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Außerhalb des Trocknergehäuses angeordnete Siebvorrichtung für Braunkohle-Tellertrockner
Durch die verschiedenen Korngrößen der nassen Rohbraunkohle ergeben sich beim Trocknen
insofern erhebliche Schwierigkeiten, als die feinen, dem Trockengas eine große Oberfläche
darbietenden Bestandteile schneller trocknen als die groben. Die feinen Bestandteile
sind dann am Austrittsende des Tellerofens übertrocknet und bereiten erhebliche
Schwierigkeiten beim Brikettieren.
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Diesen Nachteil hat man bisher durch in den Trockner eingebaute Sieb-
und Zerkleinerungsvorrichtungen beseitigt, welche das Trockengut, sobald das feinste
den erforderlichen Trockenheitsgrad erreicht hat, in mehrere Kornklassen zerlegen
und die einzelnen Körnungen gegebenenfalls nach vorheriger Zerkleinerung dem Trockner
in solchen Höhen wieder zuführen, daß am Austrittsende des Trockners ein einheitlicher
Trockengrad des Gutes erzielt wird. Die Anordnung der Sieb- und Zerkleinerungsvorrichtung
im Ofeninnern ist aber deshalb nachteilig, weil sie sich der Überwachung entzieht
und dadurch dauernd Anlaß zu Störungen gibt.
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Man hat deshalb auch schon vorgeschlagen, die Sieb- und Zerkleinerungsvorrichtung
außerhalb des Trockners anzuordnen. Eine solche Einrichtung bestand dann aus Schüttelsieben
und Glattwalzwerken, welche für jeden Trockner vorgesehen werden mußten. Eine solche
Einrichtung ist daher sehr teuer und erfordert zudem ein besonderes Fördermittel,
um durch die Absiebung ausgeschiedenes Holz, welches die Güte des Briketts beeinträchtigen
würde, zu sammeln und abzuführen.
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Gegenüber diesen bekannten Einrichtungen besteht das Neue erfindungsgemäß
in einem vor einer Reihe von Tellertrocknern vorbeigeführten Trogkettenförderer,
dessen oberer Trogboden im Bereich jedes Trockners als Siebboden mit Zonen verschiedener
Lochung und mit darunter angeordneten Schurren für die verschiedenen Körnungen des
Siebdurchganges ausgebildet ist -und bei dem am Ende jedes Siebbodens eine Durchfallöffnung
vorgesehen ist, durch welche das Gröbste in das untere Kettentrum geworfen wird.
Ferner sind für jeden Trockner zwei auf einer senkrechten Achse ober- und unterhalb
des Trogkettenförderers befestigte, in den Trockner hineinragende Schaufelräder
vorgesehen, von denen das obere dem Trockner die Kohle entnimmt und in den oberen
Kettentrog wirft, während das untere die durch den unteren Kettentrog zurückgeförderte
grobe Kohle auf eine Kollergangetage des Trockners wirft.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i einen Aufriß der Vorrichtung, zum Teil im Schnitt, Abb. 2
einen Grundriß von Abb. i, zum Teil im Schnitt, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie
A-A in Abb. 2, Abb. q. einen Schnitt nach Linie B-B in Abb. 2,
Abb.
5 einen Schnitt nach Linie C-C in Abb. 2, Abb. 6 einen .Schnitt, nach Linie D-D
in. Abb. 2.
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Vor einer Reihe von Tellertrocknern i, usw. ist ein Trogkettenförderer
3 angeordn% Der obere Trogboden 4 des Kettenförderer"s ** ist im Bereich jedes der
Tellertrockner als Siebboden mit sich aneinanderreihenden Zonen verschieden großer
Lochung ausgebildet. So kann der Siebboden im Bereich jedes Trockners z. B. eine
Zone von i mm, eine Zone von 2 mm und eine Zone von 4 mm Lochung aufweisen. Die
Lochungen der Zonen der einzelnen Tellertrockner brauchen untereinander nicht gleich
zu sein. Die Länge der Zonen richtet. sich nach dem der Lochung jeder einzelnen
Zone entsprechenden Korngehalt der Trockenkohle. Unterhalb der einzelnen Siebzonen
sind .Schurren 5, 6, 7 angeordnet, die in Fallrohre 9, 1o, i i münden. Die Fallrohre
sind den Körnungen entsprechend in verschiedenen Höhen an den Tellertrockner angeschlossen,
und zwar derart, daß die gröbere Kohle weiter oben, die feinere weiter unten dem
Tellertrockner wieder zugeführt wird. Dadurch wird es erreicht, daß das am unteren
Ende des Trockners demselben entnommene Gut einen einheitlichen Trockenheitsgrad
aufweist. Am Ende jedes zu einem Tellertrockner gehörenden Siebbodens ist eine Durchfallöffnung
13 für das gröbste Korn vorgesehen, durch welche dasselbe in den unteren Kettentrog
fällt. Die einzelnen Trockner sind durch Schaufelräder 14, 15 o. dgl. Fördermittel
an den Trogkettenförderer angeschlossen. Die Schaufelräder 14, 15 sind auf einer
senkrechten, z. B. durch einen Getriebemotor 30 in Drehung versetzten Achse
16 befestigt. Das obere Schaufelrad 14 ist oberhalb des oberen Trogs des Kettenförderers
angeordnet und greift in eine Kammer 17 des Trockners hinein, die unterhalb der
Durchfallöffnung 18 einer Troclneretageangeordnet ist. Der Boden 20 - der Kammer
17 erstreckt sich bis an die dem Tellertrockner zugekehrte Kante des oberen Kettentrogs,
so daß das Schaufelrad 14 die durch die Durchfallöffnung 18 auf den Boden 2o fallende
Kohle in den oberen Trog des Kettenförderers wirft. Das untere Schaufelrad 15 greift
einerseits in eine Kammer 21 unterhalb des unteren Kettentrogs, in welche die grobe,
durch das untere Kettentrum zurückgeförderte Kohle durch eine Öffnung 22 im unteren
Trogboden hineinfällt, andererseits- in eine Kollergangetage des. Trockners ein.
Der Boden 23 der Kammer 21 ist bis an den Trockner herangeführt, so daß das
Schaufelrad 15 die grobe Kohle in die Kollergangetage wirft.
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Während des Betriebes der Einrichtungentnehmen die oberen Schaufelräder
14 den Trocknern 1, 2 ... usw. Kohle und werfen sie J- den oberen Trog des
Kettenförderers 3. 'bas obere Trum der Förderkette führt die l#PUle über die einzelnen
Siebbeläge. Dabei ' 3@Iid zunächst das feinste, trockenste Korn von beispielsweise.
o bis i mm ausgeschieden und mittels der Schurren 5 und der' Fallrohre 9 der untersten
Etage des Trockners zugeführt, von wo aus es ohne nennenswerte Weitertrocknung in
den Trocknerauslauf gelangt. Alsdann werden nacheinander die gröberen Körnungen
abgeschieden und einer um so höheren Etage des Tellertrockners zugeführt, je gröber
sie sind. Das Überkorn gelangt durch die Durchfallöffnungen 13 in den unteren Trog
des Kettenförderers und wird von dessen unterem Trum wieder zurück in den Bereich
der unteren Schaufelräder 15 geführt. Oberhalb der Schaufelräder 15 angekommen,
fällt es durch die öffnungen 22 im Trogboden .in die Kammer 2 i hinein und damit
in den Bereich der Schaufeln des Schaufelrades, welche es mitnehmen und in die Kollergangetage
des Trockners werfen, wo es zerkleinert wird.
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Wenn es sich bei der Trockenkohle um holzhaltige Kohle handelt, werden
die öffnungen 22 im Boden des unteren Trogs oberhalb der Kammern 21, wie das in
den Zeichnungen dargestellt ist, durch ein Sieb abgedeckt, welches grobe Holz- und
Kohlenstücke zurückhält. Diese werden dann durch das untere Trum der Förderkette
in deren unterem Trog bis zur Umlenkscheibe der Kette gefördert und dort ausgetragen.
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Um das gröbere Korn, im Ausführungsbeispiel das Korn von 2 bis
4 mm, welches in der letzten Zone des Siebbelages, also in größerer Entfernung
vom Trockner ausgeschieden wird, möglichst dicht unterhalb des Siebkettenförderers
wieder in den Trockner einzuführen, wird dieses Korn, um genügend steile einzuführen,
zum Trockner zu erhalten, mittels des unteren Trums der Förderkette, aber getrennt
von dem Siebüberlauf, zum Trockner zurückgefördert und in nächster Nähe desselben,
durch eine Öffnung im Boden des unteren Trogs in die Schurre 6 geworfen, von wo
es mittels des Fallrohres io in den Trockner gelangt. Zu diesem Zweck wird der untere
Trog durch eine Längstrennwand,24, die oberhalb einer Laschenreihe der Förderkette
vorgesehen ist, in zwei Teiltröge 25, 26 aufgeteilt. Der Teiltrog 25, der zum Zurückführen
des Überlaufes dient, ist im Bereich der Siebzone von 4 mm Lochung durch ein Rutschblech
27 überdacht, auf dem der Durchgang des 4 mm Siebes in den Teiltrog 26 - gleitet
(vgl. Abb. 5). Am Ende des Siebbodens unterhalb der Durchfallöffnung
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für den Siebüberlauf ist ein den Teiltrog 26 überdeckendes Rutschblech 28 vorgesehen,
welches den Siebüberlauf in den Teiltrog 25 leitet (vgl. Abb. q.).
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Für eine Mehrzahl in einer Reihe aufgebauter Trockner ist also nur
ein einziger Kettenförderer mit einem einzigen Antrieb erforderlich, der das Trockengut
für jeden Trockner getrennt klassiert und das Holz von sämtlichen Trocknern sammelt
und abf ührt.