DE632952C - Traenkung von Cellulosegebilden mit OEl - Google Patents

Description

• Tränkung von Cellulosegebilden mit Öl Das nachstehend beschriebene Verfahren dient dazu, Gebilde aus Cellulose, z. B. Papier, Baumwolle, Kunstseide, Cellophan, Viscoseschwamm, mit Öl zu tränken. Es verfolgt das besondere Ziel, die Ölaufnahme der genannten Gebilde, bezogen auf Teile Cellulose, möglichst hoch zu gestalten.
• Zur Ausführung des Verfahrens wird das wasserfeuchte Cellulosegebilde, wie es bei der Fabrikation anfällt, entweder ohne Trocknung ver%eendet oder das getrocknete Produkt wird zunächst mit Wasser angefeuchtet. Das wasserfeuchte, gequollene Material wird nunmehr mit heißem Öl in Berührung gebracht, dessen Temperatur erheblich über dem Siedepunkt des Wassers liegt. Hierbei destilliert das Wasser unter starkem Aufschäumen ab, und die vorher mit Wasser gefüllt gewesenen Hohlräume einschließlich der intermicellaren Räume füllen sich teils sofort, teils beim Abkühlen mit Öl.
• Es hat sich gezeigt, daß eine möglichst hohe Erhitzung des Öls (über i3o" C) vorteilhaft ist, weil dadurch eine Schrumpfung des Cellulosegebildes weitgehend vermieden wird. Natürlich geht bei hohen Temperaturen die Entwässerung wesentlich schneller vor sich; ihre Dauer beträgt bei 16o° C, je nach Dicke des zu tränkenden Gebildes, wenige Sekunden bis einige Minuten. Beispiel Eine 3 mm starke Viscoseschwammplatte wird angefeuchtet und 3 Minuten lang in Transformatorenöl an 16o' C getaucht. Die Ausmessung der Probe ergibt:

  Volumen trocken i oo Raumteile,

  - wasserfeucht 151 - ,

  - ölfeucht 146 -

  Die durch die Befeuchtung mit Wasser hervorgerufene Quellung ist also auch noch nach der öltränkung zum weitaus größten Teil vorhanden. Wenn zur Anfeuchtung an Stelle von reinem Wasser eine o,a5%ige Seifenlösung verwendet wird, läßt sich die Eintauchzeit noch weiter verkürzen.
• Es ist bekannt, die öltränkung von wasserfeuchten Gebilden ohne Quellungsrückgang in der Weise vorzunehmen, daß man organische Lösungsmittel in bestimmter Reihenfolge anwendet, z. B. Wasser, Alkohol, Benzol, Öl. Das vorliegende Verfahren hat demgegenüber den Vorteil weit größerer Einfachheit und Wirtschaftlichkeit.
• Die ölgetränkten Cellulosegebilde sind als Schmiermaterial, Schmierdocht usw. sowie für elektrische Isolierung geeignet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Tränkung von Cellulosegebilden mit ö1, dadurch gekenn2fticliiet, r dap> das mit Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz von Netzmitteln angefeuchtete Material in 01 getaucht wird, dessen Temperatur wesentlich über dem Siedepunkt des Wassers liegt.