DE637258C

DE637258C - Verfahren zur Herstellung von Ascorbinsaeure

Info

Publication number: DE637258C
Application number: DEI49615D
Authority: DE
Inventors: Dr Karl Ludwig Lautenschlaeger; Dr Fritz Lindner
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1934-04-29
Filing date: 1934-04-29
Publication date: 1936-10-27

Description

Verfahren zur Herstellung von Ascorbinsäure Die technische Gewinnung der Ascorbinsäure war bisher nur aus !einigen pflanzlichen Ausgangsmateriähen, wie Paprikaschoten,oder Hagebutten, möglich. Aus Pflanzenblättern, wie z. B. aus Kohl, konnte zwar Ascorbinsäure gewonnen werden, jedoch war die Ausbeute überaus gering. Sie betrug nur i g Ascorbinsäure auf 25 kg Kohl, während größere Mengen Kohl überhaupt nicht auf einmal zu verarbeiten waren. Diese Ausgangsmaterialien kommen demnach für die technische Gewinnung .nicht in Frage.
Es wurde nun gefunden, daß für die technische Herstellung von Ascorbinsäure besonders vorteilhaft die Blätter von Pflanzen aus der Familie der Polygonaceen, wie Rumex-und Rheumarten, beispielsweise Rhabarber, ferner Tolygonum sachalinenseoder Rumex acetosella (Sauerampfer), verwendet werden können. Diese Pflanzen sind reich an Ascorbinsäure sowie an anderen organischen Säuren. So enthalten die Blätter des als Gemüsepflanze angebauten Rhabarbers, die bis jetzt ein wertloses Abfallprodukt waren, erhebliche Mengen an Ascorbinsäure.
Die Gewinnung der Ascorbinsäure aus diesen Ausgangsmaterialien erfolgt nach an sich bekannten Verfahren. Beispielsweise kann man mit Vorteil so arbeiten, daß die aufzuarbeittnden Blätter mit schwach angesäuertem Wasser durchfeuchtet, alsdann gemahlen und mit einer Lösung von Bleiaoetat versetzt werden. Der nach dem Durchrühren und Abpressen anfallende Preßsaft wird mit Ammoniak auf pH = 8,5 gebracht; die Bleifällung wird abgeschleudert und in üblicher Weise auf Ascorbinsäure verarbeitet. Beispiele i. iookg Rhabarberblätter werden gemahlen und unter Zusatz von 2o 1 Wasser verrührt. Man setzt eine heiß gesättigte Lösung von 2 kg Bariumacetat und 5 kg Bleiacetat zu, Fach kurzem Durchrühren wird sofort abgepreßt. Der klare Preßsaft wird mit Ammoniak auf pH = 8, 5 gebracht, die Bleifällung abgeschleudert und mit Wasser nachgewaschen. Die weitere Verarbeitung auf kristallisierte Ascorbinsäure erfolgt nach bekannten Methoden. Ausbeute 25 g kristallisierte Ascorbinsäure.
2. 5 o kg Rhabarberblätter werden mit 251 Wasser, das 7 5o ccm konzentrierte Salzsäure enthält, durchfeuchtet, nach einstündigem Stehen gemahlen und eine Lösung von 3 kg Bleiacetat zugesetzt. Nach gutem Durchrühren wird abgepreßt und der klare Preßsaft mit Ammoniak auf PH = 8,5 gebracht. Die erhaltene Bleifällung wird abgeschleudert und in üblicher Weise .auf Ascorbinsäure verarbeitet. Ausbeute 15 g kristallisierte Ascorbinsäure. 3. i öo kg Blätter von Polygonum sachalinense werden nach dem in Beispiel i beschriebenen Verfahren verarbeitet. Die Ausbeute an kristallisierter-Ascorbinsäure beträgt 20-q.. i oo kg Blätter von Rumex acetosellä (Sauerampfer) werden nach dem Verfahtep des Beispiels 2 verarbeitet. Die Ausbeute äü kristallisierter Ascorbinsäure beträgt i 5 g.

Claims

PATENTANSPRUCII Verfahren zur Herstellung von Ascorbinsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man `die Blätter von Pflanzen aus der Familie der Polygonaceen in an sich bekannter Weise auf Ascorbinsäure verarbeitet.