DE637148C

DE637148C - Schutzueberzug fuer Blei oder verbleiten Werkstoff

Info

Publication number: DE637148C
Application number: DESCH106606D
Authority: DE
Original assignee: Dr Ing Max Schloetter GmbH and Co KG
Current assignee: Dr Ing Max Schloetter GmbH and Co KG
Priority date: 1935-03-21
Filing date: 1935-03-21
Publication date: 1936-10-21

Description

Schutzüberzug für Blei oder verbleiten Werkstoff Es ist bekannt, daß Blei sowie Bleiverbindungen Vergiftungserscheinungen hervorrufen, wenn sie in die Atmungswege oder in den Magen gelangen. Bleivergiftungen gehören mit zu den gefährlichsten Berufskrankheiten der Technik. In den Werkstätten sucht man die Schäden durch hygienische Maßnahmen usw. auszuschalten. Aber an den Arbeitsstätten außerhalb, z. B. bei Verlegung von Bleirohren, Bleikabeln oder verbleiten Isolierrohren, können nicht immer die entsprechenden Schutzmaßnahmen getroffen werden. Insbesondere machen sich die gesundheitsschädlichen Wirkungen der Arbeiten mit verbleiten Gegenständen dann bemerkbar, wenn der Arbeiter nicht dauernd auf diese.Gefahr hingewiesen werden kann. Während man in Betrieben, in welchen die Gefahr der Bleivergiftungen dauernd gegeben ist, Vorbeugungsmaßnahmen, wie z. B. Verordnung regelmäßigen Milchgenusses, treffen kann, sind solche Maßnahmen z. B. bei dem Verlegen von Isolierrohren, Bleikabeln usw. für elektrische Leitungen nicht durchführbar, weil diese Arbeiten im allgemeinen nicht regelmäßig durchgeführt werden.
Man kann diese Gefahr vermeiden, wenn man solche Gegenstände, die aus Blei bestehen oder verbleite Oberflächen besitzen, auf galvanischem Wege mit einem Metallüberzug versieht, der die unmittelbare Berührung mit Blei ausschließt. Als solche Schutzmaßnahmen können die Vernicklung, Verchromung, Verzinkung, Verkupferung usw. in Betracht kommen, jedoch wurde gefunden, daß die galvanische Vercadmierung diesen gegenüber besondere Vorteile bietet, weil Cadmium mit dem Blei eine. leicht schmelzbare Legierung bilden kann, so daß sich derart überzogene Gegenstände leicht verlöten lassen, was bei dem Verwendungszweck eine besondere Rolle spielt. Außerdem lassen sich vercadmierte und verbleite Gegenstände leicht biegen und profilieren, ohne daß die Gefahr des Abblätterns eintritt. Weiter ist noch in Betracht zu ziehen, daß Cadmium ein gutes Rostschutzmittel ist, was für Nickel und Kupfer nicht zutrifft.
Gegenüber der Verzinkung hat die Vercadmierung den Vorteil, daß 'sich bekanntlich Cadmium galvanisch leicht glänzend abscheiden läßt, ohne spröde zu werden. Man hat zwar bereits vorgeschlagen, Bleikabel mit gespritzten t%erzügen Zu versehen; abgesehen davon, daß man hieibei keine Cadmiumüberzüge hergestellt hat, sind gespritzte Überzüge hinsichtlich ihrer Haftfestigkeit wesentlich schlechter als galvanisch aufgebrachte.
Der Verbraucher ist daran gewöhnt, nur glänzend verbleite Werkstoffe zu verarbeiten; da elektrolytisch abgeschiedenes Zink ein mattes Aussehen hat, so setzt die nachträgliche galvanische Verzinkung die Verkaufsfähigkeit der Ware herab.
Bei der Vercadmierung erhält man einen Werkstoff, welcher dem Aussehen einer Bleizinnlegierung ähnelt. Außerdem zeigt der glänzend abgeschiedene Cädmiumniederschlag eine größere Oberflächenspannung, welche der des Elektrölytehroms nahesteht, so daß solcher Art behandelte Gegenstände das Wasser, z. B. leicht zum Abfließen 'bringen.
Der Cadmiumüberzug braucht zunätlst,` nur so stark zu sein, daß er beim Anfassen> oder beim Transport der fertigen Teile, z. B. der Isölierrohre, nicht durchgescheuert wird. Wegen des vollständigen Abschlusses des Bleiüberzuges sind dann die oben bezeichneten Mißstände der Gefahr der Bleivergif-BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICBSDRUCKERE1 tung ausgeschaltet. Verfährt man wie oben angegeben, so kann man auch bei zu verblei-,pnden Gegenständen die Bleischicht auf galvan'i:.chem Wege erzeugen und dann vercad-

Claims

PATENTANSPRUCH? Gegenstände aus Blei oder verbleiten Werkstoffen, gekennzeichnet durch einen elektrolytisch aufgebrachten Cadmiumüberzug.