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Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten Es wurde gefunden,
daß man Kunstharze, welche mit trocknenden ölen kombinierbar sind, herstellen kann,
wenn man Kondensationsprodukte aus Phenolen und Aldehyden mit Alkylenoxyden bei
erhöhter Temperatur, gegebenenfalls in Gegenwart von Katalysatoren, behandelt.
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Die hierbei stattfindende Reaktion dürfte je nach der Menge des verwendeten
Alkylenoxyds eine Glykoläther-bzw. Polyglykolätherbildung an freien Hy droxy lgruppen
des Phenölal.dehydkondensationsproduktes darstellen.
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Führt man pro Hydroxylgruppe etwa 1 bis 4 Glykolreste in das Harzmolekül
ein, so entstehen Produkte von unverändert harzartigem Charakter, während bei Verwendung
von mehr Alkylenoxyd die entstehenden Produkte einen mehr wachs- bis fettartigen
Charakter annehmen und schließlich auch wasserlöslich werden.
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Die entstandenen Produkte stellen harzartige, mehr oder weniger gefärbte
Massen dar, die mit trocknenden ölen, wie Leinöl, kombinierbar und in Alkohol, Benzin,
Benzol, Terpentinöl usw. löslich sind. Sie sollen vor allem für die Herstellung
von öllacken Verwendung finden.
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Es ist bereits bekannt, Phenolaldehydkondensationsprodukten bei der
Härtung Arylpolyäthylenglykoläther oder deren Ester zuzusetzen. Dabei tritt keine
Reaktion zwischen dem Phenolharz und dem Zusatzstoff ein. Es entstehen keine öllöslichen,
sondern gehärtete Phenolaldehydharze. Das vorliegende Verfahren dagegen führt zu
Kondensationsprodukten, welche infolge der eingetretenen chemischen Reaktion im
Vergleich zu Phenolaldehydkondensationsprodukten völlig veränderte Eigenschaften
aufweisen.
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Beispiele 1. 1o8 Gewichtsteile Rohkresol werden mit 8o GewichtsteilenFormaldehyd3o°/oig,
aoo Gewichtsteilen Wasser und 1 Gewichtsteil Salzsäure 37°/oig 3 Stunden am Rückfluß
zum Sieden erhitzt. Das entstandene Harz wird mit Wasser neutral gewaschen und durch
Erhitzen im Vakuum auf etwa 130 bis 140' entwässert. Hierauf wird in die
Schmelze bei etwa 15o bis 1700 so lange Äthylenoxyd eingeleitet, bis eine Gewichtszunahme
von etwa 5o Gewichtsteilen festzustellen ist. Das Produkt wird dann auf Bleche gegossen
und stellt nach dem Erkalten ein helles, hartes und geruchloses Harz dar.
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Es ist löslich in Spiritus, Benzol und vor allem läßt es sich mit
trocknenden Ölen, z. B. Leinöl, Holzöl bzw. den - entsprechenden Standölen oder
deren Gemischen, zu klaren Lackkörpern verkochen, die in Terpentinöl, Benzin, Benzol,
Toluol, Kylol, Solventnaphtha u. dgl. löslich sind. Die Lösungen
trocknen
nach Zusatz der üblichen Trockenmittel zu licht- und vor allem alkaliechten Lacken
auf. --2. 22o Gewichtsteile eines in @lkanntet.' Weise aus Kresol und Formaldehyd
.her, stellten harzartigen Produktes vom gyov oläk= typ werden geschmolzen und der
Schmelze 2 Gewichtsteile 36o/oige Natronlauge zugesetzt. In die Schmelze wird bei
etwa 140 bis 200° Äthylenoxyd eingeleitet, bis die - Gewichtszunahme etwa 4o Gewichtsteile
beträgt. Nach dem Erkalten stellt das Produkt eine harte, harzartige, schwach gefärbte
Masse dar.
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3. Zoo Gewichtsteile .eines durch alkalische Kondensation von Phenol
mit Formaldehyd gewonnenen Resols werden mit too Gewichtsteilen Äthylenöxyd homogen
gemischt. Die Masse wird am Rückfiußkühler langsam erwärmt, bis kein Sieden mehr
wahrzunehmen ist.
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4. 112 Gewichtsteile eines in bekannter Weise hergestellten harzartigen
Kondensationsproduktes aus Phenol und Acetaldehyd werden in einem Druckgefäß* mit
58 Gewichtsteilen Propylenoxyd geschmolzen. Die Schmelze wird so lange bei etwa
too bis I Io ° gerührt, bis der Anfangsdruck von etwa 6 Atü auf o zurückgegangen
ist. Es entstehen etwa 17o Gewichtsteile eines in trocknenden Ölen leicht löslichen
harzartigen Körpers.
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5. 12o Gewichtsteile eines aus techn. Kylenol und Formaldehyd hergestellten
harzartigen Kondensationsproduktes werden in einem Druckgefäß mit 44 Gewichtsteilen
Äthylenoxyd geschmolzen. Die Schmelze wird so lange unter Rühren auf 12o bis 130'
erwärmt, bis der Anfangsdruck von etwa S Atü verschwunden ist. Das entstandene Harz
kann gegebenenfalls zwecks Erhöhung des Klebepunktes durch Erhitzen im Vakuum auf
etwa 140 bis 15o1 von flüchtigen Anteilen befreit werden. Es ist mit trocknenden
Ölen verkochbar. Leitet man in die entstandene Harzschmelze, gegebenenfalls nach
Zusatz von 1 bis 2 g 35o/oiger Natronlauge, -weiter Äthylenoxyd ein, bis die Gesamtgewichtszunahme
etwa 5oo Gewichtsteile beträgt, so entsteht ein zähes, wachsartiges Produkt, welches
in Wasser löslich ist.
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6. 9o Gewichtsteile eines aus Kresol und Acetaldehyd oder Paraldehyd
in Gegenwart einer geringen Menge Salzsäure in bekannter Weise hergestellten harzartigen
Kondensationsproduktes werden geschmolzen. In die Schmelze wird bei 13o bis 15o1
Äthylenoxyd eingeleitet, bis eine Gewichtszunahme der Reaktionsmasse von 45 Gewichtsteilen
eingetreten ist. Es entsteht ein harzartiger Körper, der in trocknenden Ölen löslich
ist und `I,-g,htbeständige Lacke gibt.
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`..-': 9o Gell-ichtsteile eines nach den Angaben @clz' Patentschrift
422 904 herstellbaren harz-''artigen Kondensationsproduktes aus Phenol und Acetylen
werden in 114 Gewichtsteilen 17o/oiger Natronlauge gelöst. In die auf etwa 6o bis
8o1 erwärmte Lösung wird Äthylenoxyd eingeleitet, bis die Gewichtszunahme 45 Gewichtsteile
beträgt. Das aus der Lösung ausgeschiedene Harz wird mit Wasser neutral gewaschen
und in üblicher Weise, z. F3. durch Schmelzen, getrocknet.
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B. 15o Gewichtsteile eines nach der Patentschrift 374 379 oder 376
729 hergestellten Kunstharzes aus Phenolaldehydharz und Kolophonium werden geschmolzen.
In die auf 16o bis 1701 erhitzte Schmelze wird so lange Äthylenoxyd eingeleitet,
bis eine Gewichtszunahme von etwa 7o Gewichtsteilen erfolgt ist. Das entstandene
helle Harz ist mit trocknenden Ölen verkochbar und gibt lichtechte Lacke.
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9. Eine Mischung von 1o8 Gewichtsteilen Rohkresol mit 4o Gewichtsteilen
p-Tolüolsulfonsäureamid wird mit 14o Gewichtsteilen 3oo/oigem Formaldehyd und einer
geringen Menge verdünnter Salzsäure in bekannter Weise kondensiert. Das harzartige
Kondensationsprodukt wird geschmolzen und in die auf etwa 15o° erhitzte Schmelze
so lange Äthylenoxyd eingeleitet, bis eine Gewichtszunahme von 45 Gewichtsteilen
eingetreten ist.
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to. 65o Gewichtsteile Phenol werden mit 414 Gewichtsteilen Formaldehyd
3oo/oig unter Zusatz von :2 Gewichtsteilen Natriumcarbonat durch 1stündiges Erhitzen
auf 851 umgesetzt. Nach Einrühren von Natriumchlorid wird das flüssige Harz von
der wäßrigen Salzlösung abgetrennt. In Soo Gewichtsteile dieses Harzes leitet man
bei 9o° too Gewichtsteile Äthylenoxyd ein, welches leicht aufgenommen und ohne weiteres
umgesetzt wird.