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Vorrichtung zur Förderung des Mülls aus einem Bunker der Verbrennungsanlage
in den Ofen unter Benutzung einer den Bunkerboden bildenden, in der Förderrichtung
abwärts geneigten Schüttelrinne In bekannten Müllverbrennungsanlagen wird das Müll
den Ofen mit Hilfe von Förderbändern, Förderschnecken oder Schüttelrinnen zugeführt.
Man hat versucht, die Schüttelrinne gleichzeitig als Boden des Müllbunkers zu.benutzen
und ihr eine in der Förderrichtung abwärts geneigte Lage zu geben. Bei dieser Ausführung
ist die Förderrinne auf Rollen gelagert und wird mittels eines Kurbeltriebs in der
Förderrichtung hin und her bewegt.
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Um eine stetige Förderung bei gleichzeitiger Lockerung des Mülls im
Bunkerauslauf zu erreichen, ist gemäß der Erfindung die den Boden des Aufgabebunkers
für das Müll bildende, in der Förderrichtung abwärts geneigte Rinne an Pendeln in
der Förderrichtung schwingbar aufgehängt. Die Rinne vollführt demgemäß keine hin
und her gehenden Bewegungen wie die bekannte Ausführung, sondern es hat ihre geneigte
Lage und ihre Aufhängung an Pendeln, der auch der Binnenantrieb angepaßt ist, zur
Folge, daß jeder Punkt der Rinne sich auf einer Kreisbahn bewegt und der Binnenboden
in einer Endlage der Schwingung sich in einer tieferen Ebene ljefindet als in der
anderen Endlage. Beim Rückwärtsschwingen weicht also der Binnenboden von der unterer.
Begrenzungsfläche des Müllhaufens zurück. Durch das Vorwärtsschwingen erfolgt der
Vorschub. Diese Bewegungsart hat zur Folge, daß sich der Bunkerinhalt in einen gleichmäßig
dünnen Müllstrom auflöst, der über die Schwingrinne abwärts gleitet, während der
Müllhaufen im Bunker selbst im wesentlichen seine Lage beibehält. Insbesondere tritt
kein Vorschieben des Bunkerinhaltes in der Förderrichtung auf.
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Damit das so gelockerte Müll auf seinem weiteren Wege zum Ofen sich
nicht wieder verfilzen kann, wird die Vorrichtung gemäß der Erfindung in Verbindung
mit Ofenverschlüssen benutzt, die aus Behältern von V-förmigem Querschnitt bestehen.
Das im breiten Strom von der Fördervorrichtung in derartige Behälter eingetragene
Müll lagert sich in diesen in mehreren übereinanderliegenden bogenartigen Schichten.
Aus dein Behälter gelangt das Müll, wieder in Schichten, allmählich entweder sofort
in den Ofen oder zunächst, und zwar in abgewogenen Mengen, in einen Zwischenbehälter,
der gegen den Ofen durch ähnlich ausgebildete Pendelklappen abgeschlossen ist. Durch
diese Anordnung wird das Zusammenballen und Hängenbleiben des Mülls auf dem Wege;
vom Aufgabetrichter in den Ofen weitgehend verhindert.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Der
vorn offene Aufgabebunker i und die den Boden des Bunkers bildende, pendelnd aufgehängte
oder gestützte Rinne 2, die mit bekannten Mitteln in hin und her gehende Bewegfingen
versetzt wird, nehmen das Müll auf und fördern es in den Wägebehälter 3, dessen
V-förmiger Querschnitt von zwei pendelnd aufgehängten, durch Triebe bewegbaren Klappen
q. gebildet wird. Statt zweier Klappen kann auch nur eine vorgesehen und die andere
durch eine feststehende Wand mit entsprechender Neigung ersetzt werden. Ein aus
dem Behälter 5 mit der Stochöffnung 6 und der Pendelklappe 7 mit dem wassergekühlten
Rand 8 und der Schamotteplatte 9 bestehender Füllverschluß von der gleichen Bauart,
wie der Wägebehälter, vermittelt den feuersicheren und gasdichten Anschluß des letzteren
an den Verbrennungsofen, in welchem die schwach geneigte Leitfläche io die Verbindung
mit, dem,Ofenschacht i i herstellt.
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Der Betrieb gestaltet sich wie folgt: Das Müll wird mittels Greifer
oder unmittelbar aus dem Müllwagen! in den ortsfest aufgestellten Bunker i gebracht.
Die Drehzahl, der Hub und die Neigung der den Boden des feststehenden Bunkers bildenden
beweglichen Schüttelrinne werden nun so gewählt, daß der untere Teil des im Bunker
liegenden Müllhaufens eine im @ wesentlichen hin und her gehende Bewegung ausführt.
Nur der im Bunkerauslauf sich befindende Teil des Mülls wird durch die entsprechend
der Neigung und Aufhängung an Pendeln bewirkten geringen -Auf- und Abbewegung der
Rinne gelockert. Es ist dadurch eine weitere Verfilzung des Mülls verhindert und
erreicht, daß sich der Müllhaufen an der vorderen Böschung nach und nach abbaut,
ahne daß er sich im ganzen verschiebt. Das verfilzte Müll wird auf diese Weise aufgelöst
und läuft nun in einem dünnen, breiten Strom nach dem Wägebehälter 3. Ist der Behälter
mit der vorgeschriebenen einstellbaren Menge gefüllt, so stellt die Wägeeinrichtung
selbsttätig den Antrieb der Rinne ab. Der V-förmige Querschnitt des Wägebehälters
bewirkt, daß sich in ihm das von der Rinne angelieferte Müll in übereinanderliegenden,
bogenförmigen Schichten lagert, deren Widerlager die Pendelklappen bilden. Beim
Öffnen der Pendelklappen q. weichen die Widerlager der unteren Schichten verhältnismäßig
stärker zurück als diejenigen der darüber lagernden Schichten. Dadurch wird erreicht,
daß sich der Wägebehälter nicht mit einem Male, sondern nach und nach entleert,
und vermieden, daß das Müll im Behälter hängenbleibt. Das Müll fällt in den ähnlich
gebauten Füllbehälter 5, in dem, es, durch die Pendelklappe 7 mit dem wassergekühlten
Rand 8 und der an sich bei anderen Müllofenverschlüssen bekannten Schamottearmierung
9 -:or vorzeitiger Entzündung geschützt, bis zum Augenblick der Beschickung aufbewahrt
wird. Dieser Füllverschluß schließt gleichzeitig die Beschickungseinrichtungen gegen
den Ofen rauch- und gasdicht ab und schützt so das Müll vor schädlichen Einwirkungen
der Ofengase. Für die Beseitigung von Störungen z. B. durch außergewöhnlich große
Sperrmüllteile, sind noch Stochlöcher 6 vorgesehen. Nach Öffnen der Pendelklappen
7 gleitet nunmehr das Müll ebenfalls in aufgelockerter Form auf die schwach geneigte
Leitfläche io, auf welcher es in einem flach und breit aufgelösten Strome, also
für die nun folgende Fall-und Windsichtung wohl vorbereitet, in den Ofenschacht
gelangt.
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Zwischen die Förderrinne 2 und den Wägebehälter 3 kann noch eine zweite,
gleichartig arbeitende Rinne mit gegenläufigem Antrieb eingeschaltet werden, um
in bekannter Weise die Rückwirkung der Schwingungen auf die Fundamente nach Möglichkeit
zu vermindern. Ferner können die Rinne 2 oder die zweite Rinne oder beide Rinnen
zusammen, wie an sich bekannt, mit Siebböden ausgerüstet werden. Auch können in
den Weg des Mülls ein oder mehrere Magnetabscheider geschaltet werden, um Feinmüll
und Alteisen schon vor dem Ofen aus dem Müll abzuscheiden. Solche Abscheiden lassen
sich bei der Einrichtung gemäß der Erfindung mit gutem Erfolg anwenden, weil diese
das Müll in einen breiten Strom von gleichmäßiger Schichtdicke auflöst.
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Natürlich kann auch jeder Verbrennungsofen mit mehreren Fördereinrichtungen
gemäß der Erfindung ausgestattet werden.