DE637919C - Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Alkohol aus vergorenen Maischen, Wuerzen oder Laugen durch azeotrope Destillation - Google Patents
Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Alkohol aus vergorenen Maischen, Wuerzen oder Laugen durch azeotrope DestillationInfo
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- DE637919C DE637919C DER85050D DER0085050D DE637919C DE 637919 C DE637919 C DE 637919C DE R85050 D DER85050 D DE R85050D DE R0085050 D DER0085050 D DE R0085050D DE 637919 C DE637919 C DE 637919C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C29/00—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
- C07C29/74—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation
- C07C29/76—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment
- C07C29/80—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment by distillation
- C07C29/82—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment by distillation by azeotropic distillation
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Description
In den Patenten 585065, 607713 und
626477 sin(i Verfahren zum Gewinnen von
wasserfreiem Äthyl- und wasserfreiem Methylalkohol aus Rohalkohol jeder Art durch
azeotrope Destillation beschrieben worden. Diese Verfahren sind im wesentlichen dadurch
gekennzeichnet,
1. daß Entziehungskörper verwendet werden, die bei der Dekantation des ternären Gemisches
nur noch insoweit in der wasserhaltigen Schicht vorhanden sind, daß sie die Verstärkung
des wässerigen Alkohols der wasserhaltigen Schicht nicht verhindern. Der hierdurch
erzielte technische Fortschritt ist dadurch gegeben, daß die wasserhaltige Schicht
des ternären Gemisches zur Verstärkung des in ihr enthaltenen wasserhaltigen Alkohols
direkt in einer Rektifizierkolonne verarbeitet werden kann, ohne daß die Abscheidung des
Entziehungsmittels aus der wasserhaltigen Schicht durch Destillation in einer besonderen
Hilfskolonne oder durch Auswaschen mit Wasser notwendig wird;
2. daß der Methylalkohol nach der Ent-Wässerung des Äthylalkohols aus der wasserarmen
und wasserreichen Schicht des bei dieser Entwässerung anfallenden ternären Gemisches mit Hilfe einer in Wasser unlöslichen
Flüssigkeit als azeotrop siedendes, binäres Gemisch am Kopfe einer Kolonne abgeschieden
wird, die zugleich der Verstärkung des bei der Entwässerung des Äthylalkohols anfallenden wässerigen Alkohols dient. Die
Vorteile dieses Verfahrens bestehen darin, daß zum gleichzeitigen Herstellen von entwässertem
Äthylalkohol und Methylalkohol aus Rohalkohol jeder Art insgesamt nur drei Kolonnen erforderlich sind, wodurch eine
bisher unerreichte Wirtschaftlichkeit erzielt wird. Der Dampf verbrauch je Hektoliter erzeugten
absoluten Alkohols beträgt im Durchschnitt 110 kg.
Es wurde nun weiterhin gefunden, daß mit der gleichen Kolonnenzahl und bei gleicher
Apparateschaltung wasserfreier Äthylalkohol und wasserfreier Methylalkohol direkt aus
vergorenen Maischen, Würzen oder Laugen gewonnen werden können. Diese Erfindung besteht
darin, daß die vergorene Maische oder ähnliches, weingeisthaltiges Material in der
gleichen Kolonne entgeistet wird, in der auch zugleich die Verstärkung des bei der Entwässerung
des Alkohols anfallenden wässerigen Äthylalkohols und die Abscheidung des
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Richard Fritsweiler in Berlin-Steglitz und Dr. Karl-Rolf Dietrich in Berlin-Wilmersdorf.
darin enthaltenen Methylalkohols als azeotrop siedendes, binäres Gemisch erfolgt. Infolge
dieser Einrichtung wird die Wärme der dabei entstehenden Dämpfe dazu benutzt, den-,
bei der Entwässerung des Äthylalkohols,an>
■ fallenden wässerigen Äthylalkohol zu verstirb
ken und den Methylalkohol, der in dem bei der Entwässerung des Äthylalkohols anfallenden
ternären Gemisch enthalten ist, als Bestandteil des azeotropisch siedenden, binären
Gemisches Methylalkoholentziehungsmittel ab-' zuscheiden. Die Erfindung besteht nicht nur
in einem Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Methylalkohol neben wasserfreiem
Äthylalkohol, sondern auch schon in der Gewinnung von wasserfreiem Äthylalkohol allein, wie weiter unten dargelegt.
Durch die im Anspruch gekennzeichneten Maßnahmen wird vor allem der Vorteil einer
hohen Wärmewirtschaftlichkeit des Verfahrens erreicht, wobei zur Verstärkung der
schwachen Alkoholdämpfe aus der Maischekolonne eine auf diese aufgesetzte oder mit
dieser verbundene Kolonne herangezogen wird, die ihrerseits zugleich als Verstärkungskolonne für den wasserhaltigen Alkohol aus
der wasserreichen Schicht des Dekantationsgemisches dient.
Zur Erläuterung des Verfahrens sei auf die beiliegenden schematischen Zeichnungen verwiesen,
die zwei Beispiele von Apparaturen zeigen, wie sie zur Ausführung des neuen Verfahrens
geeignet sind.
Ausf ühmngsbeispiel I (Abb. 1)
Die in bekannter Weise vorgewärmte, vergorene Maische, Würze oder Lauge fließt
durch die Rohrleitung 1 der Kolonne M zu, in der sie entgeistet wird. Die entgeistete
Maische, Würze oder Lauge verläßt die Destillierkolonne durch die Rohrleitung 2 als
verfütterbare Schlempe oder als zu verwertendes Abwasser. Die Wärme der durch das
Rohr 2 abgeführten Flüssigkeit kann zur Vorwärmung einer in. der Apparatur zu destillierenden
Flüssigkeit dienen. Die schwachen Alkoholdämpfe aus der Maischekolonne M
steigen in die Rektifiziersäule C empor, in der sie mit Hilfe des Rücklaufs, der vom Kondensator
L durch die Rohrleitung 3 fließt, auf einen Alkoholgehalt von etwa 95 Gewichtsprozent
verstärkt werden. Dieser hochprozentige Äthylalkohol, der in Dampf form durch die Rohrleitung 4 dem Kondensator L zugeführt
wird, wird als Kondensat durch die Rohrleitungen 3 und 5 der Äthylalkoholentwässerungskolonne
A zugeleitet. Hier findet seine Entwässerung statt. Dabei entweicht
durch die Rohrleitung 9, den Kondensator D1
6c den Kühler B und die Rohrleitung 11 ein azeotrop
siedendes, ternäres Gemisch, das im Abscheider H in zwei Schichten dekantiert. Der
Rücklauf des ternären Gemisches läuft der Kolonne A durch die Rohrleitung 10 zu.
^1...Unter der Voraussetzung, daß Trichlorli^fthylen
als Entziehungsmittel verwendet wird, ijjsi die obere Schicht die wasserreiche, die
untere Schicht die wasserarme. Die obere, wasserreiche Schicht wird durch die Rohrleitung
12 der Destillierkolonne C zugeleitet,
in der der in ihr enthaltene wasserhaltige Branntwein bei Gegenwart geringer Mengen
von Entziehungsmittel verstärkt wird. Die untere Schicht aus dem Abscheider H wird
ebenfalls der Kolonne C durch die Rohrleitung 13 ganz oder teilweise zugeführt und in dieser
der in ihr enthaltene Methylalkohol gemäß dem Patent 626 477 abgeschieden. Der andere
Teil der unteren, wasserarmen Schicht wird durch die Rohrleitung 14 der Entwässerungskolonne
A zugeleitet, an deren Fuß der absolute Alkohol durch die Rohrleitung 20 abgezogen
wird. Die Beheizung der Entwässerungskolonne erfolgt durch denHeizkörperif.
Am Kopfe der Kolonne C wird ein azeotrop
siedendes, ternäres Wasser-Methylalkohol-Trichloräthylen-Gemisch durch die Rohrleitung
6 über den Kondensator T abgezogen. Ein Teil dieses Gemisches wird als Rückfluß
durch -die Rohrleitung 7 der Kolonne C zu- go geführt, ein anderer Teil durch die Rohrleitung
8 dem Waschgefäß R zugeleitet, in dem der Methylalkohol von dem Entziehungsmittel
durch Waschen mit Wasser getrennt wird. Das Trichloräthylen wird durch die Rohrleitung
15 der Entwässerungskolonne A zugeführt, während der wasserhaltige Methylalkohol
durch die Rohrleitung 16 der Methylalkoholentwässerungskolonne
F zugeleitet wird. Der wasserfreie Methylalkohol wird durch die Rohrleitung 17 über den Kondensator
V durch die Rohrleitung 19 abgezogen. Der Rücklauf für die Kolonne F fließt durch
die Rohrleitung 18.
Ausführungsbeispiel II (Abb. 2)
Hier sind die Kolonnen M und C der Abb. 1
als zweiteilige Geräte ausgebildet. Wenn auch durch diese Zweiteilung die Wärmewirtschaftlichkeit
des Verfahrens nicht so günstig ist wie bei dem einteiligen Gerät, so bietet dennoch
auch dieses Verfahren gegenüber den bisher bekannten Entwässerungsverfahren den Vorteil, daß zur Verstärkung der schwachen
Alkoholdämpfe aus der Maischekolonne M die Kolonne C herangezogen wird, die zugleich
als Verstärkungskolonne für den wasserhaltigen Alkohol der wasserreichen Schicht
dient, der auf ein wasserfreies Erzeugnis weiterverarbeitet wird. Die Arbeitsweise ist
im übrigen die gleiche wie bei dem Ausführungsbeispiel I.
Bei der Verarbeitung von methylalkoholfreien Maischen, Würzen oder Laugen auf
wasserfreiem Äthylalkohol fallen sinngemäß die Geräte für die Abscheidung des Methylalkohols
als azeotrop siedendes, binäres: £?§*·
misch am Kopfe der Kolonne C fort. Es ent:
fallen ferner der Kondensator T, das Waschgefäß R und die Methylalkoholentwässerungskolonne
F. Die Bödenzahl der Kolonne C
to wird in diesem Falle etwas verringert.
Zur Herstellung eines vollkommen reinen, wasserfreien Äthylalkohols und wasserfreien
Methylalkohols wird die Abscheidung der Vor- und Nachlaufverunreinigungen in bekannter
Weise vor dem Entwässern des Äthylalkohols und Methylalkohols vorgenommen. Außer der großen Wärmewirtschaftlichkeit
bietet das neue Verfahren den weiteren Vorteil, daß der in der Maische, Würze oder
Lauge vorhandene Methylalkohol schon in der Rektifizierkolonne C abgeschieden wird
und infolgedessen nicht in die Entwässerungskolonne und in das an ihrem Kopf entweichende
ternäre Gemisch gelangt. Bekanntlich stört der Methylalkohol die Dekantation des ternären Gemisches. Ein hoher Methylalkoholgehalt
des ternären Gemisches macht die wirtschaftliche Dekantation sogar unmöglich.
Claims (1)
- ^ Patentanspruch:Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Alkohol aus vergorenen Maischen, Würzen oder Laugen durch azeotrope Destillation, dadurch gekennzeichnet, daß man die vergorenen Flüssigkeiten im unteren Drittel (M) einer Destillierkolonne (C) entgeistet, im mittleren Drittel derselben Kolonne den Rohalkohol verstärkt und im Falle des Vorhandenseins von Methylalkohol letzteren im oberen Drittel der gleichen Kolonne abscheidet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER85050D DE637919C (de) | 1932-06-02 | 1932-06-02 | Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Alkohol aus vergorenen Maischen, Wuerzen oder Laugen durch azeotrope Destillation |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER85050D DE637919C (de) | 1932-06-02 | 1932-06-02 | Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Alkohol aus vergorenen Maischen, Wuerzen oder Laugen durch azeotrope Destillation |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE637919C true DE637919C (de) | 1936-11-06 |
Family
ID=7417265
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER85050D Expired DE637919C (de) | 1932-06-02 | 1932-06-02 | Verfahren zum Gewinnen von wasserfreiem Alkohol aus vergorenen Maischen, Wuerzen oder Laugen durch azeotrope Destillation |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE637919C (de) |
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1932
- 1932-06-02 DE DER85050D patent/DE637919C/de not_active Expired
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