die Ringnut io durch die Leitung 12 zur angeschlossenen Verbrauchsstelle
gefördert.
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Der Hub des Förderkolbens 5 wird mittels des Handrades 1.4 auf eine
durch Erfahrungswerte festgelegte Mittelgröße eingestellt. Falls nun infolge Ansteigens
der Belastung des Lagers 25 der Schmiermittelbedarf wächst, so wird eine zusätzliche
selbsttätige Regelung der Fördermenge durch die hierbei auftretende Wärmesteigerung
erreicht. Dies erfolgt dadurch, daß der sich ausdehnende Quecksilberfaden 27 über
das in der Leitung 24 befindliche Flüssigkeitsgestänge eine Verschiebung des Kolbenkörpers
2o nach links entgegen der Wirkung der Feder 23 hervorruft, so daß der Nocken 17,
entsprechend dem Maß .der seitlichen Verschiebung der Schrägfläche ig, unter dem
Druck durch den Kolben 5 und infolge seines Gewichtes in der Bohrung z8 nach unten
sinkt. Infolgedessen vergrößert sich der Weg des Förderkolbens 5 und damit die von
diesem nach der Verbrauchsstelle gedrückte Schmiermittelmenge. Fällt die Belastung
des Lagers, so zieht sich der Quecksilberfaden 27 zusammen, die Feder 23 bewegt
den Kolbenkörper 2o nach rechts, und,der Nocken 17 wird, auf der Schrägfläche i9
gleitend, von dieser angehoben. Der Hub des Förderkolbens 5 wird dementsprechend
kleiner.
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Da die Veränderung des Ouecksilberfadens 27 jeweils unmittelbar in
Abhängigkeit von dem wechselnden Belastungszustand erfolgt, ergibt sich auch für
die geförderte Schmiermittelmenge eine direkte Abhängigkeit von der jeweiligen Belastung.
An Stelle eines
Wärmefühlers o. dgl. kann sinngemäß auch eine unmittelbar
auf Belastungszustände ansprechende Vorrichtung vorgesehen sein, deren Einstellung
auf den Hubnocken 17 übertragen wird.