DE634472C - Duesenartige Ummantelung der Schiffsschraube - Google Patents

Description

6S4472

Bei den Düsen nach dem Patent 617 775 zeigt sich der Nachteil, daß sich die Wasserlinien im Bereich, der organischen Verbindung zwischen dem Düserikörper und dem Schiffsheck nicht immer schlank ausführen lassen. Diese Schwierigkeit tritt insbesondere dann auf, wenn bei V-förmigen Hinterschiffsspanten das Wasser der Schraube nicht genau waagerecht, sondern mit einer mehr

'10 oder minder großen Komponente von unten nach oben zufließt.

Die Erfindung besteht nun darin, den oberen Teil des Düsenauslaufes nach hinten zu verlängern, so- daß in der Seitenansicht sich ein senkrechter Endsteven α oder ein schräger (etwa nach, b) ergibt. Dadurch "wird es möglich, die organische Verbindung zwischen Düse und Schiffsheck schlank genug auszuführen, so· daß keine Ablösung des Wassers zu befürchten ist, auch wenn es der Schraube mit leiner teilweise von unten nach oben gerichteten. Strömung zufließt.

Gleichzeitig ergeben sich mehrere andere Vorteile:

i. Die Wasserlinien werden verlängert, also der Schiffswiderstand verringert.

2. Bei starkem Seegang wirkt diese Düsenverlängerung stark dämpfend auf die Stampfbewegungen des Schiffes, weil dem Serikrechtbewegen dieser Verlängerung natürlich vom Wasser ein erheblicher Widerstand entgegengesetzt wird.

3. Wenn die 'Stampfbewegungen, bei besonders schwerer See so groß werden, daß die Düsenverlängerung teilweise über die Wasserlinie hinausragt, so· wird durch, diese Verlängerung der Schraubenwasserstrahl ebenfalls mit über die Wasserlinie gehoben, da das Schraubenwasser sich, an dieser Verlängerung festsaugt. Wenn ■ die Stampfperiode außerdem sehr langsam vor sich geht, wird nach einer gewissen Zeit und bei einer entsprechenden Hubhöhe über die Wasserlinie hinaus der Strahl doch abreißen. In dem Fall wird die Dämpfung am stärksten, weil beim Heben des Hecks das Gewicht des Schrauhenstrahles bis zum Ende der Verlängerung natürlich bremsend (dämpfend) wirkt. Wenn während des Niederganges der Strahl sich abgelöst hat, fehlt nun das zusätzliche Gewicht, so daß der Ausschlag der Stampfschwingungen gedämpft wird.

Bei Zwei- und Mehrschraubern mit Düse und Verlängerung nach der Erfindung werden natürlich auch die Rollbewegungen gedämpft, und zwar um so mehr, je größer die Entfernung der äußeren Düsen von der Rollschwingungsachse gewählt ist.

Wenn die Düse im oberen und im unteren Teil nach hinten verlängert ist, kann das Ruder weit nach, hinten gesetzt werden, wodurch .sich ,ein größerer Hebelarm für die Ruderwirkung ergibt. Gleichzeitig wird der untere, dünne Düsenboden der Verlängerung gegen senkrechte Kräfte gut versteift, während umgekehrt der Düsenboden dem Ruder seinen guten Halt gegen seitliche Kräfte beim Ruderlegen gibt.

Außerdem erzeugen diese Verlängerungen im Zusammenhang mit dem Ruder einen zusätzlichen Vortrieb: die Drallenergie des Schraubenstrahles wird nunmehr restlos in Vortriebsenergie umgewandelt, während ohne die waagerechte Begrenzung des Ruders oben und unten natürlich ein erheblicher Teil der Drallenergie durch Ablenken nach oben und nach unten verlorengeht.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Düsenartige Ummantelung der Schiffsschraube nach Patent 617 775, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenkörper im oberen und gegebenenfalls auch im unteren Teil nach hinten in eine Verlängerung ausläuft.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen