DE632713C - Herstellung waessriger Loesungen von unterchloriger Saeure - Google Patents

Herstellung waessriger Loesungen von unterchloriger Saeure

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DE632713C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B11/00Oxides or oxyacids of halogens; Salts thereof
    • C01B11/04Hypochlorous acid

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Herstellung wäßriger Lösungen von unterchloriger Säure Es ist bekannt, wäßrige Lösungen von unterchloriger Säure in der Weise herzustellen, daß man gasförmiges Chlor auf eine Suspension von gemahlenem Kalkstein oder gefälltem kohlensaurem Kalk in Wasser einwirken läßt. Die auf diese Weise erhältlichen Lösungen sollen i bis 2 °f, Chlor in Form von unterchloriger Säure enthalten haben, wenn man Temperaturen von o bis 5° anwendet, wozu besondere Hilfsmaßnahmen erforderlich sind. Für die zur fortlaufenden Verwendung erforderliche fortlaufende Herstellung klarer Lösungen kommt dieses Verfahren praktisch nicht in Frage.
  • Es wurde nun gefunden, daß man fortlaufend klare Lösungen von unterchloriger Säure ohne künstliche Kühlung dann erhält, wenn man das Chlor in einem mit stückigem Calciumcarbonat gefüllten Rieselturm auf Wasser zur Einwirkung bringt. Die so erhaltene Lösung enthält aber noch freies Chlor, und um dieses in unterchlorige Säure umzuwandeln, ist es «-eiter erforderlich, die Lösung über stückiges Calciumcarbonat zu führen.
  • Vorteilhaft wird <las neue Verfahren in einem mit stückigetn C alciumcarbonat angefüllten Rieselturin durchgeführt, in den das Chlor an einer Stelle wesentlich oberhalb des Bodens, beispielsweise im vierten Sechstel der Rieselturmlänge, eingeführt wird, der von oben mit Wasser berieselt wird und aus dein die Lösung am Boden abgeleitet wird, zweckmäßig über einen Flüssigkeitsverschluß,durch den die Lösung im Unterteil des Turmes aufgestaut «erden kann.
  • Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Einem Absorptionsturm i aus beliebigem chlorbeständigem Material, der mit stückigem Calciumcarbonat, z. B. auf Bohnen- bis \Tußgröße zerkleinertem Marmor, angefüllt ist, wird von oben durch die mit Ventil 2 ausgerüstete Leitung 3 Wasser zugeführt.
  • Die Ableitung der Lösung aus dem Turm i erfolgt durch ein Rohr 4., das zweckmäßig so gebogen und geführt ist, daß es einen Flüssigkeitsverschluß bildet, durch den das im Turm i herabrieselnde Wasser bis zu einer gewissen Höhe aufgestaut wird. Um den Turm reinigen zu können, ist am Rohr .4 noch ein Schlammablaß 5 mit einem Absperrventil 6 vorgesehen. Aus einer Stahlflasche 7 wird über eine nur schematisch gezeigte Chlordosierungsanlage g beliebiger Bauart durch ein Rohr g Chlor in den Turm r eingeführt. Die Zuführungsstelle für das Chlor liegt etwa im vierten Sechstel der Turinlänge. Das zugeführte Chlor steigt im Turm i im Gegenstrom zum herabrieselndenWasser nach oben. Es wird vom Wasser gelöst, und die Lösung setzt sich zum Teil mit dem Calciumcarbonat unter Bildung von freier unterchloriger Säure um. Diese erhaltene Lösung fließt nach unten, wird dort durch den Flüssigkeitsverschluß aufgestaut und bleibt mit dem Calciumcarbonat im unteren Teildes Turmes in Berührung. Das noch nicht umgesetzte Chlor setzt sich dann mit dem Calciumcarbonat um unter Bildung von Chlorcalcium einerseits und unterchloriger Säure andererseits.
  • Die Ableitung der erhaltenen Lösung über den Flüssigkeitsverschluß d. ist nicht erforderlich. Man erhält auch gute Ergebnisse, wenn man die erhaltene Lösung- direkt aus dem Turm ableitet, so daß sie sich nicht dort aufstaut. Die Ableitung über den Flüssigkeitsverschluß ist aber vorteilhaft, weil dann mit Sicherheit die Lösung genügend lange mit .dem Calciumcarbonat in Berührung bleibt. Beispiel Einem Absorptionsturm i aus Glas, dessen innerer Durchmesser 6,5 cm und dessen Höhe i5o cm beträgt, «erden etwa 5o cm über dem Boden aus der Leitung 9 etwa 4o g Chlor in der Stunde zugeführt. In den oberen mit stückigem Marmor angefüllten Teil des Turmes i werden stündlich zo 1 Wasser aus der Leitung 3 eingeführt. Die- erhaltene ablaufende Lösung enthielt, chlorometrisch gemessen, 39,9 g des zugeführten Chlors, so daß Chlorverlust nicht stattgefunden hat. Die Lösung enthält praktisch kein freies Chlor; die eine Hälfte des zugeführten Chlors ist in Form von Calciumchlorid, die andere als unterchlorige Säure gebunden. Die gemessene Chlormenge von 39,9 g entspricht ?,95 g H O Cl und 3, i g Ca Cl, im Liter.
  • Bei einem weiteren Versuch, bei dem der Teil des Turms über dem Chlorzuführungsrohr 9 unverändert war, während der darunterliegende Teil vergrößert worden war, wurden stündlich i5og Chlor und 301 Wasser zugeführt. Die Lösung ,enthielt, chlorometrisch gemessen, 149 g des zugeführten Chlors; dies entspricht 3,7g H O Cl und 3,9 g Ca Cl im Liter. Auch hier ist praktisch kein Chlorverlust eingetreten; ebenso kann der 01vdationswert des zugeführten Chlors vollkommen ausgenutzt werden. .
  • Dem Calciumcarbonatverbrauch entsprechend wird kontinuierlich frischer Marmor oben dem Turm zugeführt. Der Hauptverbrauch des Calciumcarbonats findet in der Nähe des Chlorzuführungsrohres 9 statt. Durch das Gewicht der Calciumcarbonatsäule oberhalb des Chlorzuführungsrohres rutscht jedoch beständig Calciumcarbonat nach, so daß ein fortlaufendes Arbeiten ohne Schwierigkeiten möglich ist. Bei einmal eingestellter Was= ser- und Chlorzufuhr hat die Bedienung der Anlage lediglich in der Weise zu erfolgen, daß in entsprechenden Zwischenräumen oben frisches Calciumcarbonat aufgegeben wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung wässeriger Lösungen von unterchloriger Säure durch Einwirkung von Chlor auf Wasser bei Gegenwart von Calciumcarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß zur fortlaufenden Herstellung der Lösung Chlor auf Wasser in einem mit stückigem Calciumcarbonat gefüllten Rieselturm zur Einwirkung gebracht wird, worauf die erhaltene Lösung über stückiges Calciumcarbonat geführt wird, um in ihr vorhandenes freies Chlor in unterchlorige Säure umzuwandeln. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Chlor einem mit stükkigem Calciumcarbonat angefüllten Rieselturm erheblich oberhalb seines Bodens, zweckmäßig-im vierten Sechstel der Turmlänge, zugeführt wird, der von oben mit Wasser berieselt wird, und daß die Ableitung der Lösung am Boden des Turmes erfolgt, zweckmäßig über einen Flüssigkeitsverschluß, durch den ständig eine gewisse Menge Lösung im Rieselturm unterhalb .der Chlorzuführung aufgestaut wird.
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