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Akustische Signalvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die
Erfindung bezieht sich auf eine akustische Signalvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
die durch den Bremshebel betätigt wird und bei der ein irr einem Zylinder gleitender
Kolben bei einer bestimmten Bremsgeschwindigkeit ein Signal, z. B. ein Pfeifsignal,
zum Ansprechen bringt. Im heutigen Großstadtverkehr bildet eine wesentliche Gefahrenquelle
das plötzliche Bremsen von Kraftfahrzeugen. Es' geschieht dabei häufig, daß der
Fahrer eines nachfolgenden Kraftfahrzeuges den Bremsvorgang bei dem voranfahrenden
Fahrzeug nicht bemerkt und daher auf dieses auffährt. Zur Vermeidung dieses Übelstandes
werden heute im allgemeinen rötliche Signallampen verwendet, die in irgendeiner
Weise mit der Bremse gekuppelt sind und an der Rückseite des Fahrzeuges im Augenblick
der Betätigung des Bremshebels aufleuchten. Diese Signallampen sind jedoch unzureichend,
da sie häufig verstaubt sind, bei hellem Sonnenschein nicht zu erkennen sind und
auch dann von dem Führer des nachfolgenden Fahrzeuges nicht beachtet werden, wenn
seine Aufmerksamkeit gerade nach einer anderen Richtung hiii gelenkt wird. Ein weiterer
Nachteil dieser bekannten Signallampen besteht darin, daß sie bei jedem noch so
geringen Bremsvorgang des Fahrzeuges aufleuchten und daher nicht im eigentlichen
Sinne ein Warnzeichen darstellen.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Signalvorrichtung, die
in Gefahrenmomenten einwandfrei den Fahrer des nachfolgendem Fahrzeuges auf den
Bremsvorgang des vorausfahrenden Fahrzeuges aufmerksam macht. Dies geschieht in
bekannter Weise durch eine akustische Signalvorrichtung, die durch den Bremshebel
betätigt wird und bei der ein in einem Zylinder gleitender Kolben bei einer bestimmten
Bremsgeschwindigkeit ein Signal, z. B. ein Pfeifsignal, zum Ansprechen bringt. Die,
Signalvorrichtung der Erfindung ist dabei dadurch gekennzeichnet, daß der am hinteren
Ende des Fahrzeuges sitzende Zylinder eine Austrittsöffnung für die durch den Zylinderkolben
verdrängte Luft aufweist, die vom Führersitz regelbar ist, und daß ferner das Verbindungsglied
zwischen Kolben und Bremshebel mit einer Vorrichtung, z. B. einer ausschwenkbaren
Öse, versehen ist, um die Verbindung zwischen Bremshebel und Signalvorrichtung lösen
zu können.
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Es sind schon akustische Signalvorrichtungen für Kraftfahrzeuge bekannt,
die durch den Bremshebel betätigt werden und nach vorn gerichtet sind oder die durch
einen besonderen Druckknopf betätigt werden und nach hinten gerichtet sind. Es ist.
ferner bekannt, ein nach vorn gerichtetes akustisches Signal, das durch einen besonderen
Fußhebel zu betätigen ist, vorzusehen, bei dem ein in einem Zylinder gleitender
Kolben durch Verdrängung der Luft das Signal zum Ansprechen bringt. Keine der bekannten
Einrichtungen weist jedoch die vorstehend angegebene Vereinigüng
der
an sich bekannten Mittel auf. Die Signalvorrichtung nach der Erfindung hat den Vorteil
einer besonders einfachen Bauweise= so daß- sich-die-Einrichtung leicht awf jedem
Kraftfahrzeug auch nachträglich bringen läßt. Durch den einfachen Aufbau i.'s3::
die Betriebssicherheit gewährleistet. Einei ä derartige Signaleinrichtung kann z.
B. bei Fahrten am Tage im Großstadtverkehr so eingestellt sein, daß schon bei geringem
Bremsen ein Signal ertönt, während bei Nachtfahrten erst bei starkem Bremsen das
Signal anspricht. Um das akustische Signal, wenn die Warnung nach hinten nicht benötigt
wird, ä. B. bei Fahrten auf Landstraßen, ausschalten zu können, läßt sich nach -der
Erfindung die Verbindung zwischen dem Kolben und dem Bremshebel lösen.
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Die Signalvorrichtung nach der Erfindung, die. zweckmäßig einen kurzen,
scharfen Pfeifton angibt, stellt ein unbedingt sicheres Mittel dar, um beim plötzlichen
Bremsen eines Fahrzeuges ein nachfolgendes Fahrzeug zu warnen; denn ein derartiges
plötzliches akustisches Signal, das sich zweckmäßig in seiner Klangart von allen
sonst auf Straßen üblichen Signalen unterscheidet, lenkt zwingend die Aufmerksamkeit
des -Fahrzeugführers des nachfolgenden Fahrzeuges auf sich. und veranlaßt diesen
sofort und unwillkürlich, die Bremspedale seines Fahrzeuges zu treten. Eine Erhöhung
des Straßenlärmes durch derartige akustische Signale ist nur gering, da die Signale
nur sehr kurz zu sein brauchen und nur in den verhältnismäßig seltenen Fällen ganz
scharfen Bremsens in Wirksamkeit treten.
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In den Abbildungen' ist z. B. eine Ausfuhr ungsform der Erfindung
dargestellt. Es zeigen Abb. i das Fahrgestell eines Kraftfahrzeuges mit der Signalvorrichtung
in Draufsicht, Abb.2 einen Fußbremshebel mit angeschlossener Signalvorrichtung in
.Seitenansicht und teilweisem senkrechtem Längsschnitt in größerem Maßstabe.
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Das Fahrzeuggestell, dessen allgemeine Anordnung jede beliebige Gestalt
haben kann, besitzt - einen Fußbremshebel i, der in üblicher Weise durch Bowdenzüge
2 mit den Bremsen der vier Räder verbunden ist. An dem Fußhebel i ist ein Zapfen
3 angebracht, der üi einer länglichen Öse q. läuft. Die Öse ist in einer Schelle
5 gelagert und geht in einen Bowdenzug 6 über. Am Ende des Fahrzeugs ist in der
Nähe des Schlußlichtes oder der schon vorhandenen Signallampe die akustische Signalvorrichtung
7@ angebracht, die in Abb.2 deutlich zu erkennen ist. Sie besteht aus einem in diesem
Falle lotrecht 'stehenden Zylinder 8, in dem sich ein Kolben 9 bewegt. An dem Kolben
9 greift der Bowdenzug 6 an.' Der Kolben wird in seiner Ruhestellung durch eine
Druckfeder io in seiner höchsten v<.ge gehalten. Eine Öffnung i i am unteren
des Zylinders dient als Pfeife.
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'.rird nun der Fußhebel i langsam betätigt, .,;so tritt zunächst überhaupt
keine Bewegung des Kolbens 9, also auch kein Pfeifen der ,Vorrichtung ein, da der
Zapfen 3 sich zunächst frei in der länglichen Öse q. bewegt. Auch bei der Weiterbewegung
des Hebels i mit geringer Geschwindigkeit entsteht kein Pfeifton, da die Pfeife
-i i so eingestellt ist, daß nur eine rasche Bewegung des Kolbens 9 den Pfeifton
hervorruft. Wird also der Fußhebel i in einem Augenblick der Gefahr sehr rasch heruntergedrückt,
so bewegt sich der Kolben 9 entsprechend rasch abwärts und es wird ein deutlich
hörbarer Pfeifton entstehen. Sofort nach Loslassen des Fußhebels i wird der Kolben
9 durch Wirkung der Druckfeder io wieder in seine Ausgangsstellung zurückbewegt.
-Um die Lautstärke der Signalvorrichtung bzw. ihre Empfindlichkeit zu ändern, ist
in dem Zylinder 8 eine nicht gezeichnete Öffnung angebracht, welche auf mechanische
oder eine andere-Weise vom Führersitz aus mehr oder weniger stark geöffnet werden
.kann. Entsprechend der Größe dieser öffnung tritt also ein mehr oder weniger großer
Teil der im Zylinder befindlichen Luft durch die Pfeifenöffnung aus, -so daß durch
diese Maßnahme eine Regelung der Lautstärke bzw. der Empfindlichkeit der Einrichtung
möglich ist.
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Um die Kupplung zwischen dem Bremshebel i und der Signalvorrichtung
7 ganz ausschalten zu können, ist die Schelle 5 z. B. im Fußbrett 12 des Führersitzes
seitwärts beweglich angebracht. Durch eine einfache Bewegung des Fußes kann daher
die Schelle 5 so seitlich verschoben werden; daß die Öse q. außer Eingriff mit dem
Zapfen 3 kommt, so daß sich der Bremshebel i betätigen läßt, ohne auf die Signalvorrichtung
7 einzuwirken.
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Im Rahmen der Erfindung können die Übertragungselemente und die akustische
Signalvorrichtung selbst sowie auch die Kupplung der einzelnen Teile miteinander
in jeder beliebigen Weise vorgenommen werden. Es kann auch an Stelle des Fußhebels
der Handbremshebel mit der Vorrichtung gekuppelt sein. Ebenso können sowohl der
Fußhebel als auch der Handbremshebel zur Betätigung des Signals benutzt werden.
Die Kupplungsmöglichkeit der akustischen Signalvorrichtung mit der Handbremse ist
deshalb von besonderer Bedeutung, weil eine Betätigung der.bekannten optischen -Signalvorrichtungen
durch die Handbremse in -der Regel nicht
vorgesehen und auch nicht
möglich ist, da bei in Ruhe befindlichem Fahrzeug die Handbremse stets angezogen
ist und eine damit gekuppelte Signallampe dauernd leuchten würde. Das akustische
Signal gemäß der Erfindung bricht dagegen ab, sobald die Bewegung des Bremshebels
aufhört.