DE638003C - Verfahren zur Herstellung von Vinylestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von VinylesternInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM
7. NOVEMBER 1936
7. NOVEMBER 1936
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*)
Verfahren zur Herstellung von Vinylestern
Zusatz zum Zusatzpatent 637
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. März 1935 ab
Das Hauptpatent hat angefangen am 14.. November 1930.
Gegenstand des Patents 637 257 ist ein Verfahren zur Herstellung von Vinylestern
durch Einwirkung von Acetylen auf Carbonsäuren in Gegenwart von Quecksilberverbindüngen
und Borfluorid-Essigsäure, gegebenenfalls unter Zusatz von Flußsäure.
Bei der Weiterentwicklung dieser Arbeitsweise wurde nun gefunden, daß sich bei Verwendung
von Quecksilberverbindungen zusammen mit Borfluorid-Essigsäure, gegebenenfalls
unter Zusatz von Flußsäure, die Halbester von Dicarbonsäuren in glatter Weise mit Acetylen zur Reaktion bringen
lassen, so daß die Vinylester dieser Halb'ester von Dicarbonsäuren erhalten werden können.
Dieses Ergebnis ist sehr überraschend, weil Dicarbonsäuren nicht in gleicher Weise wie
Monocarbonsäuren in Gegenwart von Quecksilberverbindungen und Borfluor id-Essig-
ao säuren mit Flußsäure durch Acetylen zur Reaktion gebracht werden können, und weil,
wie bekannt ist, die Halbester von Dicarbonsäuren sich außerordentlich leicht zu ihren
neutralen Estern und freien Säuren umestern, ein Vorgang, dessen beschleunigter Ablauf
in Gegenwart von Borfluorid noch hätte erwartet Aver den müssen.
Die Vinylester der Halbester von Dicarbonsäuren lassen sich auch herstellen, wenn man
an Stelle von Borfluorid-Essigsäure Borfluorid verwendet, gegebenenfalls auch ohne
Zusatz von Fluorwasserstoff. Die durch Einwirkung von Acet3'len auf Alkylhalbester
von Dicarbonsäuren nach dem oben beschriebenen Verfahren erhaltenen Alkylvinylester
führen zu neuen, bisher nicht bekannten neutralen, eine Vinylgruppe tragenden Mischestern.
Diese Körper lassen sich leicht zu Produkten polymerisieren, die ganz neuartige,
überraschend gute Eigenschaften hinsichtlich der Löslichkeit, Beständigkeit, Festigkeit
usw. zeigen.
i. Zu 100 Teilen Oxalsäuremonoäthylester
fügt man 1 Teil Quecksilberoxyd und 1 Teil einer Lösung, die 16 Teile Borfluorid-Essigsäure
in Eisessig enthält, und leitet unter starkem Rühren bei etwa 300 Acetylen ein.
Nach 2 bis 3 Stunden, nachdem die Acetylenaufnahme nahezu beendet ist, wird mit 4 Teilen
wasserfreiem Natriumacetat versetzt, gut durchgerührt und der gebildete Oxalsäurevinyläthylester
im Vakuum abdestilliert.
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Otto Nicodemus, Dr. Heinrich Lange und Dr. Otto Horn in Frankfurt a. M.-Flächst.
Λ, ■
Durch eine zweite Destillation kann der Oxalsäurevinyläthylester,
der bei 68 bis jo° und 9 mm Hg siedet, rein erhalten werden. Er
ist eine 'farblose Flüssigkeit, die sich gut zu Produkten polymerisieren läßt, die ausgezeichnet sind durch hervorragende Wasserbeständigkeit
bei guter Löslichkeit in geeigneten organischen Lösungsmitteln.
2. Zu ioo Teilen Fumarsäuremonoäthylester fügt man 2 Teile Quecksilberoxyd,
2 Teile einer Lösung, die i6 Teile Borfiuorid-Essigsäure
in Eisessig enthält, sowie 0,05 Teile Flußsäure und leitet unter gutem
Rühren bei 35 bis 400 Acetylen ein. Nach Beendigung der Acetylenaufnähme, was nach
3 bis 4 Stunden der Fall ist, wird mit 4 Teilen wasserfreiem Natriumacetat versetzt, gut
durchgerührt und der gebildete Fumarsäurevinyläthylester im Vakuum abdestilliert. Der
Siedepunkt liegt bei 1120 und 11 mm Hg. Es
ist eine farblose Flüssigkeit, die sich gut zu Produkten polymerisieren läßt, die eine besonders
große Härte aufweisen.
3. Zu 100 Teilen Maleinsäuremonoäthylester fügt man 1 Teil Ouecksilberoxyd und
ι Teil einer Lösung, die 16 Teile Borfluorid-Essigsäure
in Eisessig enthält, und leitet unter gutem Rühren bei 30 bis 400 Acetylen
ein. Nach 2 bis 3 Stunden, nachdem die Acetylenaufnahme beendet ist, wird mit
4 Teilen wasserfreiem Natriumacetat versetzt und gut durchgerührt. Das Reaktionsprodukt
wurde zur Entfernung der letzten Teile von nicht in Reaktion getretenem Halbester mit
Bleicarbonat durchgerührt, mit entwässertem Gips getrocknet, mit Entfärbungskohle behandelt
und filtriert. Ebenso wie der Maleingäuremonoäthylester
ist auch der Maleinsäurevinyläthylester nicht destillierbar.
4. In 100 Teile Oxalsäuremonoäthylester
leitet man 0,1 Teile Borfluorid ein, fügt 1 Teil Quecksilberoxyd zu und leitet unter starkem
Rühren bei etwa 300 Acetylen ein. Nach
3 bis 4 Stunden, nachdem die Acetylenaufnahme fast beendet ist, wird mit 4 Teilen
wasserfreiem Natriumacetat versetzt, gut verrührt und der gebildete Oxalsäurevinyläthylester
im Vakuum abdestilliert (Kp9 68 bis 700).
5. In 100 Teile Oxalsäuremonoäthylester
leitet man 0,1 Teile Borfluorid ein, fügt 1 Teil Quecksilberoxyd und 0,05 Teile Flußsäure zu
und leitet unter gutem Rühren bei 25 bis 300 Acetylen ein. Nach 2 bis 3 Stunden, nachdem
die Acetylenaufnahme beendet ist, wird mit
4 Teilen wasserfreiem Natriumacetat versetzt, gut durchgerührt und der gebildete Oxalsäurevinyläthylester
im Vakuum bei 68 bis 700 bei 9 mm Hg abdestilliert.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Vinylestern
durch Einwirkung von Acetylen auf Carbonsäuren in Gegenwart von Quecksilberverbindungen nach Patent
637 257, dadurch gekennzeichnet, daß Acetylen auf Halbester von Dicarbonsäuren
zur Einwirkung gebracht wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an Stelle von Borfluorid-Essigsäure Borfluorid, gegebenenfalls in Gegenwart von Fluorwasserstoff, verwendet wird.
Berlin, gedruckt in öer
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI51800D DE638003C (de) | 1935-03-02 | 1935-03-02 | Verfahren zur Herstellung von Vinylestern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI51800D DE638003C (de) | 1935-03-02 | 1935-03-02 | Verfahren zur Herstellung von Vinylestern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE638003C true DE638003C (de) | 1936-11-07 |
Family
ID=7193174
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI51800D Expired DE638003C (de) | 1935-03-02 | 1935-03-02 | Verfahren zur Herstellung von Vinylestern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE638003C (de) |
-
1935
- 1935-03-02 DE DEI51800D patent/DE638003C/de not_active Expired
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