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Chlorkautschukhaltige Massen Es ist bekannt, daß Chlorkautschuk sich
durch hohe Widerstandsfähigkeit gegen Säuren und Alkalien auszeichnet. Für viele
technische Verwendungszwecke ist es jedoch zur Erhöhung der Elastizität erforderlich,
Chlorkautschuk in Verbindung mit Weichmachungsmitteln, wie Leinöl, Trikresylphosphat,
Phthalsäureestern usw., zu verarbeiten. Durch diese Zusätze werden aber die chlorkautschukhaltigen
Massen, Lacke bzw. Anstriche, in ihrer chemischen Widerstandsfähigkeit verschlechtert.
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Es wurde nun gefunden, daß Zusätze von alkylierten Naphthalinen, die
man z. B. durch Einwirkung von Alkylenen auf Naphthalin als Mischung verschiedener
Isomerer und verschiedener Alkylierungsstufen erhalten kann, zu chlorkautschukhaltigen
Massen deren Elastizität wesentlich erhöhen. Diese Kombinationen von Chlorkautschuk
mit alkylierten Naphthalinen ermöglichen die Herstellung elastischer Chlorkautschukprodukte,
welche gleichzeitig hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen den Angriff chemischer
Agenzien bieten.
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Als Zusätze eignen sich z. B. propylierte, isopropylierte, butylierte,
isobutylierte Naplithaline u. dgl. Diese Verbindungen können auch als Gemische verschiedener
Alkylierungsstufen oder in Mischung untereinander Verwendung finden. Die neuen chlorkautschukhaltigen
Massen, welcher Ausdruck sowohl Chlorkautschuk selbst als auch chlorkautschukhaltige
Preßmischungen und chlorkautschukhaltige Lacke, Anstriche u. dgl. umfaßt, können
noch geeignete Farb- und Füllstoffe, Harze oder andere Weichmacher u. dgl. enthalten.
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Der Ausdruck chlorkautschukhaltige Massen umfaßt sowohl lösungsmittelfreie
Mischungen, wie Preßmischungen, Anstriche, als auch lösungsmittelhaltige Lacke.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, Naphthalin zu Chlorkautschuk
zuzusetzen. Die gemäß vorliegender Erfindung angewandten alkylierten aromatischen
Kohlenwasserstoffe besitzen demgegenüber mannigfaltige Vorteile. Während Naphthalin
zum Auskristallisieren neigt, besteht diese Gefahr bei denerfindungsgemäß angewandten
Weichmachern nicht. Ferner verleiht Naphthalin den Mischungen einen unangenehmen
Geruch und neigt dazu, aus den Mischungen heraus zu sublimieren; auch diese Unannehmlichkeiten
entfallen bei den Produkten ,gemäß vorliegender Erfindung. Beispiel i Man löst io
Gewichtsteile Chlorkautschuk (mit 6q.0/0 Chlorgehalt) und 2,5 Gewichtsteile technisches
Monoisobutylnaphthalin in 3o Gewichtsteilen eines Gemisches von Toluol und
Xylol
(1: 2) und rührt eine Anreibung von 5 Gewichtsteilen Titandiöxy d oder Eisen@l:y@d@
rot ein. .'' !' Beispiel 2 i o Gewichtsteile Chlorkautschuk und 3 wichtsteile technisches
Tetraisopropylnaphtlie ]in werden in 25@Gewichtsteilen Xylol gelöst und mit 5 Ge«vichtsteilen
Eisenoxydrot vermischt.
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Beispiel, 3 5o Gewichtsteile Chlorkautschuk und 12,5
Gewichtsteile
eines technischen Gemisches aus Di- und Triisopropylnaphthalin werden verknetet.
Man erhält auf diese Weise eine Masse, welche z. B. in einer Mischung aus 25 Ge«vichtsteilen
Toluol, ioo Gewichtsteilen Xylol und 25 Gewichtsteilen Solventnaphtha gelöst Lund
mit 25 Gewichtsteilen Eisenoxydrot gemischt werden kann.
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Beispiel ¢ Die nach Beispiel i bis 3 -erhaltenen Lacke werden mehrere
Male auf gut entrostetes Eisen aufgetragen. Man erhält so eine elastische Schutzschicht
mit sehr guten Beständigkeitseigenschaften.
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Beispiel 5 27 Gewichtsteile Chlorkautschuk und 6 Gewichtsteile eines
technischen Gemisches aus Mono- und Diisopropylnaphthalin werden in 33 Gewichtsteilen
Toluolund 37 Gewichtsteilen Xylol gelöst und mit 5o. Gewichtsteilen Mennige gut
angerieben. Dieser Lack wird ein oder mehrere Male auf entrostetes Eisen als Grundierung
aufgetragen und kann mit Deck-4 1 n -cIien gemäß Beispielen i bis 3 überzogen
yerc@en. .
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. Beispiel 6 n guter Schutz gegen längere Unter-«:>sserbeanspruchung
von Metallgegenständen kann durch folgende Kombination erhalten werden: Ein- oder
zweifacher Anstrich mit einem Lack, bestehend aus io Gewichtsteilen Chlorkautschuk
und 3 Gewichtsteilen einer gemäß der deutschen Patentschrift 365I69, Beispiel s
erhältlichen organischen Schwefelverbindung, gelöst in i o Gewichtsteilen Toluol
und 17 Gewichtsteilen Xylol und mit 2a Gewichtsteilen Mennige vermischt; hierauf
folgt z. B. ein ein- oder mehrfacher Anstrich mit einem Lack gemäß Beispiel i.
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Beispiel ? 5o Gewichtsteile Chlorkautschuk werden mit 3o Gewichtsteilen
technischem Diisobutylnaphthalin verknetet. Man erhält so eine Masse, die eventuell
unter Zumischung geeigneter Füllstoffe durch Druck und Wärme zu Gegenständen von
hervorragender Resistenz gegen chemische Agenzien geformt werden kann. An- Stelle
der in den Beispielen genannten technischen Gemische alkylierter Naphthaline kann
man einheitliche alkylierte Naphthaline, z. B. i- oder 2-Methylnaphthalin, verwenden.