DE633450C - Verfahren zur Zufuhrregelung an einer Arbeitsmaschine mittels Kontrollwaegungen - Google Patents
Verfahren zur Zufuhrregelung an einer Arbeitsmaschine mittels KontrollwaegungenInfo
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Description
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Bur. Ind. Eigendom
Bur. Ind. Eigendom
13 AUG. 1936
AUSGEGEBEN AM
29. JULI 1936
29. JULI 1936
Die Erfindung· bezweckt, die Menge des einer Arbeitsmaschine zufließenden Gutes, beispielsweise
der Tabakzuführung zu einer Zigarettenmaschine, durch fortlaufende Rege-Si
lung möglichst nahe an einem Sollwert zu halten. Es ist bekannt, zu diesem Zweck die
Erzeugnisse einer Wägevorrichtung zuzuführen, welche die Steuerung der Zufuhreinrichtung
verändert, sobald der Ausschlag der
ίο Waage eine bestimmte Grenze überschreitet.
Damit die Genauigkeit der Wägungeu nicht durch zufällige Stöße u. dgl. leidet, ist es
zweckmäßig, die Wägungen periodisch vorzunehmen. Hierbei stehen sich hinsichtlich
des Abstandes zwischen, je zwei Wägungen die Forderung möglichster Schonung der
Waage und diejenige eines möglichst schnellen Ausgleichs von Fehlern entgegen. Wird
nämlich bei einer Wägung, deren Ergebnis aus dem Toleranzbereich, herausfällt, nur eine
kleine Änderung der Zufuhrmenge vorgenommen, so kann es vorkommen, daß der
Einfluß der Störung bis zur nächsten Wägung größer ist als der Einfluß der Regelung, so
daß sich die Störung unerwünscht stark und auf unerwünscht lange Zeit auswirkt. Wird
dagegen eine größere Beeinflussung der Zufuhr vorgenommen, so besteht die Gefahr
einer Überregclung mit ähnlichen Folgen.
Die Erfindung vermeidet diese Schwierigkeiten dadurch, daß die regelmäßig vorgenommenen
Kontrollwägungen in längeren Zeitabständen vorgenommen werden, daß jedoch
von dem Augenblick an, in welchem das Ergebnis einer Kontrollwägung eine Beeinflussung
der Gutzuführung nötig macht, bis zur Wiederherstellung des Gleichgewichtszustandes
die Steuerung der Wägeeinrichtung derart verändert wird, daß die Kontrollwägungen
während dieser Zeit unmittelbar aneinander anschließen. Da bei jeder außerhalb des Toleranzbereichs
fallenden Wägung ein Regelimpuls ausgeübt wird, werden so auch größere Störungen schnell ausgeglichen. Andererseits
wird, solange eine Regelung nicht erforderlieh ist, die Wägeeinrichtung weitgehend geschont.
Von besonderem Vorteil ist die Ausübung des erwähnten Verfahrens unter Anwendung
einer Waage, bei der das zu prüfende Gewicht aus dem ersten größten Ausschlag der Waage
von ihrer Anfangslage bestimmt wird. Diese
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Adolf Libra in Pilsen, Tschechoslowakische Republik.
Wägungen liefern in äußerst kurzer Zeit ein verhältnismäßig genaues Ergebnis. Auf der
anderen Seite ist aber bei'jeder Wägung eine Arretierung der Ware mit anschließender
Wiederfreigabe erforderlich, so daß die Abnutzung der Waage bei. jeder Einzelwägung
verhältnismäßig groß ist. Aus diesem Grunde ist bei diesen dynamischen Wägungen die gemäß
der Erfindung erreichte Verminderung ίο der erforderlichen Zahl von Kontroll wägungen
von besonderer Bedeutung. Die Ausführung dynamischer Wägungen zur Kontrolle einer Arbeitsmaschine ist an sich bekannt,
jedoch handelte es sich hierbei um Einrichtungen, bei welchen die Auslösung der Wägeeinrichtung
und die Auswertung des Ergebnisses von Hand erfolgte." Die Ausnutzung
dynamischer Wägungen zur selbsttätigen Zufuhrregelung dürfte dagegen erst durch das
Verfahren gemäß der Erfindung praktisch möglich geworden sein und ist auch noch ■ nicht vorgeschlagen worden:
Eine zur Ausübung des Verfahrens in dieser Art geeignete Einrichtung wird gemäß
der Erfindung dadurch geschaffen, daß die Vorrichtung zur Vornahme der Kontrollwägungen
eine lösbare Kupplung und eine Hauptsteuereinrichtung zum regelmäßig wiederkehrenden
Ein- und Ausrücken dieser Kupplung enthält, und daß dieser Hauptsteuereinrichtung
eine zusätzliche Steuereinrichtung parallel geschaltet ist, durch welche die Kupplung auch dann eingerückt werden
kann, wenn sie durch die Hauptsteuereinrichtung nicht betätigt wird. Diese zusätzliche
Steuereinrichtung kann willkürlich von Hand betätigt werden oder sich auch selbsttätig
einschalten, sobald eine Kontroll wägung eine Beeinflussung der Zufuhrmenge erforderlich
macht, worauf sie so lange eingeschaltet bleibt, bis eine der folgenden Kontrolhvägungen
ein Ergebnis liefert, das innerhalb der zugelassenen Gewichtsabweichungen liegt.
Selbstverständlich kann eine einwandfreie dynamische Wägung nur vorgenommen werden,
wenn die Betätigungseinrichtung immer in einer bestimmten Stellung ein- und wieder
ausgerückt wird. Das kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß mit der Betätigungseinrichtung
für die dynamische Waage eine U-förmig genutete Metallscheibe umläuft, die auf einer Isoliernabe mit einseitigem Flansch
sitzt, wobei dieser Isolierflansch an einer Stelle einen in das Innere der Nut führenden
Schlitz zum Ein-' und Ausspringen eines Schalthebels enthält.
Von Bedeutung ist auch, daß die Beeinflussung der Zufuhrgeschwindigkeit nach·
jeder eine Beeinflussung nötig' machende Wagung eine genau bestimmte Größe hat und
insbesondere vor-Beginn der nächsten Wägung beendet ist. Das wird bei einer Waage, deren
Waagebalken je nach seiner Einstellung unter der Last entsprechende Stromstöße veranlaßt,
dadurch erreicht, daß ein Unterbrechungskontakt, welcher in den zur Steuerung des Regeins dienenden Stromkreisen
liegt, von der Betätigungseinrichtung für die • Durchführung der einzelnen Wägungen in
einem bestimmten Zeitabstand nach ScIiHeßung
des Stromkreises selbsttätig geöffnet wird.
Die Auswertung der Wägung geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß ein den Waagebalken gegen die Fläche der in bekannter
Weise einstellbaren Steuerkontakte der Regeleinrichtung andrückender und ihn
dadurch in seiner Endstellung festlegender Elektromagnet über von der Betätigungseinrichtung
der Waage gesteuerte Kontakte Strom erhält. Die Lage des festen Kontaktes
ist dabei zwecks Änderung des Abtastzeitpunktes vorzugsweise einstellbar.
Ein Beispiel der Anordnung einer solchen Vorrichtung ist schematisch in Fig. 1 durch
den Aufriß, in Fig. 2 durch den Grundriß des Waagebalkens, in Fig. 3 durch den Seitenriß
des Feststellmagneten gemäß dem Schnitt A-A der Fig. 1 und in Fig. 4 durch den
Seitenriß der Schalterscheibe angedeutet.
Die Vorrichtung besteht aus einer Kontrollwaage mit einem ungleicharmigen Waagebalken
i, an dessen kürzerem Arm Stangen 2 mit länglichen Augen 3 hängen, in welchen
mittels der Zapfen 4 und der Gehänge 5 die Lastschale 6 frei eingehängt ist, in welche die
von der Maschine bei den Kontrolhvägungen gereichte Menge des zu verarbeitenden Gutes
gelegt wird. Die Gehänge 5 sind mit Zapfen 8 versehen, welche durch Ausschnitte von
Seitenarmen 8' des Trägers 9 unterfaßt werden können, der 'sich senkrecht in Führungen
ίο bewegt. Diese senkrechte Bewegung des Trägers 9 wird durch die Nut 11 der Scheibe
12 gesteuert, die auf der Welle 13 frei drehbar ist. Letztere wird von der Arbeitemaschine
angetrieben. Mit Hilfe einer anderen Nut derselben Steuerscheibe 12 wird
bei den Kontrollwägungen das Reichen der Ware 7 auf die Lastschale 6 geregelt. Diese
Einrichtung ist aber nicht Gegenstand der «o Erfindung und ist deshlab auf der Zeichnung
nicht angedeutet; ihre Bewegung ist aber bewegungstechnisch gebunden und steht in
einem genauen zeitlichen Zusammenhang mit der Einrichtung für das Wägen und Regeln.
Auf der Welle 13 ist einerseits eine elektromagnetische
Kupplung 14, durch deren Einschalten die Steuerscheibe 12 in Bewegung
gebracht wird, und andererseits eine Metallscheibe 15 aufgekeilt, die mit einer Umfangsnut
16 und einem Quereinschnitt 17 versehen
ist (Fig. i, 4). Die Scheibe 15 sitzt auf der
mit einem-Stirnflansch 19 versehenen Nabe 18, I
die aus nichtleitendem Material hergestellt ist. Der Quereinschnitt 17 geht auch durch
den Flansch 19 hindurch. Durch den Einschnitt 17 kann der Hebel 20 aus der Nut 16
der Metallscheibe 15 heraustreten. Dieser Hebel 20 ist am Zapfen 21 drehbar gelagert,
auf dem auch der Hebel 22 drehbar angeordnet ist. Die Ausschläge beider Hebel sind
ίο durch Anschläge 23 begrenzt. Die Hebel 20
und 22 sind miteinander durch eine Zugfeder 24 verbunden. Diese soeben beschriebene Einrichtung
15 bis 24 bildet für das beliebige Einschalten des Stromes einen sogenannten
Drehschalter, der an die Quelle des elektrischen Stromes durch die am Umfange der
Metallscheibe 15 schleifende Bürste 25 und andererseits durch eine Leitung angeschlossen
ist, die mit dem Zapfen 21, um den sich die Hebel 20 und 22 drehen können, in Verbindung
steht. Handhebel 22 sitzt dabei natürlich nichtleitend auf dem Zapfen 21. Wenn
also die Hebel 20 und 22 in der mit vollen Linien angedeuteten Lage sind (Fig. 1), so ist
der Stromkreis geschlossen; sind sie aber in der gestrichelt angedeuteten Lage, so ist der
Strom unterbrochen. Beim Umstellen des Hebels 22 aus einer Lage in die andere springt indessen der Hebel 20 nicht sofort auf
die entsprechende Seite, sondern er gleitet entweder außen am Flansch 19 der Nabe 18 oder
in der Nut 16 so lange, bis er an den Quereinschnitt
17 kommt, worauf er erst unter der Einwirkung der beim Verschwenken des
Handhebels 22 auf die andere Seite des Drehzapfens 21 gebrachten Feder 24 in die Lage
ausschwingt, welche der neuen Lage des Handhebels 22 entspricht. Durch diesen Schalter wird das· Einschalten bzw. das
Unterbrechen des Stromes stets in einem Augenblick erzielt, der einer bestimmten Lage
der Steuerscheibe 12 entspricht.
Von der Welle 13 wird mittels einer Getriebeübersetzung
26 die Welle 27 angetrieben, auf welcher eine nichtleitende Scheibe 28 mit einer Kontaktfläche 29 befestigt ist.
Letztere ist leitend mit dem Schleifring 30 verbunden, dem durch die Bürste 31 Strom
zugeführt wird. Die zweite Bürste 32 gleitet
am Umfang der nichtleitenden Scheibe 28. Diese soeben beschriebene Einrichtung 26 bis
32 dient als Steuerschalter für das periodische Ein- und Ausschalten des Stromes, wobei das
Einschalten des Stromes stets, in einemAugenbfick eintritt, welcher einer bestimmten Lage
der Steuerscheibe 12 entspricht, und während der Dauer einer Umdrehung derselben anhält.
Der Dauer einer solchen Umdrehung · entspricht die Länge der Kontaktfläche 29.
So Im Falle der Notwendigkeit einer häufigeren Wägung wird entweder die Drehzahl der
Welle 27 erhöht oder eine größere Anzahl von Kontaktflächen 29 vorgesehen. Die Welle
27 ist in Fig. 1 nur als Punkt dargestellt.
Von der Welle 13 werden mittels des Kegelrades 33 auch die Kegelräder 34 und 35 angetrieben,
die auf der die Zuführung des zu verarbeitenden Gutes zur Maschine unmittelbar steuernden Regelwelle 36 frei drehbar sind.
Auf der Welle 36 sind die elektromagnetischen Kupplungen 37 und 38 aufgekeilt, welche die
Welle 36 mit dem Kegelrad 34 oder 35 kuppeln; sie erhält so eine Drehbewegung im
einen oder im anderen Sinn. Am Ende der Welle 36 ist ein Handrad 39 aufgesetzt für
eine etwa nötig werdende, von Hand erfolgende Steuerung der Zuführungseiurichtung.
Zum Abstellen der selbsttätigen Regelung dient der Schalter 40.
Am längeren Arm des Waagebalkens 1 befindet sich das übliche verschiebbare Gewicht
4r, welches so eingestellt wird, daß der Zeiger 42 auf die Mitte der Skala 43 zeigt, wenn
die gereichte Gutmenge 7 der Solleistung entspricht. Bei einem größeren Gewicht schwingt
der Zeiger42 in Richtung nach oben (plus), bei einem kleineren Gewicht in Richtung nach
unten (minus). Der Waagebalken 1 wird in der Mittellage mittels eines Festhaltemagneten
44 gesichert, dessen Pole zugespitzt sind (Fig. 3), um eine große Dichte der Kraftkurven
eben in der Mitte des Magnetfeldes und dadurch auch eine Sicherung des Waagebalkens
ι in seiner Mittellage zu erzielen.
An dem langen Arm des Waagebalkens 1 ist eine flache Feder 45 befestigt (Fig. 2); die
an der rückwärtigen Seite mit einem Kontakt 46 und einem Anker 47 versehen ist, gegenüber
welchem ein Elektromagnet 48 steht. Durch Einschalten des Elektromagneten 48
wird der Anker 47 angezogen, und die Feder 45 biegt sich so durch, daß der Kontakt 46
bei aus der Mittellage herausgeschwenktem Waagebalken 1 mit einem der leitenden Segmente
49, 50 in Berührung kommt (Fig. i). Dabei wird einer von den Stromkreisen geschlossen,
in welchen die Signallampen 51 bzw. 52 und die elektromagnetischen Kupplungen
37 bzw. 38 eingeschaltet sind. Das Ende der Feder 45 kann mit einem Schreibstift
53 versehen werden, welcher die Abweichungen des Gewichtes auf dem Papierstreifen
eines Selbstschreibers 54 verzeichnet, der gegebenenfalls der ganzen Vorrichtung
angegliedert werden kann. Das Einschalten der Elektromagnete 44 und 48 geschieht beim
Berühren der Kontaktglieder 55 bzw. 56
durch das Kontaktglied 57, das an dem senkrecht verschiebbaren Träger 9 befestigt ist.
Die Kontaktglieder sind derart eingestellt, daß der Augenblick und die Dauer der Einschaltung
des Stromkreises im gewünschten
C33450
zeitlichen Verhältnis mit dem Reichen.des zu verarbeitenden Gutes stehen.
Die Glühlampen, Magnete und die Kupplungen werden mit Gleichstrom von niedriger
Spannung gespeist und sind an den Gleichrichter 58 beliebiger Bauart (Fig. r) oder unmittelbar
an eine Gleichstromquelle angeschlossen.
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet in ίο der Weise, daß auf die Lastschale 6 der .Kontrollwaage
in bestimmten Zeitabschnitten, z. B. stets nach 5 Minuten, eine bestimmte
Menge Material" oder Waren, die durch eine beliebige Maschine erzeugt, gepackt oder bets
fördert werden, gelegt werden. Das Zuführen des Gutes oder der Ware auf die Waage geschieht
auf beliebige bekannte Weise und ist daher weder beschrieben noch auf der Zeichnung
dargestellt; es ist aber bcwegungstcchäo
nisch mit der den Wägevorgang steuernden Nutenschcibe 12 derart verkoppelt, daß die
Wägung durch das Zuführen des Gutes auf die Lastschale 6 der Waage in keiner Weise
beeinträchtigt wird. Der Wägevorgang verläuft stets in der gleichen Zeit, z. B. in xo Sekunden.
Bei Beginn einer Wägung, bevor die Ware 7 auf die Lastschale 6 gelegt wird, muß
der Waagebalken r in seiner Mittellage durch den Elektromagneten 44 gesichert werden;
dies geschieht, indem beim Anheben des Trägers 9 sein Stromkreis über die Kontaktglieder
55 und 57 geschlossen wird. Hierbei wird der Waagebalken 1 durch die auf die
Lastschale gelegte Ware nicht belastet, denn die Lastschale 6 wird beim Anheben des Trägers
9 aus dem Auge 3 ausgehängt und hängt mittels der Zapfen 8 auf den Armen 8' des
Trägers 9.
Im weiteren Verlauf der Wägung läßt die fortschreitende NTutenscheibe r 2 den Träger 9
wieder herabgehen, bis die Lastschale 6 mit der Ware 7 mittels der Zapfen 4 im Auge 3
eingehängt wird und den noch gesicherten Waagebalken r belastet. Der Träger 9 sinkt
weiter herunter, bis die Arme 8' die Zapfen 8 freigeben. Schließlich wird bei weiterem Absinken
des Trägers 9 die Berührung der Kontaktglieder 55 und'57 unterbrochen, wodurch
der Strom, welcher durch den Feststellmagneten 44 hindurchgeht, ausgeschaltet wird; der
AVaagebalken 1 wird nunmehr frei und kann schwingen. Nun können zwei Falle eintreten:
entweder ist das Gewicht der auf die Lastschale gelegten Ware richtig, dann schwingt
der Waagebalken nicht aus, oder aber das Gewicht der Ware 7 ist kleiner bzw. größer
als das der Mittel lage des Waagebalkens 1 entsprechende Sollgewicht, dann schwingt der
Waagebalken in Richtung nach.oben'bzw. nach unten aus seiner Mittellage aus.
Bei dem Wägen von leichten Körpern, z. B. Zigaretten-, muß die Waage sehr empfindlich
sein, wobei der Waagebalken im allgemeinen zulange schwingt, ehe er seine Gleichgewichtslage
einnimmt. Für eine rasche Feststellung des Gewichtes und dementsprechende Regelung
der Wägegutzufuhr ist daher das im allgemeinen übliche Wägeverfahren, bei dem das Einspielen der Waage auf ihren Gleichgewichtszustand
abgewartet werden muß (statisches Verfahren), nicht gut anwendbar. Es ist deshalb erforderlich, ein anderes Wägeverfahren
zu benutzen, bei dem das Gewicht entsprechend dem größten ersten Ausschlag des Waagebalkens aus der Mittellage bestimmt
wird (dynamisches ^ Verfahren). Zu dem Zwecke muß der Waagebalken stets in
der Grenzlage des ersten Ausschlages festgehalten werden. Dies geschieht dadurch, daß
im Augenblick der größten Abweichung des Waagebalkens 1 mittels der Kontaktglieder 56
und 57 ein Stromkreis geschlossen wird, der durch den Elektromagneten 48 hindurchgeht,
welcher dann den Anker 47 auf der Feder 45 anzieht. Demzufolge biegt sich die Feder 45
durch, so daß gleichzeitig einerseits die Spitze 53 sich auf das Papier des Selbstschreibers 54
aufsetzt und das Gewicht vermerkt, und andererseits der Kontakt 46 das Segment 49
bzw. 50 berührt und einen von den Stromkreisen schließt, in welchen die Signallampen
51, 52 und auch die elektromagnetischen Kupplungen 37, 38 eingeschaltet sind. Durch
das Aufleuchten der Glühlampe 51 bzw. 52 wird angezeigt, ob die abgewogene Ware
Unter- oder Übergewicht hat, und mit dem Einschalten der Kupplung 37 bzw. 38 wird
gleichzeitig das Kegelrad 34 bzw. 35 mit der Regelwelle 36 verbunden, so daß letztere
durch das Kegelrad in der einen oder der anderen Richtung verdreht und dadurch die
zugeführte Gutmenge erhöht oder vermindert wird. Durch ein entsprechendes Einstellen
der Kontakte 56, 57 kann die Dauer der Regelung den Anforderungen entsprechend angepaßt
werden. Hat die auf der Lastschale liegende Ware ihr richtiges Sollgewicht, so werden selbstverständlich die. erwähnten
Stromkreise nicht geschlossen, die Glühlampen leuchten nicht auf, und die Zufuhrregelung
wird nicht eingeschaltet, da die Kontakte. und 50 nicht bis in die Mittellage des
Waagebalkens hineinreichen.
Die Dauer der Wägung ist durch die Dauer des Ausschlages des belasteten Waagebalkens
gegeben. Diese Dauer bestimmt sich nach einer bekannten, für kleinere Ausschläge geltenden
physikalischen Gleichung mit Τ=π ]/—j
wovon T die Zeit des Ausschlages in Sekunden angibt und -π die Ludolfsche. Zahl, I die
Entfernung des Schwingungsmittelpunktes des ganzen schwingenden Systems von der
Schwingachse und g die Erdbeschleunigung ist. Weil die Abweichung im Gewichte der
einzelnen Zureichungen zur Lastschale in bezug auf das Gewicht des ganzen schwingenden
Systems verhältnismäßig geringfügig ist, ändert sich der Schwingungsmittelpunkt nur
ganz unwesentlich. Es bleibt also der Wert/
ίο und dadurch auch die Zeit der Schwingung T,
welche einem bestimmten Wert des Unterschiedes des Gewichtes der Einzel lieferungen
vom Sollgewicht entspricht, bei verschiedenen Ausschlägen des Waagebalkens ι praktisch
gleich. Für das richtige Abfangen des Waagebalkens 1 in den jeweiligen Grenzlagen
seines Ausschlages werden also die Kontaktglieder 55, 56 und 57 so eingestellt, daß
von der Unterbrechung der Berührung des Kontaktgliedes 57 mit dem Kontaktgliede 55
bis zu seiner Berührung mit dem Kontaktglied 56 die halbe Schwingungsdauer l-—\ verstreicht.
Die Zeit des Beeinflussen des Waagebalkens 1 mittels des Elektromagneten
48 ist durch Einstellung des Kontaktgliedes 56 änderbar, und dadurch läßt sich also auch
die Uneinpnndlichkeit der Vorrichtung zu den
kleinen Gewichtsunterschieden der Zureichungen zur Lastschale ändern, auf welche die
Regelvorrichtung nicht übermäßig ansprechen soll, damit bei vorübergehenden kleineren
Unterschieden im Gewicht keine Überregelung eintritt. Die Toleranzgrenzen, von
denen ab die Regelung erfolgen soll, können durch gegenseitiges Einstellen der Segmente
49 und 50 geändert werden.
Nach beendeter Wagung unterbricht der wieder steigende Träger 9 die Berührung der
Kontaktglieder 56 und 57, wodurch der Elektromagnet 48 ausgeschaltet und der Waagebalken
ι wieder frei wird, worauf bei weiterem Hochgehen des Trägers 9 über die Kontaktglieder
55, 57 der Elektromagnet 44 eingeschaltet wird, durch welchen der Waagebalken
in seiner Mittellage gesichert wird. Gleichzeitig hängt der Träger 9 mittels der
Arme 8' die Lastschale 6 aus den Augen 3 aus, und die ganze Vorrichtung ist für die
nächste Wägung vorbereitet, -weiche sich entweder entsprechend der Umlaufgeschwindigkeit
der Kontaktfläche 29 periodisch wiederholt, wenn der Drehschalter 15 bis 24 ausgeschaltet
ist, oder sich ununterbrochen wiederholt, solange dieser Schalter eingeschaltet
ist.
Der Schalter 15 bis 24 für die ununterbrochene Wägung wird von Hand aus eingeschaltet,
sobald irgendeines von den Signalen 5r>
52 aufleuchtet, also im Falle einer Abweichung im Gewicht der Zureichungen zur
Lastschale. Sobald die Zufuhr des Gutes oder der Ware wieder auf das richtige Gewicht geregelt
ist, hört die Glühlampe auf aufzuleuchten, und der Schalter für die ständige Wägung
wird ausgeschaltet. Dieses Einschalten kann au Stelle von Hand aus auch selbsttätig mittels
' Kontakte geschehen, die an den Stromkreis der Kontrollampen angeschlossen sind,
was auf der Zeichnung nicht dargestellt ist. Der Schalter 15 bis 24 kann auch für eine
einzige Kontrollwägung eingeschaltet werden, die willkürlich jederzeit außer der periodischen
Wägung vorgenommen werden kann: Nach kurzem Einschalten des Handhebels 22
wird letzterer sofort wieder umgelegt, wodurch sich infolge der Bauart des Schalters
der Schalthebel 20 nach einer Umdrehung selbsttätig wieder ausschaltet.
Wird keine große Empfindlichkeit der Waage gefordert, so genügt für den Zweck
die statische Art der Wägung mit gedämpftein Ausschlage des Waagebalkens, dessen
längerer Arm sich während der Zeit außerhalb der eigentlichen Wägung in der tiefsten
Lage befindet und erst bei einer Belastung allmählich in die Gleichgewichtslage steigt. Beit
einer solchen Wägung entfällt die Sicherung des Waagebalkens in der waagerechten Lage
und dadurch auch der Elektromagnet 44 und go das Kontaktglied 55.
Claims (6)
1. Verfahren zur Regelung der einer Arbeitsmaschine fortlaufend zugeführten
Gutmenge mit Hilfe von in regelmäßigen Zeitabschnitten in Abhängigkeit von der Arbeitsmaschine vorgenommenen Kontrollwägungen,
insbesondere für die Ta- ioo bakzuführung zu Zigarettenmaschinen,
dadurch gekennzeichnet, daß die regelmäßig vorgenommenen Kon trol Iwägungen
nur in längeren Zeitabständen vorgenommen werden, daß jedoch von dem Augenblick an, in welchem das Ergebnis einer
Kontrollwägung eine Beeinflussung der Gutzuführung erforderlich macht, bis zur Wiederherstellung des Gleichgewichtszustandes
die Steuerung der Wägeeinrichtung derart verändert wird, daß die Kontrollwägungen
unmittelbar aufeinanderfolgen.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 unter Anwendung
einer Waage, bei. der das zu prüfende Gewicht- aus dem ersten größten
Ausschlag der Waage von ihrer Anfangslage bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zur Vornahme der Kontrollwägungen eine lösbare Kupplung
(14) und eine Hauptsteuereinrich-
638450
tung (26 bis 32) zum regelmäßig wiederkehrenden Ein- und Ausrücken dieser
Kupplung enthält, und daß dieser Hauptsteuereinrichtung (26 bis 32) eine zusätzliehe
Steuereinrichtung (19 bis 25) zum willkürlichen Ein- und Ausrücken der
Kupplung parallel geschaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche
}ö Steuereinrichtung zum willkürlichen Ein- und Ausrücken der Kupplung (14) beispielsweise
aus einer auf ihrem Umfang U-förmig genuteten Metal Ischeibe (r5) besteht,
die auf einer in bestimmtem Verhältnis zur Hauptsteuereinrichtung ständig
umlaufenden Isoliernabe (i8) mit einseitigem Flansch (19) sitzt, und daß ein
durch Isolierflansch (19) und Nutenrand in das Innere der'Nut (16) führender
Schlitz (17) zum Ein- und Ausspringen eines Schalthebels (20) derart angeordnet
ist, daß sich die Schaltungen aus den beiden Steuereinrichtungen (19 bis 25 bzw.
26 bis 32) gegenseitig nicht stören.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, bei welcher der Waagebalken je nach
seiner Einstellung unter der Last entsprechende Stromstöße veranlaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der in den zur Steuerung
des Regeins -dienenden Stromkreisen liegende Unterbrechungskontakt (46, 49,
50) von der Betätigungseinrichtung (11, 12) für die Durchführung der einzelnen
Wägungen in einem bestimmten Zeitabstand nach Schließung des Stromkreises selbsttätig geöffnet wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein, den
Waagebalken- gegen die Fläche der in an sich bekannter Weise einstellbar ausgebildeten
Steuerkontakte (49, 50) der Regeleinrichtung andrückender und ihn dadurch
in seiner Endstellung festlegender Elektromagnet (48) über von der Betätigungseinrichtung
(ι r, 12) der Waage gesteuerte
Kontakte (55, 57) Strom erhält, wobei vorzugsweise die Lage des festen
Kontaktes (55) zwecks Veränderung des Abtastzeitpunktes einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, da-. durch gekennzeichnet, daß eine vom
Waagebalken (i) gesteuerte Hilfsschalteinrichtung
vorgesehen ist, welche bei einer Abweichung vom Sollgewicht selbsttätig die . Kupplung (14) der Waagebetätigung
einschaltet und so lange eingeschaltet hält, bis eine der folgenden Kontrollwägungen
ein Ergebnis liefert, das innerhalb der zugelassenen Gewichtsabweichungen liegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CS633450X | 1934-08-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE633450C true DE633450C (de) | 1936-07-29 |
Family
ID=5454120
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA74450D Expired DE633450C (de) | 1934-08-22 | 1934-11-01 | Verfahren zur Zufuhrregelung an einer Arbeitsmaschine mittels Kontrollwaegungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE633450C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1018635B (de) * | 1951-03-27 | 1957-10-31 | Exact Weight Scale Company | Einrichtung zum Pruefen einer Reihe aufeinanderfolgender Prueflinge hinsichtlich der Abweichung einer messbaren physikalischen Eigenschaft von einem Sollwert |
DE1053995B (de) * | 1951-08-15 | 1959-03-26 | Molins Machine Co Ltd | Zigarettenstrangmaschine |
DE1197005B (de) * | 1961-03-07 | 1965-07-15 | Molins Machine Co Ltd | Vorrichtung zum Aufzeichnen von Unterschieden der Fuellung in der Laengsrichtung eines Zigarettenstranges |
-
1934
- 1934-11-01 DE DEA74450D patent/DE633450C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1018635B (de) * | 1951-03-27 | 1957-10-31 | Exact Weight Scale Company | Einrichtung zum Pruefen einer Reihe aufeinanderfolgender Prueflinge hinsichtlich der Abweichung einer messbaren physikalischen Eigenschaft von einem Sollwert |
DE1053995B (de) * | 1951-08-15 | 1959-03-26 | Molins Machine Co Ltd | Zigarettenstrangmaschine |
DE1197005B (de) * | 1961-03-07 | 1965-07-15 | Molins Machine Co Ltd | Vorrichtung zum Aufzeichnen von Unterschieden der Fuellung in der Laengsrichtung eines Zigarettenstranges |
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