<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zur Betätigung einer Bremse mit einem Schalter, der einen Stromkreis für ein akustisches
Signal und allenfalls optische Einrichtungen schliesst, insbesondere für Kraftfahrzeuge.
Es ist bereits bei Kraftfahrzeugen bekannt, mit der Betätigung der Bremse bzw. des Bremspedals einen Schalter zu betätigen, der einen Stromkreis für akustische oder optische Signale schliesst. Bei einer derartigen bekannten Einrichtung ist das Bremspedal mit einem in einem Gehäuse spielenden und unter dem Einfluss einer Feder stehenden Kolben verbunden, der in Bremsstellung den Stromkreis für eine Hupe od. dgl. schliesst.
Die Erfindung bezieht sich nun auf eine weitere Ausgestaltung derartiger bekannter Einrichtungen zum Zweck, nur in Momenten der Gefahr den Hupenstromkreis zu schliessen, im übrigen jedoch den Schalter in Offenstellung zu lassen, wenn die Bremse langsam betätigt wird. Erfindungsgemäss ist zwischen dem Luftkolben und den Schaltkontakten ein vorzugsweise selbst als Schalter ausgebildetes pneumatisches Zwischenglied vorgesehen, das indirekt durch den Luftkolben in seiner Bewegung beeinflusst wird.
Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Die Fig. 1 zeigt den Erfindungsgegenstand im Längsschnitt und in Verbindung mit dem Fusshebel der Bremse eines Kraftfahrzeuges, die Fig. 2 ein Schaltschema einer Einrichtung, die durch die Vorrichtung gemäss der Erfindung betätigt werden kann.
Mit 1 ist ein Rohr bezeichnet, dessen beide Enden je mit einer Kappe 2,3 abgeschlossen sind.
In diesem Rohr 1 ist ein mit einer Ledermanschette 4 abgedichtete Kolben 5 geführt, dessen Stange 6 über ein Drehgelenk 7 mit dem bei 9 z. B. am Kraftfahrzeugrahmen angelenkten Fussbremshebel 8 gelenkig verbunden ist. In dem Rohr 1 lässt sich ein aus einem Isolierstück 10 und einer Ledermansehette 11 bestehender zweiter Kolben verschieben. Mit der Kappe 3 ist ein Isolierstück 12 verbunden, das zur Aufnahme von mehreren, z. B. dreier Kontakte 14, 15 und 16 dient. Am Isolierstück 10 ist vermittels einer Schraube eine Kontaktplatte 17 befestigt.
Eine Feder 18, die gleichzeitig als Leiter dient und einen Endes an der Kontaktplatte 17, andern Endes am Kontakt 16 befestigt ist, sucht den aus dem Isolier- stück 10 und der Ledermanschette 11 bestehenden Kolben ständig nach links bis zum Anschlag 20 zu drücken.
Die Hülse 1 besitzt einen seitlichen Rohrstutzen 21 mit einem Einsatz 22, der eine Bohrung 23 kleinen Durchmessers aufweist. Zur Ermöglichung einer wippenden Bewegung des Rohres 1 bei Betätigung des Fusshebels 8 ist das Rohr 1 über einen T-förmigen Ansatz 25 bei 26 an einer Rahmenlasche 27 gelenkig angebracht.
Von den Kontakten 14-M führt z. B. der Kontakt 16 zum Minuspol einer Batterie B, deren Pluspol über eine Leitung Li einesteils zum elektrischen Schaltmechanismus einer photographischen Kamera oder eines Filmaufnahmeapparates P und andernteils zu einem Signalhorn S führt, während die Leitung L2 des Schaltmechanismusses des photographischen Aufnahmeapparates P zum Kontakt 14 und die Leitung Lg vom Signalhorn S zum Kontakt 15 führt.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung ist folgende :
Im gezeichneten Ausführungsbeispiel ist, wie schon gesagt, der aus den Teilen 4 und 5 bestehende Kolben über eine Kolbenstange 6 mit dem Fusshebel 8 der Bremseinrichtung eines Kraftfahrzuges, z. B. eines Kraftwagens, gelenkig verbunden. Wird nun die Bremse durch den Fusshebel 8 langsam betätigt, so verschiebt sich der aus den Teilen 4 und 5 bestehende Kolben im Zylinder 1 gegen den aus den Teilen 10 und 11 bestehenden, gleichfalls verschiebbaren, jedoch unter dem Einfluss der Feder 18 stehenden Gegenkolben, wobei jedoch die Luft zwischen diesen beiden Kolben im Zylinder 1 durch die Bohrung 23 des
<Desc/Clms Page number 2>
Einsatzes 22 ausströmt, so dass der aus den Teilen 10 und 11 bestehende Gegenkolben in seiner Ruhestellung verbleibt.
Wird hingegen der Fusshebel 8 der Wagenbremse in Fällen der Gefahr rasch niedergedrückt, wodurch auch der aus den Teilen 4 und 5 bestehende Kolben rasch gegen seinen Gegenkolben gedrückt wird, so findet die Luft nicht Zeit, durch die Öffnung 23 ins Freie auszuströmen. In diesem Falle wird der aus den Teilen 10 und 11 bestehende Kolben mit der Kontaktplatte 17 entgegen der Wirkung der Feder 18 gegen die Kontakte 14 und 15 gedrückt, wodurch die photographische Kamera P und das SignalhornSandieBatterieBangeschlossenwerden. EswirddemnachdiemitdemObjektivindieFahrt- richtung gerichtete photographische Kamera hinsichtlich ihres Aufnahmemechanismusses zur Loslösung gebracht und gleichzeitig ertönt das Signalhorn.
Sobald jedoch die in der Hülse 1 komprimierte Luft durch die Öffnung 23 teilweise ausgeströmt ist, entspannt sich im selben Masse die Feder ; M, wodurch auch der Kontakt 17 von den Kontakten 14, 15 abgehoben und der Stromschluss unterbrochen wird. Bei Zurückgehen des aus den Teilen 4 und 5 bestehenden Kolbens samt dem Fusshebel 8 ist die Einrichtung für weitere Fälle funktionsbereit.
Die erfindungsgemässe Einrichtung bietet vor allem den Vorteil, dass der Fahrer in Augenblicken der Gefahr, wenn z. B. ein Passant plötzlich die Fahrbahn betritt, u. zw. in einer Entfernung vom Fahrzeug, die kleiner ist, als es dem Bremsweg des Fahrzeuges bei Schnellbremsung entspricht, von der Betätigung mehrerer Organe des Fahrzeuges zur Verhinderung eines Unfalles zumindestens um ein Organ entlastet wird, wobei die wichtigsten Organe : das Warnungssignal und der Fusshebel der Fahrzeugbremse automatisch und mechanisch miteinander gekuppelt sind. Es wird also noch im letzten Augenblick der Passant gewarnt bei gleichzeitiger Bremsung des Wagens. Überdies wird ein solches Geschehnis durch die Photokamera automatisch festgehalten, so dass jederzeit ein einwandfreier Nachweis der wahren Begebenheit möglich ist.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist nicht nur für Strassenfahrzeuge verwendbar, sondern auch für Schienenfahrzeuge, insbesondere mit pneumatischer oder hydraulischer Schnellbremsung. Sie kann jedoch auch bei Schienenfahrzeugen mit Brennkraftmaschinenantrieb und elektrischer Kraftübertragung auf das Fahrgestell Anwendung finden, wobei mit dem Bremshebel zur Betätigung der elektrischen Schnellbremsung die erfindungsgemässe Einrichtung sinngemäss gekuppelt ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Betätigung einer Bremse mit einem Schalter, der einen Stromkreis für ein akustisches Signal und allenfalls optische Einrichtungen schliesst, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem in einem Zylinder spielenden mit dem Bremshebel verbundenen Luftkolben, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Luftkolben und dem Schalter ein freispielendes pneumatisches Zwischenglied (Kolben) vorgesehen ist, das nur bei rascher Einwirkung des Luftkolbens, z. B. bei Schnellbremsung, den Stromkreis schliesst, jedoch bei langsamem Vordringen des Luftkolbens bewegungslos bleibt.