DE855520C - Verfahren zur chemischen Reinigung alkalischer Abwaesser - Google Patents
Verfahren zur chemischen Reinigung alkalischer AbwaesserInfo
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- DE855520C DE855520C DEJ3849A DEJ0003849A DE855520C DE 855520 C DE855520 C DE 855520C DE J3849 A DEJ3849 A DE J3849A DE J0003849 A DEJ0003849 A DE J0003849A DE 855520 C DE855520 C DE 855520C
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
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Description
- Verfahren zur chemischen Reinigung alkalischer Abwässer Für die chemische Abwasserreinigung kommt als Fällungsmittel aus wirtschaftlichen Gründen hauptsächlich das Eisen in Betracht. Es kann sowohl in der Form fertiger Eisensalze wie auch auf dem Wege der metallischen Beeisenung, bei der das Abwasser unter Luft- oder auch Kohlens.äurezusatz in innigen Kontakt mit feinkörnigem, metallischem Eisen gebracht wird, zur Anwendung gelangen.
- Die Salzfällung hat den großen Nachteil, daß die Eisensalze nur einen Bruchteil ihres Gewichtes an wirksamem Eisen enthalten, so daß für die Fällung außerordentlich große Salzmengen erforderlich werden. Außerdem gehen dabei die Säurereste des Salzes ins Abwasser über und bewirken in vielen Fällen eine Säuerung des chemisch behandelten Abwassers. Ein Abwasser mit überschüssiger N1 ineralsäure ist aber biologisch in höchstem Grade schädlich und kann weder ohne weiteres in einen Vorfluter abgeleitet noch im Bedarfsfalle künstlich biologisch weitergereinigt werden.
- Diese Nachteile fallen bei der metallischen Beeisenung weg. Statt der Zugabe großer Salzmengen wird hierbei ausschließlich mit biologisch indifferentem metallischem Rohstoff gearbeitet, der im Abwasser selbst ohne jeden weiteren Zusatz in fällungsaktives Eisenhydroxyd umgewandelt wird. Eine Anreicherung des Abwassers mit irgendwelchen Begleitstoffen des Fällungsmittels ist dabei völlig ausgeschlossen. Auch die Dosierungsfrage ist technisch aufs einfachste gelöst, da bei der Billigkeit der metallischen Eisenabfälle und den neutralen Bedingungen der Eisenumwandlung zur Sicherstellung einer gleichmäßigen Reinigungswirkung stets ein überschuß an Fällungsmitteln angewandt werden kann.
- Indes 'hat es sich bei Abwässern, die eine erhöhte Alkalität besitzen, gezeigt, daß die Umwandlung des metallischen Eisens verhältnismäßig langsam erfolgt und daher große Reaktionsräume erfordert. Außerdem wirkt sich in solchen Fällen der neutral verlaufende Vorgang der metallischen B@eeisenung insofern ungünstig aus, als die Reaktion des Rohwassers dabei unverändert bleibt und die Fällungswirkung mit steigender AIkalität des zu behandelnden Abwassers schlechter wird.
- Für solche Abwässer ist das erfindungsgemäße Verfahren geeignet, das in einer Kombination der Eisensalzfällung mit der metallischen Beeisenung besteht. Dabei wird das zu reinigende Abwasser zunächst mit Eisensalzen versetzt, und zwar in einer Menge, die weder zu einer Ansäuerung noch zur vollständigen Ausfällung des Abwassers ausreicht. Im Anschluß daran wird dann die Ausflockung des Abwassers durch entsprechende Behandlung mit metallischem Eisen in an sich bekannter Weise zu Ende geführt.
- Die Vorteile dieses kombinierten Füllungsverfahrens sind folgende: Durch den primären Salzzusatz wird das Abwasser mit Eisen angereichert und gleichzeitig durch die frei werdende Säure des Salzes in seiner Alkalität abgestumpft. Diese Vorbehandlung, bei der also sowohl die Metall- wie auch die Säurekomponente des Salzes wirksam wird, kommt der nachfolgenden metallischen Umwandlung in doppelter Weise zugute. Einmal nämlich vermag das durch den Salzzusatz dem Neutralpunkt näher genickte Abwasser das metallische Eisen rascher zu lösen, zum andern wird die Reaktionszeit für die Eisenumwandlung weiterhin dadurch verkürzt, daß nur noch ein Teilbetrag des zur Ausfällung des Abwassers notwendigen Eisens umgesetzt zu werden braucht. Klärtechnisch ist ein besonderer Vorteil der kombinierten Behandlung darin zu sehen, daß sie im Endeffekt ein Abwasser liefert, das bei voller Ausfällung annähernd neutral reagiert und daher biologischen Umsetzungen leicht zugänglich ist. Dazu kommt die Einfachheit 'der praktischen D lrc fi h ührung des neuen Verfahrens. Da die Salzzugabe sich auf eine Teilfällung des Abwassers beschränkt, ist hierbei eine genaue Dosierung unnötig. Es genügt hierfür z.' B. ein in das Abwassergerinne eingehängter Behälter mit durchlöchertem Boden, der mit dem Eisensalz gefüllt wird und aus dem das vorbeifließende Abwasser das Salz auflöst. Bei der metallischen Beeisenung, durch die der Ausfällungsprozeß zu Ende geführt wird, spielt aber, wie bereits erwähnt, die Dosierungsfrage sowieso keine wesentliche Rolle. Das Verhältnis der in Salz- bzw. Metallform zuzusetzenden Eisenmengen kann je nach der Art des zu behandelnden Abwassers variiert werden. Allgemein kann man sagen: Je alkalischer das zu behandelnde Abwasser ist, desto mehr wird man den Salzzusatz bevorzugen.
- Die Anwendung des kombinierten Fällungsverfahrens kann voraussichtlich auf die verschiedenartigsten Abwässer ausgedehnt «-erden. Bisher hat es sich besonders bei der chemischen Ausfällung stark alkalisch reagierender Textilabwässer bewährt. So konnte bei einem derartigen Abwasser, das zu seiner vollständigen Ausfällung rund Zoo mg/1 Eisen benötigte, durch eine Vorgabe von ioo mg/1 Eisen in Salzform die Reaktionszeit für die metallische Beeisenung auf weniger als ein Viertel und der pH-Wert des Rohwassers von etwa i i auf rund 8 herabgesetzt werden. Gleichzeitig ergab sieh eine wesentlich bessere Reinigungswirkung.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur chemischen Reinigung alkalischer Abwässer, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende Abwasser zunächst mit Eisensalz versetzt wird; --und zwar in einer Menge, die weder zu einer Ansäuerung noch zu einer vollständigen Ausflockung ausreicht, und daß anschließend die Ausfällung des Abwassers in an sich bekannter Weise auf dem Wege der metallischen Beeisenung zu Ende geführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ3849A DE855520C (de) | 1951-03-07 | 1951-03-07 | Verfahren zur chemischen Reinigung alkalischer Abwaesser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ3849A DE855520C (de) | 1951-03-07 | 1951-03-07 | Verfahren zur chemischen Reinigung alkalischer Abwaesser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE855520C true DE855520C (de) | 1952-11-13 |
Family
ID=7198083
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEJ3849A Expired DE855520C (de) | 1951-03-07 | 1951-03-07 | Verfahren zur chemischen Reinigung alkalischer Abwaesser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE855520C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1990013518A1 (en) * | 1989-05-09 | 1990-11-15 | Solvator Process Ab | Water purification process |
-
1951
- 1951-03-07 DE DEJ3849A patent/DE855520C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1990013518A1 (en) * | 1989-05-09 | 1990-11-15 | Solvator Process Ab | Water purification process |
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