DE638064C - Verfahren zur Herstellung von wasserfesten Schmirgelpapieren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserfesten SchmirgelpapierenInfo
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- B24—GRINDING; POLISHING
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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- C08L61/04—Condensation polymers of aldehydes or ketones with phenols only
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
10. NOVEMBER 1936
10. NOVEMBER 1936
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 39brGRUPPE22
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*)
Verfahren zur Herstellung von wasserfesten Schmirgelpapieren
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Oktober 1930 ab
Es sind Schmirgelpapiere bekannt, die dadurch hergestellt werden, daß auf Leinwand
oder Papier mittels eines wasserabstoßenden Bindemittels, vorzugsweise eines mit Öl bzw.
Siccativ versetzten Natur- oder Kunstharzes, das Schleifmittel in mehr oder minder feiner
Verteilung befestigt wird. Auch hat man bereits die Verwendung von Phthalsäure-Glycerin-Harzen
mit Zusatz von Weichmachungsmitteln, wie z. B. Diallylphthalat, oder Naturharz
zur Herstellung von Schleifwerkzeugen, wie z. B. Schleifpapier, und. die Verwendung
derselben Harze, die mit Ölsäure plastifiziert worden sind, zur Herstellung von Reibungskörpern
vorgeschlagen. Ferner hat man härtbare Mischester aus mehrwertigen Alkoholen mit Fettsäuren und mehrbasischen Carbonsäuren
als Bindemittel zur Herstellung von Schleifscheiben vorgeschlagen.
Es wurde nun gefunden, daß man zu besonders guten Schmirgelpapieren gelangt, wenn
man als Bindemittel solche härtbare Mischester von mehrwertigen Alkoholen verwendet,
bei denen die Hydroxylgruppen teilweise mit
25' einer mindestens 10 C-Atome enthaltenden
Fettsäure und teilweise mit mehrbasischen Carbonsäuren oder synthetischen Harzsäuren,
die sich von Phenolaldehydharzen ableiten, verestert sind.
Diese Bindemittel können in Lösung mittels organischer Lösungsmittel oder auch in
wäßriger Suspension verwendet werden. Da sie sich gegenüber den bisher verwendeten
Klebstoffen durch eine ganz besondere Klebkraft auszeichnen, erhält man Schmirgelpapiere
mit besonders guter Schleif wirkung bei geringer Abnutzung. Auch kann man mit
diesen Bindemitteln, da sie Papier wasserunempfmdHch machen, in einem Arbeitsgang
wasserfeste Schmirgelpapiere herstellen. Den Bindemitteln braucht man keine besonderen
Zusatzmittel, wie öl, Kautschuk usw., zuzusetzen, die dem Schleifpapier erst die notwendige
Festigkeit und Elastizität verleihen sollen. Die Schmirgelpapiere sind auch bei
Verwendung von dünnem Papier und grober Körnung sehr knitterfest.
An Stelle von Papieren kann mit gleichem Vorteil Leinen oder Papier mit Leinenfaden
u. dgl. m. benutzt werden. Als Schleifmassen kommen sowohl natürliche (Quarze, Sandstein,
Bimsstein, Schmirgel) als auch künstliche (SiC, Elektrokorund usw.) in jeder Körngröße in Betracht.
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Georg Kränzlein in Frankfurt a. M.-Höchst und Dr. Richard Karl Müller in Bad Söden.
I lit Hilfe dieser neuen Bindemittel hergestellte
Schleifpapiere zeichnen sich durch eine besonders große Schmiegsamkeit, Haltbarkeit
und geringe Abnutzung aus. ί Die Herstellung dieser Schmirgelpapiere
geschieht in üblicher Weise. Die Papiere werden dann gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur
mit und ohne Druck nachgehärtet. Es kann vorteilhaft sein, Schmirgelpapiere ο nach dem Aufbringen des Bindemittels und
der Streuung der Streifen durch eine gegebenenfalls erwärmte Walze laufen zu lassen,
wodurch die Körnung fest in das Bindemittel hineingedrückt wird.
Die Klebschicht kann dadurch aufgebracht werden, daß der Streifen durch ein Bad gezogen
wird bzw. daß der Streifen auf dem laufenden Band einseitig oder doppelseitig
mit Klebmasse bestrichen wird. Auch kann ■o das Bindemittel nach Art der Holzimprägnierung
unter Vakuum und Druck in den Papierstreifen eingebracht werden.
Infolge der außerordentlich großen Elastizität, die die Schmirgelpapiere nach vorstehenden
Verfahren aufweisen, ist es möglich, die Streuung huf beiden Seiten aufzubringen.
Ein weiterer Vorteil der nach vorliegendem Verfahren hergestellten Schmirgelpapiere beso
steht darin, daß das sonst übliche Nachleimen hier vollständig \vcgfallen kann, was
ebenfalls auf der sehr großen Klebkraft des Bindemittels beruht.
ι. Glycerinmischester aus Leinölsäure und Phthalsäure wird mit der doppelten Menge
Aceton verdünnt und einseitig auf den Papierstreifen aufgebracht. Nach dem Durchziehen
durch eine Abschabevorrichtung wird Siliciumcarbid aufgestreut und mittels einer Wälze
geglättet. Die nicht mit Siliciumcarbid bestreute Seite kann mit einer 1 öprozentigen
Lösung des gleichen Bindemittels in Aceton bestrichen werden. Die Erhärtung erfolgt
durch 4 stündiges Trocknen bei ioo° unter nachfolgender 5 stündiger Trocknung bei 130°
oder durch iostündiges Erhitzen auf» ioo°.
2. Ein Glycerinmischester, erhalten durch Verestern in !bekannter Weise von 1 Teil Glycerin
und ι Teil Rizinusöl fettsäure und 2 Teilen einer synthetischen Harzsäure, erhalten
durch Umsetzung eines Anfangskondensationsproduktes von Phenolformaldehyd mit Chloressigsäure,
wird mit der doppelten Menge Methylcyclohexanoii verdünnt. Die Lösung
wird auf eine Seite eines Papierstreifens aufgestrichen. Das so behandelte Papier wird
mit Siliciumcarbidkörnern bestreut und in einem Trockenofen zwecks Entfernung des
Lösungsmittels getrocknet. Hieraxif wird die·
Schicht · mit einer verdünnten Lösung, bestehend aus ι Teil vorgenannten Harzes, gelöst
in der dreifachen Menge Xylol, nachgeleimt und 10 Stunden bei ioo° und 3 Stunden
bei 1400 nachgetrocknet.
3. Ein Teil eines Harzes, bestehend ausgleichen
Teilen einer Mischung der Kunstharze, wie sie in Beispiel 1 und 2 verwendet werden,
wird in 1 Teil Aceton und 1 Teil Methylcyclohexanon gelöst. Diese Lösung wird durch
Bestreichen auf den Papierstreifen aufgebracht. Es wird Korund aufgestreut und das
Papier über eine Heizplatte gezogen, wobei das Lösungsmittel verdunstet und der Korund
mit der warmen und noch weichen Leimschicht fest verankert wird. Bei grober Körnung
des Schmirgels wird zweckmäßig mit einer verdünnteren Lösung des obigen Bindemittels
durch Bestreichen nachgeleimt und hierauf das Ganze im Trockenhang über Nacht
bei ioo° getrocknet. Bei sehr feinem Kor.undpulver kann das Nachleimen wegfallen.
4. 120 Gewichtsteile des Mischesters aus
ι Mol Triäthanolamin einerseits, 1 Mol Ölsäure
und einer solchen Menge einer synthetischen Harzsäure (hergestellt aus einem
Kondensationsprodukt von Phenol und Formaldehyd [Resol] durch Umsetzung mit Chloressigsäure),
die zur Veresterung von zwei Hydroxylgruppen nötig isf, anderseits werden gemischt mit 40 Gewichtsteilen des aus
äquivalenten Mengen Phthalsäureanhydrid und Glykol erhaltenen Esters. Dieses Harz
wird in der doppelten Menge Cyclohexanon gelöst und auf einem Papierstreifen aufgestrichen.
Dann wird Schmirgelpulver aufgestreut. Die weitere Aufarbeitung geschieht wie im Beispiel 3.
5. Aus 2 Mol Glycerin, 1 Mol Phthalsäureanhydrid, 2 Mol der in vorhergehendem Beispiel
genannten synthetischen ■. Harzsäure, ι Mol Rizinusölsäure und r Mol Leinölsäure
wird in bekannter Weise, d. h. durch Mischen der Komponenten und durch Erwärmen zweckmäßig in Gegenwart eines Lösungsmittels,
auf etwa 140 bis 1500 bis zur annähernden
Neutralität (Säurezahl etwa 10 bis 20) ein Mischester hergestellt. Dieser wird
mit der doppelten Menge Lackbenzin ver- no dünnt und auf Leinenpapier mit Hilfe einer
Streichmaschine aufgebracht. Es werden nun Granatkörner aufgestreut und durch Schütteln
die nicht verklebten Körner entfernt. Die weitere Aufarbeitung des Leinenpapiers geschieht
wie in Beispiel 3.
6. Ein Mischester aus 1 Mol Pentaerythrit, ι Mol Bernsteinsäure, 1 Mol einer durch Einwirkung
von Formaldehyd auf Kresoxyessigsäure erhaltenen Harzsäure und 1 Mol Stearinsäure
wird in der doppelten Menge Xylol gelöst und auf dünnes Leinen durch Aufspritzen
Claims (2)
- gleichmäßig aufgetragen. Korundkörner werden in üblicher Weise aufgestreut, worauf in einem Trockenofen mit planen Heizplatten ι Stunde bei ioo" getrocknet wird. Das S Nachleimen erfolgt ebenfalls durch Aufspritzen; die dazu benutzte Lösung verdünnt man aber nochmals mit der gleichen Gewichtsmenge Xylol. Das Nachtrocknen erfolgt im Trockenofen über Nacht bei ioo°.
7. Der aus 1 Mol Diglycerid(CH2OH-CHOH-CH2-O-CHo-CHOH-CH2OH),ι Mol Ätherdiglykolsäure
(COOh-CH2-O-CH2-COOH)bzw. deren Anhydrid, 1 Mol der in vorstehendem Beispiel genannten Harzsäure und 1 Mol Holzölsäure erhaltene Mischester wird in der doppelten Menge Äthylacetat gelöst. Mit dieser Lösung werden die Papierstreifen getränkt und auf der Unterseite durch eine Abslrcichvorrichtung der Überschuß, der nicht in das Papier eingedrungen ist, entfernt. Nach Verdunsten des Lösungsmittels an der Luft werden Siliciumcarbidkörner aufgestreut und durch Erllitzen im Trockenschrank, wobei die Harzschicht erweicht, die Körner fest mit der Unterlage verklebt. Das Nachleimen erfolgt in der üblichen Weise, ebenso das Nachrrocknen.8. Man löst den aus 1 Mol Glycerin, 2 Mol Leinölsäure und r Mol einer synthetischen Harzcarbonsäure (erhalten durch Umsetzung eines Anfangskondensationsproduktes von Phenol formaldehyd und Chloressigsäure) erhältlichen Mischester in der gleichen Gewichtsmenge Toluol xind trägt die erhaltene Lösung einseitig auf eine Papierbahn auf.Nachdem die Lösung in das Papier eingedrungen und das Lösungsmittel verdunstet ist, streut man Korundkörncr auf, entfernt den Überschuß an Korundkörnern und läßt die Körnung weiter einsinken, z. B. durch Erwärmen. Dann trägt man beispielsweise mittels einer Spritzpistole eine Lösung des erwähnten Esters in Toluol (1 Teil Ester, 4 Teile Toluol) auf. Darauf erwärmt man das in der angegebenen Weise präparierte Papier S Stunden auf ioo0 und weitere 4 Stunden auf 135°. Man erhält ein vorzügliches Schleifpapier.9. 100 Gewichtsteile eines Produktes, das durch Kondensation von 92 Gewichtsteilen Glycerin mit 290 Gewichtsteilen Leinöl unter nachfolgender Veresterung mit 175 Gewichtsteilen. Phthalsäureanhydrid erhalten wurde, werden in bekannter Weise mit 100 Teilen Wasser emulgiert. Die so erhaltene soprozentige Paste wird nun auf eine Papierbahn einseitig aufgetragen und mit Siliciumcarbidkörnern bestreut. Beim Trocknen im Trockenschrank bei 80 bis ioo0 ziehen die Körner in das Harz, welches einen homogenen Film bildet, ein. Durch die gleichzeitige Erhärtung des Films werden die Siliciumcarbidkörner fest verankert. Es empfiehlt sich, eine Nachleimung mit der gleichen Paste, die aber mit der gleichen Menge Wasser mit 25prozentigem Harzgehalt verdünnt wurde. Nach dem Trocknen bei ioo0 (5 Stunden) wird bei 1300 3 .Stunden nachgehärtet. Man erhält ein Schleifpapier mit großer Abreibfestigkeit bei sehr guter Elastizität.10. Ein Glycerinmischester, hergestellt durch Veresterung von 2 Mol Glycerin mit 2Y2 Mol Phthalsäureanhydrid und 1 Mol einer durch Oxydation von Paraffin erhaltenen, synthetischen Fettsäure, wird mit der gleichen Menge Toluol \^erdünnt und auf Papier auf gestrichen. Nach Verdünnen des Lösungsmittels wird. Siliciumcarbidpulver in üblicher Weise aufgestreut; alsdann wird im Trockenofen mit planen Heizplatten getrocknet, wobei die Siliciumcarbidkörner einsinken. Hierauf wird mit einer 3oprozentigen Lösung des gleichen Bindemittels nachgeleimt und im Trockenschrank über Nacht bei 120 bis 140° nochmals gehärtet.Ρλτ εν τ λ ν sp rü cη ε:ι. Verfahren zur Herstellung von wasserfesten Schmirgelpapieren, dadurch gekennzeichnet, daß man als Bindemittel solche härtbaren Mischester von mehrwertigen Alkoholen verwendet, bei denen die Hydroxylgruppen teilweise mit einer mindestens 10 Kohlenstoffatome enthaltenden Fettsäure und teilweise mit mehrbasischen Carbonsäuren oder synthetischen Harzsäuren, die sich von Phenolaldehydharzen ableiten, verestert sind. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Bindemittel auf beide Seiten des Papierstreifens aufstreicht und dann die Schleifkörner auf einer oder auf beiden Seiten anbringt. no
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE638064T | 1930-10-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE638064C true DE638064C (de) | 1936-11-10 |
Family
ID=6579665
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930638064D Expired DE638064C (de) | 1930-10-19 | 1930-10-19 | Verfahren zur Herstellung von wasserfesten Schmirgelpapieren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE638064C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE977725C (de) * | 1941-03-02 | 1969-04-24 | Minnesota Mining & Mfg | Schleifkoerper |
CN117325090A (zh) * | 2023-11-22 | 2024-01-02 | 东莞金太阳研磨股份有限公司 | 一种高强度堆积磨料砂布的制备工艺和应用 |
-
1930
- 1930-10-19 DE DE1930638064D patent/DE638064C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE977725C (de) * | 1941-03-02 | 1969-04-24 | Minnesota Mining & Mfg | Schleifkoerper |
CN117325090A (zh) * | 2023-11-22 | 2024-01-02 | 东莞金太阳研磨股份有限公司 | 一种高强度堆积磨料砂布的制备工艺和应用 |
CN117325090B (zh) * | 2023-11-22 | 2024-04-30 | 东莞金太阳研磨股份有限公司 | 一种高强度堆积磨料砂布的制备工艺和应用 |
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