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Verfahren zum Einsetzen von Zahnersatz Beim Einsetzen von Zahnersatzteilen,
z. B. Kronen, Brücken, Stiftzähnen, Plomben o. d-1., ergeben sich oft Schwierigkeiten
dadurch, daß der Ersatzteil nicht ohne weiteres in die genaue, beabsichtigte Lage
gebracht werden kann.
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Es wurde nun gefunden, daß die Arbeit beim Einsetzen dieser Ersatzteile
wesentlich erleichtert und beschleunigt wird, und daß die erreichbare Genauigkeit
der endgültigen Lage wesentlich erhöht werden kann, wenn die Arbeit mittels eines
den Zahnersatz lösbar und einstellbar tragenden Halters ausgeführt wird, und zwar
so, daß der. Halter beim Einpassen des Zahnersatzes im Munde oder auf Gipsabdrücken
für die nachfolgende Einführung bei der Befestigung des Zahnersatzes durch Hilfsvorrichtungen
in seiner Lage gesichert wird. Die Vorrichtung zur Ausführung der Arbeit besteht
aus einem Halter, an dem ein oder mehrere Arme mit Fassungen für den Zahnersatz
und ein oder mehrere Hilfsarme zur Lagensicherung an mindestens drei Punkten vorgesehen
sind.
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Die Haltevorrichtung kann aus jedem geeigneten Material hergestellt
werden, welches einerseits genügende Festigkeit hat, um die genaue Lage der einzelnen
Teile zueinander zu sichern, und welches anderseits vom Speichel des Mundes nicht
angegriffen wird, um keinen ungünstigen Reiz- oder Geschmackseinfluß im Munde hervorzurufen.
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Für die Vorrichtung nach der Erfindung sind daher die üblichen Materialien,
die bisher auch für Gaumenplatten und Gebisse Verwendung gefunden haben, geeignet,
wie Edelmetalle, nichtrostende und korrosionsfeste Legierungen, Bronze, Hartgummi
usw., ferner auch Kunststoffe, wie Celluloid, Kunstharz und ähnliches, auch keramisches
Material.
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Die räumliche Anordnung kann j e nach dem Sonderfall so getroffen
werden, daß die Haltevorrichtung innerhalb der Zahnreihe oder auch außerhalb angebracht
wird, Das Festhalten der Vorrichtung im Munde kann, solange keine feste Verbindung
hergestellt ist, auf irgendeine Weise erfolgen, z. B. mit der Hand, durch bloßes
Auflegen, durch Festklemmen an den Zähnen oder durch nach außen geführte Halter,
die auch am Kinn oder am Kopf durch Klemmen oder gegebenenfalls durch elastische
Bänder befestigt werden können. In den Abb. r, 2, 3 und q. sind .einige Ausführungsformen
solcher Haltevorrichtungen dargestellt.
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In den Abb. r und 3 ist a der Hauptkörper des Halters, b ist eine
Fassung, durch welche der Zahnersatz lösbar mit dem Halter verbunden ist, c ist
eine in einer Richtung verschiebbare Führung und d ist eine Auflagerstelle. Im Falle
der Abb.2 ist eine Art Gaumenplatte a als Halter angenommen. Bei b ist der im Munde
anzubringende Zahnersatz lösbar befestigt, bei c sind mehrere Führungsvorrichtungen
angebracht, die gewölbte Gaumenfläche versieht den Dienst des Widerlagers cl. Die
Ausführung der Haltevorrichtttng
soll nicht auf die dargestellten
Formen beschränkt sein;,:vielmehr können die einzelnen Teile des. Gerätes auch in
anderer,." aus der zahnärztlichen Praxis von selbst .sieh ergebender Weise zusammengehalten
und'-"bc= ", festigt sein, also z. B. durch einfache, flaelie: ' oder runde Stäbe
oder Drähte, durch gedrückte oder gerippte Bleche oder durch röhrenförmige Verbindungsglieder.
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Bei der Ausführung nach Abb.4 besteht der Hauptkörper der Vorrichtung
aus einer Anzahl von Armen e, f, g, von denen zwei oder mehrere auch wieder zu einem
einzigen Körper fest verbunden sein können, während die anderen Arme . dagegen verstellbar
sein können. Wie in der Abb. 4A gezeigt, können diese Arme z. B. zwecks Erhöhung
der Reibung mit je einem konischen Napf t, einer kreisförmigen Keilrinne oder einer
entsprechenden Vorrichtung versehen sein und dann durch eine Schraube lt oder in
sonst geeigneter Weise in der gewünschten 'Lage festgehalten werden. Die Einstellung
kann auch um mehrere Achsen oder mit Gleitführungen. erfolgen. Zum' Handhaben kann
noch' ein Handgriff ,o vorgesehen sein. Die Armee, f, g usw. können außer
als Streifen von rechteckigem Querschnitt,. wie in Abb. 4 dargestellt, auch mit
geeignet geripptem-- oder rundem Querschnitt oder auch röhrenförmig .-
ausgeführt
werden. . .. -Ah diese Arme kann man die Fassungen b oder die Führungen e"
sowie die Auflagerstellendnun entweder unmittelbar anbringen,. und zwar durch Anldeben;
Kitten, Löten, Schweißen, Anschrauben; Anklemmen o. dgl., oder diese Teile können
aueh alt kurzen Armstücken angebracht werden, die dann mit den Hauptarmen des Gerätes
in geeigneter Weise verschiebbar, durch Aufschieben, Aufstecken, Anschrauben oder
starr durch Vernieten, Verlöten, Verschweißen verbunden. werden, so daß die Vorrichtung
die genauen, - für den Einzelfall erforderlichen Abmessungen erhält, während der
-Hauptkörper a mehrmals oder beliebig oft verwendet werden kann.
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Die Verbindung des Zahnersatzes, der Führungen und Auflagerstellen
mit den Armen oder Ansatzstücken kann entweder unmittelbar in später lösbarer Weise
geschehen, oder es kann eine Zwischenfassung i verwendet Nverden, die sich zweckmäßig
der Form des Zahnersatzes h möglichst genau anschmiegt und durch Kleben, Kitten,
-Klemmien oder Verschrauben- in sonst geeigneter Weise mit dem Zahnersatz lösbar
verbunden werden kann. Zur Erleichterung der Verbindung der Arme oder Armstücke
mit. den Arbeitsteilen, unter denen hier, die 'in den Abb. 4A und 4B dargestellten
Teile,- wie die Hilfsfassung! für den Zahnersatz, Führungen p und Auflager q verstanden
werden sollen, kann auch zwischen die Arbeitsteile und die Arme ,oder die Armverlängerungen
eineinstellbares :7Avischenglied, z. B. bestehend aus Kugel n .ukid Kugelschalem,
eingeschaltet «erden, das seinerseits wieder in zweckmäßiger Weise festgestellt
wird, wenn die richtige Lage von Arm zur Fassung für den zunächst verstellbaren
Arbeitsteil erreicht ist. Es können nun die einzelnen Teile der Verbindung nacheinander
verbunden und festgestellt werden; Kugel und Kugelschale können aber natürlich auch
in bekannter Weise als zusammenhängendes Konstruktionselement verwendet werden,
so daß nur die Drehbarkeit beim Feststellen aufgehoben werden muß. Oder der Arm
oder die Armverlängerung kann selbst kugelförmig ausgebildet werden und in eine
an der Hilfsfassung, am Arbeitsteil oder unmittelbar am Arm angebrachte Kugelform
passen. Die Führung c soll dazu dienen, die Lage des Zahnersatzes mindestens in
einer Richtung, wie mit einem Schraubenschlüssel, festzulegen. Diese Führung kann
so ausgeführt werden, daß sie wie eine Rinne über einen in der Nähe stehenden Zahn
oder sonstigen festen Teil paßt. Wenn diese Rinnenführung mit dem Hauptkörper fest
verbunden ist, so wird jede seitliche Verdrehung des Zahnersatzes um die Zahnachse
unmöglich gemacht. Die Führung kann aber auch dadurch bewirkt werden, daß an Stelle
einer Rinne p eine kronenähnliche Fassung verwendet wird und daß die Armee und f
gegeneinander drehbar bleiben, also nicht festgestellt werden. Die Führung kann
auch dadurch erzielt werden, daß einer oder mehrere Arme verschiebbar oder mit einem
federnden Zwischenglied r ausgeführt werden. Das Auflager kann durch einfaches Aufliegen
eines Armes u auf einem Zahn oder mit besonderer geeigneter Fläche q erreicht werden.
Statt dessen kann aber auch eine Führung ähnlich p oder eine zwischen zwei Zähnen
liegende Schneidenführung oder Rippe oder auch. eine Fassung i ausgeführt werden.
Letztere besonders, wenn einer oder mehrere Arme verschiebbar. sind, beispielsweise
in Form ineinandersteckender Röhren.
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In der einfachen Form nach Abb.4 liegt die Vorrichtung a an drei Stellen,
bei b, c und d, auf. Hierdurch ist eine Ebene, -welche durch diese drei Punkte geht,
bestimmt. Die Vers.chiebbarkeit dieser Ebene wird durch die Fassung b; die Drehbarkeit
durch die Führung c verhindert. Die Auflager stelle d verhindert die Verkantung
um die Verbindungslinie b-c.
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Um die Lösbarkeit der Verbindung zwischen Fassung und Zahnersatz zu
ermöglichen, können außer den üblichen Klemm-und
Schraubverbindungen
auch solche durch Kleben, Kitten und. Leimen verwendet werden, vorzugsweise derart,
daß die Verbindung zwischen dem Gerät und dem Zahnersatzdurch mäßiges Erwärmen oder
durch An=. Wendung von Lösungsmitteln getrennt werden kann.
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Wenn es sich beispielsweise darum handelt, eine Krone auf einen hinteren
Backenzahn aufzusetzen, so- wird die Krone in bekannter Weise vorbereitet und auf
den zu schützenden Zahn in der richtigen Lage aufgepaßt. Dann wird die Vorrichtung,
wie in Abb. q. dargestellt, zur Anwendung gebracht, wobei an dem Arme eine Hilfsfassungi,
an dem Armfeine Führungsrippe p in der schon beschriebenen Weise angebracht
werden können und der Arm g als. Auflager dienen soll. Nachdem die Arme in die richtige
Lage gebracht sind, können sie gegeneinander festgestellt werden. Die Hilfsfassung
kann dann lose über die Krone k gelegt werden und die Führung p lose über den entsprechenden
Zahn. In dieser Stellung wird dann die Hilfsfassung und die Führung mit den Armen
fest gekuppelt.
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Die Vorrichtung läßt sich jetzt zusammen mit Hilfsfa§sung, Führung
und Auflager ohne weiteres aus dem Munde herausnehmen und in genau derselben Lage
wieder einsetzen.
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Man stellt dann, wie beschrieben, die lösbare Verbindung zwischen
Krone und Hilfsfassung her und nimmt die ganze Vorrichtung zusammen mit der daran
sitzenden Krone aus dem Munde heraus. Jetzt kann man Zahn und Krone reinigen und
dann die Krone mit Zement oder in sonst geeigneter Weise mittels der Vorrichtung
endgültig fest einsetzen. Nachdem diese Verbindung hinreichend erhärtet ist, wird
die Krone aus der Hilfsfassung gelöst und die Vorrichtung aus dem Munde herausgenommen.
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In ähnlicher Weise läßt sich auch die Einstellung der Vorrichtung
an einem Abdruck oder Abguß vornehmen.
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e Das Verfahren und die zu seiner Ausführung verwendete Vorrichtung
sollen nicht auf die als Beispiel angegebenen Ausführungsformen beschränkt sein.
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Der Vorteil der beanspruchten Arbeitsweise und Vorrichtung besteht
darin, daß es ermöglicht wird, den Zahnersatz mit größter Genauigkeit und Schnelligkeit
in die richtige Lage zu bringen und dadurch langwierige Nacharbeiten am fertig eingebauten
Zahnersatz zu vermeiden. Die Anwendung des beschriebenen Verfahrens empfiehlt sich
besonders bei schwierigen Arbeiten, da die gegenseitige Lage von Zahnersatz zu den.
übrigen Zähnen oder Teilen durch die Vorrichtung gesichert ist. Ferner gestattet.
diese Arbeitsweise auch das gleichzeitige Einsetzen von zwei oder mehr Kronen oder
Teilen in einem Arbeitsgang, wobei die genaue beabsichtigte gegenseitige Lage zuverlässig
erreicht wird.