DE631268C - Verfahren zur Herstellung von biegsamen Kunstharzen aus mehrbasischen organischen Saeuren und mehrwertigen Alkoholen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von biegsamen Kunstharzen aus mehrbasischen organischen Saeuren und mehrwertigen AlkoholenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G63/02—Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
- C08G63/12—Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds derived from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
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Description
DEUTSCHES REICH
Bur. \r.± c igendom
15 JUL. 1936
15 JUL. 1936
AUSGEGEBEN AM
23. JUNI 1936
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 ο GRUPPE 26
12 ο Α1185. 30
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 28. Mai 1936
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin
und mehrwertigen Alkoholen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. September 1930 ab
Die Priorität der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 16. September 1929
ist in Anspruch genommen.
Das vorliegende Verfahren betrifft die Herstellung von Kunstharzen aus Phthalsäureanhydrid
und Glycerin, die zur Herstellung von Lacken geeignet sind. Diese Harze stellen bekanntlich feste, unschmelzbare und unlösliche
Körper dar, wenn sie ihren Endzustand erreicht haben.
Es ist bekannt, daß der teilweise Ersatz der am meisten angewandten zweibasischen
aromatischen Säure, z. B. Phthalsäure, durch zweibasische aliphatische Säuren den Harzen
der obengenannten Art eine gewisse Biegsamkeit verleiht. Indessen verlieren diese so
hergestellten Harzkörper ihre Biegsamkeit bei längerem Ausbacken. Außerdem sind sie nur
zum geringen Grade verestert und besitzen deshalb eine hohe Säurezahl, und die unveresterten
Teile sind häufig in dem fertigen Produkt unerwünscht.
Weiterhin ist bekannt, daß. Harze der genannten Art einen wesentlich geringeren Gehalt
an unveresterten Bestandteilen aufweisen, wenn ein Teil des Glycerins durch Glykol ersetzt
ist. Die Biegsamkeit der Harze ist aber durch diesen Austausch nicht wesentlich verbessert.
Außerdem ist bekannt, daß man Harzkörper herstellen kann, wenn man einen zweiwertigen
Alkohol, etwa Glykol, an Stelle von Glycerin mit zweibasischen organischen Säuren umsetzt. Aber das entstehende Produkt
kann in diesem Falle nicht in einen unschmelzbaren Zustand übergeführt werden und hat deshalb keine große technische Anwendung
gefunden. Ester aus zweibasischen Säuren und zweiwertigen Alkoholen, z. B.
Bernsteinsaureglykolester, sind nämlich wachs artig
bröcklig und verlieren ihre Schmelzbarkeit nicht.
Überraschenderweise hat sich herausge-
stellt, daß der Zusatz dieser an sich, ziemlich wertlosen wachsartigen und bröckligen Ester
zweibasischer Säuren mit zweiwertigen Alkoholen die Biegsamkeit von Harzen wesentlich
steigert. Insbesondere ist der.Zusatz der genannten Ester zu Harzen aus Glycerin und
Phthalsäure weitaus wirksamer als der bisherige Versuch, zweibasische aliphatische
Säuren allein als Ersatz der üblichen mehrbasischen Säuren oder zweiwertige Alkohole
allein als teilweisen Ersatz des Glycerins zu verwenden.
Der durch das vorliegende Verfahren erzielte Erfolg ist offenbar bedingt durch die
Beständigkeit der Ester, ihre Widerstandsfähigkeit gegen Wärme und insbesondere wohl durch ihre Neigung, kettenartig aneinandergelagerte
hochmolekulare Verbindungen zu bilden.
Das neue Verfahren kann auf verschiedene Weise ausgeführt werden, und zwar so, daß
entweder die Ester der zweibasischen Säure
mit dem zweiwertigen Alkohol für:-;sich hergestellt
und dann zu dem ursprünglichen Kunstharz zugesetzt werden, oder dadurch, daß die Ester gleichzeitig bei der Kondensation
des Harzes gebildet werden, oder auch so, daß die Kondensation des Harzes in dem
fertigen Ester der zweiwertigen Verbindungen herbeigeführt wird.
Der Erfolg, der durch den Zusatz eines solchen Esters auftritt, ergibt sich beispielsweise
aus der folgenden Zusammenstellung:.
GlykQlbernstein- | Glycerinphthal- | Kondensations | Ausbackzeit bei | Bemerkungen |
säureester in Mol | säureharz in Mol | temperaturen | 150° in Wochen | sehr fest, starr, hart |
O | I | l8o bis 200° | 5 | fest, hart, ziemlich |
-I | I | i8o bis 200° | 3 | biegsam |
fest, hart, leicht biegsam | ||||
i1/·, | . I | i8o bis 200° | 3 ' | fest, dauernd biegsam |
2 | I | i8o bis 200° | 3 | fest, außerordentlich |
4 | I | i8o bis 200° | • 3 | biegsam unter allen |
Bedingungen | ||||
wachsartige Masse | ||||
I | O | i8o bis 200° | - I |
Zur Erläuterung sei angegeben, daß ein Mol Bernsteinsäureester des Glykols aus
62 Teilen Glykol und 118 Teilen Bernsteinsäure entsteht und daß ein Mol Glycerinphthalsäureharz
aus 184 Teilen Glycerin und 444 Teilen Phthalsäureanhydrid gebildet
wird.
Alle oben angegebenen Harzprodukte wurden dadurch hergestellt, daß die Bestandteile
in einem Aluminiumgefäß auf die notwendige Temperatur .von etwa 180 bis 2000 erhitzt
wurden, bis sich durch Gerinnung an der Oberfläche der Beginn der Verfestigung zeigte. Hierbei entsteht ein lösliches Produkt.
Durch Eingießen in flache Gefäße und darauffolgendes Ausbacken bei einer Temperatur
von ungefähr 1500 oder darüber während 3 bis 4 Wochen wird das lösliche Harz
in den unlöslichen Endzustand übergeführt. Proben all dieser Harze zeigen nach dem
Ausbacken je nach dem Verhältnis der Bestandteile verschiedene Grade der Biegsamkeit.
Diese ändert sich nicht mit der Temperatur; denn Probestücke, die 3 oder 4 Tage
lang einer Temperatur von 2000 ausgesetzt waren, zeigten keinen Unterschied. Außerdem
sind die genannten Harze widerstandsfähig gegen Wasser, wie sich aus achttägigem
Stehen in kaltem Wasser und aus halbstündiger Behandlung mit kochendem Wasser ergab.
Die hergestellten Kunstharze können entweder als solche direkt geformt werden oder
als Lösungen in Aceton, Phthalsäuredibutylester, Glykolmonoäthyläther, Milchsäureester
oder anderen Lösungsmitteln zur Herstellung biegsamer Überzüge verwandt werden. Sie
können außerdem als Harzbestandteile Celluloseesterlacken
zugesetzt werden und verleihen dann dem Lacküberzug Biegsamkeit, Haftfestigkeit und Dauerhaftigkeit.
Statt Bernsteinsäure können auch andere zweibasische Säuren, etwa Maleinsäure,
Malonsäure, Sebacinsäure oder Adipinsäure, verestert werden, wie auch statt des Glykols
andere zweiwertige Alkohole zur Umsetzung gebracht werden können, z. B. Propylenglykol,
Diäthylglykol, Tetramethylenglykol. go
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von biegsamen Kunstharzen aus mehrwertigen Alkoholen und mehrbasischen organischen Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß den aus Glycerin und Phthalsäure entstehenden Kondensationsprodukten oder dem Gemisch ihrer Bestandteile Ester aus zweibasischen aliphatischen Säuren und zweiwertigen Alkoholen oder Mischungen ihrer Bestandteile zugesetzt und die Komponenten bei1 Temperaturen von etwa 180 bis 2oo° bis zur Harzbildung erhitzt werden, worauf gegebenenfalls die Mischung bei einer Temperatur von etwa 150° oder darüber bis zur Erreichung des Endzustandes ausgebacken wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zweiwertiger Alkohol Glykol verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch ϊ und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als zweibasische aliphatische Säure Bernstein- 1x5 säure angewendet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US701429XA | 1929-09-16 | 1929-09-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE631268C true DE631268C (de) | 1936-06-23 |
Family
ID=22093404
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930631268D Expired DE631268C (de) | 1929-09-16 | 1930-09-05 | Verfahren zur Herstellung von biegsamen Kunstharzen aus mehrbasischen organischen Saeuren und mehrwertigen Alkoholen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE373463A (de) |
DE (1) | DE631268C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE973484C (de) * | 1941-11-30 | 1960-03-03 | Siemens Ag | Hochwaermebestaendiges Klebe- und Impraegniermittel fuer Isolierbaender, faserstoffisolierte Leitungen und Spulen fuer elektrische Zwecke |
-
1930
- 1930-09-05 DE DE1930631268D patent/DE631268C/de not_active Expired
- 1930-09-16 BE BE373463D patent/BE373463A/fr unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE973484C (de) * | 1941-11-30 | 1960-03-03 | Siemens Ag | Hochwaermebestaendiges Klebe- und Impraegniermittel fuer Isolierbaender, faserstoffisolierte Leitungen und Spulen fuer elektrische Zwecke |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE373463A (de) | 1930-10-31 |
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