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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung leicht und haltbar emulgierende Mineralöle und von Mineralölsoifen, die ziemlich klare Lösungen geben. Die Mineral-
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wasserlöslichen Zustand überführen konnte. Es ist zwar ein Verfahren bekannt geworden, nach welchem Mineralöle dadurch wasserlöslich gemacht wurden, dass man ihnen saponitìzierte Fettsäure und Olsäure (Olein), fertige Fettsäureseife, wie Türkischrotöl-, Leinölkaliseife, ferner auch Ammoniak und Alkohol zusetzt.
Hierher gehört namentlich das in der deutschen Patentschrift Nr. 159220 beschriebene Verfahren, wonach Mineralöle mit Monopolseife emulgiert werden, d. h. mit einer gelatineartigcn Seife, die nach dem in der deutschen Patentschrift Nr. 113433 beschriebenen Verfahren hergestellt wird. Dieses Verfahren zeigte aber den Nachteil, dass die
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mussten, um einigermassen brauchbare, wasserlösliche Öle zu erhalten. Ausserdem hatten diese so erhaltenen öle noch den weiteren Cbelstand, dass die durch Lösung in reinem Wasser her-
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Verspinnen nicht recht gebraucht werden. Das fertige Gespinst wurde wegen Ausscheidung von Mineralöl in der Faser fett g, so dass der Staub an der Faser leicht haftet und das zum Einpacken verwendete Papier durchscheinend und öiig wurde.
Wollte man aber die Ole von der Faser selbst
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wendung stärerer Alkalien wie Soda oder Ammoniak bei ausreichender Konzentration und entsprechender Temperatur. Diese Behandlung mit stärkeren Alkalien ist jedoch für die Wollfaser ganz besonders schädlich, indem sie sie rauh und spröde macht. Ausserdem boten derart hergestellte wasserlösliche Ole infolge der beträchtlichen Zusätze von Ölsäure. Seife usw. im Preise keinen Vorteil gegenüber den billigeren reinen PflanzenÖlen und Olsäuren wie Baumöl, dein,
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der erwähnten wasserlöslichen Mineralölgemische lieber auf den geringen Preisvorteil verzichtete und bei den reinen Pnanzenfettsäuren oder Olsäuren blieb.
Auch als Seife konnten diese wasser-
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wo die g1 ttende Wirkung der Öle in Betracht kommt, also z. B. zum Avivieren und Wqichw machen der Garne, Stoffe, Leder usw., zum Einfetten von Wolle, Baumwolle und anderen Fasern vor dem Verspinnen, sowie als Appreturmittel oder als Zusatz dazu. Auch kann man nach dem Verfahren vorliegender Erfindung aus dem Mineralölgemisch eine leicht und sich verhältnismässig gut und klar lösende Seife herstellen, die dieselbe reinigende und fettlösende Wirkung hat wie die aus reinen Olsäuren oder sulfonierten Ölen hergestellten Seifen, so dass sie einen guten und billigen Ersatz für diese bildet.
Das Verfahren selbst beruht auf folgender Erwägung : Bekanntlich lösen mit wässrigem Ammoniak bis zum schwachen Überschuss versetzte Ölsäuren (z. B. Olein) dieselbe Menge von Mineralölen-auf dein bezogen-klar auf. Mit wenig Wasser verdünnt erhält man zunächst eine Emulsion und bei weiterer Verdünnung fettig, käsige Ausscheidungen. Verwendet man an Stelle reiner Ölsäure verseifte, sulfonierte Ole neben saponifiziertem Olein und Ammoniak und setzt dann Paraffinöl unter Erwärmen und Rühren hinzu, so erhält man ein Öl, das zwar bei jeder Verdünnung mit warmem Wasser eine Emulsion ergibt ; diese trennt sich jedoch allmählich in einen fettigen und in einen wässrigen Teil.
Wie schon vorhin erwähnt, kann man diese Emulsion durch Zusatz von Soda, Pottasche usw. klarer und haltbarer machen, was aber aus den bereits angeführten Gründen nachteilig ist. Verwendet man aber an Stelle der Natriumoder Ammoniumverbindungen der sulfonierten Öle die entsprechenden Mengen von Magnesium, Strontium-, Barium-oder Kalziumverbindungen, so erhält man ein neutrales oder nur schwach ammoniakalisches, leicht und haltbar emulgierbares Mineralölgemisch, was wohl darauf beruhen mag, dass diese Verbindungen von sulfonierten Fettsäuren wesentlich andere Eigenschaften besitzen wie die Alkaliverbindungen ; insbesondere geben sie im Wasser kein Ätzkali ab, wie alle Seifen, und wirken daher auch nicht in dem Mass alkalisch, wie z. B. Natron-, Türkischrotöl-und ähnliche sulfonierte Seifen.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht also darin, bei dem an sich bereits bekannten Verfahren Magnesium-, Strontium-, Baryum-oder Kalziumverbindungen der sulfonierten Öle zu verwenden.
Das Verfahren wird etwa auf folgende Weise ausgerührt : 150 kg Türkischrotöl (60% ig) werden einer lauwarmen Lösung von 7 krystallisiertem Chlormagnesium in 180 ! Wasser zugefügt und eine Stunde lang gut gerührt. Hierauf werden 40 kg Kochsalz zugesetzt und bis zu dessen Lösung gerührt, worauf das Ganze etwa 12 Stunden lang ruhig stehen bleibt. Die wässrige
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Das auf diese Weise erzeugte 01 ist klar und bei gewöhnlicher Temperatur sehr dickflüssig.
In reinem, warmem oder heissem Wasser löst es sich ohne weiteres zu einer undurchsichtigen, milchweissen Emulsion, die durchaus haltbar ist und beim Erkalten kein 01 abscheidet. Die praktischen Eigenschaften dieses Öles sind sehr wertvoll. Infolge seines verhältnismässig hohen Mineratölgehaites ist es billig herzustellen, es ist ausserordentlich leicht und haltbar, löslich oder
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ätzende alkalische Wirkung, macht das Fasermaterial, Leder etc. sehr weich, geschmeidig und spinnfähig und lässt sich schliesslich durch Wasser, das mit etwas Soda alkalisch gemacht wurde, wieder vollständig von den betreffenden Materialien entfernen oder abwaschen.
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lösliche Mineralölgemisch in entsprechender Menge in eine warme Lösung (etwa 400 C) von 1 Teil kalzinierter Soda in 500 Teilen Wasser einträgt, so entsteht eine verhältnismässig klare Lösung.
Diese opalisiert stark und erscheint in durchfallendem Lichte ziemlich klar, im auffallenden dagegen trübe. Selbst bei tagelangem Stehen bleibt sie unverändert und scheidet keine Spur von 01 ab ; die Reaktion ist alkalisch. Auch im übrigen hat die Lösung die Eigenschaften einer Emulsion vollständig verloren, sie zeigt vielmehr die Eigenschaften von gewöhnlichen, alkalischen Seifenlösungen, nämlich grosse benetzende, fettlösende und daher hohe reinigende Wirkung.
Anstatt nun diese Mineralölgemische erst durch Mischen der wasserlöslichen Mineralölgemische mit warmer Sodalösung zu erzeugen, lässt sich die Soda in konzentrierter Lösung den wasserlöslichen Mineralölen unmittelbar zugeben, wodurch die Anwendung wesentlich vereinfacht wird. Man verfährt also wie vorhin, und gibt unmittelbar nachdem das Mineralöl (z. B.
Paraffinöl) zugesetzt worden ist, ein Fünftel des Gewichtes des Olein an kalzinierter Soda in 10 Teilen n abser gelöst zu, erhitzt unter gutem Umrühren bis zum Kochen und kocht solange, bis die Lösung,
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d. h. die Seife klar ist und lässt hierauf ruhig abkühlen. Die auf diese Weise erhaltene Mineral- ölseife ist ein klares, durchscheinendes Produkt von konsistenter, der gewöhnlichen Kalischmier-
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benetzende, fettlösende und reinigende Wirkung ankommt und wo eine neutrale, d. h. nicht alkalische Seife nicht unbedingt erforderlich ist.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Herstellung von Mineralölemulsionen unter Benutzung von ErdalkaliSulforizinaten, dadurch gekennzeichnet, dass man 10-30 Gewichtsteile Magnesium-, Strontium-, Barium-oder Kalziumsulforizinat mit 10-30 Teilen Olein oder Stearin mischt und unter gleichzeitigem schwachen Erwärmen 2,5 bis 10 Gewichtsteile Ammoniak von etwa 0,910 spez. Gewicht zusetzt bis die Mischung alkalisch reagiert und klar ist, worauf 70-30 Gewichtsteile Paraffinöl, Vaselinöl, Spindelöl u. dergl. hinzugesetzt werden und das Ganze abgekühlt wird.